DE1444045C3 - Verfahren zum Imprägnieren von Keratinfasern oder diese enthaltenden Textilien - Google Patents

Verfahren zum Imprägnieren von Keratinfasern oder diese enthaltenden Textilien

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DE1444045C3 DE19631444045 DE1444045A DE1444045C3 DE 1444045 C3 DE1444045 C3 DE 1444045C3 DE 19631444045 DE19631444045 DE 19631444045 DE 1444045 A DE1444045 A DE 1444045A DE 1444045 C3 DE1444045 C3 DE 1444045C3
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/564Polyureas, polyurethanes or other polymers having ureide or urethane links; Precondensation products forming them

Description

Verfahren. Dadurch wird an Arbeit und Material gespart, da immer Verluste in der Länge des Stoffes auftreten, wenn das Gewebe vor dem Zuschneiden entspannt wird.
Das Verfahren ermöglicht auch die Herstellung von Kleidern leichteren Gewichts, die ohne nlzartige Schrumpfung gewaschen werden können. Das war nach den bekannten Verfahren nicht möglich. Dadurch spart man an Wolle, und überdies ist es oft sehr erwünscht, leichtere Gewebe zur Herstellung bequemerer Kleidung zu verwenden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Gewebe können jeden gewünschten Griff und/oder Verstreckung erhalten, wenn man den Aufbau des Gewebes mit der aufgenommenen Menge an Verbindungen abstimmt. Obwohl Gewebe von leichtem Griff mit einem hohen Grad von Verstreckung und weichem angenehmen Griff hergestellt werden können, gibt die erhöhte Elastizität der erfindungsgemäß behandelten Gewebe diesen einen schwereren Griff, während nicht behandelte leichte Gewebe des gleichen Aufbaus sich schwach und nicht schwer anfühlen.
Die erfindungsgemäße Vorbehandlung von Keratinfasern verbessert wesentlich deren Färbbarkeit mittels üblicher Farbstoffe. Die Keratinfasern nehmen die Farbstoffe nach dem Imprägnieren viel leichter und in größerem Maße auf, so daß für eine bestimmte Farbnuance weniger Farbstoff erforderlich ist. Zum Beispiel ist nach der erfindungsgemäßen Behandlung der Keratinfasern bis zu 20% weniger Farbstoff zur Erreichung des; gleichen Färbtones erforderlich, wenn man die Keratinfasern mit üblichen vormetallisierten und sauren Walkfarben für Wolle färbt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt man aus dem Polyisocyanat und dem PoIyätherpolyol ein Vorkondensat her, wobei man einen molaren Überschuß von zumindest 1,1-N = C = X-Gruppen des Polyisocyanats über die gesamten anwesenden — OH-Gruppen anwendet. Man bricht die Reaktion ab, bevor ein in organischen Lösungsmitteln, insbesondere in Chlorkohlenwasserstoffen, unlösliches Gel entsteht. Mit der Lösung des Vorkondensates imprägniert man Keratinfasern und härtet, gegebenenfalls nach Zusatz der anderen Verbindung, auf der Faser. ,..,·.·
Vorzugsweise wird eine kleine Menge Wasser bei der Herstellung des Vorkondensats zugefügt, die kleiner als diejenige ist, die die Gelierung des Vorkondensats hervorrufen würde. Im . allgemeinen ist nicht mehr als etwa 0,5% Wasser, bezogen auf das Gewicht des Polyätherpolyols, zur Erzielung der gewünschten Wirkung erforderlich.
Vorzugsweise wird dem Vorkondensat nach der Kondensation eine zusätzliche Menge Polyisocyanat zugegeben, das die Stabilität des Vorkondensats mit dem zulässigen Wasser in der Wolle erhöht und dadurch die Reaktion des Vorkondensats mit den Keratinfasern verstärkt. Es wurde jedoch gefunden, daß die Schrumpfung durch die erfindungsgemäß verwendeten Vorkondensate auch verhindert werden kann, wenn ein Überschuß aktiver Wasserstoffatome aus von außen zugeführtem Wasser, Wasser in den keratinfaserhaltigen Gebilden oder aus zugefügten Reaktionspartnern anwesend ist. Zum Beispiel erzeugt bereits ein Molverhältnis von—N = C = X-Gruppen zu gesamten aktiven Wasserstoffatomen von etwa 0,6 eine gewisse Hemmung des Schrumpfens bei den keratinfaserhaltigen Gebilden bzw. ermöglicht es, solche Fasern zu fixieren. Zwar werden bereits bei Molverhältnissen von — N = C = X — zu gesamten aktiven Wasserstoffatomen unter etwa 1 Verbesserungen erzielt, jedoch ist wesentlich mehr Vorkondensat erforderlich, um ausreichend niedrige Schrumpfungswerte oder eine ausreichende Fixierbarkeit (settability) zu erzielen. Überschreitet dieses Verhältnis jedoch 1, dann sind geringere Mengen, z. B. nur wenige Prozente (2 bis 5%, je nach dem Gewebe), an Vorkondensat erforderlich, um eine niedrige Schrumpfung zu erreichen, wie sie vom Verbraucher gewünscht wird. Zur Bildung der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Kondensate geeignete Isocyanate sind z. B. Aryldiisocyanate, z. B. 2,4-Toluoldiisocyanat, 2,6-Toluoldiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, m-Phenylendiisocyanat, Diphenyl-4,4'-diisocyanat, Azobenzol-4,4'-diisocyanat, Diphenylsulfon-4,4'-diisocyanat, l-IsopropylbenzoI-S^-diiso-
ao cyanat, l-Methyl-phenylen-2,4-diisocyanat, Naphthylin-l,4-diisocyanat, Diphenyl-4,4'-diisothiocyanat und -diisocyanat, Benzol-l,2,4-triisothiocyanat, 5-Nitro-1,3-phenylendiisocyanat, Xylylen-l,4-diisocyanat, Xylylen-l,3-diisocyanat, : 4,4'-Diphenylenmethandiisocyanat, 4i4'-Diphenylenpropandiisocyanat und Xylylen-l,4-diisothiocyanat, alicyclische Diisocyanate, z. B. Dicyclohexamethan-'i^'-diisocyanat, Alkylendiisocyanate, z. B. Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat sowie Mischungen derselben und die entsprechenden Isothiocyanate. Unter diesen Verbindungen werden die Aryldiisocyanate der allgemeinen Formel ZCN — R — NCZ, worin R ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest, vorzugsweise ein Arylrest, und Z ein Sauerstoff- oder Schwefelatom ist, insbesondere Toluol-2,4-diisocyanat, wegen ihrer Löslichkeit und leichten Zugänglichkeit bevorzugt. .
Weitere Isocyanate sind z. B. Polymethylendiisocyanate und -diisothiocyanate, z. B. Äthylendiisocyanat, Dimethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanate Hexamethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat und die entsprechenden Diisothiocyanate; Alkylendiisocyanate und -diisothiocyanate, z. B. Propylen-l,2-diisocyanat, 2,3-Dimethyltetramethylen-diisocyanat und -diiso-
thiocyanat, Butylen-l.^-diisocyanat, Butylen-l,3-diisothiocyanat und Butylen-l,3-diisocyanat; Alkylidendiisocyanate und -diiscthiocyanate, z. B. Äthylidendiisocyanat (CH3CH(NCO)2) und Heptylidendiisothiocyanat (CH3(CH2)S-CH(CNS)2); Cycloalkylendiisocyanate und -diisothiocyanate, z.B. 1,4-Diisocyanatocyclohexan, Cyclopentylene-l,3-d:isocyanat und Cyclohexylen-l^-diisothiocyanat; aromatische Polyisocyanate und Polyisothiocyanate, z. B. aliphatische aromatische Diisocyanate und Diisothiocyanate,
z. B. Phenyläthylendiisocyanat
(C6H5CH(NCO)CH2NCO);
Diisocyanate und Diisothiocyanate mit Heteroatomen,
z. B. SCNCH2OCh2NSC,
SCNCH2CH2OCH2Ch2NSC
und SCN(CH1J3 — S — (CH2)3NSC; 1,2,3,4-Tetraisocyanatobutan, Butan-l,2,2-triisocyanat, Toluylen-2,4,6-triisocyanat, Toluylen-2,3,4-triisocyanat, Benzol-1,3,5-triisocyanat, Benzol-l,2,3-triisocyanat, 1-Isocyanato-4-isothiocyanatohexan und 2-Chlor-l,3-diisocyanatopropan.
Aus diesen Isocyanaten hergestellte Vorkondensate mit endständigen blockierten Isocyanatgruppen können nach üblichen Verfahren aus den entsprechenden blockierten Verbindungen hergestellt werden. Durch Anlagerung von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen blockierte Vorkondensate mit endständigen Isocyanatgruppen sind bei Raumtemperatur verhältnismäßig inert, besitzen jedoch nur eine begrenzte thermische Stabilität, so daß nach dem Erwärmen über eine gewisse Temperatur (Entblockierungstemperatur) das Additionsprodukt aktiviert bzw. freigesetzt wird und so mit den Keratinfasern ein gleichartiges Reaktionsprodukt liefert, wie die nicht blockierte Verbindung.
Typische Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen, die wärmereversible Addukte bilden, sind z. B. tertiäre Alkohole, z. B. tert.-Butylalkohol, tert.-Amylalkohol, Dimethyläthinylcarbinol, Dimethylphenylcarbinol, Methyldiphenylcarbinol, Triphenylcarbinol, l-Nitro-tert.-butylcarbinol, 1-Chlor-tert.-butylcarbinol und Triphenylsilinol, sekundäre aromatische Amine, die nur eine Gruppe mit einem Wasserstoffatom enthalten, das mit einer Isocyanatgruppe reaktionsfähig ist, z. B. die Diarylverbindungen, wie Diphenylamin, o-Ditolylamin, m-Ditolylamin, p-Ditolylamin, N-Phenyltoluidin, N-Phenylxylidin, PhenyI-!%-naphthylamin, Phenyl-ß-naphthylamin, Carbazol und im Kern substituierte aromatische Verbindungen , z. B. 2,2'-Dinitrodiphenylamin und 2,2'-Dichlordiphenylamin, Mercaptane, z. B. 2-Mercaptobenzthiazol, 2-Mercaptothiazolin, Dodecylmercaptan, Äthyl-2-mercaptothiazol, Dimethyl-2-mercaptothiazol, /Ϊ-Naphtnylmercaptan, «-Naphthylmercaptan, Phenyl-2-mercaptothiazoI, ^-Mercapto-S-chlorbenzthiazol, Methylmercaptan, Äthylmercaptan, Propylmercaptan, Butylmercaptan und Äthinyldimethylthiocarbinol, Lactame, z. B. ε-Caprolactam, o-Valero-Iactam, y-Butyrolactam und /J-Propiolactam; Imide, z. B. Carbimid, Succinimid, Phthalimid, Naphthalimid und Glutarimid; einwertige Phenole, in welchen nur die Hydroxylgruppe mit der Isocyanatgruppe reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält, z. B. die Phenole, Cresole, Xylenole, Trimethylphenole, Äthylphenole, Propylphenole, Chlorphenole, Nitrophenole, Thymol, Carbacrol, Mono-a-phenyläthylphenol, Di-x-phenyläthylphenyl, Tri-*-phenyläthylphenol und tert.-Butylphenol, Verbindungen mit enolisierbaren Wasserstoffatomen, ζ. B. Acetatessigester, Diäthylmalonat, Äthyl-n-butylmalonat, Äthylbenzylmalonat, Acetylaceton, Acetonylaceton, Benzimidazol und 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und ähnliche.
