DE2421888C2 - Verfahren zum Schrumpffestmachen von Textilmaterialien bei gleichzeitiger Verbesserung des Griffs - Google Patents
Verfahren zum Schrumpffestmachen von Textilmaterialien bei gleichzeitiger Verbesserung des GriffsInfo
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Description
H2N(CH3J3Si(OC2Hs)3
verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyisocyanat-Prepoiymeres
mit einem Molekulargewicht von 500 bis 10 000 und einer Funktionalität von
> 2 verwendet
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß man ein Poiyisocyanat-Prepolymeres
mit einem Molekulargewicht von 1000 bis 5000 und einer Funktionalität von 2 bis 4 verwendet
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß man ein modifiziertes
Polyisocyanat-Prepoiymeres verwendet, in dem die restlichen Isocyanatgruppen geschützt sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß man das modifizierte
Polyisocyanat-Prepolymere in Form einer wäßrigen Emulsion auf das Textilmaterial aufbringt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß man das modifizierte
Polyisocyanat-Prepolymere in Form einer wäßrigen Lösung des Bisulfitaddukts auf das Textilmaterial aufbringt
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das modifizierte
Poiyisocyanat-Prepolymere in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel auf das Textilmaterial
aufbringt
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das modifizierte
Polyisocyanat-Prepolymere in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Materials,
auf das Textilmaterial aufbringt
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyisocyanat-Prepolymere
in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Materials, auf das Textilmaterial
aufbringt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man das behandelte
Textilmaterial durch Erwärmen, durch Einwirkenlassen von Dampf oder unter Umgebungsbedingungen
härtet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schrumpffestmachen von Textilmaterialien (keratinhaltigen und
anderen Textilmaterialien) bei gleichzeitiger Verbesserung ihres Griffs.
Es ist bereits bekannt. Wolle und ähnliche Textilmaterialien schrumpffest zu machen, indem man sie mit J*
Polyester- und Polyätherurethanen beschichtet Diese so ausgerüsteten Textilmaterialien haben jedoch den |,
Nachteil, daß sie einen unzureichenden Griff oder eine unzureichende Steifheit besitzen. |
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, die Relaxations- und Verfilzungsschrumpfung von keratinhaltigen i>
Textilmaterialien mittels einer Oxidationsoehandlung, beispielsweise einer sauren Chlorierung, zu beheben, und |
diese Materialien dimensionsbeständig zu machen. Diese Behandlung hat jedoch den Nachteil, daß dadurch die |f
Zugfestigkeit und Abriebfestigkeit des behandelten Textilmaterials beeinträchtigt werden. jj
Auch eine Kombination der vorgenannten Verfahren wurde bereits zum Ausrüsten von Textilmaterialien
angewendet, um eine verfilzungsfreie Ausrüstung ohne Beeinträchtigung der Zug- und Abriebeigenschaften zu §
erzielen. Bei den meisten Polymerbeschichtungssystemen ist jedoch eine vorherige Chlorierung erforderlich, da |
ohne diese das Polymere auf Keratinfasern nicht verteilt bzw. ausgestrichen werden kann. ,"
Es ist ferner bekannt, daß reaktive Prepolymere mit endständigen Isocyanatgruppen ohne Vorbehandlung auf L;
Wolle aufgebracht werden können, um sie gegen Waschen, chemisches Reinigen u. ä. Behandlungen beständig ■
zu machen. Solche Verbindungen sind in erster Linie für die Ausrüstung von Wolle geeignet, da sie aus ;
organischen Lösungen, aus wäßrigen Emulsionen oder aus wäßrigen Lösungen ihrer Bisulfitaddukte aufge-
bracht und unter milden Bedingungen gehärtet werden können. Dabei wurde gefunden, daß beim Aufbringen :
derartiger Produkte mit endständigen Isocyanatgruppen der Griff oder die Steifheit des damit ausgerüsteten
Textilmaterials proportional zum Isocyanatgehalt des Produkts in dem Behandlungsbad zunimmt. ;
Der Hauptnachteil solcher Behandlungsprodukte mit endständigen Isocyanatgruppen ist jedoch der, daß das
damit behandelte Material übermäßig versteift wird. Dies hat zur Folge, daß Nachbehandlungen, wie trockenes
Rollen, Rollen in Gegenwart von Wasserdampf oder Rollen unter Aufsprühen von Weichmachern, Waschmitteln
oder chemischen Reinigungsmitteln, erforderlich sind, um dem behandelten Textilmaterial den gewünschten
Griff zu verleihen. Die Mengen, in denen diese weichmachenden Zusätze angewendet werden müssen, sind
jedoch so hoch, daß dadurch wiederum die Schrumpf beständigkeit beeinträchtigt wird.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Textilausrüstungsverfahren besteht darin, daß sie technisch außerordentlich
umständlich sind. Textilmaterialien, insbesondere Kleidungsstücke, werden nämlich im allgemeinen in
der Weise behandelt, daß man die Waren in eine Lösung des Prepolymeren in einem organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Perchloräthylen, eintaucht Die überschüssige Lösung wird entfernt und in einem Aufbewahrungstank
gelagert Nach dem Trocknen werden die Kleidungsstücke aus der Behandlungsvorrichtung entnommen,
ggf. gepreßt bzw. gebügelt und dann 4 bis 7 Tage lang an der Luft oder unter der Einwirkung von
Wasserdampf und Wärme beschleunigt gehärtet Die Härtung wird dadurch bewirkt, daß Wasser mit einer
Isocyanatgruppe reagiert, wobei ein Amin gebildet wird (siehe nachstehende Reaktion i), das dann mit einer
weiteren Isocyanatgruppe reagiert unter Ausbildung der gewünschten Vernetzung (nachstehende Reaktion ii):
RNCO + H2O-* RNH2 + CO2 (i)
RNH2 + RNCO — RNCHONHR (K)
Textilfasern, insbesondere Wolle, enthalten eine verhältnismäßig große Menge Wasser in Form von zurückgehaltener
Feuchtigkeit Während der Behandlung geht Wasser in die Harziösung über und es tritt eine teilweise
Härtung auf, bevor das Polymere auf das Material aufgebracht ist Bei aufeinanderfolgenden Behandlungen von
Bekleidungschargen nimmt daher der Isocyanatgehalt des Harzes in dem Lagerungstank ständig ab und der
Griff des Materials wird ständig weicher, was darauf zurückzuführen ist, daß die Vernetzungsdichte abnimmt
Wenn nun der Lagerungstank erschöpft ist und nachgefüllt werden muß oder wenn sein Inhalt verworfen
werden muß, da er beispielsweise dundi Farbstoff verunreinigt ist wird der Griff der behandelten Kleiduigsstükke
wieder steifer, da das neue Behandlungsbad zu Beginn wieder einen hohen Isocyanatgehalt aufweist Der
Griff der auf diese Weise behandelten Textilmaterialien unterliegt somit starken Schwankungen.
