DE1469745A1 - Verfahren zum Faerben von Fasermaterialien,die aus hochpolymeren,linearen Polyesternbestehen oder solche enthalten - Google Patents
Verfahren zum Faerben von Fasermaterialien,die aus hochpolymeren,linearen Polyesternbestehen oder solche enthaltenInfo
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Description
tür Patentanmeldung Fw 4951
Verfahren zum Färben von Fasermaterialien, die aus hochpolymeren,
linearen Polyestern bestehen oder solche enthalten
Es ist verhältnismäßig schwierig, Fasermaterialien aus hochmolekularen,
linear': ι Vlyestern, z.B. vom Typ des Polyäthylenglykolterephthalats,
;;v, färben. Besondere Schwierigkeiten bereitet das Färben in tiefen Tönen. Die Polyesterfasern
besitzen bekanntlich keine färberisch funktioneilen Gruppen; sie sind außerdem sehr wasserabweisend.
Um trotzdem das Eindringen geeigneter Farbstoffe, wie z,Ti.
"Dispersionsfarbstoffe, Entwicklungs- und Küpenfarbstoffe, in die Polyesterfaser zu ermöglichen, oedient man sich
bekanntlich des Hochtemperatur-Färbeverfahrens oder gewisser Färbehilfsmittel, sogenannter Carrier, die als Faser-"öffner"
wirken können. Als Carrier sind bereits eine Reihe verschiedener Verbindungen wie z.B. o-Phenylphenol, Methylnaphthnlin,
Diphenyl und oxäthylierte Phenole vorgeschlagen worden.
ftn<rfti9/i363
Oiese Färbehilfsmittel bewirken zwar vielfach eine Farbvertiefung;
sie besitzen jedoch oft einen unangenehmen Geruch, der als sehr lästig empfunden v/ird und besondere
Einrichtungen zum Absaugen der Hilfsmitteldämpfe erforderlich macht. In vielen Fällen wird außerdem die
Lichtechtheit der Färbungen mit Dispersionsfarbstoffen herabgesetzt. Diese letztere nachteilige Begleiterscheinung
läßt sich auch durch intensives Trocknen, Bügeln oder Thermofixieren der gefärbten Waren nicht immer ausschalten,
zumal die hierfür erforderlichen Behandlungazeiten aus Gründen des schnellen Produktionsablaufes selten eingehalten
v/erden. Besonders groß ist die Gefahr einer Schwächung der Lichtechtheit durch Carrier beim Färben von texturiertem
Polyestermaterial, da die Faser in diesem Yerarbeitungszustand keine intensive !Wärmebehandlung gestattet, ohne
ihre charakteristische Kräuselung einzubüßen.
Ein v/eiterer Nachteil in der Anwendung einiger Carrier in der Praxis ist in ihrer Unlöslichkeit und schweren Emulgierbarkeit
zu sehen. Tiele dieser Verbindungen lassen sich nicht genügend stabil emulgieren bzw. dispergieren, 30 daß
besonders bei länger andauernden Färbeprozessen, wie sie
bei mehrfachem nuancieren oft erforderlich werden, die Emulsionen brechen, was zu Fleckenbildung, Peibechtheitsverschlechterung
der Färbung, Farbötoffverlust und Betriebsstörungen führen kann. Ein besonderes Problem stellt darüber
hinaus die Stabilität der Carrier-Smulsionen bei Einwirkung
von Prost dar. So kann z.B. die Stammemulsion eines Phenol-Carriers
durch Einwirkung von Kälte so stark entmischt werden, daß die Carrierpräparate ohne großen technischen
Aufwand kaum mehr zu homogenisieren sind.
Ein weiteres Problem bei der Anwendung von Carriern beim Färben von Mischungen aus Polyesterfasern und Wolle stellt
- 3 - BAD ORIGINAL
809812/1363
die bei zahlreichen Oarriern auftretende starke An-3Chinutzunß
des V'ollanteils duroh Dispersionsfarbstoffe
dar. Dieser Ilachteil '::nn die Einsatz barkeit von sonst
fy.it geeigneten Garriern beim Färben von Mischgeweben
beeinträchtigen.