Die adduktbildenden Verbindungen sollen nur eine Gruppe mit einem reaktionsfähigen Wasserstoffatom enthalten, da die Gegenwart von mehr als einer solchen Gruppe unerwünschte Kondensationsreaktionen mit dem Polyisocyanat ermöglichen würde. Bevorzugte adduktbildende Verbindungen sind z. B. Diphenylamin, Phenyl-yS-naphthylamin, Succinimid, Phthalimid, tert.-Butylalkohol, tert.-Amylalkohol, Dimethyläthinylcarbinol, Acetessigester, Diäthylmalonat, Mono-*-phenyiäthylphenol, ε-Caprolactam, 2-Mercaptobenzthiazol und andere in den Beispielen verwendete Verbindungen.
Bei der Herstellung der Monoaddukte im allgemeinen werden das Polyisocyanat und die adduktbildende Verbindung gewöhnlich in geeigneten inerten Lösungsmitteln, z. B. Toluol, Methyläthylketon oder o-Dichlorbenzol, gelöst, die Lösungen werden durch Rühren vermsngt und hierauf stehengelassen. Die Reaktion ist b^i einer Temperatur unterhalb der Zersetzungitemperaiar des gewünschten Produktes einzuleiten, vorzugsweise bei einer Temperatur von nicht mehr als etwa 100'C. In den meisten Fällen erfolgt bereits bei Raumtemperatur eine zufriedenstellende Reaktion. Etwa aus der Lösung abgeschiedenes Addukt wird durch Filtration oder Verdampfung des Löiungsmittels gewonnen.
ίο Zur Herstellung eines Monoaddukts eines PoIyisocyanats verwendet man gewöhnlich einen Überschuß an Polyisocyanat, so daß das abgeschiedene Produkt weitgehend reines Monoaddukt ist. Das ausgefallene Produkt enthält möglicherweise kleine Mengen nicht in Reaktion getretener Reaktionspartner, die gegebenenfalls, z. B. durch Umkristallisieren oder Extraktion, entfernt werden können.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird ein Vorkondensat aus dem blockierten Polyisocyanat
ao und einem Polyätherpolyol auf Keratinfasern angewendet, nach dem Erwärmen über die Entblockierungstemperatur, z. B. während des Härtens, aktiviert und frei gemacht, so daß es mit den Keratinfasern dasselbe Reaktionsprodukt liefern kann wie ein nicht blockiertes Vorkondensat.
Katalysatoren und bzw. oder weitere Reaktionspartner können bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform ebenso verwendet werden, wie bei Verwendung nicht blockierter Isocyanatverbindungen.
Da diese blockierten Isocyanatverbindungen mit anderen Reaktionspartnern oder den Keratinfasern nur nach ihrer thermischen Aktivierung reagieren können, sind sie recht stabil, so daß die Verwendung eines nicht reaktionsfähigen organischen Lösungsmittels nicht notwendig ist. Infolgedessen können die blockierten Isocyanatverbindungen auf Keratinfasern aus wäßrigen Systemen, z. B. in Form einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion, angewendet werden. Um jedoch ein besseres und gleichmäßigeres Eindringen der blockierten Isocyanatverbindungen in die Keratinfasern zu erreichen, wendet man diese vorzugsweise in organischer Lösung an.
Die blockierten Isocyanatverbindungen sind lagerstabil und in manchen Fällen aus Stabilitätsgründen zu bevorzugen, jedoch treten bei Verwendung nicht reaktionsfähiger Lösungsmittel Schwierigkeiten mit der Stabilität nicht blockierter Isocyanatverbindungen kaum auf, so daß diese im allgemeinen wegen der bei ihrer Verwendung erzielbaren verbesserten Ergebnisse bevorzugt werden.
Die zur Bildung der erfindungsgemäß verwendeten Vorkondensate geeigneten Polyätherpolyole können durch die Formel HO(RO)nH dargestellt werden, worin R ein Alkylenrest ist, der nicht stets derselbe sein muß, und η eine ganze Zahl ist, z. B. Polyalkylenätherglykole, wie Polyäthylenätherglykol, Polypropylenätherglykol, Polytrimethylenätherglykol, PoIytetramethylenätherglykol, Polypentamethylenätherglykol, Polydecamethylenätherglykol, Polytetramethylenformalglykol und Poly-l^-dimethylenäthylenätherglykol.
Polyalkylenäthertriole können durch Reaktion eines oder mehrerer Alkylenoxide mit einem oder mehreren niedrigmolekularen aliphatischen Triolen hergestellt werden. Die am meisten verwendeten Alkylenoxide besitzen Molekulargewichte von etwa 44 bis 250, z. B. Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, 1,2-Epoxybutan. 1,2-Epoxyhexan. 1,2-Epoxvoctan. 1.2-Enoxv-
7 8
hexadecan, 2,3-Epoxybutan, 3,4-Epoxyhexan, Diese Verbindungen enthalten zumindest zwei
l,2-Epoxy-5-hexen, l,2-Epoxy-3-butan u. ä. Äthylen-, Gruppen oder Kombinationen solcher, z. B. — OH,
Propylen-und Butylenoxid werden bevorzugt. Zusatz- —NH2, —NRH, —COOH, —SH-Gruppen oder
lieh zu Gemischen solcher Oxide können kleinere Gruppen, die unter den Reaktionsbedingungen ähnlich
Mengen Alkylenoxide mit cyclischen Substituenten 5 reagieren.
anwesend sein, z. B. Styroloxid, Cyclohexenoxid, Geeignete erfindungsgemäße Polyol-Reaktionspart-
l,2-Epoxy-2-cyclohexylpropan und -Methylstyroloxid. ner sind z. B. Die am meisten verwendeten aliphatischen Triole
besitzen Molekulargewichte von etwa 92 bis etwa 250. Polyole, wie Äthylenglykol, Propylenglykol,
Beispiele solcher sind Glycerin, 1,2,6-Hexantriol, io Trimethylenglykol, 1,2-Butylenglykol, 1,3-Butandiol,
1,1,1-Trimethylolpropan, 1,1,1 -Trimethyloläthan, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentadiol, 1,2-Hexylenglykol,
2,4-Dimethylol-2-methylol-pentandiol-l,5 und der 1,10-Decandiol, 1,2-Cyclohexandiol, 2-Buten-l,4-diol,
Trimethyläther von Sorbit. S-Cyclohexen-lJ-dimethanol,
Repräsentative Beispiele von Polyalkylenäthertriolen 4-Methyl-3-cyclohexen-l,l-dimethanol,
sind Polypropylenäthertriol (Molekulargewicht 700) 15 S-Methylen-ljS-pentandiol,
aus der Reaktion von 608 Teilen 1,2-Propylenoxid mit 3,2-Hydroxyäthylcyclohexanol, 2,9-p-Methandiol,
92 Teilen Glycerin, Polypropylenäthertriol (Mole- 2,2,4-Trimethyl-l,3-pentandiol,
kulargewicht 1535) aus der Reaktion von 1401 Teilen 2,5-Dimethyl-2,5-hexandiol u. ä.; durch Alkylenoxid
1,2-Propylenoxid mit 134 Teilen Trimethylpropan, modifizierte, z. B. Diäthylenglykol,
Polypropylenäthertriol (Molekulargewicht 2500) aus 20 (2-Hydroxyäthoxy)-l-propanol,
der Reaktion von 2366 Teilen 1,2-Propylenoxid mit 4-(2-Hydroxyäthoxy)-l-butanol,
134 Teilen 1,2,6-Hexantriol und Polypropylenäther- 5-(2-Hydroxyäthoxy)-l-pentanol,
triol (Molekulargewicht 6000) aus der Reaktion von 3-(2-Hydroxypropoxy)-l-propanol,
5866 Teilen 1,2-Propylenoxid mit 134 Teilen 4-(2-Hydroxypropoxy)-l-butanol,
1,2,6-Hexantriol. 25 5-(2-Hydroxypropoxy)-l-pentanol,
Weitere geeignete Polytriole sind z. B. Polyoxy- l-(2-Hydroxyäthoxy)-2-butanol,
propylentriole und Polyoxybutylentriole. l-(2-Hydroxyäthoxy)-2-pentanol,
Die Polyalkylen-arylenätherglykole sind den Poly- l-(2-Hydroxymethoxy)-2-hexanol,
alkylenätherglykolen ähnlich, jedoch sind bei diesen l-(2-Hydroxyäthoxy)-2-octanol,
einige Arylenreste anwesend. Beispiele solcher Arylen- 30 äthylenisch ungesättigte niedrigmolekulare Diole; wie
reste sind Phenylen-, Naphthalin- und Anthracenreste, 3-Allyloxy-l,5-pentandiol; 3-Allyloxy-l,2-propandiol;
die durch verschiedene Substituenten, z. B. Alkyl- 2-Allyloxymethyl-2-methyl-l,3-propandiol;
gruppen, substituiert sein können. Im allgemeinen soll 2-Methyl-2-[(4-pentenyloxy)-methyl]-l,3-propandiol
in diesen Glykolen zumindest ein Alkylenätherrest mit und 3-(o-Propenylphenoxy)-l,2-propandiol,
einem Molekulargewicht von etwa 500 für jeden an- 35 niedrigmolekulare Polyole mit zumindest drei Hy-
wesenden Arylenrest vorhanden sein. Gegebenenfalls droxylgruppen, wie Glycerin, 1,2,6-Hexantriol,
können Gemische solcher Polyätherpolyole verwendet 1,1,1-Trimethylolpropan; 1,1,1-Trimethyloläthan;
werden. Pentaerythrit; 3-(2-Hydroxyäthoxy)-l,2-propandiol;
Vorzugsweise wird das Vorkondensat aus Polyiso- 3-(2-Hydroxypropoxy)-l,2-propandiol;
cyanat und Polyätherpolyol mit oder ohne weiteren 40 6-(2-Hydroxypropoxy)-l,2-propandiol;
Reaktionspartner mit den Keratinfasern des Gebildes 2-(2-Hydroxyäthoxy)-l,2-hexandiol;
in Gegenwart eines Katalysators zur Reaktion ge- 6-(2-Hydroxypropoxy)-l,2-hexandiol;
bracht. Irgendeiner der wohlbekannten Katalysatoren 2,4-Dimethyl-2-(2-hydroxyäthoxy)-
für die Reaktion aktiver Wasserstoffatome mit Iso- methylpentandiol-1,5; Mannit; Gelactit; Talit; Idit;
cyanaten kann verwendet werden. Unter diesen, zur 45 Allit; Altrit; Guilit; Arabit; Ribit; Xylit; Lyxit;
Herstellung von Polyurethanen verwendeten Kataly- Erythrit; Threit; 1,2,5,6-Tetrahydroxyhexan;
satoren werden die Organozinnverbindungen bevor- Meso-inosit; Saccharose; Glucose; Galactose;
zugt, insbesondere Stannooctoat. Mannose; Fructose; Xylose; Arabinose; Dihydroxy-
Ferner sind als Katalysatoren anorganische und aceton; Glucose-a-methylglucosid;
organische Basen verwendbar, z. B. Natriumhydroxid, 50 l,l,l-Tris-[(2-hydroxyäthoxy)-methyl]-äthan und
Natriummethylat, Natriumphenolat, tertiäre Amine, l,l,l-Tris-[(2-hydroxypropoxy)-methyl]-propan,
Phosphine, Arsentrichlorid, Antimontrichlorid, Anti- niedrigmolekulare Polyalkylenätherglykole, z. B.
