DE1443652C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten

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DE1443652C
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Germany
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alcohol
urea
pentachlorophenol
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condensation products
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English (en)
Inventor
Willy Dr. 8902 Göggingen; Enders Heinz 89OI Stadtbergen; Deiner Hans 8901 Neusäß Bernheim
Original Assignee
Chemische Fabrik Pfersee GmbH, 89OO Augsburg

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Description

1 2
Es ist bereits seit langem bekannt, Pentachlor- Harnstoffe, wie Äthylenharnstoff, Propylenharnstoff
phenol zur fungiciden Ausrüstung, insbesondere von oder deren Hydroxylgruppen enthaltende Abkömm-
Textilien, zu verwenden. Der Nachteil des Pentachlor- linge, wie Dioxyäthylenharnstoff, Oxypropylenharn-
phenols liegt in seiner Flüchtigkeit sowie in seiner stoff und Aminotriazine, insbesondere Melamin, in
hohen Kristallisationstendenz. Durch die Flüchtigkeit 5 Betracht. Geeignet sind aber auch Harnstoffderivate,
tritt beim Trocknen der behandelten Materialien bei die durch Ersatz des Sauerstoffatoms durch Stickstoff-
. erhöhter Temperatur eine Sublimation des Penta- gruppen erhalten werden, wie z. B. Dicyandiamid
chlorphenole ein. Die Kristallisationstendenz anderer- oder Guanidin.
seits führt zu dem sogenannten Ausblühen, d. h. der Die Herstellung der Methylolverbindungen von Bildung von sichtbaren größeren Kristallen an der io Harnstoff bzw. dessen Derivaten wie auch deren VerOberfläche, ätherung mit niedrigen aliphatischen Alkoholen er-
Man hat versucht, diese Nachteile durch Verwen- folgt nach bekannten Verfahren. Als niedrige, alipha-
dung von Estern von Penttachlorphenol mit Fettsäu- tische Alkohole werden solche mit 1 bis 5 C-Atomen,
ren zu umgehen. Jedoch zeigen diese Ester eine we- insbesondere 3 bis 4 C-Atomen verwendet,
seiitlich geringere Wirksamkeit, wozu noch kommt, 15 Werden an Stelle der Äther der Methylolverbin-
daß die Herstellung der Ester wie auch deren Reini- düngen deren Ausgangsstoffe, nämlich die Methylol-
gung sehr schwierig ist. verbindungen zusammen mit den niedrigen aliphati-
Weiterhin wurde versucht, diese Nachteile durch sehen Alkoholen eingesetzt, so wird der Alkohol im
Kombination von freiem Pentachlorphenol mit Penta- Überschuß, d. h. in einer größeren als zur Veräthe-
chlorphenol-Fettsäureestern, zu umgehen. Durch der- 20 rung erforderlichen Menge verwendet. Dasselbe trifft
artige Mischungen werden gewisse Vorteile erreicht, auch zu, wenn man an Stelle der Methylolverbindun-
die Nachteile der schwierigen Herstellung der Ester gen deren Ausgangsstoffe, wie z. B, Paraformaldehyd
wie der Sublimätionstendenz des freien Pentachlor- und Harnstoff einsetzt In solchen Fällen wird auch |
phenols bleiben aber bestehen. Des weiteren sind diese der Paraformaldehyd vorzugsweise in überstöchio-
Mischungen in ihrer Emulgierbarkeit abhängig von 25 metnscher Menge eingesetzt.
der genauesten Einhaltung des Mischungsverhältnis- Die Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte
ses, so daß schon bei geringen prozentualen Verände- wird unter Erhitzen durchgeführt, wobei der über-
rungen Schwierigkeiten in der Reproduzierbarkeit der schüssige Alkohol bzw. der durch die Umätherung
Emulsionsherstellung eintreten. frei werdende Alkohol mehr oder weniger abdestil- |
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 30 liert wird. Bei Verwendung der reinen Äther der Me- J Kondensationsprodukten gefunden, die die oben auf- thylolverbindungen empfiehlt es sich, freien Alkohol, Γ gezeigten Nächteile nicht besitzen, das dadurch ge- vorzugsweise einen solchen mit 3 bis 4 C-Atomen zukennzeichnet ist, daß die Äther der Methylolverbin- zusetzen, um eine homogene Mischung der Ausgangs^ düngen von Harnstoff, dessen Derivaten oder Amino- stoffe zu erreichen. Diese Menge an überschüssigem triazinen mit niedrigen, einwertigen, aliphatischen Al- 35 Alkohol ist nicht kritisch und kann bis zu 300 MoI-koholen mit 0,3 bis 0,85 Mol Pentachlorphenol je prozent, bezogen auf die zur Veretherung notwendige Methylolgruppe unter Erhitzen umgesetzt werden. An bzw. in verätherter Form vorliegende Menge an Al-Stelle der gesondert hergestellten Äther werden be- kohol betragen.