Es wurde nun gefunden, daß die vorstehend -en (*ntc ■ Nachteile
in der Anwendung von Garriern vermieden werden, u-..\ sich
beim Färben von Pasermaterialien, die ius hochmolekularen,
linearen Polyestern bestehen oder solche enthalten, mit besonderem Vorteil eine T.Iischun ;, enthaltend α-Ohlcrnaphthalin,
Oiphenylather und Diphenyl, als Hilfsmittel
verwenden läßt.
Der vorliegenden Erfindung ließt die Beobachtung zugrunde,
daßcc-iJhlornaphthalin, welches,alte in als Carrier verwendet,
eine gute Farbstoffausbeute liefert, aber eine deutliche
Beeinträchtigung der Lichtechtheit gewisser empfindlicher dispersionsfarbstoffe auf"Pclyesterfasern verursacht, bei
Verwendung in Mischung mit Di phenyl; it her und "Diphenyl
jedoch überraschend diese nachteilige Einwirkung auf die Lichtechtheit nicht besitzt, andererseits aber seine
hervorragende Carrierwirkung beibehalt. Bei einigen 'arbstoffen
ist die Lichtechtheit bei Verwendung vonet-Cr.lornaphthalin
zusammen mit ."Diphenylether'und Diphenyl & t;ar
noch besser als bei Einsatz von Diphenylether und Diphe allein. Ein besonderer Vorteil der r: Tindungsgemäßen Carr.Lermiscliung
ist die äußerst geringe Anoolimutsung von V/olle
beim ?ärbqn von I.lischungen aus Polyesterfasern mit Dispersions
farbstoffen.
In dem erfindungsgemäßen Hilfsmitelgemisch liegt das Mischungsverhältnis
zwischen Diphenyläther zu Diphenyl im allgemeinen
_4. U69746
etwa /
im Dereich von/4 - 1 Gewichtsteil Diphenyläther pro
Gewichtsteil Diphenyl. Bevorzugt kommen etwa 3 Gewichteteile Diphenyläther pro Gewichteteil Diphenyl zur Armen lung·
Die Menge des Ä-Ghl^maphthaUiB^ln dem Gemisch, besogen auf
die Summe der beiden anderen Komponenten, liegt im allgemeinen bei einem Verhältnis von/3 : 1 bis 1:3» vorzugsweise
bei 3 : 2 bis 2 : 3.
Es würde weiterhin gefunden, daß sich besonders stabtie
wäßrige Emulsionen aus dem erfindungsgemäß verwendeten Ililfömittelgemisch herstellen lassen, wenn man die Mischung
aus*-Chlornaphthalin, Diphenyläther und Diphenyl in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel oder gegebenenfalls einem Lösungsmittelgemisch löst Und dann mit einem Emulgator
versetzt. Eine derartige Zubereitung der Hilfsmittelmischung ist ohne besondere Einrichtungen leicht
emulgierbar und läßt sich ohne die sonst meist erforderliche Voremulgierung mit Wasser unmittelbar in das Färbebad
eingießen. .
ΛΙο geeignete Lösungsmittel für das Oarriergemisch lassen
sich beispielsweise verwenden: Tetrahydronaphthalin, ■Dimethylformamid, Xylol und vorzugsweise Benzoesäurealkylester.
Als besonders geeignetes Lösungsmittel hat sich Benzoeeäuremethj'-lo^ter erwiesen. Die Lösungsmittel kommen
in solchen Ilengen zur Anwendung, die zum völligen Lösen dos Carrierremj?ches ausreichen. Im allgemeinen werden pro
Oev/ichtstoil des Carriergemisches etwa 1 Gewichteteil
Lösungsmittel eingesetzt.
