DE1464558C3 - Vorrichtung zum Bestrahlen von lebendem Gewebe - Google Patents
Vorrichtung zum Bestrahlen von lebendem GewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestrahlen
von lebendem Gewebe mit einer im Brennpunktbeieich eines hochglanzpolierten Hohlspiegels
angebrachten Wärmestrahlungsquelle und einem davor angebrachten, nach hinten durch einen axial angeordneten
Reflektor abgeschirmten UV-Strahler, der nur bei eingeschalteter Wärmestrahlungsquelle
einschaltbar ist. Eine derartige Vorrichtung ist aus der Schweizerischen Patentschrift 259605 bekannt.
Es sind bereits Bestrahlungslampen bekannt, die neben weißem Licht einen Anteil von 30 bis 40% einer
nahezu reinen Infrarotstrahlung liefern, wobei sich diese^ Strahlung aus dem Glaskolben des Infrarotstrahlers
entweder geradlinig oder diffus verbreitet. Das Eindringvermögen einer reinen IR-Strahlung in
lebendes Gewebe beträgt nur etwa 1 bis 2 mm. Diese Strahlung stellt außerdem für die Gewebeoberfläche
sine starke Belastung dar, die in kurzer Zeit zu Verbrennungen führen kann. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß die dafür verwendeten Wolframfadenlampen einen gewissen Anteil an Wärmestrahlung
liefern, die aber infolge ihrer spektralen Zusammensetzung nicht gewebefreundlich ist und auch kein
großes Eindringvermögen besitzt. Die mit dem Licht zugeführten Wärmestrahlen können damit in erheblichem
Maße zu einem Erythem führen. Bei diesen Strahlungsquellen ist es daher üblich, Filter verschiedener
Färbungen, z. B. Blaufilter oder Rotfilter vorzuschalten, um überhaupt einen, wenn auch geringen,
therapeutischen, physiologischen und psychologischen Effekt zu erzielen.
Will man beispielsweise eine Augenbehandlung durchführen, so stößt dies mit derartigen Strahlern auf
Schwierigkeiten, da diese Strahlung die Hornhaut nur bei großer Strahlungsintensität durchdringen kann,
was aber bereits auf der Hornhautoberfläche zu Verbrennungen führt. Das gleiche trifft auch für reine
IR-Strahlung zu, deren Eindringvermögen noch geringer ist als das derjenigen Strahlung, die sich aus
weißem Licht und Wärmestrahlung zusammensetzt.
Weiterhin sind bereits Vorrichtungen zum Bestrahlen von lebendem Gewebe bekannt, die eine im wesentlichen
im Hellorangebereich liegende Strahlung abgeben. Das wesentliche an dieser Art von Strahlungsquellen
besteht darin, daß der direkt und der nach vorne austretende Teil der Infrarotstrahlung des
verwendeten Strahlers relativ klein ist, da die Lampe vorne eine mattierte Kuppe aufweist, sowie ein sehr
hohes Vakuum mit nur einem geringen Restgehalt an Stickstoff besitzt. Der Kristallglaskolben dieser bekannten
Lampe bleibt daher viel kühler als Kolben von IR-Lampen, bei denen der oft bis zu 400 ° C heiße
Glaskolben als Wärmestrahlungsquelle wirkt.
Aus der Schweizerischen Patentschrift 308632 ist eine Bestrahlungslampe bekannt, bei der ein UV-Strahler
(Hg-Dampflampe) mit einem IR-Strahler kombiniert ist, dessen hocherhitzte Glühwendel eine
Strahlung ergibt, die im Rot- und Infrarotbereich liegt, während die Hg-Dampflampe neben der UV-Strah-25'lung
eine intensive Gelbstrahlung abgibt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Bestrahlungsvorrichtung für lebendes Gewebe zu
schaffen, die der natürlichen Strahlung der Sonne wesentlich näher kommt als bisher erhältliche IR-UV-Lampen.
