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Verfahren zur Erzielung waschbeständiger Hydrophobierungen auf Textilien aller Art
Es ist bekannt, dass sich durch gleichzeitige Umsetzung von Harnstoff, Melamin oder äquivalenten aminoplastbildenden Stickstoffverbindungen mit Paraformaldehyd, einwertigen aliphatischen Alkoholen mit 1-4 C-Atomen, Fettsäuren mit mindestens 16 Kohlenstoffatomen oder deren Anhydriden und Alkanolaminen Produkte herstellen lassen, die mit Paraffin oder Neutralwachs verschmelzbar sind und dieses beim Lösen in verdünnten wässerigen Säuren dispergieren. Mit solchen Emulsionen behandelte Textilien weisen einen guten Hydrophobiereffekt auf, der aber durch Seifenwäschen zurückgeht. Auch die Mitverwendung von Salzen mehrwertiger Metalle verhindert diese Nachteile nicht.
Es wurde nun gefunden, dass sich ausgezeichnete und weitestgehend waschbeständige Hydrophobiereffekte auf Textilien aller Art erzielen lassen, wenn man bei derartigen Produkten das Paraffin oder Wachs teilweise durch Teilester mehrwertiger aliphatischer Alkohole mit aliphatischen Monocarbonsäuren mit mindestens 16 C-Atomen oder durch Teiläther solcher Alkohole mit einwertigen aliphatischen Alkoholen mit mindestens 16 C-Atomen ersetzt und farblose wasserlösliche Salze drei-oder vierwertiger Metalle, wie des Aluminiums, Zirkons oder Titans mitverwendet.
Solche Teilester, insbesondere solche des Glycerins, welche z. B. durch Umsetzung von je 1 Mol Epichlorhydrin, Natriumstearat und Stearinsäure gewonnen werden können, sind bekannt u. zw. als Schutzkolloide (brit. Patentschrift Nr. 401, 712) oder sonstige wasserlösliche Produkte mit mehr oder weniger oberflächenaktiven Eigenschaften (deutsche Patentschrift Nr. 761089). Sie zeigen allein verständlicherweise nahezu keine Hydrophobierung. Bei steigender Vermischung mit Paraffin lassen sich allmählich gewisse wasserabweisende Effekte erzielen.
Vergleichszahlen bei Ausrüstung eines Baumwollgabardines mit Lösungen von jeweils 40 g der Substanzen in einem Liter Perchloräthylen und Ermittlung der Wasseraufnahme auf dem Beregnungsapparat Bundesmann zeigen dies :
EMI1.1
<tb>
<tb> sofort <SEP> nach <SEP> 1 <SEP> Seifenwäsche
<tb> unbehandelt <SEP> "".. <SEP> """'. <SEP> """"" <SEP> 85% <SEP> 85% <SEP>
<tb> Glycerindistearat................,... <SEP> 62% <SEP> 82% <SEP>
<tb> Glycerindistearat+Paraffin <SEP> (1 <SEP> : <SEP> 1)...... <SEP> 52% <SEP> 79% <SEP>
<tb> Paraffin <SEP> 35% <SEP> 62% <SEP>
<tb>
Überraschenderweise sind nun die Hydrophobiereffekte dieser Teilester in Kombination mit Paraffin nicht nur ausgezeichnet (auf dem gleichen Baumwollgewebe etwa 15% Wasseraufnahme), sondern auch weitgehend waschbeständig (nach der 5.
Seifenwäsche noch 25-30%), wenn sie in emulgierter Form mittels der anschliessend beschriebenen säurelöslichen Kondensationsprodukte zusammen mit kleinen Mengen an farblosen Salzen mehrwertiger Metalle zur Begünstigung der Härtung angewandt werden.
Die säurelöslichen Kondensationsprodukte, welche wärmehärtbar sind, lassen sich durch gemeinsames Erhitzen von stickstoffhaltigen aminoplastbildenden Verbindungen, wie Harnstoff, Thioharnstoff, Aminotriazin oder Dicyandiamid mit Paraformaldehyd in Gegenwart von wasserfreien, einwertigen, aliphatischen Alkoholen mit 1-4 C-Atomen und aliphatischen Monocarbonsäuren mit etwa 16 oder mehr C-Atomen oder deren Anhydriden sowie niedrigen Alkanolaminen unter teilweisem, vorsichtigem Abdestillieren der flüchtigen Anteile herstellen. Zweckmässig werden 2, 5-4, 5 Mol Paraformaldehyd und 0, 5-1 Mol der Monocarbonsäuren je Mol reaktionsfähige Aminogruppe der aminoplastbildenden Verbindung und 0, 25-0, 75 Mol Alkanolamin je Mol Monocarbonsäure angewendet. Entsprechende Herstellungsverfahren sind in der belgischen Patentschrift Nr. 547 294 beschrieben.
Die Teilester oder Teiläther sind vom mehrwertigen aliphatischen Alkoholen, wie Glykolen, Polyglykolen oder Glycerin abgeleitet. Für die Herstellung dieser Ester bzw. Äther gibt es eine Reihe bekannter Vorschriften.
Die Mengen an Teilestern bzw. Teiläthern können schwanken. Es lassen sich schon bei Zugabe von 10% Teilester, bezogen auf das Gewicht des säurelöslichen, hitzehärtbaren Kondensationsproduktes zusammen mit Paraffin oder Wachs deutliche Verbesserungen in der Waschbeständigkeit der Effekte
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feststellen, durch Erhöhung der Estermengen werden die Effekte und ihre Waschbeständigkeit noch gesteigert.