Die Umsetzung zwischen Wasser und Isocyanatgruppen verläuft langsam und bei Abfall des Isocyanatgehaltes
von einem Anfangswert von 5% auf 2% wäre eine künstliche Alterung des Bades durch Zugabe von Wasser
erforderlich. Je naci. Temperatur des Behandlungsbades wäre eine Alterungszeit von 2 bis 10 Tagen erforderlich,
um einen annehmbaren Isocyanatgcbalt zu erzielen. Eine Alternative dazu wäre, einen Katalysator für die
Hydroxylgruppen-Isocyanat-Riaktion, zum Beispiel Zink-2-äthylhexoat (Zinkoctoat), zu verwenden. Dadurch
könnte zwar die Reaktionszeit für der -gewünschten Isocyanat-Wert stark verkürzt werden, jedoch treten dann
folgende Schwierigkeiten auf:
(a) Die Reaktionszeit ist noch zu langsam,
(b) die Umsetzung verläuft nicht stöchiometrisch und
(c) das Polymere härtet zu schnell, wenn die Bekleidungsstücke Luft ausgesetzt sind.
Wenn das Polymer härtet, bevor das Bekleidungsstück durch Pressen oder Bügeln geglättet ist, können
unschöne und im wesentlichen permanente Falten entstehen.
Ein anderer Weg, die Alterungsgeschwindigkeit des Bades zu erhöhen, wäre der, Verbindungen zuzugeben,
die sowohl freie Hydroxylgruppen als auch ein tertiäres Stickstoffatom enthalten. Die Anwesenheit der Stickstoffgruppe
bewirkt eine basische Katalyse der Isocyanat-Hydroxylgruppen-Reaktion. Beispielsweise können
die Verbindungen N-Äthyldiäthanolamin und N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxy-propyl)-äthylendiamin verwendet
werden, um den Isocyanatgehalt des Bades bei erhöhter Rate zu vermindern. Jedoch treten dann die obigen
Schwierigkeiten (a), (b) und (c) noch immer auf.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, auf technisch
einfache und wirtschaftliche Weise Textilmaterialien schrumpffest zu machen bei gleichzeitiger Verbesserung
ihres Griffs.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst wei den kann, daß man auf die Textilmaterialien ein
Polyisocyanat-Prepolymeres aufbringt, das durch Behandlung mit einem Aminoalkoxysilan vorher modifiziert
worden ist.
tj Die Aminoalkoxysilane erlauben es den Isocyanatgehalt des Bades und somit den Griff zu kontrollieren.
Erniedrigt man die durchschnittliche Zahl der Isocanatgruppen pro Polymermolekül durch Umsetzen mit dem
Aminosilan. so erhält man durch die verminderte Anzahl von Vernetzungen in dem fertigen gehärteten Film
einen weicheren Griff.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schrumpffestmachen von Textilmaterialien bei gleichzeitiger
Verbesserung ihres Griffs, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf die Textilmaterialien ein Polyisocyanat-Prepolymeres
aufbringt, das durch Behandlung mit einem Alkoxysilan der allgemeinen Formel
H2N-R-Si(OR')3
worin R eine einfache Bindung oder eine sich von einem organischen Molekül ableitende zweiwertige Gruppe,
die das Stickstoffatom und das Siliciumatom miteinander verbindet, und OR' eine hydrolysierbare Alkoxygruppe
bedeuten, modifiziert worden ist, und anschließend das auf die Textilmaterialien aufgebrachte Polymere einer
Härtune unterwirft.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung steht R in dem Alkoxysilan der vorstehend angegebenen
allgemeinen Formel für eine Alkylkette mit 3 Kohlenstoffatomen. Besonders bevorzugt ist die Verwendung
eines Alkoxysilans der Formel
H2N(CH2J3Si(OC2H5)J.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung hat das erfindungsgemäß verwendete
Polyisocyanat-Prepolyirere ein Molekulargewicht von 500 bis 10 000 und eine Funktionalität von
> 2, insbesondere ein Molekulargewicht von 1000 bis 5000 und eine Funktionalität von 2 bis 4.
ίο Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann auch ein modifiziertes Polyisocyanat-Prepolymeres
verwendet werden, in dem die restlichen Isocyanatgruppen geschützt sind.
Das erfindungsgemäß verwendete modifizierte Polyisocyanat-Prepolymere kann vorzugsweise in Form einer
wäßrigen Emulsion oder in Form einer wäßrigen Lösung des Bisulfitadduktes oder in Form einer Lösung in
einem organischen Lösungsmittel auf das zu behandelnde Textilmaterial aufgebracht werden. Vorzugsweise
wird es in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gewicht des Textilmaterial, auf das Textilmaterial aufgebracht
Die Härtung des behandelten Textilmaterial erfolgt vorzugsweise durch Erwärmen, durch Einwirkenlassen
von Dampf oder unter Umgebungsbedingungen.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »Griff der Textilmaterialien« ist eine Eigenschaft der Textilmaterialien
zu verstehen, deren Grundfaktor ihre Biegesteifheit ist, die bei der subjektiven Bestimmung des Griffs
spürbar ist (W. S. Hovrarth, »J. Textile Institute«, 1964, Band 55, T251). Die Biegesteifheit (bestimmt nach dem
britischen Standardverfahren 3356 :196':) ist ein Maß für die Beständigkeit des gewebten oder gewirkten
Materials, sich unter dem Einfluß äußerer Kräfte zu biegen, und sie steht in Beziehung zu den Griffeigenschaften
in dem Sinne, daß ein gewebtes oder gewirktes Material, das eine hohe Biegesteifigkeit besitzt, sich steif anfühlt
und somit einen harten Griff aufweist
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde überraschend gefunden, daß
erfindungsgemäß behandelte Textilmaterialien deutlich verbesserte Antiknittereigenschaften besitzen, verglichen
mit unbehandelten Textilmaterialien und mit Textilmaterialien, die mit nichtmodifizierten Polyisocyanat-Prepolymeren
behandelt worden sind. Nachstehend sind einige wesentliche Vorteile, die durch Verwendung der
Alkoxyilan-Modifizierungsmittel erfindungsgemäß erzielt werden können, zusammengestellt.
