DE1460521C3 - Vorrichtung zum Wärmebehandeln von bahnförmigen TextilgUtern - Google Patents
Vorrichtung zum Wärmebehandeln von bahnförmigen TextilgUternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wärmebehandeln von bahnförmigen Textilgütern mit
innerhalb eines Gehäuses durch eine Wandung abgetrennten Behandlungs- und Ventilatorräumen, wobei im
Behandlungsraum mindestens eine oberhalb und unterhalb von einer Siebdecke abgedeckte, durch einen
Ventilator im Ventilatorraum unter Saugzug gesetzte Siebtrommel als Aufheizaggregat drehbar gelagert ist
und mit einem sich innerhalb desselben Gehäuses anschließenden Verweilaggregat mit in Schleifen
geführter Warenbahn.
Insbesondere bei dem Kunstharz ausgerüsteten Textilgütern, wie Geweben, Gewirken, Vliesstoffen,
Nadelfilzwaren, beflockte luftdurchlässige Materialien u. dgl. sind zum Polymerisieren und Kondensieren des
Kunstharzes eine Wärmebehandlung bei Temperaturen von beispielsweise 130—150° C und Verweilzeiten des
Gutes von vorzugsweise einigen Minuten notwendig. Das zu behandelnde Gut kann dabei durch Strahlungswärme,
Kontaktwärme oder durch Konvektion eines gasförmigen Behandlungsmediums auf die Behändlungstemperatur
erwärmt und auf dieser während der Behandlung bzw. der Verweilzeit gehalten werden. Im
allgemeinen wird eine Wärmeübertragung durch Konvektion bevorzugt, da hier die Gefahr einer
örtlichen Überhitzung des Materials am geringsten ist und derartige Vorrichtungen im allgemeinen wirtschaftlich
arbeiten.
Bei den bekannten Kontinue-Vorrichtungen für derartige Wärmebehandlungsprozesse wie Hotflue,
Hängetrockner, Warenspeicher mit spiraliger oder doppelspiraliger Warenführung u. dgl. kann eine relativ
große Gutmenge im Behandlungsraum der Vorrichtung untergebracht werden. Von Nachteil sind dabei die
relativ langen Verweilzeiten.unter hohen Temperaturen, da durch eine länger andauernde Wärmeeinwirkung
bei erhöhter Temperatur sich gewisse Fasereigenschaften verschlechtern, insbesondere die Festigkeit der
Fasern sich vermindert. Besser ist die Vorrichtung gemäß der FR-PS 13 23 405, bei der das Textilgut
zunächst mittels der Durchströmung auf zwei Siebtrommeln gleichmäßig aufgeheizt wird, um dann auf ein
Endlosband abgelegt oder in einem Schleifentrockner lediglich einer erhöhten Temperatur ausgesetzt zu
werden. Voraussetzung für eine optimale Verweilbehandlung ist aber eine gleichmäßige Temperaturverteilung
über die Länge und Breite des Verweilaggregates, die bei der bekannten Vorrichtung aber wegen der
Zufuhr des Behandlungsmediums nur im Bereich der Siebtrommeln nicht gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung so auszubilden, daß im Verweilaggregat
eine Behandlung mit einer überall gleichmäßigen Temperatur möglich ist. Diese Aufgabe wird mit
dem Kennzeichen des 1. Anspruches aufgeführten Merkmal gelöst. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß
über die gesamte Kammerlänge des Behandlungsmedium wie Luft und/oder Dampf oberhalb der Siebdecken
gestaut wird. Dies hat dann eine gleiche Druck- und Temperaturverteilung im Verweilaggregat zur Folge.
In manchen Anwendungsfällen sind gleiche Temperaturen
in der Siebtrommel und im Verweilabteil erwünscht. Dann kann, wie Anspruch 2 mit Vorteil
vorschlägt, ein gesonderter Ventilator im Verweilaggregat entfallen. Gemäß Anspruch 3 kann es aber auch
notwendig sein, im Verweilabteil einen intensiven Luftzug zu erzeugen. Ein besonderer Ventilator im
Ventilatorraum des Verweilabteils ist auch sinnvoll, wenn unterschiedliche Temperaturen im Siebtrommel-
und Verweilteil erwünscht werden. Dann sollten diese Abteile im Behandlungsraum zusätzlich durch die
Trennwand gemäß Anspruch 4 abgetrennt werden.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Behandlungsvorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt quer entlang der Schnittlinie A-A durch die Vorrichtung nach F i g. 1,
F i g. 3 eine andere Vorrichtung im Längsschnitt und
F i g. 4 eine weitere Vorrichtung im Längsschnitt.
Die Vorrichtungen bestehen aus einem geschlossenen, wärmeisolierten Gehäuse 1, das durch eine
Längswand 2 in einen Behandlungsraum 3 und einen Ventilatorraum 4 unterteilt ist. Zum Zuführen des zu
behandelnden strang- oder bahnförmigen Gutes 5 dient bei den Vorrichtungen ein Förderband 17.
Am Einlauf im Behandlungsraum 3 sind zur raschen Aufheizung des Gutes 5 bei allen drei gezeigten
Vorrichtungen beispielsweise zwei unter Saugzug stehende Siebtrommeln 6 angeordnet. Der Saugzug
wird durch stirnseitig den Siebtrommeln 6 zugeordnete Ventilatoren 7 erzeugt Die Ventilatoren 7 saugen das
Behandlungsmedium aus den Siebtrommeln 6 ab und blasen es über Heizeinrichtungen 8 in den Behandlungsraum
3 wieder zurück. In den Siebtrommeln 6 ist der Saugzug an den vom Gut 5 freien Seiten durch eine
Abdeckung 9 unterbunden.