monpentachlorid, Antimontributoxid, Wismuthtri- Tetraäthylenätherglykol, Triäthylenätherglykol,
chlorid, Titantetrachlorid, Bis(cyclopentadienyl)- Tritetramethylenätherglykol, Ditetramethylenäther-
titandifluorid, Titanchelate, z. B. Octylenglykol- 55 glykol, Diphenylolverbindungen, wie
titanat, Dioctylbleidichlorid, Dioctylbleidiacetat, 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan;
Dioctylbleioxid, Trioctylbleichlorid, Trioctylblei- Bis-(p-hydroxyphenyl)-methan und die verschiedenen
hydroxid, Trioctylbleiacetat, Kupferchelate, z. B. in der USA-Patentschrift 2 506 486 bzw. 2 744 882
Kupferacetylacetonat und Quecksilbersalze. beschriebenen Diphenole und Diphenylolmethane,
Die Reaktion zwischen dem Vorkondensat aus Poly- 60 Triphenylolverbindungen, wie
isocyanat und Polyätherpolyol und den Keratinfasern «,«,co-Tris(hydroxyphenyl)alkane, z. B.
wird bedeutend intensiviert, wenn sie in Gegenwart l,l,3-Tris(hydroxyphenyl)äthan;
eines Reaktionspartners mit zumindest zwei Gruppen, l,l,3-Tris(hydroxyphenyl)propan;
die zumindest ein nach dem Zerewitinoff-Verfahren l,l,3-Tris(hydroxy-3-methylphenyl)propan;
bestimmbares, aktives Wasserstoffatom enthalten, 65 l,l,3-Tris-(dihydroxy-3-methylphenyl)-propan;
durchgeführt wird (Zerewitinoff, Ber., 40, 2023 l,l,3-Tris(hydroxy-2,4-dimetnylphenyl)propan;
[1907]; Ber., 41,2236 [1908]; K ο h 1 e r, J. Am. Chem. l,l,3-Tris(hydroxy-2,5-dimethylphenyl)propan;
Soc, 49, 3181 [1927]). l,l,3-Tris(hydroxy-2,6-dimethylphenyl)propan;
9 10
l,l>4-Tris(hydroxyphenyl)butan; Bis(4-aminophenyl)sulfon,
l,l,4-Tris(hydroxyphenyl)-2-äthylbutan; Bis(4-aminophenyl)disulfid,
l,l,4-Tris(dihydroxyphenyl)butan; Toluol-2,4-diamine,
l,l,5-Tris(hydroxyphenyl)-3-methylpentan; 1,5-Naphthalindiamin,
l,l,8-Tris(hydroxyphenyl)-octan; 5 Cumol-2,4-diamin,
l,l-10-Tris(hydroxyphenyl)decan; 4-Methoxy-l,3-phenylendiamin,
und verwandte Verbindungen, die substituierende 1,3-Phenylendiamin,
Gruppen in der Kohlenwasserstoffkette enthalten, ζ. B. 4-Chlor-l,3-pheny endiamin,
4-Brom-l,3-phenylendiamin,
l,l,3-Tris(hydroxyphenyl)-2-chlorpropan; io 4-Äthoxy-l,3-phenylendiamin,
l,l,3-Tris(hydroxy-3-propylphenyl)-2-nitropropan; 2,4'-Diaminodiphenyläther,
l,l,4-Tris(hydroxy-3-decylphenyl)-2,3-dibrombutan; S.o-Dimethyl-l^-phenylendiamin,
Tetraphenylolverbindungen, wie 2,4-Dimethyl-l,3-phenylendiamin,
«,a,w,w-Tetrakis(hydroxyphenyl)alkane, z. B. 4,4'-Diaminodiphenyläther,
l,l,2,2-Tetrakis(hydroxy-phenyl)äthan; 15 Benzidin,
l,l,3,3-Tetrakis(hydroxy-3-methylphenyl)propan; 4,6-Dimethyl-l,3-phenylendiamin,
l,l,3,3-Tetrakis(dihydroxy-3-methylphenyl)propan; 4,4'-Methylenbisanilin,
l,l,4,4-Tetrakis(hydroxyphenyl)butan; 9,10-Anthracendiamin,
l,l,4,4-Tetrakis(ydroxyphenyl)-2-äthylbutan; 4,4'-Diamindibenzyl,
l,l,5,5-Tetrakis(hydroxyphenyl)pentan; 20 2,4-Diaminostilben,
l,l,5,5-Tetrakis(hydroxyphenyl)-3-methylpentan; 1,4-Anthradiamin,
l,l,5,5-Tetrakis(dihydroxyphenyl)pentan; 2,5-Fluorendiamin,
l,l,8,8-Tetrakis(hydroxy-3-butyl-phenyl)octan; 1,8-Naphthalindiamin,
l,l,8,8-Tetrakis(dihydroxy-3-butylphenyl)octan; 2,6-Diaminobenzofuran,
l,l,8,8-Tetrakis(hydroxy-2,5-dimethylphenyl)octan; 35 3,3'-Biphenyldiamin,
1,1,10,10-Tetrakis(hydroxyphenyl)decan 2-Methylbenzidin,
und die entsprechenden Verbindungen mit substitu- 2,2'-Dimethylbenzidin,
ierenden Gruppen in der Kohlenwasserstoffkette, z. B. ?3 "Dimethylbenzidm
2,2-Dichlor-3,3 -dimethylbenzidin,
l,l,6,6-Tetrakis(hydroxyphenyl)-2-hydroxyhexan; 30 S.S'-Dibrom-S^'-dimethylbenzidin,
l,l,6,6-Tetrakis(hydroxyphenyl)-2-hydroxy-5-methyl- 2,2'-Dichlorbenzidin,
hexan; 2,2'-Dimethoxybenzidin,
1,1,7,7-Tetrakis(hydroxyphenyl)-3-hydroxyheptan; 3,3'-Dimethoxybenzidin,
l,l,3,3-Tetrakis(hydroxyphenyl)-2-nitropropan; 2,2'5,5'-Tetramethylbenzidin,
l,l,3,3-Tetrakis(hydroxyphenyl-2-chlorpropan; 35 22,'-Dichlor-5,5'-diäthoxybenzidin,
l,l,4,4-Tetrakis(hydroxyphenyl)-2,3-dibrombutan 2,2'-Difluorbenzidin,
und ähnliche. 3-Äthoxybenzidin,
Auch Alkanolamine können verwendet werden, z. B. -j-Äthyl-r-methylbenzidin,
2,2 ,6,6 -Tetrachlorbenzidin,
Methyldiäthanolamin, Diäthanolamin, 40 3,3',5,5'-Tetraiodbenzidin,
Triäthanolamin,N,N,N',N'-tetrakis(2-hydroxypropyl)- 3,3',5,5'-Tetraiodbenzidin,
äthylendiamin, N-propyl-N,N',N'-tri(2-hydroxy- 3-Trifluormethylbenzidin, 2-Iodbenzidin,
äthyl)-propylendiamin, Ν,Ν-Diäthanolanilin, 1,4-Phenylendiamin und ähnliche.
Tris-hydroxymethylaminomethan, 3,3 '-Difluorbenzidin.
!Z-Amino^-methyl-l.S-propandiol, 45
Äthanolamin, 3-Aminopropanol, 4-Amino-l-propanol, Auch aliphatische Diamine sind geeignet, z. B. Di-
6-Amino-l-hexanol, 10-Amino-l-decanol, . («-methylbenzyl)äthylendiamin, Hexamethylendiamin,
N,N-Di(hydroxyäthyl)-m-tpluidin, 2,6-Diaminopyridin, 2,4-Diaminopyridin, Äthylen-
N,N-Di(hydroxyäthyl)-3,5-xylidin, diamin, 1,4-Diaminobutan, 1,3-Diaminobutan, 1,3-Di-
N,N-Di(hydroxyisopropyl)-m-toluidin, so aminopropan, 1,10-Diaminodecan, 3,3'-Diaminodi-
N,N-Di(hydroxyisopropyl)-2,6-dimethylanilin propyläther und ähnliche und Amine mit mehr als
und ähnliche. 2 Aminogruppen, z. B. 3,3'-Diaminodipropylamin, Tri-
AnderegeeigneteAminesinddieArylendiamine,z.B. äthylentetramin Diäthylentriamin, Tetraäthylen-
pentamin, 3-(N-Isopropylamino)-propylamm, 4,4 -Di-
4,4'-Methylenbis(2-chloranilin), 55 aminodiphenylamin, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodi-
4,4'-Methylenbis(2-bromanilin), phenylamin, 4,4'-Diamino-dibutylamin, Melamin
4,4'-Methylenbis(2-iodanilin), und ähnliche.
4,4'-Methylenbis(2-fluoroanilin), Geeignete Säuren können aliphatische Säuren sein,
4,4'-Methylenbis(2-methoxyanilin), z. B. Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Pimelin-,
4,4'-Methylenbis(2-äthoxyanilin), 60 Suberon-, Azelain-, Sebacin-, /5-Methyladipin, 1,2-Cy-
4,4'-Methylenbis(2-methylanilin), clohexandicarbon-, Teracon-, Isatropa-, Zitronen-,
4,4'-Methylenbis(2-äthylanilin), Weinsäure und ähnliche.
4,4'-Methylenbis(2-isopropylanilin), Auch aromatische Säuren sind geeignet, z. B. Iso-
4,4'-Methylenbis(2-n-butylanilin) und phthal-, Terephthal-, Uvit(5,l,3)-, Vuiton(2,4,6)-, SaIi-
4,4'-Methylenbis(2-n-octylanilin) und ähnliche. 65 cylessig-, 1,4-Naphthalindicarbon-, 1,8-Naphthalin-
dicarbon-, 1,10-Diphin-, 2,9-Diphen-, Benzophenon-
Weiter können z. B. folgende Arylendiamine ver- dicarbon-, Pyromellit-, Mellophan-, Trimellit-,
wendet werden: Trimesinsäure und ähnliche, z.B. heteroaromatische
11 12
Säuren, wie Pyridintricarbonsäure, Pyridindicarbon- Es ist möglich, daß die endständigen — N = C = X-
säure und ähnliche. Gruppen des Vorkondensats mit verschiedenen Grup-
Geeignete Sulfhydrylverbindungen sind z. B. 1,4-Bu- pen in dem Wollmolekül, die aktive Wasserstoffatome
tandithiol, 1,5-Pentandithiol, 1,2-Hexandithiol, enthalten, z. B. den Amino-, Hydroxy-, Thiol-, Amido-,
Äthylenthioglycol, Propylenthioglykol, Trimethylen- 5 Guanidin-, Carboxyl- und Imidogruppen nach fol-
thioglykol, 1,10-Decandithiol, 1,2-Cyclohexandi- gendem Schema reagieren:
thiol, 2-Butan-l,4-dithiol, 2,9-p-Menthandithiol, H,Y_r M ' M r Y
Äthylcyclohexyldimercaptan, 2,2,4-Trimethyl-l,3-pen- 2 WolIe ~ H+X-C=N— R — N = C = X
tandithiol und ähnliche. Jedoch können die Keratin- I
fasern auch in situ mit Reduktionsmitteln zur Her- ίο Ψ
stellung reaktionsfähiger Sulfhydrylgruppen behandelt X X
werden. || ||
Es können auch niedrigmolekulare, nicht faden- Wolle C N R N C Wolle
bildende, Polyamide verwendet werden. I
In den meisten Fällen kann das System aus Vor- 15 HH
kondensat und gegebenenfalls ein weiterer Reaktionspartner mit zumindest zwei aktiven Wasserstoffatomen worin X die oben angegebenen Bedeutungen hat und R auf das Gewebe oder Gebilde aus einer einzigen Lö- ein Rest des Vorkondensats mit endständigen Isosung angewendet werden, In manchen Fällen jedoch, cyanatgruppen ist.