Die erfindungsgemäße Behandlung mit modifizierten Polyisocyanat-Prepolymeren erlaubt die Erzielung hoher
Schrumpfbeständigkeitswerte selbst dann, wenn sie in Mengen eingesetzt werden, die deutlich geringer sind
als die Menge der verwendeten nicht-modifizierten Polyisocyanat-Prepolymeren. Gleichzeitig verbessern sie
auch den Griff der erfindungsgemäß behandelten Textilmaterialien, so daß die Verwendung von Weichmachern
oder die Anwendung von Erweichungsverfahren, beispielsweise durch Waschen, Sprührollen und dgl, überflüssig
sind Sie ergeben eine glatte Appretur, dauerhafte Falten und Antifaserungseigenschaften oder Antipillingsbildungseigenschaften.
Sie können vorteilhaft bei permanenten Preßverfahren oder Bügelverfahren, insbesondere
bei den Verfahren angewendet werden, wie von M. A. White in »Wool Technology and Sheep Breeding«,
Band 18, Nr. 11, Dezember 1971, Seiten 27 bis 32, beschrieben sind.
Die eifindungsgemäß eingesetzten Silanderivate der Polyisocyanat-Prepolymeren beeinflussen die inhärenten
Eigenschaften der Fasern, wie Farbe, Zugfestigkeit, Por -sität, Dampfpermeabilität und Abriebbeständigkeit
nicht so daß die behandelten faserart«gen Materialien zur Herstellung von Röcken, Hosen, Hemden und
anderen Bekleidungsstücken verwendet werden können.
Sie können per se bei Anwendung aus organischen Lösungsmitteln oder in Form von wäßrigen Emulsionen oder in Form wäßriger Lösungen durch Bildung der Bisulfitaddukte der restlichen Isocyanatgruppen verwendet werden.
Sie können per se bei Anwendung aus organischen Lösungsmitteln oder in Form von wäßrigen Emulsionen oder in Form wäßriger Lösungen durch Bildung der Bisulfitaddukte der restlichen Isocyanatgruppen verwendet werden.
Die Silanderivate werden hergestellt, indem man das aminofunktionelle Silan, wie z. B. ^-Aminopropyltriäthoxysilan
mit 10 bis 90% der freien Isocyanatgruppen, in einem Polyäther- oder Polyesterurethanprepolymeren
mit niedrigem Molekulargewicht, das in Lösungsmitteln löslich ist, umsetzt. Diese einfache Umsetzung zwischen
so den Isocyanatgruppen des Polyurethans und der Aminogruppe des Silans ergibt die gewünschte Silanmodifizierung
des als Ausgangsmaterial verwendeten Polymeren. Die Umsetzung wird bei ungefähr 100C bis 150" C,
bevorzugt bei ungefähr 10° C bis 5O0C, und am meisten bevorzugt bei Zimmertemperatur durchgeführt. Die
Umsetzung wird im wesentlichen unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt, um eine Hydrolyse der Isocyanatgruppen
oder der Alkoxygruppen des Silans zu verhindern.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silane sind Verbindungen, die eins einfache organische funktioiielle
Gruppe enthalten, die fähig ist, mit einer Isocyanatgruppe, die monofunktionell reagiert, zu reagieren, und die
eine oder mehrere hydrolysierbare Alkoxygruppen enthalten, die an das Siliciumatom gebunden sind.
Bei der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert, daß die Polyisocyanatprepolymeren ein Molekulargewicht
über 500 und bevorzugt im Bereich von 500 bis 10 000 und am meisten bevorzugt zwischen 1000 und 5000
besitzen und daß die Funktionalität größer ist als 2, am meisten bevorzugt zwischen 2 und 4 liegt.
Es wurde gefunden, daß die Polyisocyanate, die bei der vorliegenden Erfindung am besten geeignet sind,
solche sind, bei denen die Isocyanatgruppen an aliphatische Kohlenstoffatome gebunden sind. Solche aliphatische
Polyisocyanate sind gegenüber solchen, die sowohl aliphatische als auch aromatische Isocyanatgruppen
enthalten, bevorzugt und diese sind ihrerseits bevorzugt gegenüber jenen, die nur aromatische Isocyanatgruppen
enthalten.
Als aliphatische Polyisocyanate, die bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können solche der Formel;
OCN-(CH2)*-NCO
:oj3
erwähnt werden, worin k eine ganze Zahl von 2 bis 16, am meisten bevorzugt 4 oder 6, bedeutet, d. h. Tetramethylendiisocyanat
und Hexamethylendiisocyanat.
Andere geeignete aliphatische Isocyanate sind Isophorondiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, die
isomeren Bis-(isocyanatomethyl)-benzole und -toluole, M-BisiisocyanatomethyO-cyclohexan, und Cyclohexanl,4-diisocyanat-4,4'-methylen-bis(cyclohexylisocyanat).
Solche aliphatischen Polyisocyanate können entweder allein oder vermischt mit einem oder mehreren der anderen aliphatischen Polyisocyanate, die aufgeführt wurden,
verwendet werden.
