DE14562C

DE14562C - Federmatratze mit Luftfüllung

Info

Publication number: DE14562C
Application number: DENDAT14562D
Authority: DE
Original assignee: C. HERRMANN in Graudenz

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Construction bezweckt, die atmosphärische Luft zur Unterstützung der Federn in Matratzen nutzbar zu machen; es wird hierdurch namentlich für Kranke, die lange das Bett hüten und dabei meistens immer sich in derselben Lage halten müssen, eine bequeme und elastische Polsterung erreicht.

Es stellt Fig. 1 die Matratze in der Oberansicht,

Fig. 2 die Matratze in der Vorderansicht,

Fig. 3 den federnden Rahmen in der Oberansicht,

Fig. 4 denselben in der Vorderansicht dar.

Fig. 5 und 6 zeigen Details, und zwar die Lufteinström- und Absperrventile.

In der Matratze befinden sich Druck- und Zugfedern, von gutem Stahldraht gefertigt. Zur Unterstützung dieser Federn dient erstens die Luft und zweitens, will man ein recht elastisches, federndes und dabei hartes Lager haben, einige Eisenstreben, die sich an den vier Seiten der Matratze befinden.

Die Matratze besteht aus einem Doppelrahmen, . zwischen welchem' die Spiraldruckfedern derartig ruhen, dafs diese den oberen Rahmen tragen. Die Verbindung dieser Federn geschieht durch Stahldrähte, welche an ihren Enden in Spiralen umgewandelt sind und so zugleich die auf der Matratze ruhende Last als Zugfedern tragen helfen. Der obere Rahmen ist mit einem Polster versehen, welches nur dadurch von dem bisher angewendeten abweicht, dafs innen eine Mtabsperrende Lage aus Gummi, Leder etc. angebracht ist, über welche dann erst der äufsere Bezug kommt.

Der untere Rahmen ist nach unten zu vollständig luftdicht abgeschlossen, so dafs hierdurch gewissermafsen eine Luftpolsterung hergestellt ist, da die in · dem hohlen Räume der Matratze befindliche Luft, sobald diese durch eine darauf ruhende Last zusammengedrückt wird, nicht entweichen kann. Am oberen Ende ist ein ebenfalls mit Zug- und Druckfedern versehenes Keilkissen scharnierartig angebracht, welches mit Stützen versehen ist, Fig. 2, damit man demselben beliebige Stellungen, wie es dem Ruhenden je nach Bedürfnifs zuträglich ist, geben kann, liegend oder auch sitzend.

Der Raum unter dem Keilkissen kann als Aufbewahrungsort für Nachtzeug oder sonstige Gegenstände benutzt werden.

An dem Fufsende im unteren Rahmen, sowie dem Kopfende im oberen Rahmen sind Ventile angebracht, Fig. 5 und, 6, um die Luft, wenn nöthig, ausströmen zu lassen oder abzuschliefsen. Das Keilkissen kann ebenso beiderseits luftdicht gemacht werden und kann auch bei diesem durch Anbringung eines solchen Ventils auf seiner Rückseite die Luft zur Polsterung nutzbar gemacht werden.

Das Lager kann man durch das Zusammenwirken einzelner oder aller hierauf Bezug habenden Theile mehr oder weniger hart oder weich machen, welches man auf folgende Weise bewirkt :

Will man ein weiches Lager haben, so werden die oben erwähnten, an den vier Seiten der Matratze befindlichen eisernen Streben seitlich bewegt, so dafs sie ihren unteren Stützpunkt verlieren, die Ventile werden geöffnet,

Claims

so dafs die Luft ausströmen kann; es gelangen jetzt, da der ganze obere Rahmen sich senken wird, für die Federung nur die Druckfedern in Thätigkeit.

Ein weniger weiches, d. h. mehr federndes Lager erhält man, wenn bei geöffneten Ventilen die Streben vertical gestellt werden, so dafs sie auf dem unter ihnen angebrachten kleinen Winkeleisen einen Stützpunkt erhalten. Es gelangen jetzt, da der obere Rahmen durch die Streben hochgehalten wird, beide Arten Federn in Thätigkeit, wodurch, wie erklärlich, ein weniger weiches Polster erzielt werden mufs.

Ein hartes, dabei sehr elastisches Lager erhält man, wenn beide Ventile geschlossen werden, indem jetzt beide Federarten, wie auch die bei der Belastung zusammengedrückte Luft, auf die Polsterung wirken. Hierbei kann man noch beide Arten Federn oder nur die Druckfedern durch Ab- oder Einstellen der Streben auf die Polsterung wirken lassen.

PATENτ-Ansprüche:

Eine Federmatratze, im wesentlichen bestehend aus einem doppelten, oben gepolsterten Rahmen, welcher mit Druck-- und Zugfedern derartig versehen ist, dafs durch Ein- oder Abstellen von passend angebrachten Streben beide Arten Federn zusammen oder nur die Druckfedern auf die Polsterung wirken.

Eine Federmatratze, im wesentlichen bestehend aus einem doppelten Rahmen, welcher oben und unten luftdicht abgeschlossen und mit einem oder mehreren Ventilen versehen ist, um die Luft für die Polsterung nutzbar zu machen.

An einer Federmatratze mit Luftfüllung die Anbringung eines im Scharnier beweglichen, mit Stützen versehenen Keilkissens, welches mit Druck- und Zugfedern .versehen ist und nur mit diesen, oder auch noch mit Luft, durch Anbringung eines Ventils auf der Rückseite -desselben, gepolstert sein kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.