Als besonders günstig ist ein Mischungsverhältnis von 50% Kondensationsprodukt, 33% Paraffin oder Wachs und 17% Teilester zu betrachten. Aber auch eine Mischung von 50% Kondensationsprodukt, 20% Paraffin und 30% Teilesteristgut geeignet, während Mischungen ohne Paraffinzusatz weniger gute und weniger waschbeständige Effekte ergeben. An Stelle der Teilester können natürlich ganz oder teilweise auch Teiläther treten.
Die Mischung erfolgt durch einfaches Verschmelzen der Komponenten, wobei wachsartige Massen entstehen, welche mit verdünnten Säuren wässerige Emulsionen bilden und unter Zugabe kleiner Mengen der wasserlöslichen Salze drei- oder vierwertiger Metalle zur Textilbehandlung angewandt werden. Diese Salze können solche von anorganischen, vorzugsweise aber von niedrigen organischen Säuren sein und werden in Mengen von etwa 0, 4-3% Zr bzw. die äquivalente Menge der andern Metallsalze, bezogen auf die Mischung von Kondensationsprodukt, Teilester und Paraffin, verwendet. Man kann den Lösungen dieser Salze auch die zur Dispergierung des Kondensationsprodukt-Teilester-Paraffingemisches nötige Säuremenge zusetzen, so dass diese Lösungen dann gleichzeitig zur Emulgierung des Gemisches dienen können.
Es ist aus der deutschen Patentschrift Nr. 1009805 bekannt, Teilester oder Teiläther, wie sie auch gemäss vorliegender Erfindung benutzt werden, mit Formaldehydkondensatiosprodukten von Aminotriazinen, in denen an jeder NH2-Gruppe mindestens eine Oxymethylgruppe mit einem niedrigen Alkohol bis 4 C-Atomen veräthert und an wenigstens einer NH2-Gruppe mindestens eine Oxymethylgruppe mit einer höheren Fettsäure verestert ist, in solchen Mengenverhältnissen umzusetzen, dass das Endprodukt noch mindestens eine-gegebenenfalls verätherte-Methylolgruppe, enthält. Die Umsetzung wird dabei durch mehrstündiges Erhitzen der wasserfreien Mischung von Kondensationsprodukt und Ester bzw. Äther im Vakuum auf Temperaturen bis zu 200 C vorgenommen.
Die erhaltenen Produkte sind wachsartig und wasserunlöslich, lösen bzw. emulgieren sich aber auch nicht in verdünnten Säuren und vermögen daher auch Paraffin nicht in wässerige Emulsion zu bringen. Sie müssen mit andern Verbindungen emulgiert werden.
Das Verfahren vorliegender Erfindung lässt sich zur Behandlung von Textilien aller Art anwenden.
Vorzugsweise ist es zur Ausrüstung von Geweben geeignet. Als Faserarten kommen vor allem Zelluloseund Regeneratzellulose in Betracht, aber auch Wolle oder vollsynthetische Fasern oder Mischgewebe aus verschiedenen Fasern können erfolgreich behandelt werden.
Man kann die erfindungsgemäss beschriebenen Kondensationsprodukte auch in Verbindung mit Appretur- oder Weichmachungsmitteln anwenden, insbesondere mit Kunstharzvorkondensaten, wie sie zur Verminderung der Knitter-, Quell- und Schrumpfneigung von Textilien gebräuchlich sind. Bei Kombination mit den zur ölabweisenden Imprägnierung bekannten Fluorverbindungen lassen sich gleichzeitig öl-und wasserabweisende Effekte erzielen.
Beispiel :
Ein Baumwollpopeline wird mit einer Flotte, die je Liter 75 g des nachstehend beschriebenen Produktes in emulgierter Form, 45 g Essigsäure und 10 g Zirkontetraazetat enthält, foulardiert und anschliessend 30 min bei 1200 C getrocknet. Der so erzielte wasserabweisende Effekt ist ausgezeichnet und hält Kochwäschen weitestgehend stand.
In einem 1000 ml Dreihalskolben, der mit Rührwerk und absteigendem Kühler versehen ist, werden bei zirka 600 C 180 g Stearinsäure aufgeschmolzen. Dazu schüttet man 300 g Isobutanol und gibt weiterhin 150 g Paraformaldehyd und 50 g Melamin unter kräftigem Rühren zu. Das Ganze wird nun langsam aufgeheizt und beginnt bei zirka 100 C zu destillieren. Innerhalb eines Zeitraumes von 90 min wird die Temperatur auf 140 C gebracht, wobei ungefähr 270 cm3 Butanol abdestilliert werden. Nun wird die Temperatur langsam weiter gesteigert, bis die Säurezahl des Produktes auf etwa 45-55 gesunken ist.
Der Kolbeninhalt wird auf zirka 1300 C abgekühlt und 55 g Triäthanolamin zugesetzt. Unter laufendem Rühren wird 30 min bei etwa 1300 C gehalten und dann 210 g Paraffin und 100 g Glycerindistearat zugegeben und bis zum völligen Klarwerden gerührt. Das Produkt wird zum Auskühlen in dünnen Schichten ausgegossen.
Die Herstellung der Behandlungsflotte erfolgt durch Aufschmelzen des Produktes bei etwa 70 C, Zugabe von 45 g Essigsäure in Form einer 60%igen Lösung und langsamer Zugabe von etwa 200 cm3 Wasser von 60 C unter starkem Rühren. Dabei entsteht eine opaleszente Emulsion, die mit einer wässerigen Lösung des Zirkontetraazetates versetzt und mit kaltem Wasser auf 1 1 aufgefüllt wird.
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