Als Beispiele für aromatische Isocyanate, die bei der vorligenden Erfindung geeignet sind, können erwähnt
werden 2,4-Toluendiisocyanat, 2,4-Toluendiisocyanat und deren technische Mischungen, 4,4'-Diphenylmethandüsocyanat,
Dianisidindiisocyanat und die isomeren Benzol-, Xylol- und Naphthalindiisocyanate. Solche aromatischen
Polyisocyanate können allein oder vermischt mit anderen aromatischen Polyisocyanaten, die oben
angegeben wurden, oder mit den oben angegebenen aliphatischen Polyisocyanaten verwendet werden.
Ein Polyisocyanatprepolymer, das bei der vorliegenden Erfindung besonders geeignet ist, ist das Produkt mit
der Struktur:
CH
CH2-CiI /OCONH(CHj)6NCO
CH2-CiI /OCONH(CHj)6NCO
• —
R" = H oder Et, π = 14 bis 18
Die silanmodifizierten Polyurethane besitzen somit die allgemeine Formel:
[OCN]r-A-[NHCONH-R-Si(OR')3]p
[OCN]r-A-[NHCONH-R-Si(OR')3]p
worin A der Rest eines Polyäther- oder Polyesterurethans mit endständigen Isocyanatgruppen bedeutet und
eine Wertigkeit von r + ρ besitzt, die größer als 2 ist, und worin R und OR' die vorgegebenen Definitionen
besitzen. An sich ist es nicht erforderlich, in der obigen Formel die Vierte für r und ρ zu definieren, da diese
Werte dem Fachmann geläufig sind. Offensichtlich betragen rund ρ jeweils mindestens 1. Die Summe aus rund ρ
ist bevorzugt größer als 2 und nicht größer als 6. In diesen Bereich fallen alle bekannten sinnvollen Materialien.
Von der vorliegenden Erfindung wird auch eine weitere Modifizierung des Poiymeren mit umfaßt durch
(a) Umsetzung der restlichen Isocyanatgruppen mit einem Bisulfitsalz, um das Produkt wasserlöslich zu machen,
oder
(b) Umsetzung der restlichen Isocyanatgruppen mit einem Maskierungs- oder Schutzmittel, so daß die ursprünglichen
Isocyanatgruppen beim Erwärmen wieder gebildet werden. Beispiele von Maskierungsmitteln
sind Phenole, Thiole. Alkohole,/?-Dikctonc und Oxime.
Die Behandlungen wie bei (a) und (b) besitzen die besonderen Vorteile, daß sie für verzögerte Härtungsumsetzungen
bei der Herstellung von permanent gepreßten oder gebügelten Bekleidungsstücken verwendet werden
können. So wird das geschützte Derivat oder das Bisulfitaddukt des modifizieren Polyurethans auf das Gewebe
oder Gewirke aufgebracht, und nicht gehärtet, bis das Material zu dem gewünschten Produkt verarbeitet wurde.
Bei dem Härten wird dann nicht nur das Polymer an das Material gebunden, sondern die Falten oder Fältelungen,
die in dem Material angebracht wurden, werden in den permanenten Zustand überführt.
Die erfindungsgemäß verwendeten modifizierten Polyurethane können auf die Textilmaterialien auf verschiedene
Weise aufgebracht werden. Bei einem Verfahren erfolgt die Anwendung in Form von wäßrigen Emulsionen.
Diese können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man das modifizierte Polyurethan mit
Wasser verrührt und ein bekanntes Emulgiermittel, wie ein Alkylphenoxypoly(äthylenoxy)äthanol oder ähnliche
Verbindungen, zugibt Die Konzentration des modifizierten Polyurethans in der Dispersion ist nicht kritisch und
kann in Abhängigkeit von einer Vielzahl von Umständen, wie der Löslichkeit des modifizierten Polyurethans, der
Menge, die auf den Fasern abgeschieden werden soll, und der Viskosität der Dispersion, variiert werden. Die
Dispersion kann auf das Textilmaterial nach irgendeinen der bekannten Verfahren verteilt werden, beispielsweise
durch Versprühen, Saugen, Aufbürsten, Eintauchen, Aufklotzen. Bei einem bevorzugten Verfahren wird das
Textilmaterial in die Dispersion eingetaucht und dann durch Abquetschwalzen geleitet, um überschüssige
Flüssigkeit zu entfernen.
Verwendet man das Bisulfitaddukt des modifizierten Polyurethans, so besteht ein anderes Verfahren darin,
daß man es in Form einer wäßrigen Lösung anwendet Lösung wird auf das Textilmaterial mit irgendeinem der
oben beschriebenen Verfahren aufgebracht Bei einem bevorzugten Verfahren wird das modifizierte Polyurethan
in einem inerten, flüchtigen organischen Lösungsmittel gelöst, dann wird die entstehende Lösung auf das
Textilmaterial aufgebracht dann wird das Lösungsmittel durch Trocknen entfernt Bei dem am meisten bevor- ω
zugten Verfahren wird jedoch eine bekannte Menge des Polyurethanprepolymeren in dem Lösungsmittel gelöst
und dann wird die gewünschte Menge an Aminosilan zugegeben, während man das Lösungsmittel rührt
Typische Lösungsmittel, die verwendet werden können, sind Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Perchloräthylen, Fluorkohlenwasserstoffe,
wie Trichlorfluormethan, !,l,2-Trich!or-i,2,2-irii!üoräthan. Bei dem bevorzugten Fall werden im Handel
erhältliche Lösungsmittel, die beim chemischen Reinigen verwendet werden, verwendet und insbesondere
Perchloräthylen. Die Lösung, die das modifizierte Polyrethan enthält kann nach irgendeinem der bekannten
Verfahren angewendet werden, beispielsweise durch Sprühen, Klotzen, Eintauchen. Bei einem bevorzugten
Verfahren wird das Textilmaterial in den Behälter einer chemischen Reinigungsvorrichtung gegeben, und
während das Textilmaterial in dem Rotationsbehälter gedreht wird, wird die Lösung aus dem modifizierten
Polyurethan aufgesprüht.