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Dabei hat sich gezeigt, daß sich eine solcheiStrahlung
dann und nur dann erzielen läßt, wenrProlgende Teile gemeinsam verwendet werden:
1. eine in einem farblosen Kristallglaskolben, der in der Hauptstrahlungsrichtung mattiert ist, im
Hochvakuum mit einem Minimum an Reststickstoff angeordnete, bei 1600° C betriebene
Kohlefadenwendel als Wärmestrahlungsquelle;
2. ein aus hochglanzpoliertem Aluminium beste hender Hohlspiegel;
3. ein Reflektor, bestehend aus zwei durch eine wärmedämmende Schicht getrennten Platten,
wobei die der Wärmestrahlungsquelle zugekehrte Seite der einen Platte verspiegelt ist und
die dem UV-Strahler zugewandte Seite der anderen Platte eine diffus reflektierende Oberfläehe
aufweist.
Das heißt also nichts anderes, als daß z. B. ein hochglanzpolierter Aluminiumspiegel mit eloxierter
Oberfläche nicht verwendet werden kann, daß ein handelsüblicher IR-Strahler dafür ungeeignet ist, ciaß
die Wärmestrahlungsquelle, genau wie angegeben, aufgebaut sein muß, einschließlich der axial'vor der
Wendel liegenden Mattierung, und daß der Reflektor in der angegebenen Weise reflektieren muß. Nur dann
läßt sich eine Nachbildung der natürlichen Sonnenstrahlung erzielen.
Die neuartige Vorrichtung zum Bestrahlen von lebendem Gewebe bringt nunmehr eine Reihe von Vorteilen,
die nicht vorauszusehen waren. Wenn man nämlich die Anordnung so trifft, daß immer zuerst
die Wärmestrahlungsquelle und dann der UV-Strahler eingeschaltet werden muß, .der UV-Strahler also
niemals ohne gleichzeitig abgegebene Strahlung der Wärmestrahlungsquelle eingeschaltet werden kann,
und am Ende der Bestrahlung zuerst der UV-Strahler und nach einiger Zeit die Wärmestrahlungsquelle abgeschaltet
wird, dann erhält man etwa einen Bestrah-
lungsverlauf, der der Einwirkung der Sonne im Laufe
eines Tages auf den menschlichen Körper nachgebildet ist.
Durch das gleichzeitige Ausstrahlen der Spektren der eingeschalteten Wärmestrahlungsquelle und des
UV-Brenners wird offenbar erreicht, daß der sichtbare Teil der von einem Quarzbrenner insgesamt ausgestrahlten
Strahlung, der die Verbrennungen und Hautschädigungen verursacht, in der schädlichen
Wirkung eliminiert wird. Andererseits bleibt der un- to
sichtbare Teil dieser Strahlung erhalten und wirksam.
Zur Verdeutlichung sei ein typischer Bestrahlungsverlauf mit der neuen Bestrahlungsvorrichtung angegeben,
der sich in 3 Abschnitte unterteilt:
1. 10 bis 12 Minuten Wärmestrahlungsquelle
2. 2 bis 8 Minuten Wärmestrahlungsquelle + UV-Strahler
3. 6 bis 8 Minuten Wärmestrahlungsquelle
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
In der Zeichnung ist ein Parabolspiegel oder Hohlspiegel 1 gezeigt, der in seiner Mitte einen Ansatz 2
mit darin angebrachter Fassung 3 trägt, in der eine Kohlefadenlampe 4 eingeschraubt ist. Die Wendel des
Kohlefadens ist dabei zur besseren Halterung auf zwei zusätzlichen Stützen 6 angebracht. Der Kristallglaskolben
der Kohlefadenlampe trägt vorne eine Mattie- j rung 7.
Bei dieser Kohlefadenlampe ist es außerordentlich wichtig, daß der Kohlefaden in einem möglichst hohen
Vakuum arbeitet. Jedes Restvolumen enthält normalerweise Reste von Sauerstoff und Stickstoff, so daß
bei nicht allzugutem Vakuum immer noch ein erheblicher Anteil an IR-Strahlung über den Glaskolben abgestrahlt
wird.
