DE1460513C3 - Vorrichtung zum Wärmebehandeln wie Trocknen von band-, strang-, bahnförmigen oder ähnlichen Gütern - Google Patents
Vorrichtung zum Wärmebehandeln wie Trocknen von band-, strang-, bahnförmigen oder ähnlichen GüternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wärmebehandeln, wie Trocknen von band-, strang-,
bahnförmigen oder ähnlichen Gütern, vorzugsweise Textilgütern, die aus einem geschlossenen Gehäuse und
wenigstens einem gegebenenfalls rotierenden Transportelement besteht. Der Mantel des Transportelements
ist dabei aus mehreren, mit Abstand voneinander zwischen seinen Stirnwänden angeordneten, drehbar in
den Stirnwänden gelagerten Unterstützungsgliedern gebildet.
Es sind Siebtrommeltrockner bekannt mit wenigstens einer unter Saugzug stehenden Siebtrommel. Das
zu behandelnde, insbesondere zu trocknende Material wird auf der Siebtrommel durch den Saugzug festgehalten
und gleichzeitig von dem Behandlungsmedium intensiv durchströmt. Die Behandlungszeiten sind
durch den intensiven Austausch des Behandlungsmediums mit dem zu behandelnden Gut sehr gering. Dies
hat den Vorteil, daß die mit dem Durchlüftungssystem arbeitenden Vorrichtungen bei gleicher Leistung wesentlich
kleiner und wirtschaftlicher gebaut werden können. Bei Textilgut bewirken die außerordentlich
kurzen Behandlungszeiten ferner einen wesentlich besseren Qualitätsausfall, da eine längere Hitzeeinwirkung
die Materialeigenschaften negativ beeinflußt.
Trotz dieser erheblichen Vorteile ist der Siebtrommeltrockner
nicht für die Behandlung von allen Gütern geeignet. Es ist z. B. schwierig, auf Siebtrommeltrocknern
mit Farbstoffen getränkte Materialien zu trocknen. Dies gilt auch für andere Stoffe, die auf den Fasern
haften und erst durch einen Fixiervorgang in die Fasern eindringen oder auf diesen festgebrannt werden. Es hat
sich gezeigt, daß bei derartigen Materialien die aufgetragenen Stoffe während der Vortrocknung wandern
und sich an den rascher trocknenden Stellen stärker anlagern. Dadurch bekommt die Ware ein wolkiges
Aussehen oder beispielsweise bei Kunstharzimprägnierungen oder anderen Ausrüstungen unterschiedliche
Materialeigenschaften.
Diese Güter müssen daher möglichst berührungsfrei getrocknet werden. Dies geschieht entweder auf einem
Schwebetrockner oder einem Spannrahmen oder in einem lotrechten Trocknungs- bzw. Vortrocknungsschacht.
Bei diesen Vorrichtungen erfolgt die Trocknung im allgemeinen durch beidseitige Bedüsung oder
im Vortrocknungsschacht durch Infrarot-Strahlung. Eine Infrarottrocknung ist sehr teuer, so daß diese
Schächte relativ unwirtschaftlich arbeiten. Der Spannrahmen und der Schwebetrockner benötigen bei großen
Leistungen durch ihre enormen Längen einen erheblichen Platzbedarf. Auch wenn diese Trockner ein
wärmeisoliertes Gehäuse besitzen, so sind die Wärmeverluste durch die abgestrahlte Wärme noch relativ
hoch. Hinzu kommt noch, daß durch die wesentlich längeren Behandlungszeiten die Materialeigenschaften
des Textilgutes ungünstig beeinflußt werden.
Diese Nachteile vermeidet eine Trocknungseinrichtung
für Kettgarne, die aus einem geschlossenen Gehäuse besteht, in dem mehrere in zwei Reihen hinter-
und versetzt zueinander angeordnete Transportelemente drehbar gelagert sind, deren Mantel lediglich aus
mehreren mit Abstand voneinander zwischen deren Stirnwänden angeordneten Unterstützungsgliedern gebildet
sind. Um diese Art von Stabtrommeln werden die Garne mäanderförmig geschlungen und vom Inneren
der Trommeln her mit Trocknungsluft beblasen. Hier kommen die Garne während des Trocknungsvorgangs
nur eine kürzere Zeit mit einigen Auflagestellen in Berührung.
Eine solche Vorrichtung behandelt empfindliche Güter schonender, und das erzielbare Behandlungsergebnis
ist wirtschaftlicher als bei den vorgenannten Aggregaten, doch treten auch hier an den Gütern an den mit
den Unterstützungsgliedern in Berührung kommenden Stellen andere Trocknungsergebnisse auf, weil hier sowohl
eine Konvektions- als auch eine Kontrakttrocknung wirksam wird.
Dieser Nachteil ist vermindert, wenn — wie weiterhin bekannt ist — die Unterstützungsglieder des Transportelements
ortsfest angeordnet, jedoch jeweils drehbar gelagert sind. Eine wirkungsvolle, schonende Behandlung
des Textilgutes ist aber bei der bekannten Vorrichtung auch nicht möglich, weil die Wärme mit
Infrarotstrahlern erzeugt wird, die auch die Unterstützungsglieder
aufheizen, so daß wiederum die Rollen mit einer Kontakthitzeübertragung am Behandlungsvorgang
beteiligt sind.
Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, an ihr
Maßnahmen zu ergreifen, die auf jeden Fall gleichmäßige Behandlungsergebnisse über die Gutfläche zur
Folge haben, also eine möglichst schonungsvolle, aber effektive Wärmeübertragung wirksam wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe wird nach der Erfindung darin gesehen, daß der von diesen Unterstützungsgliedern
umgebene Raum unter Saugzug gesetzt ist. Auf diese Weise sind die Unterstützungsglieder gar
nicht an der Wärmebehandlung aktiv beteiligt, vielmehr erfolgt sie ausschließlich auf Grund der Durchbelüftung.
Dabei ist jedoch dafür Sorge getragen, daß neben der Konvektionsbeheizung auf der unter Saugzug
stehenden Siebtrommel die dort gegebenenfalls nachteilige Kontaktbeheizung entfällt. Durch Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen dem Gut und den rotierenden Unterstützungsgliedern wälzt sich das Gut auf diesen
ab, so daß sich die Wärme der Rollen oder Trommeln nicht oder über die ganze Fläche des Gutes gleichmäßig
auswirkt.
Damit ist es möglich gemacht, das Siebtrommelprinzip mit all seinen Vorteilen auch zum Trocknen von mit
Farbe versehenem Gut anzuwenden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele
einer Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den Behandlungsraum,
F i g. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig- I.
F i g. 3 im Längsschnitt eine andere Ausbildung einer kleinen Stabtrommel,
F i g. 4 die Stabtrommel nach F i g. 3 im Querschnitt.
Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem geschlossenen Gehäuse 1, das durch eine Wand 2 in einen
Behandlungsraum 3 und einen Ventilatorraum 4 unterteilt ist. Im Behandlungsraum 3 ist ein rotierendes
Transportelement 5 und eine Siebtrommel 6 vorgesehen. Dem Transportelement 5 und der Siebtrommel 6
ist im Ventilatorraum 4 je ein Radialventilatorrad 7 zugeordnet, das einen Saugzug im Innern des Transportelements
5 und der Siebtrommel 6 erzeugt. Der Saugzug wird an der materialfreien Seite bei der Siebtrommel 6
in bekannter Weise durch ein in der Siebtrommel 6 angeordnetes Abdeckblech 8 abgeschirmt und bei dem
Transportelement 5 durch ein außerhalb angeordnetes Abdeckblech 9. Das Abdeckblech 9 kann, wie aus
F i g. 2 zu ersehen ist, an der Wand 2 und dem Gehäuse 1 befestigt sein. Den Ventilatoren 7 und der Siebtrommel
6 sowie dem Transportelement 5 ist vorzugsweise je ein separater Antrieb 10 zugeordnet.
Das Transportelement 5 besteht im wesentlichen aus zwei Stirnwänden 11 und 12, wobei die dem Ventilator
zugeordnete Stirnwand 12 mit einer Absaugöffnung 13 versehen ist. Der Mantel des Transportelements ist
durch eine Vielzahl von den in den beiden Stirnwänden 11 und 12 drehbar gelagerten kleinen Stab- oder Skelett-Trommeln
14 gebildet. Das bahnförmige Material 15 rollt auf diesen Stab- oder Skelett-Trommeln 14 ab.
Hat das Material 15 eine höhere Fördergeschwindigkeit als die Umfangsgeschwindigkeit des Transportelements
5 oder der Stab- oder Skelett-Trommeln 14, so rollen die kleinen Stab- oder Skelett-Trommeln 14 am
Material ab. Die Berührungspunkte des Materials 15 mit den Stab- oder Skelett-Trommeln 14 wechseln also
ständig und die Berührung erfolgt nur sehr kurzfristig.
Eine etwas andere Ausbildung einer Stab- oder Skelett-Trommel ist in F i g. 3 und 4 gezeigt. Bei dieser
Ausführung sind an Stelle der runden Stäbe, wie sie bei der Vorrichtung nach den F i g. 1 und 2 vorgesehen
sind, Leisten 16 verwendet. Diese Leisten sitzen mit ihren beiden Enden in Schlitzen der Stirnwände der Leistentrommel
14, mit denen sie beispielsweise verlötet oder verschweißt sind. An den Stirnwänden 17 sind
noch Lagerzapfen 18 vorgesehen. Auf den Lagerzapfen 18 können Kohlelager 19 angeordnet sein, um eine
Schmierung der Lagerstellen zu vermeiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Wärmebehandeln, wie Trocknen von band-, strang-, bahnförmigen oder ähnlichen
Gütern, vorzugsweise Textilgütern, die aus einem geschlossenen Gehäuse und wenigstens
einem gegebenenfalls rotierenden Transportelement besteht, dessen Mantel aus mehreren mit Abstand
voneinander zwischen seinen Stirnwänden angeordneten, drehbar in den Stirnwänden gelagerten
Unterstützungsgliedern gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der von diesen Unterstützungsgliedern
(14, 16) umgebene Raum unter Saugzug gesetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugzug am nicht vom Gut (15) bedeckten Teil des Transportelements (5) durch ein
äußeres Abdeckteil (9), vorzugsweise Abdeckblech, unterbunden ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA0049840 | 1965-07-26 | ||
DEA0049840 | 1965-07-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1460513A1 DE1460513A1 (de) | 1969-03-27 |
DE1460513B2 DE1460513B2 (de) | 1975-08-14 |
DE1460513C3 true DE1460513C3 (de) | 1976-03-25 |
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