wenn der weitere Reaktionspartner mit den restlichen 20 Die Gegenwart tolerierter Feuchtigkeit in den
— N = C = X-Gruppen sehr reaktionsfähig ist, wie Keratinfasern verbraucht freie Isocyanatgruppen und
z. B. gewisse Amine, wird dieser vorzugsweise getrennt erniedrigt dadurch das Verhältnis der — N = C = X-
auf das Gewebe oder Gebilde aufgebracht, indem man Gruppen zu den aktiven Wasserstoffatomen in dem
die Fasern mit dem Amin klotzt, vorzugsweise trocknet Gesamtsystem, wodurch bei niedrigen Anfangswerten
und hierauf die Kondensatlösung auf die Fasern 25 dieses Verhältnisses die filzartige Schrumpfung hoch
einwirken läßt, oder umgekehrt. oder die Fixierung niedrig bleibt. Diese Schwierigkeit
Als Lösungsmittel zur Herstellung von Lösungen kann leicht überwunden werden, indem man entweder
für die Anwendung obiger Verbindungen ist ein nicht die Gebilde trocknet und während der Behandlung
reaktionsfähiges organisches Lösungsmittel zu wählen, trocken hält oder indem man die tolerierte Feuchtig-
in welchem eine Reaktion zwischen den Isocyanat- 30 keit dadurch kompensiert, daß man äquivalente
gruppen und aktive Wasserstoffatome enthaltenden Mengen Isocyanatgruppen für die Reaktion mit diesem
Reaktionspartnern sogar in Gegenwart eines Kataly- Wasser zusetzt.
sators weitgehend gehemmt ist. Jedoch können kleine Die Härtungsgeschwindigkeit kann durch Ein-
Mengen reaktionsfähiger Lösungsmittel anwesend wirkung erhöhter Temperatur auf die imprägnierten
sein, wenn deren Menge so klein ist, daß keine wesent- 35 Fasern erhöht werden. Temperaturen von über etwa
liehe Menge von Verbindungen ausgefällt wird, mit 104 bis 127° C werden bevorzugt. Temperaturen von
denen sie reagieren können, d.h., daß genügend mit über etwa 149°C kann man anwenden, wenn man
Keratinfasern reaktionsfähige Substanzen übrigbleiben, darauf achtet, die Keratinfasern diesen höheren Tem-
um eine ausreichende Schrumpfungshemmung und peraturen nur so kurze Zeit auszusetzen, daß kein
bzw. oder Fixierbarkeit des Gewebes oder Gebildes 40 unerwünschter Abbau eintritt,
zu gewährleisten. Die Härtung ändert sich im umgekehrten Verhältnis
Geeignete organische Lösungsmittel sind z. B. Chlor- zur angewendeten Temperatur. Durch Schrumpfungskohlenwasserstoffe, z. B. Trichloräthylen, Methylen- prüfungen oder Beurteilung des Knitterns kann der chlorid, Perchloräthylen, Äthylendichlorid, Chloro- Fachmann das optimale Gleichgewicht von Zeit und form und ähnliche; aromatische Lösungsmittel, z. B. 45 Temperatur leicht bestimmen.
Toluol, Xylol, Benzol, gemischte Aromaten, oder In vielen Fällen erzielt man eine bessere Schrump-
n-Butyl-acetat, n-Butyläther, n-Butylphosphat, p-Di- fungshemmung, wenn man zwischen das Härten und
oxan, Äthyloxalat, Methylisobutylketon, Pyridin, Chi- Scheuern eine Alterungsperiode einschaltet. Auch zur
nolin, N,N-Dimethylformamid, Ν,Ν-Dimethylacet- dauerhaften Fixierung von Keratinfasern wendet man
amid, 2,2,4-Trimethylpentan und ähnliche. Es können 50 vorzugsweise eine Alterung an, doch ist das Scheuern
auch Lösungsmittelgemische verwendet werden. für den Kleidererzeuger im allgemeinen bei dieser er-
Die Verwendung eines nicht reaktionsfähigen orga- findungsgemäßen Ausführungsart weder ausführbar nischen Lösungsmittels ermöglicht es dem Praktiker, noch erforderlich. Diese Alterung, die eine Verlängealle gewünschten Reaktionspartner in einer einzigen rung der Härtung sein dürfte, kann je nach der ge-Lösung zu vereinigen, da die Reaktion zwischen diesen 55 wünschten Schrumpfungshemmung und bzw. oder der weitgehend gehemmt ist, wodurch die gleichmäßige Fixierung während eines längeren oder kürzeren Zeit-Anwendung aller Reaktionspartner, auch des Kataly- raums, wie etwa 12 bis 24 Stunden erfolgen,
sators, auf die Textilien in regelbaren Mengen, wesent- Die Eigenschaften der erfindungsgemäß imprägnierlich erleichtert wird, und kein unlösliches polyurethan- ten Gewebe und Gebilde werden durch mechanische artiges Kondensationsprodukt gebildet wird, das nicht 60 Behandlung der Gewebefasern nach der Alterung vergut in den gewünschten Mengen und gleichmäßig auf bessert. Das wird am wirksamsten und daher bevordie Gewebe oder Gebilde aufgebracht werden kann. zugt durch eine Scheuerung erzielt, wobei das Gewebe
Nach der Entfernung des Lösungsmittels können die wiederholt in eine, kleine Mengen eines Netzmittels
Reaktionspartner auf den Keratinfasern aushärten. enthaltende wäßrige Lösung eingetaucht und in be-
Es wird angenommen, daß beim Aushärten die Re- 65 stimmten Zeitabständen mechanisch behandelt, z. B.
aktionspartner mit den Fasern reagieren, da sie nach zwischen Walzen gequetscht wird. Ähnliche Wirkun-
dem Härten aus den Fasern nicht extrahiert werden gen erzielt man bei dem normalen Färben nach der
können. Behandlung. Dieses Tauchen in wäßrige Medien könnte
zur Hydrolyse des Reaktionsproduktes der Keratinfasern mit dem Vorkondensat führen.
Bereits bei einer etwa 2 %igen Gesamtaufnahme aller zugefügten Komponenten wurde eine ausgezeichnete Hemmung der Relaxations- und filzartigen Schrumpfung und bzw. oder ausgezeichnete Fixierbarkeit erzielt. Wünscht man nur eine Hemmung der Relaxationsschrumpfung oder eine geringere Fixierbarkeit zu erreichen, dann kann man geringere Mengen anwenden. Im allgemeinen sind nicht mehr als etwa 6 Gewichtsprozent der Komponenten erforderlich. Große Mengen, z.B. bis zu etwa 10% oder mehr, können gegebenenfalls für besondere Verwendungszwecke angewendet werden, wenn kein weicher Griff erforderlich ist.
Ein weitgehend neutraler ρ H-Wert des Gewebes oder der Behandlungslösung ergibt bessere Ergebnisse. Stark basische Lösungen, z. B. mit einem pH-Wert von etwa 9, schädigen bei zu langer Einwirkung die Keratinfasern. Ein pH-Wert von unter etwa 3 verursacht ebenfalls Schwierigkeiten. Das infolge der Karbonisierung unter Verwendung starker Säuren oft stark saure Gewebe wird vorzugsweise vor der erfindungsgemäßen Behandlung zur Erhöhung des pH-Wertes gewaschen oder neutralisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Verbesserung der Eigenschaften irgendwelcher keratinfaserhaltiger Gebilde, z. B. gewebter, nichtgewebter, gestrickter, gefärbter oder ungefärbter, angewendet werden. Das Färben kann nach der erfindungsgemäßen Behandlung, ohne schädliche Wirkungen auf die Farbstoffe, vorgenommen werden.
Die Gebilde können vollkommen aus Wollfasern oder aber aus Gemischen solcher mit synthetischen, natürlichen oder anderen Keratinfasern bestehen. Bevorzugte synthetische Fasern bestehen z. B. aus Polyamiden, z. B. Poly-(hexamethylenadipinsäureamid) und von Caprolactam abgeleiteten Polyamiden, z. B. Polyestern, Poly(äthylenterephthalat) und Acrylfasern, z. B. Acrylnitrilhomopolymeren oder -mischpolymerisaten mit zumindest 85% gebundenem Acrylnitril, z. B. Acrylnitril/Methylacrylat (85/15) und Cellulosederivaten, z. B. Celluloseacetat oder Viscoserayon. Unter den mit den Keratinfasern zu vermengenden natürlichen Fasern wird Baumwolle bevorzugt. Andere Keratinfasern sind z. B. Mohair, Alpaca, Cashmere, Vicuna, Guanaco, Kamelhaar, Seide, Llama und ähnliche.
Die Stabilisierung eines Gewebes hängt zu einem wesentlichen Teil von dessen Dichte ab. Zum Beispiel werden bei niedrigen Dichten gewöhnlich intensivere Behandlungen zur Erzielung bester Ergebnisse verwendet.
Durch Variationen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man eine stärkere oder geringere Hemmung der Relaxations- und filzartigen Schrumpfung erzielen. Es kann z. B. bei manchen Geweben erwünscht sein, nur die Relaxationsschrumpfung zu vermindern, während diese nicht waschfähig gemacht werden sollen durch Verminderung der filzartigen Schrumpfung. Bei waschfähigen Geweben sind hingegen sowohl die Relaxations- als auch die filzartige Schrumpfung auf ein erträgliches Maß zu vermindern. Verfahren zur Erzielung beider Wirkungen werden in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
Eine dauerhafte Formgebung von Keratinfasern bzw. überwiegend solche enthaltenden Textilien kann man erzielen, indem man erfindungsgemäß behandelte Keratinfasern härtet, während man gleichzeitig die Fasern in der gewünschten Form hält, z. B. durch Preßvorrichtungen, die vorzugsweise zur Einleitung und Erleichterung der Härtung erwärmt sind, wie Handbügeleisen, Plissierpapiere, Muldenpressen, Dekatiervorrichtungen, Papierpressen (paper-presses), Kalanderwalzen und Hoffmann-Pressen.
Es ist auch erfindungsgemäß möglich, eine Kräuselung der Keratinfasern, entweder bei den Geweben ίο oder vor dem Weben zu erzielen, z. B. bei Vorgarn, Faserbändern, Garnen und ähnliche.
Vor dem Weben können die Fasern dadurch fixiert werden, daß man härtet, während man die Fasern in einer gekräuselten oder in anderer Weise deformierten Form hält, am günstigsten durch mechanische Maßnahmen, z. B. in einer Kräuselvorrichtung mit Antrieb oder einer Füllbüchse.
Es wird zwecks besserer Regelung im allgemeinen vorgezogen, die Fasern vor ihrer Deformierung zu imprägnieren.
Ein dauernd gekräuseltes Garn kann auch erhalten werden, indem man das Garn zu einem Gewirke strickt, das Gewebe durch Imprägnierung und folgendes Härten fixiert und die Strickware in das Garn auftrennt. Das Fixieren einer Kräuselung bei Keratinfasern in Form eines Gewebes hat sein größtes Anwendungsgebiet bei Stretchgeweben aus Reinwolle oder mit zumindest einem größeren Anteil an Wollfasern. Ein Grundgewebe wird durch Tauchen in eine Lösung zum Schrumpfen gebracht, mit oder ohne Reduktionsmittel, um die Amplitude der Kräuselung in den Ketten- und Schußgarnen oder beiden zu erhöhen, erfindungsgemäß behandelt und in geschrumpften Zustand gehärtet. Die Geschwindigkeit der Rückkehr aus einer gestreckten Form, d. h., die elastische Erholung des Gewebes wird hierdurch stark erhöht, wodurch man ein lebhafteres Stretchgewebe erhält.
Bei dieser Ausführungsform zieht man im allgemeinen vor, das Gewebe erfindungsgemäß nach dem Schrumpfen zu behandeln, um Wirkungen des Schrumpfbades auf das Imprägnierbad zu vermeiden. Kräuselung des Garns eines Gewebes kann auch durch mechanische Maßnahmen herbeigeführt werden, z. B. durch Zusammendrücken, wobei ein Gewebe in einer bestimmten Richtung mechanisch zum Schrumpfen gebracht wird, z. B. in der Richtung der Kette.
Zur Kräuselung von Garn durch mechanische Mittel wird das Gewebe vorzugsweise erfindungsgemäß imprägniert, getrocknet, zusammengedrückt und gehärtet, um das Gewebe dauernd in seiner zusammengedrückten Form zu fixieren und so in der Richtung des Zusammendrückens »Stretch« zu erzielen. Dieses Verfahren ist besonders nützlich, um Gewebe mit »Stretch« in Richtung der Kette zu erhalten.
Gewebe mit erhöhtem »Stretch« in Schußrichtung können nur erhalten werden, wenn man das Gewebe erfindungsgemäß imprägniert und Zugkräfte auf dasselbe während des Trocknens und bzw. oder Härtens durch Erwärmen in der Richtung der Kette zu erhalten.
Gewebe mit erhöhtem »Stretch« in Schußrichtung können nur erhalten werden, wenn man das Gewebe erfindungsgemäß imprägniert und Zugkräfte auf dasselbe während des Trocknens und bzw. oder Härtens durch Erwärmen in der Richtung der Kette einwirken läßt. Durch dieses Verfahren wird die Kräuselungsamplitude der Schußgarne erhöht.
Dauerhafter Glanz oder andere Wirkungen, für
15 16
welche die Oberflächenfasern des Gewebes in einer nachstehender Beispiele näher erläutert. In diesen bestimmten Form fixiert werden, können den Geweben Beispielen sind Teile auf Basis des Trockengewichts inderTextilfabrikdurcherfindungsgemäßesImprägnie- angegeben, als Prozent Aufnahme auf der behandelten ren und zumindest teilweise Härtung des imprägnierten Wolle, wenn nicht anders angegeben. In vielen der Gewebes unter Bügeln zumindest einer Oberfläche 5 folgenden Beispiele, insbesondere bei einer Schrumperteilt werden, z. B. zwischen erwärmten Walzen bei fung von über etwa 5 %, können die Schrumpfungseiner zur Einleitung der Härtung ausreichenden werte weiter vermindert werden, wenn man die AufTemperatur. Für Prägewirkungen werden ansatzweise nähme der Komponenten erhöht. In den Beispielen oder kontinuierliche Formungsverfahren mit längeren ist die Wirkung der Variation gewisser Bestandteile Härtezeiten unter Druck bevorzugt. io dadurch gezeigt, daß man die Aufnahme auf der Wolle
Es ist nur erforderlich, daß das Gewebe während erniedrigte, so daß unterschiedliche Wirkungen deutder Härtung in der gewünschten Form gehalten wird, licher wurden,
am vorteilhaftesten zu Beginn des Härtens, gegebenenfalls kann aber auch das Härten dem Pressen folgen. Beispiel 1
In vielen Fällen setzt sich die Härtung während einer 15 A Herstellung eines Vorkondensates
Alterungszeit nach der normalen Härtung fort. Dann
erhält man bessere Ergebnisse, wenn man das Gewebe In ein ummanteltes Reaktionsgefäß aus korrosions-
auch während der Alterung in der gewünschten Form beständigem Stahl wurden 102 kg Polypropylenglykol hält. (Molekulargewicht etwa 2000) gegeben. Das Reaktions-
In der Textilfabrik werden Kalanderverfahren zum 20 gefäß wurde hierauf verschlossen und der Druck auf Appretieren bevorzugt. Kalanderdrucke von etwa etwa 10 mm Hg reduziert und das Reaktionsgefäß mit 200 kg/cm Walzenbreite bis etwa 800 kg/cm Walzen- trockenem Stickstoff gespült. Die Druckeinstellung breite, vorzugsweise von etwa 600 kg/cm werden be- und das Ausspülen wurden dreimal wiederholt und vorzugt. Die oberen Grenzen der Kalanderdrucke hierauf 10,4 kg trockenes Toluol in den Reaktor können höher sein. Die Drucke werden nur durch die 25 gegossen. Während der Reaktion war das Reaktions-Art der Vorrichtung und die gewünschten Eigenschaften gefäß mit Stickstoff als Schutzgas gefüllt. Der Druck begrenzt. wurde wieder auf 10 mm Hg-Säule reduziert und das
In der Textilfabrik können die Gewebe für die Reaktionsgefäß auf 140° C erwärmt, um das Toluol spätere dauerhafte Fixierung durch den Kleider- abzudestillieren, worauf man durch Zufuhr von kaltem erzeuger vorbehandelt werden, indem man die Gewebe 30 Wasser in den Mantel auf Raumtemperatur abkühlte, erfindungsgemäß imprägniert und die getrockneten Es wurde Außendruck eingestellt und 20,5 g Silikonimprägnierten Gewebe in weitgehend ungehärtetem harz und 408,6 g destilliertes Wasser in das Reaktions-Zustand bis nach der Herstellung der Kleider erhält. gefäß gegossen. Man vermengte die Bestandteile in Hierauf kann man das Gewebe durch Bügeln oder dem Reaktionsgefäß durch 15 Minuten langes Rühren, Pressen in die gewünschte Form bringen und härten, 35 fügte hierauf 14,579 kg Toluol-2,4-diisocyanat rasch wodurch die Form des Gewebes dauernd fixiert wird. zu und rührte bis zum Aufhören der exothermen
Zum Beispiel kann in dem Gewebe auf der üblichen Reaktion. Hierbei stieg die Temperatur im Verlauf von Hoffman-Presse, die insbesondere von Hosenher- etwa 20 Minuten langsam von der Raumtemperatur stellern verwendet wird, eine nicht permanente Falte von etwa 280C auf etwa 40 bis 45°C. Das Reaktionserzeugt werden und das gefaltete Gewebe in dieser 40 gemisch wurde hierauf mit einer Geschwindigkeit von Form zur Herstellung einer dauerhaften Falte gealtert etwa 2°C/min auf eine Temperatur von 1460C erwerden. wärmt, auf dieser Temperatur 18 Minuten erhalten
Zur Vorbehandlung verwendet man vorzugsweise und hierauf um 2° C/min abgekühlt, bis auf eine Maxiein Vorkondensat aus einem blockierten Polyiso- maltemperatur von 37,8°C. Hierauf wurden weitere cyanat, da dies beim Versand und der Lagerung 45 27,54 kg Toluol-2,4-diisocyanat in das Reaktionsgefäß stabiler ist als das entsprechende nicht blockierte Vor- gegeben und 30 Minuten gerührt, worauf man 61,3 kg kondensat. Trichloräthylen zugab und so eine Lösung mit einem
Bei dieser Ausführungsform wird das blockierte Gehalt von 70% des Vorkondensats herstellte. Die Vorkondensat auf dem Gewebe für die Reaktion mit Lösung des Vorkondensats wurde hierauf unter den Keratinfasern und anderen im Gewebe vor- 50 trockenem Stickstoff, zur Vermeidung von Wasserkommenden Verbindungen mit aktiven Wasserstoff- zutritt, in eine vorgetrocknete Trommel gebracht, atomen durch Fixieren in der Wärme aktiviert, z. B. Hierbei hatte die Lösung des Vorkondensats eine durch Pressen auf einer Hoffman-Presse, durch Farbe zwischen farblos und sehr hell strohfarben. Die Dämpfen in einem Autoklav und ähnliche, wobei die Viskosität des Vorkondensats war zu diesem Zeitpunkt Härtung zumindest eingeleitet wird. Hierauf kann die 55 etwa 90OcP (Brookfield Viskosimeter, Spindel Nr. 2). Härtung während einer Alterungsperiode vollendet
werden. Zur Erzielung bester Ergebnisse wird das B. Verfahren nach der Erfindung
Gewebe während der Alterung oder zumindest bis zur
weitgehenden Vollendung der Härtung in der ge- Zur Verwendung wurde die 70%ige Lösung des
wünschten Form gehalten. 60 Vorkondensats mit zusätzlichem Trichloräthylen auf
Wie bei den anderen erfindungsgemäßen Ausfüh- einen Gehalt von unter 20% Feststoff verdünnt, so rungsformen erzielt man im allgemeinen bessere daß dieses auch nach Zusatz der Reaktionspartner Ergebnisse, wenn ein Katalysator und/oder ein weiterer stabil blieb, und fügte hierauf verschiedene Mengen Reaktionspartner während des Härtens anwesend sind. eines Silikonharz und als weiteren Reaktionspartner Es werden die gleichen Mengen Reaktionspartner für 65 N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxypropyl)äthylendiamin, die dauerhafte Fixierung in einer bestimmten Form das als »Quadrol« bezeichnet wird, hinzu. Die Lösung angewendet wie für die Stabilisierung von Geweben. wurde hierauf mit Trichloräthylen weiter verdünnt,
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand je nach der gewünschten Aufnahme von Lösung auf
den Geweben, um so die gewünschte »Trockenaufnahme« auf dem Gewebe zu erzielen. Dieses Verfahren wurde in allen Beispielen angewendet.
Die verschiedenen Lösungen wurden dann in Tuchmustern der verschiedenen (unten beschriebenen) Gewebe bis zu den in Tabelle 1 angeführten »Aufnahmen« geklotzt. Die Tuchmuster wurden dann 5 Minuten in einem Trockenschrank von 710C getrocknet und hierauf in einem zweiten Trockenschrank 5 Minuten bei 1210C gehärtet.
Wenn nicht anders angegeben, wurden alle Schrumpfprüfungen an ungescheuerten Proben ausgeführt. Wenn Proben vor der Prüfung gescheuert wurden, war das Verfahren in allen Beispielen das folgende:
Das Gewebe wurde in einer Waschvorrichtung mit Rührstock in 40 Durchgängen mit Wasser von 37,8 bis 43° C, das 0,25%, auf das Wollgewicht bezogen, eines Netzmittels enthielt, gescheuert und in 20 Durchgängen in gewöhnlichem Wasser gespült und in weiteren 20 Durchgängen in einer Lösung eines Erweichungsmittels behandelt, worauf das Gewebe auf einem Spannrahmen getrocknet wurde, um es auf seine ursprünglichen Maße (vor der Scheuerung) zurückzubringen. Die Schrumpfungsprüfungen wurden an den so behandelten Geweben durchgeführt.
Nach 33stündiger Alterung wurden die Tuchstücke 30 Minuten in Wasser von 60° C getaucht, das eine kleine Menge eines nicht ionischen Netzmittels enthielt und hierauf in entspanntem Zustand auf Rahmen getrocknet, gepreßt und zur Bestimmung der Relaxationsschrumpfung gemessen. Die Tuchstücke, 1,36 kg Einsatz wurden dann in einer »Kenmorefl-Waschvorrichtung 12 Minuten bei 60°C gewaschen, bei 40,5°C gespült und insgesamt 20 Minuten trommeigetrocknet. Der obige Waschvorgang wurde 9mal wiederholt und hierauf die filzartige Schrumpfung gemessen. Die Werte für die Relaxations- und filzartige Schrumpfung
ίο sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In Tabelle 1 ist Gewebe X ein glattgewebtes reinwollenes, im Stück gefärbtes Gewebe mit 35 Kettfaden und 24 Schußfäden je Zoll eines Garnes mit 3,875 Laufmaschen.