Durch den Saugzug werden große Mengen an Behandlungsmedium durch das zu behandelnde Gut 5
geleitet und dieses schlagartig auf Behandlungstemperatur erwärmt. Während der Weiterbehandlung brauchen
keine so großen Behandlungsmittelmengen züge-
führt werden. Es ist lediglich notwendig, das Gut 5 über die Arbeitsbreite auf Behandlungstemperatur zu halten.
Hierzu genügt im allgemeinen eine bewegte, aber in der Temperatur gleichmäßige Behandlungsmittelatmosphäre.
Deshalb schließen sich an die Siebtrommel 6 entweder eine Hotflue nach Fig. 1, ein Hängetrockner
nach F i g. 2 oder ein Spiraltrockner nach F i g. 4 an.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 sind den beiden Siebtrommeln 6 zwei mit Abstand voneinander
angeordnete Reihen an Walzen 10 nachgeschaltet, über die das Material in Zickzacklage geführt wird. Ober- und
unterhalb der Siebtrommeln 6 sowie der Walzen 10 sind Siebdecken 11 vorgesehen. Die von den Ventilatoren 7
der beiden Siebtrommeln 6 angesaugte Luft wird über die gesamte Länge der Vorrichtung in den Behandlungsraum
zurückgeblasen, vor den Siebdecken 11 gestaut und dann durch schräge Böden 12 umgelenkt durch die
Siebdecken U gegen das im Behandlungsraum 3 der Siebtrommeln 6 oder der Walzen 10 geführte Gut 5
geblasen. Eine gewisse Menge an Behandlungsmittel wird dadurch auch ständig gegen das zickzackförmig
geführte Gut 5 mit gleichmäßiger Stärke und Temperatur geblasen und von dort von den Siebtrommeln 6
angesaugt, so daß auch in diesem Teil ständig Behandlungsmedium mit dem Gut 5 in Berührung
kommt und dieses auf einer gleichbleibenden Behandlungstemperatur hält.
Insbesondere bei schweren und schwer luftdurchlässigen Gütern kann für diesen Verweilteil gemäß F i g. 3
ein besonderer Ventilator im Ventilatorraum vorgesehen sein, der durch eine öffnung 13 in der Wand 2 das
Behandlungsmedium zwischen dem schlaufenförmig geführten Material 5 ansaugt und ober- und unterhalb
des Materials das Behandlungsmedium in den Behandlungsraum zurückbläst.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 4 ist der Behandlungsraum und auch der Ventilatorraum durch eine Wand 14
in eine Aufheizzone 15 und eine Verweilzone 16 unterteilt. Dies ist auch bei der Vorrichtung nach F i g. 3
zweckmäßig. Die Unterteilung hat den Vorteil, daß das Behandlungsmedium in der Aufheizzone 15 eine von der
Verweilzone 16 unterschiedliche Temperatur haben kann. Zum Beispiel kann die Temperatur in der
Aufheizzone höher als in der Verweilzone sein, um so ein rascheres Aufheizen des Materials auf Behandlungstemperatur zu erreichen. Es ist aber auch vorteilhaft, in
der Verweilzone die Temperatur zu erhöhen, weil beim Aufheizen Temperaturen höher als 100°C nicht sinnvoll
sind, jedoch die Verweiltemperatur aus Verfahrensgründen höher sein soll. Bei der Vorrichtung nach F i g. 4 sind
zwei Siebtrommeln übereinander angeordnet. Das hat den Vorteil, daß die beiden Siebtrommeln weitgehend
vom Gut umschlungen werden. In der Verweilzone 16 wird das Gut 5 auf Walzen 10 in Form einer
Doppelspirale geführt. In der Doppelspirale dient zur Umlenkung des Materials eine unter Saugzug stehende
Siebtrommel 6. Eine Ausbildung der Materialführung ist günstig, wenn auch in der Verweilzone Behandlungsmedium
durch das Gut gesaugt wird. Dies wird auch erreicht, wenn sich an das Verweilaggregat eine
Siebtrommel anschließt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Wärmebehandeln von bahnförmigen Textilgütern mit innerhalb eines Gehäuses
durch eine Wandung abgetrennten Behandlungsund Ventilatorräumen, wobei im Behandlungsraum
mindestens eine oberhalb und unterhalb von einer Siebdecke abgedeckte, durch einen Ventilator im
Ventilatorraum unter Saugzug gesetzte Siebtrommel als Aufheizaggregat drehbar gelagert ist und mit
einem sich innerhalb desselben Gehäuses anschließenden Verweilaggregat mit in Schleifen geführter
Warenbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebdecken (11) so verlängert sind, daß sie
sich auch über das Verweilaggregat erstrecken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (7) der Siebtrommel (6)
oder bei mehreren Siebtrommeln der Ventilator der letzten Siebtrommel das erhitzte Gas wenigstens
teilweise über die Siebdecken (11) in den sich anschließenden Behandlungsraum abbläst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Ventilatorraum des Verweilaggregates
ebenfalls ein Ventilator (13) angeordnet ist, der den von dem Verweilaggregat umfaßten Behandlungsraum
(3) unter Saugzug setzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Behandlungsraum (3) zwischen der
Siebtrommel (6) und dem Verweilaggregat (10) eine Trennwand (14) angeordnet ist.
Priority Applications (5)
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