DE1468349B2 - - Google Patents
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- C07D235/20—Two benzimidazolyl-2 radicals linked together directly or via a hydrocarbon or substituted hydrocarbon radical
Description
in der R einen Alkyl-, Aralkyl-, Arylrest oder einen
heterocyclischen Rest, der wenigstens 2 Kohlenstoffatome und als Heteroatome Sauerstoff, Schwefel
(und bzw.) oder Stickstoff enthält, R1 und R2
Wasserstoffatome, Alkyl-, Alkoxy-, Nitrogruppen- oder Halogenatome in den Stellungen 4, 5 und
bzw. oder 6, bedeuten, und X ein Chlor- oder Bromatom ist, ausgenommen Verbindungen, bei
denen R ein Thiazol-, Isothiazol- oder Thiadiazolring ist und gleichzeitig R1 und R2 Wasserstoffatome,
niedrige Alkyl- oder niedrige Alkoxygruppen in 4- und/oder 5-Stellung bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amidin der allgemeinen Formel
C-R
oder deren chlor- oder bromwasserstoffsauren Salze, in der R, R1 und R2 die obengenannte Bedeutung
haben, mit /unterchloriger oder unterbromiger Säure oder mit aliphatischen oder aromatischen
N-Chlor- oder N-Bromcarbonsäureamiden oder aliphatischen ' oder aromatischen
N-Chlor- oder N-Bromdicarbonsäureimiden bei etwa O bis etwa 4O0C, gegebenenfalls in Gegenwart
einer zur Neutralisation der chlor- oder bromwasserstoffsauren Salze erforderlichen Menge
an Alkalicarbonat oder -hydroxyd, umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Substituenten R1 und R2 in
5- und/oder 6-Stellung befinden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hersellung von N-Halogen-N'-phenylamidinen der allgemeinen
Formel
R2
■ϊ
"C-R
C-R
as oder deren chlor- oder bromwasserstoffsauren Salze,
in der R, R1 und R2 die obengenannte Bedeutung
haben, mit unterchloriger oder unterbromiger Säure oder mit aliphatischen oder aromatischen N-Chlor-
oder N-Bromcarbonsäureamiden oder aliphatischen oder aromatischen N-Chlor- oder N-Bromdicarbonsäureimiden
bei etwa 0 bis etwa 40° C, gegebenenfalls in Gegenwart einer zur Neutralisierung der chlor-
oder bromwasserstoffsauren Salze erforderlichen Menge an Alkalicarbonat oder -hydroxyd, umsetzt.
Die so erhaltenen N-Halogen-N'-phenylamidine
können mittels einer Base in in 2-Stellung substituierte Benzimidazole überführt werden, die Anthelmintika
sind.
Die Herstellung von N-Halogen-Amidinen durch Halogenierung von Verbindungen, die einen primären Aminrest aufweisen, ist bekannt. Bei den erfindungsgemäß umzusetzenden Amidinen handelt es sich jedoch um Amidine, die an dem einen Stickstoffatom durch einen Phenylrest substituiert sind, also um sekuridäre Amine. Solche Verbindungen, die man als N-substituierte Aniline ansehen kann, sind aber stark aktiviert und daher einer Halogenierung im Phenylrest leicht zugängig. Es war darum zu erwarten, daß* ■ bei der Halogenierungder. erfindungsgemäß einzusetzenden Amidine mit Halogenierungsmitteln, wie einem Hypohalogenid, eine Kernhalogenierung stattfinden würde. Überraschenderweise tritt aber eine solche Kernhalogenierung beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht ein, sondern die Halogenierung findet am Stickstoffatom statt.
Die Herstellung von N-Halogen-Amidinen durch Halogenierung von Verbindungen, die einen primären Aminrest aufweisen, ist bekannt. Bei den erfindungsgemäß umzusetzenden Amidinen handelt es sich jedoch um Amidine, die an dem einen Stickstoffatom durch einen Phenylrest substituiert sind, also um sekuridäre Amine. Solche Verbindungen, die man als N-substituierte Aniline ansehen kann, sind aber stark aktiviert und daher einer Halogenierung im Phenylrest leicht zugängig. Es war darum zu erwarten, daß* ■ bei der Halogenierungder. erfindungsgemäß einzusetzenden Amidine mit Halogenierungsmitteln, wie einem Hypohalogenid, eine Kernhalogenierung stattfinden würde. Überraschenderweise tritt aber eine solche Kernhalogenierung beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht ein, sondern die Halogenierung findet am Stickstoffatom statt.
Wenn R ein Thiazolyl- oder Isothiazolylrest ist, kann die Bindung an das Kohlenstoffatom des Amidinrestes
durch jedes beliebige der drei Kohlenstoffatome des heterocyclischen Rings erfolgen. Wenn R
eine Thiadiazolylgruppe ist, die zwei Stickstoffatome ::' und ein Schwefelatom in dem Ring enthält, so kann
die Bindung! an; jedem der: zwei Kohlenstoffatome eines 1,2,3-Thiadiazols oder 1,2,4-Thiadiazols erfolgen.