Gewebe Y ist ein glattgewebtes, gemustertes Gewebe mit 37 Kettfaden und 30 Schußfäden je 25,4 mm mit 5,5-Laufmaschen aus im Apparat gefärbtem Garn aus einem Gemisch von 85 Teilen Wolle und 15 Teilen Nylon.
Gewebe Z ist ein glattgewebtes, gemustertes Gewebe mit 25 Kettfäden und 22 Schußfäden je 25,4 mm mit 5,5-Laufmaschen, aus einem im Apparat gefärbten Garn aus einem Gemisch von 80 Teilen Wolle und 20 Teilen Nylon. Alle diese Gewebe wurden auf einer
as Streichgarn-Webevorrichtung hergestellt.
Die Prüfungen auf Relaxationsschrumpfung und filzartige Schrumpfung wurden, wie oben beschrieben, bei allen Proben ausgeführt.
Tabelle 1
Gewebe Aufnahme (%) Trockengewicht Silicon Quadrol Flächenschr
Relaxations-
umpfung %
filzartige
16,1 46 3
Vorkondensat Schrumpfung J. V)J.
0,9
2,7
Kontrolle X 0,34 0,23 0,9 3,0
Gewebe X 3,15 0,38 0,26 0,6 4,1
Gewebe X 3,49 0,94 0,26 0,8 3,4
Gewebe X .... 3,49 0,41 0,28 1,2 23
Gewebe X 3,84 0,34 0,23 0,4 1,8
Kontrolle Y 3,15 0,38 0,26 0,7 2,1
Gewebe Y 3,49 0,94 0,26 0,6 1,6
Gewebe Y 3,49 0,41 0,28 0,1 2,4
Gewebe Y .... 3,84 0,34 0,23 0,9 1,0
Kontrolle Z .... 3,15 0,38 0,26 0,4 2,0
Gewebe Z .... 3,49 0,94 0,26 0,9 1,9
Gewebe Z .... 3,49 0,41 0,28
Gewebe Z 3,84
Beispiel 2
Eine Lösung des Vorkondensats von Beispiel 1 in Trichloräthylen wurde auf ein Tuchmuster eines Reinwollgewebes aus Beispiel 1 geklotzt, bis zur Aufnahme von 3,0% Vorkondensat. Das durchimprägnierte Gewebe wurde dann bei 60° C getrocknet und 48 Stunden bei Raumtemperatur ohne Wärmebehandlung gealtert. Das Tuch wurde dann, wie in Beispiel 1, auf Relaxations- und filzartige Schrumpfung geprüft, wobei man 0,9 bzw. 2,7% fand.
Beispiel 3
Tuchmuster des Reinwollgewebes aus Beispiel 1 wurden mit Trichloräthylenlösungen, die die in Tabelle 2 angegebenen Mengen des Vorkondensats aus Beispiel 1 und von Quadrol enthielten, durchimprägniert. In der Tabelle ist ferner die prozentuale Aufnahme (Trockengewicht) der verschiedenen Verbindungen gezeigt.
Diese Stoffmuster wurden dann getrocknet, gehärtet und nach Beispiel 1 geprüft.
Tabelle 2
Aufnehme Quadrol Flächenschrumpfung % filzaitige
Vor _ Re
laxations-
Schrumpfung
kondensat 0,35 46,3 (Kontrolle)
_ 0,25 16,1 5,9
2,0 0,10 5,9 5,5
2,0 0,06 4,7 3,7
2,0 0,03 5,1 2,8
2,0 0,01 5,8 3,6
2,0 5,9 2,5
2,0 9,0
Die Aufnahme der Verbindungen kann erhöht werden, wenn geringere Flächenschrumpfungen erwünscht sind.
Beispiel 4 Beispiel 6
Ein Tuchmuster des Reinwollgewebes aus Beispiel 1 wurde mit einer nach Beispiel 1 verdünnten Trichloräthylenlösung, die 100 Teile des Vorkondensats aus Beispiel 1, 2,0 Teile N-Methylmorpholin und 7,3 Teile Quadrol enthielt, imprägniert.
Hierbei wurde das Vorkondensat in einer Menge von 2%, das als Katalysator zugesetzte N-Methylmorpholin in einer Menge von(0,04% und das Quadrol in einer Menge von 0,15% aufgenommen. Nach dem Trocknen und Härten wurde nach Beispiel 1 auf Relaxations- und filzartige Schrumpfung geprüft und diese zu 6,6 bzw. 4,7% gefunden, während ein unbehandeltes Kontrollmuster Werte von 16,1 bzw. 46,3 % ergab.
Beispiel 5
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, daß 10,0 Teile N-Methylmorpholin als Katalysator und kein Quadrol der Lösung des Vorkondensats zugesetzt wurden. Auf dem Gewebe wurden 3,5% Vorkondensat und 0,3% Katalysator aufgenommen. Das so erhaltene Gewebe zeigte eine Relaxationsschrumpfung von 10,1% und eine filzartige Schrumpfung von 1,1 %. Die Werte für ein unbehandeltes Kontrollmuster betrugen 16,1 bzw. 46,3%.
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Gewebe nur 15 Minuten gehärtet wurden und die Aufnahme von Vorkondensat, Katalysator und Quadrol 3,5 bzw 0,35 bzw. 0,26 % betrug. Das erhaltene Gewebe hatte eine Relaxationsschrumpfung von 3,6 % und eine filzartige Schrumpfung von 3,7 %.
ίο Das Verfahren wurde unter Verwendung abnehmender Mengen N-Methylmorpholin als Katalysator, nämlich von 5,0, 2,0 und 0 % Katalysator, wiederholt. Die Aufnahme des Katalysators auf diesem Gewebe betrug 0,17, 0,07 und 0%. Hierbei erhielt man Reis laxations- bzw. filzartige Schrumpfungen von 2,9 bzw. 4,8, 2,9 bzw. 3,6 und 3,7 bzw. 4,0%, während die Kontrollen Werte von 16,1 bzw. 43,3 % ergaben.
Beispiel 7
so Es wurde der erste Versuch aus Beispiel 6 wiederholt, jedoch das Gewebe nicht 48 Stunden nach der Behandlung gealtert, sondern sofort auf seine Relaxationsund filzartige Schrumpfung geprüft. Diese betrugen 7,6 bzw. 2,6%.
Dieses Verfahren ohne Alterung wurde in der Ausführungsform von Beispiel 6 ohne Katalysator wiederholt. Die so behandelten Gewebe hatten Relaxationsund filzartige Schrumpfungswerte von 6,5 bzw. 3,6 %.
Tabelle 3
Bezeichnung Reaktionspartner 1,4-Butandiol Aufnahme % Trockengewicht Reaktionspartnei Flächenschi
Relaxations-
46,3
1,4-Butandiol Vorkondensat ■umpfung %
filzartige
5,3
Kontrolle Methyldiäthanolamin 0,09 Schrumpfung 4,0
A Methyldiäthanolamin 2,0 0,09 16,1 2,8
B Trimethylolpropan 2,0 0,1 9,5 2,7
A Trimethylolpropan 2,0 0,1 5,5 4,6
B Triäthanolamin 2,0 0,09 7,8 5,2
A Triäthanolamin 2,0 0,09 4,5 0,8
B Azelainsäure 2,0 0,10 9,2 3,3 -
A Azelainsäure 2,0 0,10 5,2 1,2
B Pimelinsäure 2,0 0,19 7,7 2,1
A Pimelinsäure 2,0 0,19 4,1 7,8
B Zitronensäure 2,0 0,16 9,2 8,6
A Zitronensäure 8,0 0,16 5,4 10,8
B MOCA* 8,0 0,10 0,3 21,7
A MOCA* 2,0 0,10 6,5 3,2
B 1,6-Hexamethylendiamin 2,0 0,27 7,0 3,5
A 1,6-Hexamethylendiamin 2,0 0,27 6,5 2,0
B 2,6-Diaminopyridin 2,0 0,12 7,3 2,5
A 2,6-Diaminopyridin 2,0 0,12 4,7 2,8
B 3,3'-Diaminodipropylamin 2,0 0,11 6,2 3,2
A 3,3'-Diaminodipropylamin 2,0 0,11 3,9 2,4
B Triäthylentetramin 2,0 0,09 8,3 1,9
A Triäthylentetramin 2,0 0,09 4,7 0,4
B 2,0 0,07 3,2 2,0
A 2,0 0,07 3,4
B 2,0 7,7
2,6
* MOCA bedeutet 4,4-Methylen-bis-(2-chloranilin).
Beispiel 8
Der Lösung eines Vorkondensats in Trichloräthylen, die wie in Beispiel 1 verdünnt war und 100 Teile des Vorkondensats aus Beispiel 1 und 2,0 Teile N-Methylmorpholin als Katalysator enthielt, wurden verschiedene Reaktionspartner zugesetzt. Die verwendeten Mengen derselben sind in Tabelle 3 aufgeführt. Tuchmuster der Reinwollgewebe aus Beispiel 1 wurden sowohl unter wasserfreien Bedingungen als auch bei
Anwesenheit tolerierter Feuchtigkeit mit jeder dieser Zubereitungen imprägniert. Als wasserfrei bezeichnete Gewebe wurden 15 Minuten bei 121°C getrocknet, in einem Exsikkator abgekühlt und diesem unmittelbar vor der Imprägnierung entnommen. Diese Muster sind in der Tabelle 3 durch den Buchstaben »A« bezeichnet. Mit dem Buchstaben »B« bezeichnete Gewebe enthielten zur Zeit der Imprägnierung tolerierte Feuchtigkeit. Die Aufnahme des Vorkondensats auf dem Gewebe betrug in jedem Falle 2,0% und die Aufnähme des N-Methylmorpholin-Katalysators 0,04%. Alle Gewebemuster wurden 15 Minuten gehärtet und 24 Stunden gealtert, worauf sie nach Beispiel 1 auf ihre Relaxations- und filzartige Schrumpfung geprüft wurden.
Beispiel 9
Aus Propylenglykolen mit Molekulargewichten von etwa 1200, 3000 und 4000 wurden Vorkondensate hergestellt. Das Kondensationsverfahren war in allen Fällen dasselbe wie in Beispiel 1, jedoch wurden die Mengen der zugesetzten Bestandteile geändert, um Unterschiede der Hydroxylzahlen dieser Glykole zu kompensieren.
Ansatz mit Polypropylenglykol (PPG) 1200:
PPG 1200 386,00
Silicon 0,15
Wasser 1,30
(1. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat 81,30
(2. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat 117,00
30 Ansatz mit Polypropylenglykol 3000:
PPG 3000 492,50
Silicon 0,07
Wasser 1,31
(1. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat .... 47,00 (2. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat 89,50
Ansatz mit Polypropylenglykol 4000 A:
PPG 4000 527,00
Silicon 0,05
Wasser 1,05
(1. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat .... 37,60 (2. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat 71,00
Ansatz mit Polypropylenglykol 4000 B:
PPG 4000 527,00
Silicon 0,05
Wasser 1,05
(1. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat .... 37,60 (2. Zusatz) Toluylen-2,4-diisocyanat 35,50
Die Viskositäten obiger Vorkondensationsprodukte in Form 70%iger Lösungen in Trichloräthylen waren etwa 5250, 400,1200 und 1050 cP (Brookfield-Viskosimeter Spindel Nr. 2).
Die mit den Glykolen der verschiedenen Molekulargewichten hergestellten 70%igen Lösungen der Vorkondensate wurden nach dem Verfahren von Beispiel 1 verdünnt und vermengt. Stoffmuster des Reinwollgewebes aus Beispiel 1 wurden mit diesen Lösungen bis zu der in Tabelle 4 angegebenen Aufnahme behandelt. Die Stoffmuster wurden dann 5 Minuten bei 71°C getrocknet, 5 Minuten bei 121°C gehärtet, Stunden gealtert und hierauf nach Beispiel 1 geprüft.
