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Verfahren zur Herstellung von Produkten für die Trockenimprägnierung
Es ist bekannt, Produkte herzustellen, die in den in der chemischen Reinigung üblichen organi- schen Lösungsmitteln, wie Benzin oder chlorierten Kohlenwasserstoffen, löslich sind und Oberbekleidung wieder wasserabweisende Eigenschaften verleihen, welche sie durch die chemische Reinigung mehr oder weniger verloren haben.
Dazu werden Stickstoffverbindungen, die mit Formaldehyd Aminoplaste bilden, insbesondere Melamin, zusammen mit mindestens 6 Mol Paraformaldehyd, 0,5 bis 10 Mol des Anhydrids einer aromatischen oder aliphatischen Dicarbonsäure und 0, 75 bis 10 Mol eines gesättigten einwertigen aliphatischen Alkohols mit mindestens 8 Kohlenstoffatomen je ein Mol Aminoplast bildende Stickstoffverbindung in Gegenwart von einwertigen gesättigten Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in einer Menge, die etwa dem 10fachen Gewicht der benutzten Aminoplast bildenden Stickstoffverbindung entspricht, langsam unter Rühren und Abdestillieren des niedrigen Alkohols erhitzt, bis sich ein klares Produkt gebildet hat.
Diese Produkte sind in den in der chemischen Reinigung üblichen Lösungsmitteln sehr gut löslich und Textilien brauchen mit solchen verdünnten Lösungen nur getränkt und normal getrocknet zu werden und erhalten wasserabweisende Eigenschaften. Wenn man Paraffin oder Wachse in Mengen von etwa 50 bis 150xi des Gewichtes des Kondensationsproduktes mitverwendet, so werden die wasserabweisenden Eigenschaften noch verbessert. Eine eventuelle Beeinträchtigung der Effekte durch Reste von Reinigungsverstärkern, welche von der chemischen Reinigung her noch in der Oberbekleidung enthalten sein kaon- nen, lässt sich durch Zusatz von etwa 5 bis 15 g der Alkoholate des Aluminiums, Zirkons oder Titans mit gesättigten, einwertigen Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen je Liter Imprägnierungsflotte verhindern.
Es wurde nun gefunden, dass man zu gleichartigen Produkten gelangen kann, wenn man nicht die aminoplastbildenden Stickstoffverbindungen und Paraformaldehyd als Ausgangsstoffe verwendet, sondern Methylolverbindungen oder deren Äther mit einwertigen gesättigten Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Es ist überraschenderweise nicht nötig, von Hexamethylolmelamin auszugehen, sondern man erhält schon mit Tri- und Tetramethylolmelamin bzw. Dimethylolharnstoff sehr gut brauchbare Produkte. Es empfiehlt sich dabei, mit sinkendem Methylolierungsgrad niedrige aliphatische Alkohole mit höherem Siedepunkt zu verwenden, also bei Trimethylolmelamin z. B. Propanol. Ferner ist bei diesem Verfahren die Einkondensation von einwertigen aliphatischen Monocarbonsäuren mit mindestens 16 Kohlenstoffatomen zu empfehlen, um einwandfrei lösliche Produkte zu erhalten.
Dies gilt besonders in Fällen, wo als Ausgangsmaterial die Äther von Methylolmelamin verwendet werden. Auch bei der Umsetzung von Dimethylolharnstoff oder dessen Äthern ist die zusätzliche Einkondensation von hohen Monocarbonsäuren zweckmässig.
Das Klarwerden des Reaktionsgemisches tritt im allgemeinen erst bei etwas höherer Temperatur als bei dem bekannten Verfahren ein und die Erhitzung darf darüber hinaus bis auf 160 bis 180 C gesteigert werden. In vielen Fällen ist diese Nacherhitzung sogar zweckmässig. Die Gefahr eines Ausharzens während der Herstellung bzw. einer verschlechterten Löslichkeit solcher Kondensationsprodukte ist vielleicht deshalb weniger gegeben, weil ein Formaldehydüberschuss fehlt und sogar von niedriger methylolierten Verbindungen ausgegangen wird.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass der eingesetzte Formaldehyd nahezu vollständig in das Kondensationsprodukt eingebaut wird, während nach dem bekannten Verfahren mit einem hohen Überschuss an Formaldehyd gearbeitet wurde. Dieser Formaldehydüberschuss geht dem Prozess verloren und bedingt ausserdem eine vermehrte Geruchsbelästigung und eine Ablagerung im Kühler der Apparatur. Im übrigen gelten dieselben Bedingungen wie bei dem bekannten Verfahren.