Als Emulgatoren haben sich besonders Umsetzungeprodukte
von Alkylphenolen und Alkylenoxyd als geeignet erwiesen. Es kann hierbei von Alkylphenolen ausgegangen werden, deren
BAD ORIGINAL
AlkyIreet vorzugsweise 8-18 Kohlenstoffatome enthält.
Besonders geeignet haben sich Produkte auf Basis von Nonylphenol und Dodeoylphenol erwiesen. PUr die Umsetzung
Bit AXkylenoxyd, vorzugsweise Äthylenoxyd, kommen pro
Mol dte Alkylphenole im allgemeinen etwa 12-40 MoI1
vorzugsweise 20 - 35 Hol, Alkylenoxyd zur Anwendung.
j Die Emulgatoren werden dem Gemisch aus Carrier und Lösungsmittel zweckmäßig in Mengen von etwa 5 - 11 ^, bezogen
!„{■'Ulf das Gewicht der Mischung, zugesetzt.
'->} Die Wirkung dieser Emulgatoren in Bezug auf die Beständigkeit
**· r der Oarrieremulsion kann noch verbessert werden, wenn man
dem Gemisch als weitere Komponente eine Mischung aus etwa glelohen Teilen Isobutanol und des Alkali- und/oder Erdalkalisalzes von Alkylbenzolsulfosäure mit vorzugsweise
8-12 Kohlenstoffatomen im Alkylrest* insbesondere der
Dodeoyl- oder Ieododecyli.-izolsulfosäure zusetzt. Die
■ Men^e dieses Zusatzes beträgt zweckmäßig ebenfalls etwa
5-11
/»I
bezogen auf das Gewicht der Mischung aus Can!er
und lösungsmittel.
Die Carrie.rZubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
Belohnen eioh, bedingt duroh den Gehalt an dieser Emulgatorkombination in Verbindung mit den genannten Lösungsmitteln,
duroh ein· hervorragende Reemulgierbarkeit des Carriergemitone· aus. Diese Reemulgierbarkeit der Carrier 1st in
jer Praxie von besonderer Bedeutung, beim Zurüoktropfen von
Q«rriey)|toft4ene*t ^ wap eonat häufig AnIaS zu Flockenbildungen
fot U v^ nt
Erfindung findet Anwendung raittritlien aus hochmolekularen linearen
fgemiionen aus solchen Polyester-V|| wie Wolle, Seide oder Cellulose«
η eyn1h*tiiohen Fasern. Ali PoIyi eoloht,*us Polyestern, aus mehr-
SAD 0R3Q1NAL
wertigen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, insbesondere aus 6-gliedrige Carbocyclen enthaltende Polyestern, hergestellt aus aromatischen oder cycloaliphatisohen Dicarbonsäuren und zweiwertigen aliphatischen Alkoholen mit 2-6
Kohlenstoffatomen,infrage.
Als Farbstoffe, die bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Verwendung finden können, kommen alle zum j?krben
von Polyesterfasern bekarrten Farbstoffe, besonders Dispersions-, Entwicklungs- und Küpenfarbstoffe, in Betracht,
a)5 g eines Polyäthylengkylolterephthalatgewebes werden im
Flottenverhältnis 1 : 40 11/2 Stunden lang bei Kr>chtemperatur in einem Färbebad behandelt, das - bezogen auf
das V/arengewicht - 2 rf> des Farbstoffes der Formel
OH 0 NH0
.Br
NH2 0 OH
sowie 3 g/l des folgendes Gemisches enthält;
50 Gewichteteile Benzoesäuremethyleeter
25 Gewichtsteile «c-Chlornephthalin <
15 Gewichtsteile Diphenyläther
5 Gewichteteile Diphenyl und als Emulgatorgemiech
ι ■ ·'
2,50 Gewichtetelle eines Anlagerungsproduktes von 36 Hol
■■,χ ί 1|45 Gewiohteteile Isobutanol I /
1,05 Gewichteteile tetrapropylenbenzolsulfoeauree Calcium ' .'.s
\ ;: ,■ · ··. bad-QwqWAL Μ. ,m f m ,
ο η ο ο 1 i /1 % R 3 \ r ^
U69745
aur reduktiven Reinigung während
Die erhaltene Blaufärbung wird