In allen Fällen werden die Anwendungsbedingungen so eingestellt, daß das behandelte Textilmaterial ungefähr
0,5 bis 20% Feststoffe des Polymeren, bezogen auf das Gewicht des Textilmaterials, enthält. Bei der
Behandlung von Textilien wie von Flächengebilden wird die Menge an modifiziertem Polyurethan allgemein
innerhalb eines Bereichs von ungefähr 0,5 bis 5% beschränkt, um Schrumpfbeständigkeit zu erzielen, ohne den
Cn 'if des Materials zu beeinflussen. i'.;,
Nach der Anwendung des modifizierten Polyurethans wird die Schrumpfbeständigkeit des Textilmaterials l'\
hergestellt bzw. entwickelt, indem man das Polymer härtet. Wenn das Polymer nach dem bevorzugten Verfahren ■;■ I
aus einem Lösungsmitel aufgetragen wird, kann das Härten durch Erwärmen, durch Einwirkung von Luft bei .[[
Umgebungsbedingungen oder am meisten bevorzugt durch Einwirkung von Dampf erfolgen. Katalystatoren für f
die Isocyanat/Wasser-Reaktion, beispielsweise Zinkoctoat, können gegebenenfalls in dem Behandlungsbad ;']
vorhanden sein. £!
Wenn das Polymer aus wäßrigen Dispersionen oder aus wäßrigen Lösungen aufgebracht wird (als Bisulfitad- (jj
dukt), wird ein geeignetes Härten in den meisten Fällen erreicht, indem man das Textilmaterial in einem Ofen bei :<|
ungefähr 1000C während 5 bis 30 Minuten erwärmt. Wenn jedoch die Isocyanatgruppen, die nach der Herstellung
des Aminoderivats verbleiben, geschützt sind, sind zur Abspaltung der Schutzgruppen und zum Härten
etwas strengere Bedingungen erforderlich, beispielsweise ungefähr 5 bis 30 Minuten bsi 13O°C. Für den Fachmann
ist es offensichtlich, daß die Zeit, die zum Härten erforderlich ist, von solchen Faktoren, wie der Art des
Textilmaterials, der Reaktivität des besonderen fraglichen Polymeren und insbesondere von der Härtungstemperatur,
abhängt, d. h. daß eine niedrigere Härtungstemperatur eine längere Zeit erfordert und umgekehrt. .-
Die Erfindung ist für die Behandlung von irgendwelchen Textilmaterialien anwendbar. Die Textilmaterialien
können in irgendwelchen physikalischen Formen, beispielsweise als Fasern in der Masse, Filamente, als Garne,
als Fäden, als Kammzüge, als gewebtes oder gestricktes oder gewirktes Flächengebilde, als nicht-gewebte
Flächengebilde, als Kleidungsstücke oder als Kleidungsstücketeile, vorliegen. Flächengebilde, Kleidungsstücke
und Kleidungsstücketeile sind für die Behandlung die geeignetsten Formen.
Alle natürlichen oder synthetischen Fasern, die in die folgenden Kategorien fallen, können bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden:
!. Natürliche Fasern, beispielsweise Flachs, Jute, Hanf, Baumwolle und Wolle, und natürliche Fasern anorganischen
Ursprungs, wie Asbest;
2. Fasern, die durch Regeneration von natürlichen Materialien gebildet werden, wie Kasein-, Zein-, Rayon-, Viskose- und Alginatfasern;
3. Chemiefasern, hergestellt aus modifizierten Cellulosematerialien, wie Celluloseacetat und -triacetat;
2. Fasern, die durch Regeneration von natürlichen Materialien gebildet werden, wie Kasein-, Zein-, Rayon-, Viskose- und Alginatfasern;
3. Chemiefasern, hergestellt aus modifizierten Cellulosematerialien, wie Celluloseacetat und -triacetat;
4. Chemiefasern anorganischen Ursprungs, wie Glas-, Metall- und Kohlefasern;
5. Fasern, hergestellt aus synthetischen Polymeren, beispielsweise solche, die in die folgenden allgemeinen
Klassifikationen fallen: Polyamide-, Polyester-, Polyacryl-, modifizierte Acryl-, Polyvinylchlorid-, Polyolefin-,
Polyäthylen-, Polyvinyl- und Vinylidenfasern.
-V;i
Mischungen, die beispielsweise aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Eigenschaftsgründen von Verbindun- '.·.
gen aus irgendeiner der obigen Klassen in irgenwelchem Verhältnis verwendet werden, lallen ebenfalls in den
Rahmen der vorliegenden Erfindung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Flächengebildekonzentrationen des Polymeren bezie- ,;.
hen sich auf Gew.-% Polymerfeststoffe auf dem Flächengebilde.
Messung der Verfilzungsschrumpfung .
Die Abnahme in der Fläche eines Quadrats 10x10 cm, das auf jeder Probe markiert war, wurde nach dem V,
Waschen während 60 Minuten in einer 501 Waschmaschine bei 400C bestimmt. Waschflüssigkeit (12,5 I), die Y\
0,05% Seifenlösung enthielt und auf einen pH-Wert von 6,8 gepuffert war, wurde verwendet. Die Gesamtbe- ,
Schickung wurde auf 1 kg mit gestrickten bzw. gewirkten Polyesterquadraten eingestellt Die Ergebnisse sind der ,
Mittelwert von jenen für zwei Wollproben. Man nimmt an, daß die Rate, mit der sich die Schrumpfbeständigkeit \<
entwickelt proportional zu der Härtungsrate ist. jg
fr
Aktivität des Prepolymeren g
Die Aktivität des Prepolymeren wurde bestimmt indem man die Isocyanatgruppen mit einem Oberschuß an 'f£
Di-n-butylamin umsetzt und anschließend mit Chlorwasserstoffsäure unter Verwendung einiger Tropfen einer β
0,l%igen Lösung Bromphenolblau in Methanol als Indikator zurücktitriert. Die Ergebnisse werden als %
»%NCO« ausgedrückt und zu der »Aktivität« in Bezug gesetzt Die Aktivität wird von der folgenden Beziehung p
berechnet: f\
%NCO = [4,2 χ (B-T)V. 100]/(cx Fx V) ||
ii
wobei P
B der Blindtiterwert für 50 ml 0,1 η Amin unter Verwendung von 0,1 η Säure ist *|
c id
Γ der Titerwert für 50 ml 0,1 nAmin,
V die ml Harzlösung bedeuten,
c die Konzentration (g/l) der Harzlösung bedeutet,
4,2 ein Zehntel des Äquivalentgewichts der Isocyanatgruppe bedeutet und
F der Bruchteil an Feststoffen in dem Polymerkonzentrat ist.