Tabelle
Glykol zur Herstellung
des Vorkondensats
Annäherndes Molekulargewicht Aufnahme %
Quadroi Vorkondensat
Flächenschrumpfung % Relaxations- I filzartige Schrumpfung
Kontrolle, keine
Polypropylenglykol (1200) ...
Polypropylenglykol (3000)...
Polypropylenglykol (4000 A)
1200 1200 1200
3000 3000 3000
4000 4000 4000
2,75
3,5
4,25
2,75
3,5
4,25
2,75
3,5
4,25
16,1
5,8 4,1 4,2
4,7 4,6 4,9
5,1 4,2 4,4
46,3
4,9 3,3-3,0
8,4 5,4 4,3
6,2
3,7 3,8
Das mit 4000 B bezeichnete Vorkondensat wurde in behandelt, bis zu den in Tabelle 5 angegebenen AufGegenwart oder Abwesenheit überschüssigen Toluylen- 55 nahmen. Die Stoffmuster wurden 5 Minuten bei 71c C 2,4-diisocyanats und mit oder ohne Quadroi vermengt, wie in der Tabelle 5 angegeben. Stoffmuster des Reinwollgewebes aus Beispiel 1 wurden mit den Lösungen
getrocknet, 5 Minuten bei 1210C gehärtet, 48 Stunden gealtert und hierauf die Schrumpfungswerte bestimmt.
Tabelle
Aufnahme % Trockengewicht Quadroi Relaxations- filzattige Schrumpfung
Vorkondensat
4000B 16,1
9,9
3,4 7,8
2,0 0,15 3,2
3,4 0,10 5,1 46,3 Kontrolle
2,0 42,8
Zugefügter Überschuß 45,2
an Diisocyanat 7,3
24,5
0,20
0,20
Beispiel 10
In diesem Beispiel wird die Wirkung einer Variation des Verhältnisses der — NCO-Gruppen zu den — OH-Gruppen in den Verbindungen gezeigt. Dem Vorkondensat aus Beispiel 1 wurden die in der Tabelle 6 angegebenen verschiedenen Mengen Quadrol zugesetzt. Stoffmuster des Gewebes aus Beispiel 1 wurden mit verdünnten Lösungen bis zu der in Tabelle 6 gezeigten
Aufnahme behandelt, 5 Minuten bei 710C getrocknet und 5 Minuten bei 121°C gehärtet. Hierauf wurde 18 Stunden gealtert und die Stoffmuster nach Beispiel 1 auf ihre Schrumpfungswerte geprüft.
In vorgetrocknetem Zustand behandelte Gewebe sind mit dem Buchstaben »A« bezeichnet und mit toleriertem Wasser behandelte Gewebe durch den Buchstaben »B«.
Tabelle 6
Bezeichnung Aufnahme (%) Quadiol NCO/OH
Verhältnis
Flächenschm
Relaxations-
mpfung(%)
filzartige
16,1 46,3
Vorkondensat Schrumpfung 5,9 10,2
Kontrolle 0,51 _ 4,5 9,2
A 3,0 0,51 1,0 5,5 11,0
B 3,0 0,72 1,0 4,9 9,5
A 3,0 0,72 0,70 9,1 48,7
B 3,0 1,27 0,70 10,3 48,5
A 3,0 1,27 0,40 5,4 8,3
B 3,0 0,39 0,40 3,8 8,7
A 3,0 0,39 1,30 6,2 6,9
B 3,0 0,3 1,30 5,0 7,9
A 3,0 0,3 1,7 6,0 6,9
B 3,0 0,25 1,7 5,1 7,1
A 3,0 0,25 2,0 3,9 4,6
B 3,0 0,15 2,0 5,1 3,7
B 2,0 0,10 2,3 5,8 2,8
B 2,0 0,06 3,4 9,0 2,5
B 2,0 0,01 6,1
B 2,0 33,0
Beispiel 11
Ein Reinwollgewebe ähnlich dem in Beispiel 1 verwendeten, aber mit zwei Kettfäden und zwei Schußfäden mehr je 2,54 cm wurde mit einer Trichloräthylenlösung des Vorkondensats aus Beispiel 1 und von Quadrol bis zu einer Aufnahme von 2,87 % Vorkondensat und 0,23 % Quadrol imprägniert. Das imprägnierte
Gewebe wurde 5 Minuten bei 71 ° C getrocknet und hierauf 10 Minuten bei 212° C gehärtet. Zu Vergleichszwecken wurde ein Stoffmuster desselben Gewebes nicht erfindungsgemäß behandelt, sondern einer typischen Chlorbehandlung zur Schrumpfungshemmung unterworfen. Die Oberflächenschrumpfung und die verschiedenen Eigenschaften dieser Gewebe wurden gemessen und sind in Tabelle 7 aufgeführt.
Tabelle 7
Aufnahme % Qua-
Hrnl
Flächen filz- 36,7 Reißfestig kg Dehnung /0 Schuß Eimeiß- Schuß Biegescheuerung Schuß Ebene
Trockengewicht schrumpfung % aitige keit festigkeit, g (Scheuertouren) Scheue-
JJ a Schrumpfung 2,5 Schuß Kette lung
Gewebe Vor
konden
jtxe- Kette 29,3 Kette 1007 Kette 111 (Scheuer
touren)
sat laxa-
tions-
16,0 1,4
21,3 34,0 27,3 866 63
Unbehandelte 9,3 15,2 1274 234 596
Kontrolle .... 0,23 15,5 26,0 30,6 1001 272
Gechlorte 4,2 12,2 1243 128 408
Kontrolle .... 26,0 35,6
Behandeltes 2,87 18,3 1302 510 826
Gewebe
B e i s ρ i e 1 12 65 Aufnahme von 3,0% Vorkondensat, 0,22% Quadrol
und 0,3 % Silicon-Finish imprägniert. Das Gewebe
Das Reinwollgewebe aus Beispiel 11 wurde mit wurde dann 5 Minuten bei 710C getrocknet, Übereiner Vorkondensatlösung nach Beispiel 1 bis zu einer einandergefaltet und in einer Hoffmann-Presse 30 Se-
409 681/293
künden unter Dampf gepreßt, weitere 30 Sekunden ohne Dampf belassen und weitere 10 Sekunden unter Vakuum gehalten. Das gefaltete Gewebe wurde hierauf 10 Minuten bei 121°C gehärtet, während es noch in gefaltetem Zustand gehalten wurde.
Nach 18stündigem Altern wurde das gefaltete Gewebe in Wasser mit einem Gehalt von 0,1 % eines nichtionischen Netzmittels 30 Minuten bei 77°C getaucht, in auseinandergefaltetem Zustand getrocknet und die Faltung subjektiv beurteilt. In einem Begutachtungssystem für die Faltung, wonach die beste Faltung die Note 5,0 und ein flaches Gewebe 1,0 erhielt, erhielt das nach obigem Verfahren gefaltete Gewebe die Note 5,0.
Ein Stoffmuster des gleichen Gewebes wurde bis zu derselben Aufnahme imprägniert, wie früher getrocknet, 10 Minuten bei 1210C gehärtet und wie oben gefaltet und geprüft. Das so behandelte Gewebe erhielt die Note 1,0.
Bei einem anderen Versuch wurde ein Stoffmuster desselben Gewebes in einer Hoffmann-Presse in gleicher Weise wie früher gefaltet und hierauf wie oben imprägniert und gehärtet. Das auf diese Weise behandelte Gewebe erhielt die Note 5,0.
»5
Vergleichsversuche
30
a) Proben des Reinwollgewebes aus Beispiel 1 wurden mit einer wäßrigen Emulsion eines Vorkondensates mit blockierten endständigen Isocyanatgruppen (JL-2-Emulsion) geklotzt. Die Aufnahme des Vorkondensats auf dem Gewebe war 5 %.
Das imprägnierte Gewebe wurde 20 Minuten bei 1210C getrocknet und hierauf das Vorkondensat 3 Minuten bei 154° C gehärtet.
Das so behandelte Gewebe hatte eine Relaxationsschrumpfung von 1,0 % und eine filzartige Schrumpfung von 1,1 %. Letztere wurde nach dreimaligen 30 Minuten langem Waschen in einer automatischen Waschvorrichtung festgestellt.
Wurde dieses Verfahren wiederholt, jedoch mit 3%iger Aufnahme des blockierten Vorkondensats, dann betrugen die Relaxations- und filzartigen Schrumpfungen 1,8 bzw. 4,6 %.
Die entsprechenden Werte bei einem unbehandelten Kontrollversuch waren 106 bzw. 14,1 %.
b) Das Verfahren von Versuch a) wurde wiederholt, jedoch die Emulsion eines anderen Vorkondensates mit endständigen Isocyanatgruppen (D-95407-JL) verwendet. Die Werte für die Relaxations- und filzartige Schrumpfung bei 5%iger Aufnahme betrugen 0,5 bzw. 1 % und bei 3 %iger Aufnahme 0,2 bzw. 1,8 %.
c) Die Vorkondensate aus den Versuchen a) und b) wurden aus den Emulsionen abgetrennt und in Äthylacetat gelöst und diese Lösungen zur Behandlung von Gewebeproben nach der Erfindung herangezogen. Bei etwas niedrigeren Aufnahmen wurden auf diese Weise etwas verbesserte Ergebnisse erzielt. Der Griff dieser Gewebe war besser als der der Gewebe, die mit den wäßrigen Emulsionen behandelt waren.
Die trockene Faltung wurde bei den folgenden Beispielen an vorbehandelten Geweben geprüft. Die Muster hatten folgende Dimensionen: 11,43 cm in Schußrichtung "und 15,24cm in Kettrichtung. Sie wurden in der Mitte parallel zu den Schußfäden gefaltet, dann in eine Hoffmann-Presse gegeben, der Deckel geschlossen und blockiert und die Muster verschieden lange gepreßt, im allgemeinen mit 30 Sekunden Oberdampf, 30 Sekunden Backen und 10 Sekunden Vakuumbehandlung.
Die Muster wurden dann auseinandergefaltet, in ein Netzmittel enthaltendes Wasserbad von 77°C gegeben, nach 30 Minuten aus dem Bad genommen, entlang der ursprünglichen Faltung gefaltet und an der Luft getrocknet. Nach dem Trocknen wurden die in den Mustern noch vorhandenen Falten von zumindest drei Beobachtern subjektiv begutachtet, wobei vonil (keine wesentliche Falte) bis 5 (sehr scharfe Falte) benotet wurde.
Beispiel 13
Eine Trichloräthylenlösung von 8,9 g Vorkondensat aus Beispiel 1, 0,9 g Quadrol und 0,62 g Siliconharz wurde auf ein Muster eines Wollgewebes (»Style No. 477« der Deering Milliken) bis zu 145 % Feuchtaufnahme geklotzt. Nach 5 Minuten Trockenzeit bei 71° C wurde das Gewebe gefaltet und auf einer Hoffmann-Presse unter Anwendung von Preßcyclen von 30 Sekunden Dämpfen, 30 Sekunden Backen und 10 Sekunden Vakuum behandelt. Das Gewebe wurde hierauf aus der Presse genommen und gefaltet, 5 Minuten bei 121°C kondensiert. Hierauf ließ man es über Nacht altern und prüfte das Gewebe wie oben angegeben. Die Falte dieses Gewebes erhielt die Note 5, d. h. die höchstmögliche.
