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Die Erfindung betrifft eine Drückmaschine zum Ausbilden eines Flansches
an einer Platte, z. B. zur Herstellung von Tankböden u. dgl., die in ihrer Mitte
zwischen einer Antriebswelle und einem Mittelstab gehalten ist, mittels zwei beweglichen,
zusammenwirkenden, die Platte beiderseits ergreifenden Walzen an Walzenhebeln, mit
denen die Walzen von einer Stelle nahe der Plattenmitte zum Plattenrand auf einer
Kurvenbahn um eine Achse mittels einer Betätigungsvorrichtung bewegbar sind.
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Bei bekannten derartigen Drückmaschinen wird eine Anzahl von Walzenhebeln
verschiedener Größe benötigt, um zur Erzielung verschiedener Flanschformen die Walzen
auf verschiedenen Bahnen bewegen zu können.
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Mit der Erfindung soll der Zwang zur Lagerhaltung der Walzenhebel
und der zugehörigen Ausrüstungsteile sowie der Bedarf an Lagerraum vermieden und
die Herstellung von geflanschten Böden jeder beliebigen Form mit einem einfachen
und leicht bedienbaren Mechanismus ermöglicht werden.
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Gemäß der Erfindung ist eine Drückmaschine so ausgebildet, daß die
Walzenhebel an einem Walzenkopf befestigt sind, daß der Walzenkopf an einem Arm
um eine Lagerachse drehbar gelagert ist und daß der Arm um eine Welle schwenkbar
angeordnet ist, wobei Betätigungsvorrichtungen für das Drehen des Walzenkopfes und
das Schwenken des Armes vorgesehen sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend unter
Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Dabei ist F i g.1 eine Vorderansicht einer
erfindungsgemäßen Drückmaschine, F i g. 2 eine Aufsicht auf die Drückmaschine nach
Fig.1, F i g. 3 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, auf die Drückmaschine
nach F i g. 1 und F i g. 4 in vergrößerter Darstellung eine Ansicht auf den Plattenzentriermechanismus,
der einen Teil der Drückmaschine nach F i g. 1 bildet.
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Die in den Zeichnungen gezeigte Flanschmaschine weist eine Grundplatte
10, auseinanderliegende Säulen 11 und 12 und einen Reitstock 13 auf. Der Reitstock
13 ist mit einem Mittelstab 14 versehen, der drehbar in ihm gelagert ist und auf
eine Seite in der Mitte der zu bördelnden Platte 15 auftrifft. Die Säule 11 ist
mit einer Antriebswelle 16 versehen, die an der Mitte der Platte 15 gegenüber dem
Mittelstab 14 anliegt. Die Antriebswelle 16 ist drehbar in der Säule 11 gelagert
und wird mit einem auf der Säule 11 befestigten Motor 17 angetrieben.
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Ein horizontal verlaufender Führungsrahmen 18 ist auf der Säule 12
befestigt. Der Führungsrahmen 18 ist mit Führungswegen 19 versehen, die ein bewegliches
Schwanzstück 20 tragen. Das Schwanzstück 20
wird auf den Führungswegen
19 durch einen Kolben 21 verschoben, der durch den hydraulischen Zylinder 22 betätigt
wird.
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Ein Arm 23 ist an die Welle 24 an dem Schwanzstück 20 schwenkbar angelenkt.
Ein Kolben 25 ist mit einem herabhängenden Glied 26 verbunden, das am Ende des Armes
23 der Schwenkwelle 24 gegenüberliegend angeordnet ist. Zum Schwenken des Armes
23 um die Welle 24 wird der Kolben 25 durch einen hydraulischen Zylinder
25a betätigt.
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Ein Walzenkopf 27 ist am Ende des Armes 23 der Schwenkwelle 24 gegenüberliegend
drehbar gelagert. Zur Drehung des Walzenkopfes 27 um seine Lagerachse 27a ist an
diesem ein Winkelhebel 28 befestigt. Ein Kolben 29 ist mit dem Winkelhebel 28 verbunden
und wird durch einen auf dem Arm 23 angeordneten hydraulischen Zylinder 30 betätigt.
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Der Walzenkopf 27 ist mit Schwalbenschwanzführungen 31 versehen, die
verschiebbar einen gebogenen Walzenhebel 32 tragen. Der verschiebbare Walzenhebel
32 ist mit einer Walze 33 versehen, die sich an die Platte 15 anlegt. Ein kippbarer
Walzenhebel 34 ist mit einem Kippzapfen 35 an dem verschiebbaren Walzenhebel 32
angelenkt. Der kippbare Walzenhebel 34 trägt eine Walze 36, die sich der Walze 33
gegenüberliegend an die Platte 15 anlegt. Der kippbare Walzenhebel 34 wird um den
Kippzapfen 35 mittels eines Kolbens 37 bewegt, der durch den hydraulischen Zylinder
38 betätigt wird, der an den verschiebbaren Walzenhebel 32 angelenkt ist, um damit
die Walze 36 von der Platte 15 wegzukippen. Ein hydraulischer Zylinder 39 ist an
dem verschiebbaren Walzenhebel 32 befestigt und betätigt einen Kolben 40, der mit
dem Walzenkopf 27 verbunden ist. Hiermit läßt sich der verschiebbare Walzenhebel
32 in den Führungsschienen 31 verschieben, wodurch die relative Lage des Kippzapfens
35 gegenüber der Drehlagerachse 27 a des. sich drehenden Walzenkopfes 27 verändert
wird.