Biegesteifheit
Der Griff des behandelten Flächengebildes wird als Biegesteifheit entsprechend dem britischen Standardverfahren
3356 :1961 bestimmt.
Flächengebilde
Die Flächengebilde, die verwendet werden, um die Erfindung zu erläutern, sind:
Die Flächengebilde, die verwendet werden, um die Erfindung zu erläutern, sind:
Flächengebilde A
ein glattes ungefärbtes gewebtes Wollkammgarnflächengebilde (10 Schußfäden/cm, 10 Enden/cm, 153
g/m2) mit hoher Verfilzungsneigung,
Fiächengebiide B
Fiächengebiide B
ein nicht-gefärbtes, einfaches gestricktes bzw. gewirktes Jersey-Flächengebilde mit einem Kammgarnfein-
heitsnummer-Belagfaktor von 0,95 und mit einer hohen Verfilzungsneigung,
Flächengebilde C
ein graues, im Handel erhältliches Kammgarnflächengebilde für Anzüge mit 254 g/m2.
B e i s ρ i e 1 1
Lösungen eines handelsüblichen flüssigen Polyisocyanat-Prepolymeren aus Oxypropylenglykol und Hexamethylendiisocyanat
mit einem Isocyanatgehalt (NCO) von 4,5% in Perchloräthylen wurden so modifiziert, daß
man einen Bereich verschiedener Isocyanatkonzentrationen erhielt, indem man bestimmte Mengen an Di-n-butylamin
(DBA) und ^-Aminopropyltriäthoxysilan (APTS) tropfenweise unter Rühren zugab. Die entstehenden
modifizierten Prepolymeren wurden auf die Flächengebilde A, B und C auf solche Weise aufgebracht, daß
3 Gew.-% Polymer abgeschieden wurden. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels in Luft und Härten des
Polymeren durch Einwirkung von Dampf während 30 Minuten bei 100°C wurden die Verfilzungsschrumpfung
der Flächengebilde A und B und die Biegesteifheit des Flächengebildes C bestimmt.
Behandlung Flächenschrumpiung % A
Flächengebilde B Biegesteifheit
(mgm/cm)
Eine Lösung eines handelsüblichen flüssigen Prepolyisocyanat-Polymeren aus Oxybutylenglykol
und Toluylendiisocyanat mit einem Molekulargewicht von ungefähr 2000 und mit ungefähr 4,0%
endständige Isocyanatgruppen in Perchloräthylen wurde auf einen Isocyanatgehalt von 23% durch
tropfenweise Zugabe von APTS unter Rühren modifiziert 3 Gew.-% des modifizierten und nichtmodifizierten
Polymeren wurden auf die Flächengebilde A und C durch Aufklotzen aufgebracht und eo
die Polymeren wurden durch Einwirkung von Dampf während 30 Minuten bei 1000C gehärtet Man
erhielt die folgenden Ergebnisse:
nicht behandelt | 70 | 51 | 203 |
PlP 4,5% NCG | 1 | 1 | 810 |
3,0% NCO mit DBA | 1 | 1 | 623 |
2,5% | 2 | 1 | 529 |
2,0% | 60 | 5 | 380 |
1,5% | 63 | 52 | 244 |
3,0% NCO mit APTS | 1 | 1 | 650 |
2,0% | 2 | 1 | 500 |
1,5% | 21 | 4 | 379 |
1,0% | 43 | 5 | 290 |
0,7% | 60 | 14 | 235 |
Nicht-modifiziertes Polymeres modifiziertes Polymeres |
24 21 888 | Biegesteifheit Flächengebilde C |
|
Flächenschrumpfung Flächengebilde A |
730 420 |
||
5 | 2% 5% Beispiel 3 |
||
Unter heftigem Rühren wurden 16,8 g APTS zu 200 g eines handelsüblichen flüssigen Polyisocyanat-Prepolymeren
aus Oxypropylenglykol und Hexamethylendiisocyanat (80% Feststoffe, 20% Äthylacetat) mit einem
Isocyanatgehalt von 4,2% gegeben. Die Titration nach der Umsetzung ergab einen restlichen lsocyanatgehalt
von 2,15%. Das wie oben hergestellte Polymer wurde mit Perchloräthylen verdünnt und dann auf die Wollflächengebilde
A und C (3% owf) aufgebracht. Eine weitere Probe des modifizierten Polymer wurde mit Perchloräthylen
verdünnt, ein Isocyanat/Wasser-Umsetzungska'alysator, Zinkoctoat, wurde in einer Menge von 1%,
bezogen auf das Gewicht des Polymeren, zugegeben und dann wurde das Material auf die Flächengebilde A und
C (3% owf) aufgebracht. Die behandelten Proben wurden durch Stehen in der Atmosphäre bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit von 65% bei 21°C gehärtet. Die Proben wurden in unterschiedlichen Intervallen bis zu 7 Tagen
einer Waschprüfung unterworfen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Lager^.-igszeit | 0 | *) nicht-modifiziert mit APTS | Katalysator im Bad | Flächenschrumpfung %. | M") | Biegesteifheit | M |
vor dem Prüfwaschen (Tage) | 0 | "\ mnriifmprt mi« APT^ | Flächengebilde A | 45 | Flächengebiide C | ||
1 | NM*) | 52 | NM | ||||
1 | ja | 61 | 18 | ||||
2 | nein | 64 | 45 | ||||
2 | ja | — | 1 | ||||
4 | nein | — | 35 | ||||
4 | ja | 12 | 1 | ||||
7 | nein | 53 | 16 | ||||
7 | ja | 1 | 1 | 483 | |||
nein | 39 | 2 | 497 | ||||
Ja | 1 | 805 | |||||
nein | 1 | 791 | |||||
Das APTS-modifizierte Prepolymere von Beispiel 3 wurde in das Bisulfitaddukt nach dem folgenden Verfahren
überführt. Modifiziertes Polymer (500 g) wurde heftig gerührt, während man Äthanol (500 ml) zugab.