Die Mengenverhältnisse sind derart, dass auf 1 Mol Methylolverbindung bzw. deren Äther 0, 5 bis 10 Mol Dicarbonsäureanhydrid und 0, 75 bis 10 Mol des gesättigten einwertigen aliphatischen Alkohols mit mindestens 8 Kohlenstoffatomen und etwa die 10fache Gewichtsmenge des einwertigen gesättigten Alkohols mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls 0, 2 bis 0, 6 Mol der aliphatischen Monocarbonsäure mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen verwendet werden. Die erhältlichen Kondensationsprodukte werden zweckmässig gemeinsam mit Paraffin oder Wachsen in den bekannten Mengen in organischer Lösung angewendet und zur Vermeidung der Effektstörungen durch Reste von Reinigungsverstärkern werden den Behandlungsbädern Alkoholate des Aluminiums, Zirkons oder Titans zugesetzt.
Die Methylolverbindungen können von Aminotriazinen, besonders Melamin, oder von Harnstoff abgeleitet sein, aber auch solche von cyclischen Harnstoffen, wie Äthylenharnstoff, Propylenharnstoff, Oxypropylenharnstoff oder Acetylenharnstoff, ergeben klare, in den organischen Lösungsmitteln lösliche Kondensationsprodukte.
Als Anhydride sind solche von aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen oder der Phthal- bzw. Naphthalsäure geeignet.
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Alkohole in Betracht. Vorzugsweise werden solche mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen verwendet.
Beispiel l : 246 g Tetramethylolmelamin werden mit 148 g Phthalsäureanhydrid, 270 g Octadecylalkohol, 142 g Stearinsäure und 1320 ml Methanol vermischt und in einem mit Rührer und absteigendem Kühler versehenen Reaktionsgefäss während 1 h langsam erhitzt, wobei das Methanol abdestilliert. Die Temperatur wird bis auf 1600C gesteigert und 30 min wird bei dieser weiter gerührt. Dann wird die Reaktionsmischung unter Rühren auf 1200C abgekühlt und durch Zufügung von Perchloräthylen eine SOige Lösung des Kondensationsproduktes hergestellt. Diese ist haltbar, lässt sich in Perchloräthylen zu einer schwach opaleszenten Flotte verdünnen und ein damit behandeltes Textilmaterial besitzt nach Verdunsten des Lösungsmittels und Trocknung gute wasserabweisende Eigenschaften.
Beispiel 2 : Zu einem gleichartigen Produkt gelangt man, wenn man von 274 g eines durch Methanol teilweise verätherten Tetramethylolmelamins ausgeht und die übrigen Zusätze und die Arbeitsbedingungen gleich hält wie im vorigen Beispiel.
Beispiel 3 : 120 gDimethylolharnstoff, 74 g Phthalsäureanhydrid und 272 gOctadecylalkohol werden mit 1000 ml Propanol unter Rühren und Abdestillieren der flüchtigen Anteile langsam erhitzt.
Bei 950C beginnt sich ein klares Produkt zu bilden, das noch bis auf 160 C erwärmt wird. Das Endprodukt ist in Per- oder Trichloräthylen klar löslich und kann vorher mit der gleichen Gewichtsmenge Paraffin verschmolzen werden.
Wird die Erhitzung in Gegenwart von Methanol vorgenommen, so bildet sich ein trüb lösliches Produkt. Wenn aber noch 205 g Palmitinsäure einkondensiert werden, so ist das Produkt klar löslich.
Beispiel 4 : 216 g Trimethylolmelamin werden mit 490 g Maleinsäureanhydrid, 558 g Dodecanol, 256 g Palmitinsäure und 1750 ml Propanol unter Rühren erhitzt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Nach dem Abkühlen ist ein Produkt entstanden, das sich in chlorierten oder nicht chlorierten Kohlenwasserstoffen klar löst.
Beispiel 5 : Ein ähnliches Produkt erhält man aus 332 g Pentamethyloläthyläther, 500 g Bernsteinsäureanhydrid, 484 g Hexadecylalkohol, 175 g Cerotinsäure und 1700 ml Methanol.
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wobei der Alkohol abdestilliert. Das Reaktionsgemisch wird dann bis auf 140 C aufgeheizt und 30 min bei dieser Temperatur belassen. Nach dem Abkühlen auf 120 C wird durch Zugabe von Perchloräthylen eine 5 oige Lösung des Kondensationsproduktes hergestellt.
Beispiel 7 : 216 g Trimethylolmelamin, 100 g Phthalsäureanhydrid, 264 g Octadecylalkohol und 1200 ml Propanol werden vermischt und unter Rühren langsam aufgeheizt, wobei die flüchtigen Anteile abdestillieren. Man steigert die Temperatur auf 1200C und gibt nach 10 min die gleiche Menge Perchloräthylen zu und erhält eine klare Lösung, die sich in jedem Verhältnis mit chlorierten Kohlenwasserstoffen verdünnen lässt.