Bei den symmetrischen 1,2,5-Thiadiazolen ist natürlieh
nur eine Bindungsstelle vorhanden. Der heterocyclische Rest R kann weiterhin an einem seiner
Kohlenstoffatome substituiert sein, beispielsweise mit einem niedrigen Alkyl- oder Halogenrest, wobei die
einzige Beschränkung durch die Zugänglichkeit der besonderen Thiazole, Isothiazole oder Thiadiazole,
die bei der Herstellung der N-Phenylamine verwendet werden, bedingt ist.
Bedeuten R1 und/oder R2 Alkyl- oder Alkoxygruppen,
so können diese beispielsweise Methyl, Äthyl, Isopropyl, Methoxy, Äthoxy oder tert.-Butoxy
sein.
Die Halogenierung wird durch Umsetzung des Amidinsalzes mit einem positiven Halogenierungsmittel,
das zur Halogenierung des Stickstoffatoms der Amidingruppierung befähigt ist, vorgenommen. Zu
geeigneten Reagenzien für diesen Zweck gehören N-Halogenamide oder N-Halogenimide der Formeln
A-C
!NX oder AC
,H
A —
worin A ein aromatischer oder aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
vorzugsweise ein solcher mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist und X Chlor oder Brom bedeutet.
Spezielle Beispiele für diesen Typ von Halogenierungsmitteln sind N-Chlorsuccinimid, N-Bromsuccinimid,
N - Bromacetamid, N - Chloracetamid, N-Chlorpropionamid und N-Bromglutarimid. Wird
ein N-Halogenamid oder N-Halogenimid verwendet und das Amidin als saures Additionssalz eingesetzt,
so wird eine Base in einer zur Neutralisierung des Säureadditionssalzes des N-Phenylamidins ausreichenden
Menge verwendet. Für diesen Zweck eignet sich ein Alkalicarbonat oder -hydroxid.
Andere geeignete Halogenierungsmittel sind Chlor oder Brom in einem wäßrigen Medium, d. h. Chlorwasser
oder Bromwasser. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Amidin als freie Base einzusetzen, um die
Notwendigkeit der Neutralisation eines sauren Additionssalzes desselben zu umgehen.
Die bevorzugten Halogenierungsmittel sind jedoch unterchlorige Säure und unterbromige Säure. Diese
werden zweckmäßigerweise in situ durch Zugabe eines Alkali- oder Erdalkalihypohalogenits zu einer Lösung
des N-Phenylamidin-Säureadditionssalzes gebildet, wodurch
das Säuresalz neutralisiert wird und gleichzeitig die Halogenierung erfolgt. Typische geeignete
Hypohalogenite sind Natrium- oder Kaliumhypochlorit, Natriumhypobromit und Calciumhypochlorit.
Alternativ kann aber auch eine wäßrige Lösung von unterchloriger oder unterbromiger Säure nach bekannten
Methoden hergestellt und eine solche Lösung als Halogenierungsmittel nach Neutralisation des
N-Phenylamidin-Säureadditionssalzes mit einer Base verwendet werden.
Zur Erzielung optimaler Ergebnisse wird zumindest etwa ein Mol Halogenierungsmittel bei der Reaktion
mit dem N-Phenylamidin verwendet; ein Überschuß bis zu etwa 15% ist zufriedenstellend. Unter bevorzugten
Bedingungen beträgt der molare Überschuß 5 bis 10%. Ein größerer Überschuß an Halogenierungsmittel
wird im allgemeinen vermieden, da hierdurch die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Halogenierung
in anderen Teilen des Moleküls steigt.
Die Chlorierung oder Bromierung zur Bildung des N-Halogen-N'-phenylamidins wird zweckmäßigerweise
in einem Lösungsmittel bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis etwa 400C, vorzugsweise bei etwa 5 bis
etwa 3O0C durchgeführt. Die Reaktion verläuft rasch und ist normalerweise in verhältnismäßig kurzer Zeit
vollständig oder praktisch vollständig. Bei den bevorzugten Reaktionstemperaturen werden außerordentlich
zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, wenn man
ίο die Halogenierung etwa 5 Minuten bis etwa 1 Stunde
lang fortschreiten läßt.
Die Art des Lösungsmittels ist nicht kritisch. Wasser, Gemische aus Wasser und wasser-mischbare
Lösungsmittel oder wasser-unmischbare Lösungsmittel können angewandt werden. Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird ein wasser-unmischbares
organisches Lösungsmittel in das wäßrige Reaktionsgemisch eingetragen, und das N-Halogen-N'-phenylamidin,
welches in organischen Lösungsmitteln be-
ao vorzugt löslich ist, löst sich in dem organischen Lösungsmittel
sogleich nach seiner Bildung. Dies ist aber nicht wesentlich. Das Reaktionsprodukt kann aus
dem wäßrigen Reaktionsgemisch nach anderen üblichen Arbeitsweisen gewonnen werden; das organische
Lösungsmittel erleichtert während der Halogenierung die Isolierung und Gewinnung des erwünschten Produktes.
Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind Diäthyläther, Petroläther, Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform,
Butanol, Pentanol, Methylenchlorid u. dgl. Das erwünschte N-Halogen-N'-phenylamidin wird nach bekannten
Verfahren isoliert sowie durch Entfernung des organischen Lösungsmittels und Umkristallisieren
gereinigt. Bei Anwendung nichtwäßriger Halogenierungsmittel ist ein Mittel, das nur aus einem wasserunmischbaren
organischen Lösungsmittel besteht, sehr geeignet.
Andererseits kann ein wasser-mischbares organisches Lösungsmittel, z. B. ein niederes Alkanol, in
das wäßrige Reaktionsmedium eingetragen werden, um die Löslichkeit der Amidinbase zu erhöhen und
dadurch die physikalische Behandlung des Reaktionsgemisches zu erleichtern. Vorzugsweise wird die
Reaktion in einem wäßrigen Medium durchgeführt, das bis zu etwa 60 Raumteilen, vorzugsweise 25 bis
50 Raumteilen, eines niederen Alkanols, beispielsweise Methanol oder Äthanol, enthält. Das N-Halogen-N'-phenylamidin
ist in solchen Medien nur schwach löslich und fällt nach seiner Bildung aus.
Es kann in bekannter Weise z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren gewonnen und gereinigt werden.
Beispiel 1
N-Chlor-N'-phenylbenzamidin
N-Chlor-N'-phenylbenzamidin
In eine gerührte Lösung aus 10 g N-Phenylbenzamidinhydrochlorid
in 50 ml destilliertem Wasser trägt man 60 ml Diäthyläther ein. Das Gemisch wird
auf 0 bis 1O0C abgekühlt und mit 15,1 ml 2,85 n-Natriumhypochlorit
in 2 bis 3 Minuten versetzt. Sodann wird 10 Minuten weitergerührt, die Ätherschicht entfernt,
mit Wasser gewaschen und über CaCl2 getrocknet. Durch Filtrieren und Konzentrieren erhält
man einen Feststoff, der aus Methylenchlorid-Petroläther zu praktisch reinem N-Chlor-N'-phenylbenzamidin
umkristallisiert wird. F. = 130 bis 131,5°C.
Beispiel 2
N-Chlor-N'-(p-nitrophenyl)-thiazol-4-amidin
N-Chlor-N'-(p-nitrophenyl)-thiazol-4-amidin
, a) Herstellung des Ausgangsmaterials. In eine Suspension von 6,65 g (50,0 Millimol) Aluminiumchlorid
in 25 ml sym. Tetrachloräthan trägt man 5,00 g (45,4 Millimol) 4-Cyanthiazol unter Rühren
und sodann eine Suspension von 5,60 g (45,4 Millimol) p-Nitroanilin in 25 ml sym. Tetrachloräthan ein. Das
Reaktionsgemisch wird 25 Minuten auf Rückflußtemperatur erhitzt. Danach wird der Aluminiumkomplex durch Behandlung des Reaktionsgemisches
mit 13,6 g Natriumhydroxid in 40 ml Wasser unter lebhaftem Rühren bei Zimmertemperatur zersetzt.
Die abgetrennte organische Schicht wird mit Wasser gewaschen und mit Aktivkohle entfärbt, sodann ge
trocknet und filtriert. Das Filtrat wird mit Chlorwasserstoff gesättigt. N-(p-Nitrophenyl)-thiazol-4-amidin-hydrochlorid
kristallisiert aus und wird abfiltriert. Nach dem Umkristallisieren aus Äthanol liegt der
Schmelzpunkt bei 256 bis 26O0C.
b) N-Chlor-N'-(p-nitrophenyl)-thiazol-4-amidin. In ein Gemisch von 4,0 g (14,1 Millimol) N-(p-Nitrophenyl)-thiazol-4-amidin-hydrochlorid
in 50 ml Wasser und 50 ml Methylenchlorid trägt man 4,8 ml 2,95 n-Natriumhypochlorit
unter Rühren zu. Nach 5 Minuten wird die Methylenchloridschicht abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, sodann filtriert
und zur Trockne eingedampft. Man erhält so N-Chlor-N'-(p-nitrophenyl)-thiazol-4-amidin
vom Schmelzpunkt 157 bis 158°C nach Umkristallisieren aus
Benzol.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Halogen-N'-phenylamidinen
der allgemeinen Formel
in der R einen Alkyl-, Aralkyl-, Arylrest oder einen heterocyclischen Rest, der wenigstens 2 Kohlenstoffatome
und als Heteroatome Sauerstoff, Schwefel (und bzw.) oder Stickstoff enthält, R1 und R2 Wasserstoffatome,
Alkyl-, Alkoxy-, Nitrogruppen- oder Halogenatome in den Stellungen 4, 5 und bzw. oder 6
bedeuten, und X ein Chlor- oder Bromatom ist, ausgenommen Verbindungen, bei denen R ein Thiazol-,
Isothiazol- oder Thiadiazolring ist und gleichzeitig R1
ίο und R2 Wasserstoffatome, niedrige Alkyl- oder niedrige
Alkoxygruppen in A- und/oder 5-Stellung bedeuten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein
Amidin der allgemeinen Formel
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |