DE1445518C - 1 (3 Chlorallyl) piperidine und Ver fahren zu deren Herstellung - Google Patents

1 (3 Chlorallyl) piperidine und Ver fahren zu deren Herstellung

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DE1445518C
DE1445518C DE1445518C DE 1445518 C DE1445518 C DE 1445518C DE 1445518 C DE1445518 C DE 1445518C
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hydroxyphenyl
piperidine
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piperidines
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Kurt Dr Merz Herbert Dr Schroeder Hans D Dr Zeile Karl Dr 6507 Ingelheim Freter
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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Description

Die Erfindung betrifft neue l-(3-ChIorallyl)-piperidine, deren Siiureadditionssalzc sowie Verfahren zu deren, Herstellung.
Es wurde gefunden, daß Piperidin-Derivate der allgemeinen Formel I
HO
CH1-CH =
in der R eine Methyl-, Äthyl-, Methoxy- oder Athoxygruppe bedeutet, sowie deren Säureadditionssalze ■ wertvolle pharmazeutische Eigenschaften aufweisen. Die neuen Verbindungen werden in an sich bekannter Weise durch Allylicriing eines sekundären Piperidin-Derivats der allgemeinen Formel II
HO -*,
(H)
in der R die obigen Bedeutungen besitzt, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III
Z-CH,-CH = C
(III)
in der Z ein Halogenatom oder den Tosyloxyrcst bedeutet, vorzugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und einer schwachen Base hergestellt.
Die Umsetzung wird zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 50 und 150"C durchgeführt. Die Reaktionspartner können hierbei im Molverhältnis I : I 'eingesetzt werden; vorzugsweise wird jedoch das Allylierungsmittel im Überschuß angewendet. Als Lösungsmittel werden Alkohole oder ein Gemisch aus Dimethylformamid und Tetrahydrofuran, als schwache Base Natriumbicarbonat bevorzugt.
Es wird, wenn nicht besonders erwähnt, ein Gemisch von eis- und trans-P-ChiorallylJ-verbindungen verwendet. Man erhält dann als Endprodukt ebenfalls ein cis-trans-Gemisch, das gewiinschtenfalls nach üblichen Methoden, z. B. durch Kristallisation, in seine Stereoisomeren aufgespalten werden kann.
Man kann aber auch wie in den Beispielen beschrieben, bereits von einer reinen eis- bzw. trans-(3-Chlorallyl)-verbindung ausgehen und erhält dann das entsprechende eis- bzw. trans-p-ChlorallyO-piperidin.
Gcwünschtenfalls können die Verbindungen der allgemeinen Formel I in physiologisch unbedenkliche Säureadditionssalze umgewandelt werden, /.. B. durch Behandlung mit einer anorganischen oder organischen Säure, wie Mineralsäure, Essigsäure, Methansiilfonsäure. Weinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure, Capronsäurev oder Propionsäure.
Die neuen Piperidin-Derivate zeichnen sich durch eine morphinantagonistische und zentralanalgctfcchc Wirkung aus: Sie können daher in der Humanmedizin, als nicht suchtmachende Analgetika Verwendung finden.
Beispiel I
I -(3-Chlorallyl)-4-(.'i-hydroxyphenyl)-4-acetylpiperidin-hydrochlorid
2,18 g (0,010 Mol) 4-(3-Hydroxyphenyl)-4-acetylpiperidin, 1,26 g (0,015 MoI) NaHCO3 und 1,23 g (0,011 Mol) 1,3-Dichlorpropen werden mit IO ml Dimethylformamid und 25 ml Tetrahydrofuran 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der Rückstand mit 50 ml Chloroform in einen Scheidetrichter gespült. Nach dreimaligem Ausschütteln mit je 20 ml Wasser wird die Chloroformlösung mit Na2SO4 getrocknet und danach das Lösungsmittel im Vakuum verdampft. Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, mit 4 ml 2,5normaler alkoholischer Salzsäure angesäuert, und mit Äther bis zur Trübung versetzt. Beim Reiben kristallisiert das obengenannte Hydrochlorid aus; man läßt über Nacht stehen, saugt ab, wäscht mit Äther und trocknet. Die Ausbeute beträgt 1,8 g (54,5% der Theorie). Die Substanz hat den Fp. = 184"C (aus Methanol—Äther).
B e i s ρ i e I 2
Trans-l-(3-Chlorallyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-methoxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid
5,44 g (0,02 Mol) 4-(3-Hydroxyphenyl)-4-methoxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid, 4,2 g (0,05 Mol) NaHCO3 und 2,46 g (0,022 MoI) trans-l,3-Dichlorpropen werden mit 10 ml Dimethylformamid und 25 ml Tetrahydrofuran 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird das Lösungsmittel im
45.Vakuum entfernt und der Rückstand mit 50 ml , Chloroform in einen Scheidetrichter gespült. Nach dreimaligem Ausschütteln mit je 20 ml Wasser wird die Chloroformlösung mit Na2SO4 getrocknet und danach das Lösungsmittel im Vakuum verdampft.
Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, mit 4 ml 2,5norma!er alkoholischer Salzsäure angesäuert und mit Äther bis zur Trübung versetzt. Nach Stehenlassen und .Abfiltrieren der ausgefallenen Kristalle erhält man 5,9 g (74,5% der Theorie) des Hydrochlorids vom Fp. = 217 bis 218"C (aus Methanol-Äther). -■;.■
B e i s ρ i e 1 3
^0 Cis-l-(3-ChloralIyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-methoxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid
5,44 g (0,02 Mol) 4-(3-Hydroxyphenyl)-4-methoxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid, 4,2 g (0,05 Mol) NaHCO3 und 2,46 g (0,022 Mol) cis-l,3-Dichlorpropen werden mit 10 ml Dimethylformamid und 25 ml Tetrahydrofuran 2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der Rückstand mit 50 ml
Chloroform in einen Scheidetrichter gespült. Nach dreimaligem Ausschütteln mit je 20 ml Wasser wird die Chloroformlösung mit Na2SO4 getrocknet und danach das Lösungsmittel im Vakuum verdampft. Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, mit 4 ml 2,5normaler alkoholischer Salzsäure angesäuert und mit Äther bis zur Trübung versetzt. Man läßt stehen, filtriert die ausgefallenen Kristalle ab und erhält so 6,1 g (77,0% der Theorie) < eis-1 -(3-ChloralIyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-methqxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid. vom Fp. = 197 bis 198' C (aus Methanol—Äther).
Beispiel 4
1 -(3-ChIorallyI)-4-(hydroxyphenyl)-4-äthoxycarbonyi- '5
piperidin-hydrochlorid
2,86 g (0,01 Mol) 4-(3-Hydroxyphenyl)-4-äthoxycarbonyl-piperidin-hydrochlorid, 2,10 g (0,025 Mol) NaHCO3 und 1,23 g 1,3-Dichlorpropen werden mit 10 ml Dimethylformamid und 25 ml Tetrahydrofuran
2 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird das Lösungsmittel im - Vakuum entfernt und der Rückstand mit 50 ml Chloroform in einen Schcidetrichtcr gespült. Nach dreimaligem Ausschütteln mit je 20 ml Wasser wird die Chloroformlösung mit Na2SO4 getrocknet und danach das Lösungsmittel im Vakuum verdampft. Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, mit 4 ml 2,5normaler alkoholischer Salzsäure angesäuert und mit Äther bis zur Trübung versetzt. Man erhält 2,3 g (64% der Theorie) des genannten Hydrochlorids vom Fp. = 207"C (aus Äthanol—Äther).
35.
B e i s ρ i e 1 5
l-(3-ChloralIy|)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-propionylpiperidin-hydrochlorid
Analog der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Arbeitsweise wurde ausgehend von 2,33 g 4-(3-Hydroxyphenyl)-4-propionyl-piperidin und 1,23 g l,3-Dichlorpropen-(2) nach einer Reaktionszeit von 2 Stunden 1,8 g" (entsprechend 52,5% der Theorie) der oben bezeichneten Verbindung vom Schmelzpunkt 194° C erhalten.
Versuchsbericht
45
1 Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind starke Analgetika und zeichnen sich durch eine sehr starke morphinantagonistische Wirkung aus. Die morphinantagonistische Wirkung ist bei den erfindungsgemäßen Verbindungen viel ausgeprägter als bei den Verbindungen der belgischen Patentschrift 614 689. Während sich im Morphinantagonismus bei der Maus noch keine wesentlichen Unterschiede zeigen, sind bei Affen ganz bedeutende Unterschiede festzustellen.
Morphinsüchtige Affen, die alle 6 Stunden 3 mg Morphin pro Kilogramm erhielten, zeigten nach Gaben von 1-(3-ChloraIlyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-carbomethoxy-piperidinmethansulfonat Morphin-Entziehungserscheinungen. Nach Gaben von 1-Cinnamyl - 4 - (3 - hydroxyphenyl) - 4 - propionyI - piperidinmethansulfonat (vgl. belgische Patentschrift 614 689) waren keine Morphin-Entziehungserscheinungen festzustellen.
Geprüft wurde jeweils an Fünf Affen. Bei einer Dosis von 2,5 mg/kg l-(3-ChloralIyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-carbomethoxy - piperidinmethansulfonat wurden milde, bei 5,0 mg/kg mittelstarke und bei 10,0 mg/kg schwere Entziehungserscheinungen festgestellt. l-(3-ChloraIlyl)-4-(3-hydroxyphenyl)-4-carbäthoxypiperidinmethansulfonat zeigt die gleichen, Ergebnisse.
Unter gleichen Bedingungen konnte mit NCinnamyl - 4 - (3 - hydroxyphenyl) - 4 - propiony 1 - piperidinmethansulfonat kein Morphin-Antagonismus festgestellt werden.
Die in der belgischen Patentschrift 614 688 beschriebenen Verbindungen besitzen keine morphinantagonistische Wirkung. In der angezogenen Patentschrift werden Verbindungen beschrieben, die stark zentralanalgetisch wirken und geringere unangenehme Nebenwirkungen besitzen als Morphin. So verursachen die in der belgischen Patentschrift 614 688 beschriebenen Verbindungen beispielsweise keinen Sphinkter-Krampf bei Ratten und besitzen eine geringere Toxizität als Morphin. .
Die Prüfung auf analgetische Wirksamkeit der in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Verbindungen erfolgte nach dem Haffner- und nach dem Hot-. Plate-Test. *
Bei der Analgesieprüfung nach H a f f η e r (vgl. Dtsch. Med. Wschr., 55, S. 731 bis 733 [1929]), wird nach Verabreichung der zu untersuchenden Verbindung durch subcutane Injektion das Schmerzempfinden der Tiere mit Hilfe einer Schwanzklemme geprüft. Die ED50 ist diejenige Dosis, bei der 50% der Tiere keinerlei Schmerzreaktionen mehr zeigen.
Bei der Methode der heißen Platte (vgl. E d d y, J. Pharmacol, exp. Therap., 98, S. 121 [1951]), werden die Versuchstiere auf eine 55° C heiße Metallplatte gesetzt und die Zeit bestimmt, die bis zum Auftreten der Schmerzreaktion verstreicht. Die ED100 bedeutet diejenige Substanzmenge in mg/kg, die eine Verlängerung der Reaktionszeit auf den Schmerzreiz um 100% bewirkt.
- ■ ■ s 1,9 Analgesie-Prüfung LD30 - T' T2
Verbindung Haffner-Test 1,8 Hot-Plate-Test Maus, s. c.
mg/kg
I I
(allgemeine Formel I) ED50, mg/kg 3,5 ED,,», mg/kg 260 137 162
R = C2H5 16,0 1,6 330 183 35
R =■ OCH3 LDjo/Haffner-Test 9,5 350 100 6,6
R = OC2H5 LDso/Hot-Plate-Wert 53 125 7,8 ~1
Pentazocin >1(K)
T1: Quotient
T1 : Quotient

Claims (2)

Patentansprüche:
1. I-ii-ChlorallylJ-piperidine der allgemeinen Formel I
HO
(D
IO
in der R eine Methyl-, Äthyl-, Methoxy- oder Äthoxygruppe bedeutet, sowie deren Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemä(3 Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein sekundäres Piperidin-Derivat der allgemeinen Formel II
(U)
in der R die oben angegebenen Bedeutungen besitzt, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III ,,
Z-CH,-CH = C
(HD
in der Z ein Halogenatom oder einen Tosyloxyresl bedeutet, vorzugsweise in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und einer schwachen Base am Stickstoffatom allyliert und gegebenenfalls das so erhaltene Reaktionsprodukt in ein physiologisch unbedenkliches Säureadditionssalz überführt.

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