Anschließend wurde eine Lösung aus Natriumbisulfit (62 g) in Wasser (250 ml) schnell zugegeben. Nach K>
bis 15 Minuten wurde die Lösung klar und 2,2'-Methylenbis-(4-äthyl-6-t-butylphenol) als Antioxidationsmittel (5 g)
wurde zugegeben. Nach weiteren 15 Minuten wurde Wasser (200 mi) iugegeben, wobei man eine durchscheinende
vikose Lösung erhielt, die ungefähr 30% Feststoffe enthielt.
Das obige Bisulfitaddukt wurde mit Wasser auf die im folgenden angegebenen Werte verdünnt und auf die
Proben der Flächengebilde A aufgebracht, indem man die befeuchteten Proben durch Abquetschwalzen leitete,
so daß eir.e Feuchtigksitsaufnah^ic vor. 95% bis 105%, bezogen auf das Gewicht des Flächengebildes, erhalten
wurde. Die Proben wurden bei 95° C während 5 Minuten in einem Laborofen getrocknet.
In einer Reihe von Behandlungen mit den modifizierten und nicht modifizierten Produkten erhielt man die
folgenden Ergebnisse:
Konzentration der Polymerfeststoffe in der Behandlungslösung (%)
Flächenschrumpfung NM**) M***)
3,0 2,5 2,0 1,5 1,0
**) Bisulfitaddukt von nicht-modifiziertem PlP
***) Bisulfitaddukt von modifiziertem PIP
***) Bisulfitaddukt von modifiziertem PIP
1 | 1 |
7 | 1 |
25 | 1 |
48 | 3 |
68 | 32 |
Perchloräthylenlösungen von handelsüblichem flüssigem Polyisocyanat-Prepolymer aus Oxypropylenglykol
und Hexamethylendiisocyanat mti einem Isocyanatgehalt vor· 43% wurden mit organofunktioneÜen Alkoxysilanen in solchen Mengen behandelt, daß die Isocyanatendkonzentration ungefähr 2,0% beträgt. Dies entspricht
ungefähr 8 bis 10% Silan bezogen auf das Gewicht des Prepolymeren. Die Umsetzung wurde in einem teilweise
verschlossenen Gefäß bei Zimmertemperatur durchgeführt und das Alkoxysilan wurde tropfenweise zu der
Prepolymer-Lösung unter heftigem Rühren während 5 bis 10 Minuten gegeben. Danach wurden die Lösungen
titriert, um den Isocyanatgehalt festzustellen, und durch Klotzen auf die Flächengebilde A und C bis zu einem
Feststoffgehalt von 3% aufgebracht Der Polymerfilm auf den Flächengebilden wurde durch Einwirkung von
Dampf bei 100° C während 30 Minuten gehärtet Man erhielt die folgenden Ergebnisse.
an NCO, % Flächengebilde A Flächengebilde C ,5
Kontrolle 43 1 800
20 *) Das Polymer scheidet sich bei der Umsetzung ab.
Perchloräthylenlösungen von handelsüblichen flüssigem Polyisocyanat-Prepolymer aus Oxypropylenglykol
und Hexamethylendiisocyanat mit einem Gehalt an Isocyanat von 43% wurden mit Di-n-butylamin oder
/-Aminopropyltriäthoxysilan umgesetzt, um einen Isocyanatgehalt von 2,0% tu ergeben. Diese Zusammensetzungen wurden dann untersucht, wobei die Schrumpfungsbeständigkeit des Flächengebildes A prüfte. Man
erhielt die folgenden Ergebnisse:
gehalt % schrumpfung
APTS 2,1 1
DBA 2,0 62
Eine 61 g/1-Lösung von handelsüblichen flüssigem Polyisocyanat-Prepolymer aus Oxypropylenglykol und
Hexamethylendiisocyanat in Perchloräthylen mit einem Isocyanatgehalt von 4,4% wurde durch tropfenweise
Zugabe von 43 g APTS/I Lösung unter heftigem Rühren auf einen Isocyanatgehalt von 2,5% eingestellt.
Lange Männerhosen aus Kammgarn und eine Jumper, hergestellt aus dem Flächengebilde B, wurden mit der
Lösung imprägniert und dann in das Gehäuse einer Vorrichtung zum chemischen Reinigen gegeben. Die
Kleidungsstücke wurden extrahiert, so daß 95 bis 105 Gew.-% Flüssigkeit, bezogen auf das Gewicht der
Kleidungsstücke, verblieben, und dann wurde das zurückbleibende Perchloräthylen in der Vorrichtung durch
Trocknen entfernt, um ungefähr 5 Gew.-% Polymerfeststoffe auf dem Kleidungsstück zurückzulassen. Auf
ähnliche Weise wurde eine gleiche Hose und ein gestrickter bzw. gewirkter Jumper mit 3% Polymerfeststoffen
und mit nicht-modifizierten Prepolymer behandelt.
Nach dem Entfernen des Lösungsmittels durch Trocknen wurden die Kleidungsstücke auf übliche Weise
gebügelt bzw. gepreßL Die Hosen wurden dann in einen Dampfofen gehängt und während 30 Minuten auf
ungefähr 85°C erwärmt und dann dem Dampf bei Atmosphärendruck während 120 Minuten ausgesetzt (M. A.
White, »Wool Technology and Sheep Breeding«, Vol. 18, Nr. 11, Seiten 27 bis 32,1971). Die Jumper wurden flach
auf Gestelle gelegt und 5 Minuten Dampf bei 120° C in einem Druckautoklaven ausgesetzt.