Wenn man aber das noch im Kolben enthaltene Rest-Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch mit einem Edelgas
verdünnt, anschließend den Kolben neu auspumpt und den Restsauerstoff mit Hilfe von Phosphor verbrennt,
ergibt sich ein sehr geringer Niederschlag von P2O5 auf der Kolbeninnenfläche. Dabei bleibt der
Kolben aus Kristallglas vollkommen klar und läßt praktisch das ganze Spektrum durch, ohne daß die
für die Behandlung wichtigen Spektrallinien beeinträchtigt werden. Dabei wird auch der Reststickstoffanteil
im Glaskolben auf ein Minimum herabgesetzt.
In der Nähe des Randes des Spiegels 1 ist eine Bajonettfassung 8 angebracht, in die ein UV-Brenner 9
eingesetzt ist. An der Bajonettfassung 8 ist eine Halterung 10 mit Reflektor befestigt. Der Reflektor besteht
aus zwei Platten 10 a und 10 b, die in einem Abstand von etwa 5 mm voneinander gehalten werden.
Die Platte 10 b ist dabei auf der der Kohlefadenlampe zugekehrten Seite verspiegelt.und reflektiert die im
toten Winkel des Parabolspiegels noch vorhandene Strahlung zurück in den Parabolspiegel, was eine größere
Strahlungsausbeute ergibt. Damit werden die durch die Halterung 10 verursachten Verluste kompensiert.
Vorzugsweise wird man zwischen der Platte 10 a, die auf der dem UV-Brenner zugewandten Seite eine
diffus reflektierende Oberfläche aufweist, und dem reflektierenden Spiegel 10 b lediglich ein Luftpolster
vorsehen, obwohl auch ein wärmedämmendes Material verwendet werden kann. Dadurch wird die am
Spiegel 10 b auftretende Temperatur um ca. 30 bis 40° C abgesenkt. Damit wird erreicht, daß die zum
einwandfreien Zünden des UV-Brenners erforderliche Temperatur nicht überhöht wird, da eine solche
einen kritischen Wert übersteigende Temperaturerhöhung Zündschwierigkeiten ergibt und die Lebensdauer
des UV-Brenners wesentlich verringert.
Der hier verwendete hochglanzpolierte Aluminiumspiegel 1 weist im Gegensatz zu bisher gebräuchlichen,
ebenfalls hochglanzpolierten versilberten oder verchromten Hohlspiegeln keine Spektrallinienverzerrungen
auf, was ganz wesentlich zur Wirksamkeit der ganzen Vorrichtung beiträgt.
Die Vorrichtung ist dann über einen üblichen Schwenkarm 11 an einem Stativ befestigt, das/außerdem
noch einen Schaltkasten 12 trägt, an denfdie Bestrahlungsdauer einstellbar ist. Es sei bemerkt, daß
es sich dabei um einen Folgeschalter handelt, der eine Einschaltung des UV-Strahlers nur dann zuläßt, wenn
die Wärmestrahlungsquelle eingeschaltet ist, derart, daß ein genau bemessener zeitlicher Ablauf, d. h. ein
Bestrahlungsprogramm der oben beschriebenen Art einstellbar ist.
Mit der Erfindung wurde somit eine neuartige Vorrichtung
zum Bestrahlen von lebendem Gewebe geschaffen, die durch die Zusammensetzung ihrer Strahlung
bei richtig gesteuerter Abgabe der Strahlung eine dem Verlauf eines Sonnentages nachgebildete Strahlung
liefert und damit eine dementsprechende physiologische und therapeutische Wirkung zu erzielen gestattet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. eine in einem farblosen Kristallglaskolben, der in der Hauptstrahlungsrichtung mattiert
(7) ist, im Hochvakuum mit einem Minimum an Reststickstoff angeordnete, bei 1600° C
betriebene Kohlefadenwendel (6) als Wärmestrahlungsquelle (4);
2. ein aus hochglanzpoliertem Aluminium bestehender Hohlspiegel (1);
3. ein Reflektor (10, bestehend aus zwei durch eine wärmedämmende Schicht getrennten
Platten (10a; 10&), wobei die der Wärmestrahlungsquelle (4) zugekehrte Seite der einen
Platte (10 b) verspiegelt ist und die dem UV-Strahler (9) zugewandte Seite der anderen
Platte (10a) eine diffus reflektierende Oberfläche aufweist.
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