einer 20 Minuten andauernden Nachbehandlung bei 350O mit
einer Lösung behandelt, die im Liter
2 g Natriumdithionit
2 ecm einer Natronlauge von 380Be und
0f v5 g eines nicht ionischen Waschmittels
enthält. . ι
■ / : ■
bjDie Färbung wird in .gleicher weiee, jedoch unter Verwendung von Methylnaphthalin als Carrier anstelle dee vorstehend ! λ genannten Carriergemieches durchgeführt. Es kommen 3 g/l einer Carrierzubereitung, enthaltend
bjDie Färbung wird in .gleicher weiee, jedoch unter Verwendung von Methylnaphthalin als Carrier anstelle dee vorstehend ! λ genannten Carriergemieches durchgeführt. Es kommen 3 g/l einer Carrierzubereitung, enthaltend
65 Gewichteteile Methylnaphthalin 9 Gewichtsteile Wasser und als Emulgatorgemisch
14,04 Gewichtsteile Phenylsulfonat 4,32 Gewichteteile Butanol
2,16 Gewichteteile C^7H55SO2NHCH2CO2Na
1,06 Gewichtsteile Ölsäure und
4,40 Gewichts teile einer AnlagerunRSverbind,unf; von
23 Mol Xthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol
zur Anwendung.
Zum Vergleich der Lichtechtheit der beiden erhaltenen blauen Färbungen werden die beiden Proben einer gleich
starken Belichtung im Xenotestgerät ausgesetzt. Es zeigt eich, daß die mit dem zuerst genannten, erfindungsgemäßen
Carrier-System hergestellte Färbung wesentlich lichtechter ist als die Vergleichsfärbung mit Methylnaphthalin als
Carrier· Ähnlich günstig fällt die Belichtunsprüfung aus, wenn in dem vorstehend beschriebenen Färbeversuoh als
Vergleibhscarrier o-Phenylphenol in einer Zubereitung eingesetzt
wird, wie sie in dem Beispiel der deutschen Patent-
'if: ■ -8-
schrift 1 083 2^4 beschrieben ist.
Praktisch gleichwertige Ergebnisse werden erhalten, wenn bei den vorstehend genannten Färbebedinpungen mit 2 ^,
bezogen auf das Tarengewicht, dee Färbstoffes der Formel
O (H
gefärbt wird.
1 ■■
- 9 -BAD ORiGlNAL
Claims (5)
1.)Verfahren zum Färben von Fasermaterialien, die aus
hochmolekularen Unteren Polyestern bestehen oder solche enthalten9 dadurch gekennzeichnet, daß man als Hilfsmittel beim Färben eine Mischung aus
a) ot-Ohloroaphthalin
b) Diphenyläther und
o) Diphenyl
verwendet·
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hilfemittelmischung das Gewichteverhältnis zwischen «t-Ohlornaphthalin und der Summe der Komponenten
b) und o) Im Bereioh zwischen 3 ι 1 und 1 : 3 liegt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennaeich-.-— net, daß in der Hilfemlttelmlschung dae, Gewiohtever-
hältnis zwischen Diphenylather und Diphenyl Im Bereich'
von 4 t 1 bla 3 x 1 liegt.
4. Verfahren gemäß Ansprüche 1-3, daduroh gekennzeichnet, daß das Hllfamittelgemieoh in Form einer wäßrigen
Emulsion verwendet wird, die hergestellt wurde durch Lösen des Hilfamittelgemiaohes in einem organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Benzoeaäurealkylester, und
Zugabe eines oxäthyllerten Alkylphenols als Emulgator.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emuleion des Hilfamittelgemisches außerdem Isobutanol
und ein Alkali- oder Erdalkalisälz einer Alkylbenzolsulfosäure mit vorzugsweise 8-12 Kohlenstoffatomen
,* im Alkylrest enthält.
8098 12/1363 β*Ό 0^
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