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Vorrichtung zur Aufnahme, Zentrierung und
zum Abstreifen
des Dornes von der Dornstange
für Aufweite-, Glätt- und Lochwalzwerke.
Die
Erfindung bezieht sich auf eine aus zwei unabhängig von-
einander betätigbaren
Einheiten bestehende Vorrichtung zur Aufnahme, Zentrierung und zum Abstreifen
des Dornes von der
Dornstange für Aufweite-, Glätt- und Lochwalzwerke,
wobei
die eine Einheit zum Abstreifen das Dornes und die andere
Einheit
zum Zentrieren des Dornes zur Dornstange dient.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist nach der amerikanischen
Patentschrift
1 931 571 bekannt. Hierbei muss die Dornstange
zum Abstreifen
und zum Wiederaufsetzen des Dornes zwei ver-
schiedene Stellungen
einnehmen, was nicht nur mit einem ent-
sprechenden konstruktiven
Aufwand verbunden ist, sondern auch
beim Wechseln des Dornes Schwierigkeiten
in der Zentrierung
mit sich bringt. Weiterhin muss das Aufnahmeteil
für den Dorn
bei Übergang auf einen Dorn anderer Abmessungen ausgewechselt
werden,
so dass man einen entsprechenden Vorrat von Aufnahmeteilen
bei wechselnden Walzprogramm halten muss. Nach der
deutschen
Patentschrift 951 001 ist es bekannt, ein Dorn-
aufnahmeteil und
ein Dornabstreifteil einteilig sowie
gemeinsam kippbar auszuführen,
um einen aufgenommenen Dorn
in eine Kühlvorrichtung
zu stossen. Indes muss auch hierbei
das Aufnahme- und
Abstreiftil den untersehiedlichsn,Dornabmessungen entsprechend gewechselt
werden. Nach der deutshhen Patentschrift 862 139 kennt man auch heb-
und senkbare Rollenböcke für Rollen, die die Dornstange lagern. Von
Zen-
trierungsschwiekigkeiten bei unterschiedlichen Dorndurch-
messern
abgesehen ermöglichen derartige Rallen aber auch
keine Anpassung innerhalb
eines grösseren Durchmesserbereibhes, weil die Dornstangen dann entweder
zwischen den Rollenbackoh hindurch fallen oder wegen ihrer zu hohen Sehwerpunktslage
nicht stabil auf den Rollen gelagert sein würden. Laufrollen für
die Dornstange sind auch nach der deutschen Patentschrift
1 022 540 bekannt,
wobei die Mantelflächen der Laäfrollen V-förmig eingeschnitten war
es nach der
deutschen Patentschrift 929 474 bekannt, Stangen
dder dergl. quer zu ihrer Längsrichtung mit Hilfe von V-Förmig
einge-
schnittenen, schwenkbar gelagerten-Transportrollen zu'
bewegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das
Auswechseln
des Dornaufnahmeteiles bei wechselnde <<"1,-ogramm
weit-
gehend zu vermeiden. Dies wird bei. eine., Vorrichtung
der
einleitend beschriebenen Art dadurch erreicht, dass in Walzrichtung guaehen
die Zentriereinheit in an sich bekann-
ter Weise vor s -r Abstreifeinheit
angeordnet ist derart, dass sich die Dornstange sowohl beim
Abstreifen als auch.