vorzugt deren Ausgangsstoffe, wie die Methylolver- Die Endtemperatur bei der Umsetzung ist vom
bindungen und die Alkohole oder aber Paraformal- 40 Siedepunkt des Alkohols abhängig. Sie liegt meist um
dehyd, Harnstoff, dessen Derivate oder Aminotriazine 10° C bis 60° C höher als der Siedepunkt des reinen
und die Alkohole mit Pentachlorphenol umgesetzt. Alkohols.
Die entstehenden Produkte sind harzartige Massen, Beispiel 1
die in organischen Lösungsmitteln, insbesondere chlo-
riertcn Kohlenwasserstoffen, löslich sind und in Form 45 360 g Pentachlorphenol, 270 g eines sprühgetrock-
solcher Lösungen in einfacher Weise emulgiert wer- neten Dimethylolharnstoffes und 800 ml Isobutyl-
den können. Sie enthalten praktisch kein freies Penta- alkohol werden unter Rühren und Abdestillieren des
chlorphenol, entsprechen aber in ihrer fungiciden überschüssigen Alkohols auf 130° C erhitzt und
Wirkung der Menge freien Pentachlorphenole, wie es 8 Minuten bei dieser. Temperatur belassen, Man er-
im erfindungsgemäßen Produkt in gebundener Form 50 hält etwa 720 g einer harzartigen, in organischen
vorhanden ist. nichtpolaren Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol oder
Gegenüber den bekannten Mischungen aus Penta- Perchloräthylen löslichen Masse. Textilien, die mit
chlorphenol und Pentachlorphenol-Fettsaureestern diesem Produkt behandelt, getrocknet und nacherhitzt
sind die erfindungsgemäßen Produkte in der fungici- wurden, zeigen eine ausgezeichnete fungicide Wir-
den Wirkung wesentlich besser und lassen sich auch 55 kung, die auch gegen Wässerung beständig ist. Die
leichter in beständige Emulsionen überführen. . Anwendung des Produktes kann in Form einer Lö-
Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß sung in einem organischen Lösungsmittel oder aber
die erfindungsgemäßen Produkte beim Erhitzen des in Form einer wäßrigen Dispersion erfolgen,
behandelten Materials in eine in Wasser und orga- _ .__.. XT _<■-„,
nischcn Lösungsmitteln unlösliche Form übergehen. 60 MU : 53ü; U - 27,7%; N - 6,5 <Vo
Dadurch sind derartige fungicide Ausrüstungen nicht
nur gegen Behandlung mit Wasser, sondern auch ge- Beispiel 2
gen eine solche mit organischen Lösungsmitteln beständig, was von besonderer Bedeutung z. B. für 266 g Pentachlorphenol, 200 g eines mit Methylsolche Textilien ist, die einer chemischen Reinigung 65 alkohol hochverätherten Hexamethylolmelamins und unterzogen werden sollen. 350 ml Butylalkohol werden unter Rühren am abstei-
AIs Harnstoffderivate kommen im Rahmen des er- genden Kühler auf 150° C erhitzt und 20 Minuten bei
findungsgemäßen Verfahrens cyclisch substituierte dieser Temperatur belassen. Die entstandene harz-
artige Masse ist in Toluol oder Trichlorethylen praktisch unbegrenzt löslich. Auch konzentrierte Lösungen zeigen nach langem Stehen keine Kristallisationstendenz.
MG: 850; Cl = 31,1·/·; N = 8,1%
Beispiel 3
360 g Pentachlorphenol, 270 g Dimethyioläthylenharnstoff (etwa 93%>ig, Rest Wasser) und 700 ml to Isobutylalkohol werden unter Abdestillieren des überschüssigen Alkohols auf 150° C erhitzt und 30 Minuten bei dieser Temperatur belassen. Man erhält etwa 700 g eines harzartigen, organisch lösliehen Kondensationsproduktes.
MG :540; Cl = 27,1«/»; N = 7,8·/.
Beispiel 4
300 g Pentachlorphenol, 50 g eines PolyharnstofFes so (erhalten durch Erhitzen von 1 Mol Diäthylentriamin mit 2 Mol Harnstoff auf 140° C bis zur Abspaltung von etwa 2,2 Mol NII3). 100 g Paraformaldehyd und ml Propylalkohol werden 10 Minuten am Rückfluß erhitzt, dann unter Abdestillieren des überschüssigen Alkohols auf 1400C aufgeheizt und 20 Minuten bei dieser Temperatur belassen. Auch dieses Produkt ist organisch löslich und wirkt auf Textilien oder andere Fasermaterialien, wie Papier oder Leder, fungicid. .

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die Äther der Methylolverbindungen von Harnstoff, dessen Derivaten oder Aminotriazinen mit niedrigen, einwertigen, aliphatischen Alkoholen mit 0,3 bis 0,85 MoI Pentachlorphenol je Methylolgruppe unter Erhitzen umgesetzt werden.
.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe der Äther der Methylolverbindungen mit dem Pentachlorphenol umgesetzt werden.

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