Beispiel 14
Ein Gewebemuster nach Beispiel 13 wurde wie dort auf einer Hoffmann-Presse gefaltet, bis zu einer 145%igen Feuchtaufnahme mit einer Lösung aus Beispiel 13 geklotzt, 5 Minuten bei 71° C getrocknet und 5 Minuten bei 121° C kondensiert.
Man ließ hierauf über Nacht altern und prüfte wie oben. Die Note für die Falte war 5, d. h. die höchstmögliche.
Beispiel 15
Verschiedene Stoffmuster eines reinwollenen Flanellgewebes wurden mit Trichloräthylenlösungen, die das Vorkondensat aus Beispiel 1, Quadrol und das Siliconharz aus Beispiel 13 enthielten, geklotzt, wobei man die in Tabelle 8 angegebenen Aufnahmen erhielt. Das Gewebe wurde hierauf 5 Minuten bei 71° C getrocknet, gefaltet und in einer Hoffmann-Presse gepreßt. Die Zeiten für das Dämpfen und Backen sind in der Tabelle 8 zusammengestellt. Das Gewebe konnte in der angegebenen Zeit altern, worauf die Faltung ohne oder mit zusätzlicher Erwärmung auf 121° C geprüft wurde.
Tabelle 8
Aufnahme % Silicon Pressen unter Backen (see) 30 30 Zusätzliche Alterung Note
Dämpfen 30 30 Kondensation vor Prüfung
Vorkondensat Quadrol 30 30 (min) (h) 1,0
0,20 30 30 V3 1,0
0,20 30 30 18 2,6
2,0 0,15 0,30 30 30 1U 3,4
2,0 0,15 0,30 30 30 18 3,3
3,0 0,22 0,35 30 30 1U 3,8
3,0 0,22 0,35 30 90 18 3,5
4,0 0,29 0,35 30 180 1U 3,9
4,0 0,29 0,35 30 90 18 3,9
4,0 0,29 0,35 30 180 18 4,0
4,0 0,29 0,35 30 180 1U 4,5
4,0 0,29 0,35 15 1U 4,5
4,0 0,29 15 1U 1,5
4,0 0 15 1U
Beispiel 16
Verschiedene Wollgewebe wurden mit Trichloräthylenlösungen des Vorkondensats aus Beispiel 1, Quadrol und Siliconharz imprägniert, wobei man die in Tabelle 9 gezeigte Aufnahme (Trockenaufnahme) erhielt. Diese Gewebe wurden 5 Minuten bei 71° C getrocknet und 10 Minuten auf 121 ° C erwärmt, dann nach einer gewissen Zeit nach Beispiel 13 gefaltet. Die Tatsache, daß in dem Gewebe während der Alterung
dauerhafte Falten fixiert werden konnten, zeigt, daß die kondensierende Erwärmung die Reaktion zwischen den verschiedenen Reaktionsteilnehmern und den Keratinfasern in wesentlichem Maße einleitet, daß jedoch die Kondensation nach dem Erwärmen noch längere Zeit läuft, d. h., die Kondensation dauert lange.
Die in der Tabelle 9 mit »A« bezeichneten Gewebe
waren reinwollene Kammgarngewebe, die mit »B« aus Gemischen von 85% Wolle und 15% Nylon mit 5,5 Laufmaschen.
Tabelle 9
Gewebe Vorkondensat Aufnahme % Silicon Zeit vor Faltung Note
_ Quadrol _ (h)
A _ _ 1,3
B 3,25 0,35 1,0
A 0,24 Falten vor 10 min bei 3,9
4,0 0,35 121° C
B 0,29 Falten vor 10 min bei 4,8
3,25 0,35 121°C
A 4,0 0,24 0,35 V4 3,5
B 3,25 0,29 0,35 1U 3,6
A 4,0 0,24 0,35 1 3,0
B 3,25 0,29 0,35 1 3,5
A 4,0 0,24 0,35 3 3,1
B 3,25 0,29 0,35 3 3,2
A 4,0 0,24 0,35 6 2,9
B 3,25 0,29 0,35 6 3,2
A 4,0 0,24 0,35 18 1,0
B 0,29 18 1,0
Beispiel 17 unter einem Druck von etwa 580 kg/m an der Be
rührungsstelle gepreßt und dann mit 4,22 atü Dampf in
Ein Reinwollgewebe wurde mit der Lösung aus 10 Minuten nach dem Durchbrechen fertigdekatiert. Beispiel 13 bis zu der gleichen Aufnahme behandelt, Das so behandelte Gewebe besaß hohen Glanz, der bei 71° C getrocknet, im Dreiwalzenkalander (Faser- 60 sich bei Dampf dekatieren und Befeuchten als dauerhaft walze zwischen zwei Stahlwalzen) bei etwa 177° C erwies.

Claims (5)

1 2 erscheinungen auftreten oder harte Imprägnierungen Patentansprüche: erzeugt werden, die die Fasereigenschaften ungünstig beeinflussen.
1. Verfahren zum Imprägnieren von Keratin- Es wurde gefunden, daß man die Relaxationsfasern oder diese enthaltenden Textilien durch Be- 5 schrumpfung und insbesondere die filzartige Schrumphandeln mit einem Polyisocyanat oder Polyiso- fung bei Erhalt eines guten Griffs bei Keratinfasern thiocyanat und einem Polyätherpolyol in einem oder diese enthaltenden Textilien dadurch stark vernicht reaktionsfähigen Lösungsmittel und Aus- mindern kann, daß man Vorkondensate aus Polyisohärten durch Erwärmen, dadurch gekenn- cyanaten und Poiyätherpolyolen mit einem Isocyanatzeichnet, daß man das Imprägnieren mit Lö- io Überschuß zum Imprägnieren verwendet.
sungen von Vorkondensaten aus dem gegebenen- Das erfindungsgemäße Verfahren zum Imprägnieren
falls blockierten Polyisocyanat bzw. Polyisothio- von Keratinfasern oder diese enthaltenden Textilien
cyanat und einem Polyätherpolyol im Molverhält- durch Behandeln mit einem Polyisocyanat oder PoIy-
nis von zumindest 1,1:1 sowie gegebenenfalls in isothiocyanat und einem Polyätherpolyol in einem
Gegenwart einer anderen Verbindung mit min- 15 nicht reaktionsfähigen Lösungsmittel und Aushärten
destens zwei Gruppen, die zumindest ein aktives durch Erwärmen, ist dadurch gekennzeichnet, daß
Wasserstoffatom enthalten, vornimmt. man das Imprägnieren mit Lösungen von Vorkonden-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- säten aus dem gegebenenfalls blockierten Polyisozeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart cyanat bzw. Polyisothiocyanat und einem Polyäthereines Katalysators durchführt. 20 polyol im Molverhältnis von zumindest 1,1:1 sowie
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gegebenenfalls in Gegenwart einer anderen Verbindung gekennzeichnet, daß man ein wasserhaltiges Ge- mit mindestens zwei Gruppen, die zumindest ein aktives webe mit den Lösungen in einem organischen Lö- Wasserstoffatom enthalten, vornimmt,
sungsmittel imprägniert. Zwar kann die Schrumpfung durch oxidative Faser-
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge- 25 behandlung mit Chlor oder saurer Permanganatlösung kennzeichnet, daß man als zusätzlich verwendete vermindert werden, jedoch nehmen dann Reißfestigandere Verbindung mit zumindest zwei Gruppen, keit und Abriebfestigkeit der Fasern ab.
die zumindest ein aktives Wasserstoffatom ent- Andere Verfahren beeinträchtigen das Färbeverhalten, ein Amin, eine Säure oder ein monomeres halten der Fasern und beeinträchtigen den Griff, wie Polyol mitverwendet. 3° die Anwendung von bestimmten Polyamiden mit
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch ge- Epoxidharzen oder Acrylaten.
kennzeichnet, daß man den pH-Wert der Lösung Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren treten
während ihrer Berührung mit dem Fasermaterial diese Nachteile nicht auf. Es fördert vielmehr zusätz-
auf etwa 7 hält. lieh die Fixierbarkeit von Textilien aus Keratinfasern,
35 die bisher hauptsächlich durch Anwendung von Reduktionsmitteln durchgeführt wurde und zur Ver-
schlechterung der mechanischen Eigenschaften der
Fasern und Entwicklung eines unangenehmen Geruchs führte.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Imprägnie- 40 Das erfindungsgemäße Verfahren benötigt nur ver-
ren von Keratinfasern oder diese enthaltenden Tex- hältnismäßig kleine Substanzmengen zur Erzielung
tilien durch Behandlung mit einem Polyisocyanat oder der erforderlichen Stabilisierung gegen Flächen-
Polyisothiocyanat und einem Polyätherpolyol in einem schrumpfung und/oder Fixierbarkeit. Die Keratin-
nicht reaktionsfähige Lösungsmitteln und Aushärten fasern werden nach irgendeinem üblichen Verfahren
durch Erwärmen. 45 imprägniert, z. B. durch Klotzen, Eintauchen, Be-
Aus der französischen Patentschrift 1 289 709 ist ein sprühen oder ähnlichen Verfahren und hierauf folgen-
Verfahren zum Imprägnieren von Textilien bekannt, des Trocknen und Härten der Komponenten auf den
wobei eine Grenzflächenpolymerisation kondensier- Fasern. Diese Stufen können in Tandem-Anlagen
barer oder addierbarer Ausgangsstoffe, unter anderem durchgeführt werden, die in Textilfabriken vorhanden
auch von Polyisocyanaten mit Polyolen durchgeführt 50 sind, z. B. mit Produktionsgeschwindigkeiten von
wird, durch welche ein Polymerüberzug auf WoII- 54 m2/min oder mehr.
fasern gebildet und deren Kräuselfähigkeit und Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind
Schrumpfung vermindert wird. Die Polymerabschei- nicht nur fast in jeder Hinsicht den nach bekannten
dung hat jedoch einen harten Griff der Textilien zur Verfahren behandelten, sondern auch den gleichen
Folge, und die als filzartige Schrumpfung bezeich- 55 Geweben vor der Behandlung überlegen. Bei dem
neten, beim Waschen der Textilien aus Keratinfasern erfindungsgemäßen Verfahren tritt kein Abbau der
auftretenden Schrumpfungserscheinungen werden nur Wollfaser ein. Im Gegenteil, es werden Verbesserungen
ungenügend beseitigt. Bei dem bekannten Verfahren, der Festigkeit und Abriebfestigkeit gegenüber unbe-
das auch schon in der französischen Patentschrift handelten Kontrollgeweben erzielt. Es wurde ferner
151 zum Wasserfestmachen von Textilien be- 60 gefunden, daß erfindungsgemäß behandelte Keratin-
schrieben wurde, werden die Reaktionspartner in fasern gleichmäßiger gefärbt werden können, als die
äquimolaren Mengen getrennt auf die Fasern gebracht, nach den bekannten Abbauverfahren behandelten.
um dort in situ das Polymerisat zu bilden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
Es war auch bereits bekannt, Wolle mit Polyiso- Verfahrens besteht darin, daß praktisch keine Re-
cyanaten zu imprägnieren, wobei jedoch die Gefahr 65 laxationsschrumpfung des Gewebes eintritt. Das ist
besteht, daß Lystinverbindungen der Keratinfasern sehr erwünscht, denn dadurch wird die Notwendigkeit
aufspalten und Amino- und Carboxylgruppen des vermieden, das Gewebe vor dem Zuschneiden zu
Keratins mit dem Isocyanat reagieren und Zersetzungs- Kleidern einspringen zu lassen, wie bei den bekannten
DE19631444045 1962-10-15 1963-10-15 Verfahren zum Imprägnieren von Keratinfasern oder diese enthaltenden Textilien Expired DE1444045C3 (de)

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