beim Zentri3ren des Dornes in gleicher
Stellung befindet,
wobei die Zentriereinheit mit einem als quer zur
Dornstangen-
achse mit unterschiedlicher Neigung anstellbaren V-förmigen
Rinne ausgeführten Aufnahmeteil zur Aufnahme und Zentrierung
des Dornes und die Abstreifeinheit mit auswechselbaren,
an sich bekannten Dornabstreifmasken und Führungsrollen
für die Dornstange versehen ist. Zweckmässig ist die V=förnige
Rinne parallel zur Dornachse kippbar ausgebildet. Auf . diese
Weise gelingt es, die gleiche Aufnahme- bzw. Zentriereinheit
durch entsprechendes Heben oder Senken be-
züglich der Dornachse
jmils unterschiedlichen Dornab-
Messungen anzupassen,
wobei die Dornstange ihre Achslage
beibehält. Sie kann sogar bis
in'unmittelbare Nähe des
Walzgerästes abgestützt werden. Zum Wechseln des
Dornes
brauahht die Dornstange lediglich im erforderlichen Ausmaß
zurüokfahren zu werden, um dann, nachdem der neue Dorn
von Aufnahmeteil
aufgenommen wurde, wieder vorgefahren
worden zu können, wobei sie den Dorn
aufnimmt. Die Verwendung auswechselbarer Dornabstreifmasken bei der Abstreifeinheit
ermöglicht zudem eine Anpassung an Dorn!
Stangen mit anderen
Abmessungen, ohne dass sich die Lage
der Dornstangenachse ändert.
Die Anstellbarkeit der Nei-
gung der V-förbigen Rinne ermöglicht
eine genaue Anglei-
chung an verschiedene Konizitäten der Dorne.
Durch die
parallele Kippbarken der VHförmigen Rinne kann man den
durch
das Walzgut erwärmten Dorn ohne zusätzliche Hilfs-
mittel z.B.
auf eine Abführrinne ablegen und damit aus
dem unmittelbaren
Bereich des Walzwerkes bringen.
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Die Erfindung sei weiterhin anhand der sich auf-ein
Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen veranschaulicht.
Darin zeigen:
Fig.-1. eine Seitenansicht der Aufnahme- und Zentrier-
sinheit,
Fig.
2 eine Seitenansicht der Abstreifeinheit, Fig. 3 eine
Draufsicht auf die beiden Einheiten u n d
Fig. 4 einen Schnitt
I-I der Fig. 2 und II-II der
Fig. 2.
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Die Aufnahme- und Zentriereinheit besteht aus dem Schwenk-
hebel
1, der um die Achse 2 des ortsfesten Trägers 3
schwenkbar ist. Die
Schwenkbewegung erfolgt durch den
Hydraulikzylinder 4, der an
seinem unteren Ende mit einer
Schraube 6 verbunden ist,
die durch die in dem Muttergehäuse-6 geführte Mutter 7 in der Höhe verstellt
werden
kann. Dadurch lassen dich die beiden Endstellungen des
Hebels
1 Inder Höhe verändern. Durch die Doppelmutter 8
wird einunverrückbarer Sitz
der Schraube 5 in der Verstellmutter 7 gewährleistet. Am äusseren Ende des
Schwenk-
hebels 1 ist das Tragteil 9 für die V-förmig ausgeführte
Rinne
10 mittels des Bolzens 11 schwenkbar artgelenkt. Durch den an dem Schwenkhebel
1 befestigten Kraftzylinder 12-und der an dem Aufnahmeteil
10 befestigten Kolben-
stange 13 wird die Rinne 10 zum Auswechseln
eines auf ihr
liegenden Dornes 14 um die Schwenkachse 16 seitlich
ab-
gekippt. Die Rinne 10 ist mit dem Tragteil 9 quer zur
Dornachse
16 um die Drehachse 17 des Bolzens 18 schwenkbar verbunden. An dem
Auge 19 der Rinne 10 ist die Schraube
20 artgelenkt, die in einem schwenkbar
in dem Tragteil 9
geführten Führungskörper 21 mittels Muttern 22 angestellt
werden
kann. Je nach der Stellung der Schraube 20 bezüglich des.Führungskörpers ^21
lässt sich der Neigungswinkel
der Rinne 10 zur Dornachse der jeweiligen Konizität des Dornes 14
anpassen.