Nach der Behandlung wurde eine Gruppe von Prüfern gebeten, den Griff und das Aussehen der behandelten
Kleidungsstücke zu vergleichen. In allen Fällen konnten die Prüfer bei dem Aussehen der entsprechenden Paare
keine Unterschiede feststellen. In allen Fällen beobachteten die Prüfer jedoch, daß die Bekleidungsstücke, die
mit APTS-modifizierten Polymer behandelt waren, wesentlich weicher waren und einen »seidenartigen« Griff
hatten,
Die Kleidungsstücke wurden dann während 1 Stunde in einer Waschmaschine einer Prüfwaschung unterworfen und konnten durch Abtropfen trocknen. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
Behandlungszusammensetzling Faltenscharfe*) Glatte Ausstattung*) Faltenbildung
am Saum*)
A) Hosen
PIP")4,4%NCO 4 bis 5 4 bis 5 5,0
PIP 2,5% NCO (APTS) 4 bis 5 4 bis 5 5,0
B) Jumper
B) Jumper
PIP**)4,4% NCO — 4 bis 5 4 bis 5
]0 PIP 2£% NCO (APTS) - 4 bis 5 4 bis 5
*) Faltenschärfe, glatte Ausrüstung und die Faltenbildung am Saum wurden entsprechend den AATCC-Testverfahren Nr.
88C : 1969,124 :1969 bzw. 88B : 1969 bestimmt. In allen Fällen bedeutet eine Bewertung von 5,0 die besten Eigenschaften.
Niedrigere Bewertungen bedeuten ein schlechteres Verhalten.
**) Polyjsocyanat-Prepolymer
**) Polyjsocyanat-Prepolymer
Das APTS-modifizierte Prepolymer von Beispiel 3 wurde auf Proben aus Baumwollbettuchstoff mit leichtem
Gewicht aus einer Lösung in Perchloräthylen aufgebracht, wobei 3% Feststoffe, bezogen auf das Gewicht des
Flächengebildes, abgeschieden wurden. Nach der Entfernung des Lösungsmitteis durch Trocknen wurden die
Materialproben auf übliche Weise gepreßt bzw. gebügelt und das Polymer konnte in Luft während einer Woche
bei 21 "C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65% härten.
Das wasserlösliche Bisulfitaddukt des APTS-modifizierten Prepolymers von Beispiel 4 wurde mit Wasser
verdünnt und 3% Feststoffe wurden auf die Proben des Baumwollbettuchstoffs aufgebracht, indem man bis zu
einer 100%igen Aufnahme klotzte. Die Proben wurden bei 1200C während 3 Minuten in einem Laborofen
getrocknet In beiden Fällen war der Griff des behandelten Materials wesentlich weicher als der des Materials,
das mit nicht-modifiziertem Polymer behandelt war.
Die Baumwollbettuchstoffe, die mit modifizierten Polymeren behandelt wurden, wurden auf ihre Wasserab-Stoßfähigkeit
unter Verwendung des AATCC-Spraytestverfahrens (Verfahren 22-1971) geprüft Die nicht-behandelten
Flächengebilde wurden mit 0 bewertet wohingegen beide wie oben behandelten Flächengebilde eine
Bewertung von 70 bis 80 ergaben. Die Bewertungen beziehen sich auf einen Skala von 0 bis 100; eine Bewertung
v'in 0 bedeutete eine vollständige Befeuchtung der gesamten oberen und unteren Oberflächen des Flächengebildes
und eine Bewertung von 100 bedeutete kein Anhaften von Wassertropfen oder irgendeine Befeuchtung der
Oberfläche des Flächengebildes.
Die Behandlungen, die im Beispiel 8 beschrieben sind, wurden mit Proben des Flächengebildes B durchgeführt.
Die Messungen der Pillingneigung wurden unter Verwendung eines Random Tumble Pill Testers
(A. S. T. M.-Verfahren D1375-E) durchgeführt Die Pillingzählung an 10 cm2-Proben nach dem Prüfen während
10 Minuten betrug 122 für eine nicht-behandelte Probe und 49 für eine Probe, die mit dem modifizierten
Polymeren aus Perchloräthylen behandelt war, und 62 für eine Probe, die mit wasserlöslichem modifizierten
Bisulfitaddukt behandelt war.
Beispiel 10
Die thermische Stabilität des wasserlöslichen Bisulfitaddukts des mit Aminosiloxan modifizierten Prepolymeren
von Beispiel 4 wurde auf folgende Weise bestimmt. Proben des Flächengebildes A wurden Jurch Klotzen
behandelt, wobei man 0,6% Bisulfitaddukt und 2,4% einer wäßrigen Emulsion eines nicht-ionischen, selbstvernetzenden
Acrylcopolymer-Produkts, bezogen auf das Gew'.cht des Fläcnengebiides, aufbrachte. Die Proben
wurden in einer Labortrockenvorrichtung 5 Minuten bei 1200C getrockne,. Die Proben, die man unter Verwendung
eines APTS-modifizierten Prepolymers hergestellt hatte, hatten einen weicheren Griff als die, bei denen
man das Bisulfitaddukt des nicht-modifizierten Produkts verwendet hatte.
Nach dem Konditionieren bei 21°C und 65%iger relativer Luftfeuchtigkeit wurden die behandelten Proben
bei 1200C 60 Minuten erwärmt und dann eine Stunde in einer 12,5-1-Waschmaschine gewaschen. Die Probe, die
mit dem Bisulfitaddukt, das aus dem nicht-modifizierten Produkt hergestellt war, behandelt wurde, schrumpfte
um 47% in ihrer Fläche, wohingegen die Probe, die mit dem Bisulfitaddukt, hergestellt aus dem mit Siloxan
modifizierten Produkt, behandelt wurde, um 7% schrumpfte. Das Schrumplen der Proben vor dem Erwärmen
6ö betrug 1%.
Claims (3)
1. Verfahren zum Schrumpffestmachen von Textilmaterialien bei gleichzeitiger Verbesserung des Griffs,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Textilmaterialien ein Polyisocyanat-Prepoiymeres aufbringt,
das durch Behandlung mit einem Alkoxysilan der allgemeinen Formel
H2N-R-Si(OR')3
worin R eine Einfachbindung oder eine sich von einem organischen Molekül ableitende zweiwertige Gruppe,
ίο die das Stickstoffatom und das Siliciumatom miteinander verbindet, und OR' eine hydrolysierbare Alkoxygruppe
bedeuten,
modifiziert worden ist, und anschließend das auf die Textilmaterialien aufgebrachte Polymere einer Härtung
unterwirft
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Alkoxysilan R eine Alkylkette mit drei
Kohlenstoffatomen bedeutet
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß man ein Alkoxysilan der
Formel
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