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Eine Stellschraube 41 ist mit einem Ende 41a befestigt zwecks Drehung
in einem feststehenden Lager 42 in dem Arm 23 neben dem Walzenkopf 27. Das andere
Ende der Schraube 41 tritt durch eine Mutter 43 auf dem Schwanzstück 20 durch und
ist an einen Antriebsmotor 44 angeschlossen. Bei Drehung der Schraube 41 ändert
sich die Lage der Schwenkwelle 24 gegenüber dem Drehpunkt des Walzenkopfes 27, so
daß der wirksame Radius des Armes 23 zur Anpassung an die gerade bearbeitete Platte
15 verstellt wird.
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über der Antriebswelle 16 ist eine Plattenzentriervorrichtung angebracht.
Die Zentriervorrichtung besteht aus zwei U-förmigen Gliedern 45 und 46, die je zwei
Hebel 47 und 48 tragen. Jeder Hebel trägt seinerseits Finger 47a und 48a, die parallel
zu der Drehachse der Platte 15 liegen. Ein auf der Grundplatte 10 befestigter hydraulischer
Zylinder 49 und ein Kolben 49a bewegen das U-Glied 45 in Vertikalrichtung. Jedes
der U-Glieder 45 und 46 ist mit einer Zahnstange 50 versehen, die mit einem Zahnrad
51 zusammenwirkt, so daß die Bewegung des U-Gliedes 45 das U-Glied
46 in entgegengesetzter Richtung um die gleiche Strecke verschiebt.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Eine Platte
15 wird auf die Finger 47 a und 48 a des U-Gliedes 45 aufgelegt. Der Zylinder 49
wird zwecks Zentrierung der Platte betätigt, und die Platte wird zwischen der Antriebswelle
16 und dem Mittelstab 14 befestigt, der durch die Kolbenstange 14b und den Zylinder
14a betätigt wird, die an dem Reitstock 13 angeordnet sind. Die Zentriervorrichtung
wird dann in ihre Ausgangslage geöffnet.
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Die wirksame Länge des Armes 23 wird durch Verschieben der Schwenkwelle
24 gegenüber dem Walzenkopf 27 mit Hilfe des Motors 44 und der Schraube 41 verstellt.
Der Arm 23 wird dann durch Drehung des Handrades 52 verriegelt, wodurch eine Schraube
53 gegen den Arm 23 gedrückt und das Schwanzstück 20 in der gewählten Lage gehalten
wird.
Das Schwanzstück 20, der Arm 23, der Walzenkopf 27 und der verschiebbare Walzenhebel
32 werden dann mit dem Kolben 21 und dem Zylinder 22 auf dem Führungsweg
19 verschoben, wodurch die Walze 33 neben dem Mittelstab 14 an die Platte 15 angedrückt
wird. Der kippbare Walzenhebel 34 wird dann mittels des Kolbens 37 und des Zylinders
38 gekippt, wodurch die Walze 36 mit der Platte 15 in Berührung gebracht wird.
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Der Antriebsmotor 17 wird dann angestellt und läßt die Platte 15 rotieren.
Der Arm 23 wird dabei nach unten (in Blickrichtung auf F i g. 1) mit Hilfe des Kolbens
25 und des Zylinders 25a geschwenkt, bis ein auf dem herabhängenden Glied 26 angeordneter
Endschalter 54 auf einen veränderlichen Anschlag 55 auf der Grundplatte 10 trifft.
Der Anschlag 55 läßt sich in verschiedenen Lagen feststellen, um damit den Endschalter
an jeder beliebigen Stelle betätigen zu können.
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Bei Betätigung des Endschalters 54 schließt dieser das Ventil zum
Zylinder 25a und öffnet das Ventil zum Zylinder 30, der den Kolben 29 betätigt
und damit den Winkelhebel 28 und den Walzenkopf 27 dreht, um den scharfen Radius
des herabhängenden Flansches auszubilden. Ein Endschalter 56 auf dem Winkelhebel
28 stößt an einen einstellbaren Anschlag auf der Säule 11, wenn ein genügender Radius
ausgebildet worden ist.
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Der Schalter 56 schließt das Ventil zum Zylinder 30 und öffnet das
Ventil zum Zylinder 22, der das Schwanzstück 20 auf dem Führungsweg- 19 bewegt und
damit die Walzen 33 und 36 im allgemeinen parallel zu der Drehachse der Platte 15
verschiebt zur Ausbildung des zylindrischen Flanschteiles 15a.
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Weiter ist ein Führungsglied 58 vorgesehen, das an dem Führungsrahmen
18 befestigt ist, gegen das sich der Arm 23 anlegt, wodurch eine seitliche Verschiebung
oder Ausbiegung des Armes 23- aus seinem normalen vertikalen Weg während des Betriebes
auf Grund des natürlichen Zuges verhindert wird, der von den sich auf die Platte
15 anlegenden Walzen 33 und 36 auf den Arm 23 ausgeübt wird.