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Die Dornabstreifeinheit nach den Figuren 2 und 4 besteht
aus
dem Schwenkhebel 23, der um die Achse 24 der ortsfest
auf der Grundplatte
25 befestigten Trägers 26 schwenkbar ist. Das Schwenken des Schwenkhebels
23 erfolgt durch den
Kraftzylinder 27, der ebenfalls an seinem unteren
Ende
mit einer Schraube 28 verbunden ist, die durch die in dem
Muttergehäuse
29 geführten Artstellmutter 30 höhenverstellbar ist. Dadurch lassen
sich ebenso wie bei dem
Schwenkhebel 1 die Endstellungen des Schwenkhebels
23 in
der Höhe variieren. Die Mutter 31 dient auch hier als Dop-
pelmutter
zur Blockierung der Schraube 28. Am äusseren Ende
des Schwenkhebels
23 ist die Abstreifmaske- 32- auswechselbar
artgeordnet.
Gleichzeitig sind zwei Führungsrollen 33 für die
Dornstange 34 vorgeahen.
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Diri Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist
folgende:
Sobald.das..nleht
dargestellte Rohr nach dem Auswalzen hin-
ter der Abstreifeinbiait
weitergefördert worden ist, werden die während des Walzvorganges
in ihre untere Endstellung
abgeschwenkten Aufnahme- und Zentriereinheit
und die Abstreifeinheit in ihre obere, in den Abbildungen darge-
stellte
Endstellung gebracht. Danach wird die Dornstange
von der ebenfalls
nicht dargestellten Rückzugseinrichtung
aus dem Rohr gezogen. Hierbei
bleibt der Dorn 14 auf der
V-förmigen Rinne 10 liegen, da er sich während
des Rück-
zuges der Dornstange mit seiner Stirnseite 35 gegen
die
Abstreifmaske 32 der Dornabstreifeinheit legt. Nachdem
das
Rohr seitlich wegtransportiert worden ist, wird die
Dornstange wieder
vorgefahren und nimmt den Dorn 14
wieder auf. Hierbei wird
sie von den Rollen 33 i_abgesttt. Anschliessend wird die Rinne 10 durch
die Betäti-
gung des Kraftzylinders@4 nach unten abgeschwenkt. Da-
nach
wird die Dornstange gemeinsam mit dem aufgesetzten
Dorn durch
weiteres Vorfahren in den Bereich der Walzen
in Arbeitsstellung gebracht.
Mit 35 ist die Ständer-
kante des Rohrwalzwerkes bezeichnet. Die Abstreifeinheit
kann zur Führung der Dornstange 34 so lange in
ihrer oberen
Endstellung verbleiben, bis das zu walzende
Rohr bzw. die zu
walzende Luppe in ihre Nähe gelangt.
Durch Abschwenken
in die untere Endstellung wird die
Abstreifeinheit aus dem Bereich
des ankommenden Rohres
bzw. der ankommenden Luppe gebracht.
Sobald sich das
Rohr bzw. Luppenende hinter der Abstreifeinheit
befindit, beginnt das Spiel zur Aufnahme und zum Abstreifen
des Dornes
vom neuen.
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Ist durch Wechseln des Walzprogrammes ein neuer-rDorn
mit anderen Abmessungen erforderlich, wird durch ent-
sprechende
Höhenverstellung des Kraftzylinders 4 mittels .der Verstellmutter 7 der Schwenkhebel-1
und die Rinne 10 in die neue Höhenlage und durch entsprechendes Anstellen der Schraube
20 mittels der Muttern 22 die Rinne 10 in die neue Neigungslage gebracht. Bei einer
Dornstange mit anderen Abmessungen wird der Schwenkhebel 23 durch entsprechende
Höhenverstellung des Kraftzylinders 27 in eine -solche-Höhenlage-gebracht, dass
die Führungsrollen 33 die Dornstange-34 genau fluchtend führen, Ausserdem, wird
eine den reuen Abmessungen der Dornstange angepasste Abstreif-, maske 32 -eingesetzt.