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Imprägniermittel für olz,
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Die Erfindung betrifft Imprägniermittel bzw. flüssigkeiten, mit denen
Holz eine feuerhemmende, auslaugefeste und nicht hygroskopische Ausrüstung verliehen
werden kann.
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Die Herstellung von feuerhemmend ausgerüstetem Holz durch chemische
Behandlung spielt in der Holzbearbeitungsindustrie eine wichtige Rolle. Zu diesem
Zweck werden in allgemeinen Ammoniumphosphat, Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Borax,
Borsäure, Phosphorsäure, Zinkchlorid und Magnesiumchlorid verwendet. Diese Verbindungen
werden in Form von Lösungen zur Imprägnierung des Holzes verwendet, wobei sie sich
beim Verdampfen der Lösung in den Poren ablagern. Die vorgenannten Verbindungen
eignen sich jedoch nur zur Behandlung von Holz, das nicht der auslaugenden Wirkung
durch Regen- und/oder Grundwasser ausgesetzt ist. Sie eignen sich somit nicht für
im Freien stehende und unterirdische Konstruktionen, bei denen auslaugefeste, feuerhemmende
Imprägnierungen erforderlich sind.
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Außerdem haben einige dieser Verbindungen den Kaehteil, daß Sie gegenüber
Metallen, die mit dem behandelten Holz in BerUirung kommen, stark korrodierend wirken.
Ferner verursachen einige dieser Verbindungen ein unerwünschtes Nachglühen des Holzes
und wirken sich schädlich auf die Festigkeit des behandelten Holzes aus. Schließlich
sind einige dieser Verbindungen hygroskopisch und bewirken, daß das Holz Feuchtigkeit
absorbiert und unerwünschte Verfärbungen entwickelt.
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In letzter Zeit ist in der Holzbearbeitungsindustrie ein Bedürfnis
für eine feuerhemmende Ausrüstung auf chemischem Wege entstanden, wobei das behandelte
Holz für Außenkonstruktionen geeignet sein, eine geringe Hygroskopizität aufweisen
und gegen Auslaugen beständig sein soll. Bei vielen dieser Verfahren zum feuerhemmend
Ausrüsten von Holz für Außenkonstruktionen werden Amin-Aldehyd-Phosphor-Kondensationsprodukte
verwendet. Im allgemeinen wird dabei das Holz mit. einer Lösung einer unvollständig
umgesetzten Amin-Aldehyd-Masse zusammen mit einer Sauerstoffsäure des Phosphors
imprägniert. Das imprägnierte Holz wird anschließend getrocknet und ausgehärtet.
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In der US-PS 2 917 408 ist ein Verfahren zum feuerhemmend Ausrüsten
von Holz mit Dicyandiamid und Phosphorsäure beschrieben.
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Die US-PS 3 159 503 betrifft ein Verfahren zum feuerhemmend Ausrüsten
von Holz unter Verwendung von Dicyandiamid, Phosphorsäure und sehr geringen Mengen
an Formaldehyd. Aus der US-PS 3 832 316 ist eine Masse zum feuerhemmend Ausrüsten
von Holz bekannt, die Dicyandiamid, Melamin, Formaldehyd und Phosphorsäure
enthält.
Schließlich betrifft die CA-PS 917 334 eine Masse zum feuerhemmend Ausrüsten von
Holz, die Dicyandiamid, Harnstoff, Formaldehyd und Phosphorsäure enthält.
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Ferner ist die Behandlung von Textilgut mit ähnlichen Mitteln bekannt;
vgl. US-PSen 2 488 034, 2 628 946, 2 482 755 und 3 625 753.
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Insbesondere sei auf die US-PS 2 582 961 hingewiesen, die Mittel zum
feuerhemmend Ausrüsten von Textilgut beschreibt, die Methyloldicyandiamide, Methylolmelamine
und Phosphorsäure enthalten.
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Die meisten der vorgenannten Massen bzw. Gemische auf der Basis von
Dicyandiamid, Melamin, Harnstoff, Formaldehyd und Phosphorsäure bewirken zwar eine
feuerhemmende Ausrüstung von Holz, weisen jedoch verschiedene Nachteile auf. Beispielsweise
sind die in den US-PSen 2 917 408 und 3 159 503 beschriebenen Mittel nicht auslaugefest
und weisen außerdem nicht die gewünschte Wirkung auf.
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Massen auf der Basis der vorgenannten Bestandteile werden zweckmäßigerweise
dann eingesetzt, wenn die Holzbehandlung an der Stelle durchgeführt wird, wo die
Imprägniermittel hergestellt werden. Beispielsweise wird eine wäßrige Lösung von
Dicyandiamid, Melamin, Formaldehyd und Phosphorsäure hergestellt und zur Imprägnierung
von Holz verwendet. Doch beträgt die Lagerbeständigkeit dieser wäßrigen Lösungen
bei niedrigen Temperaturen nur einige Wochen. Aus diesem Grund ist ein Transport
der Imprägnierlösung zu entfernten Behandlungsstellen unzweckmäßig. Die Lagerbeständigkeit
der Imprägnierlösung kann verlängert werden, indem man die Phosphorsäure erst kurz
vor der Verwendung der Lösung zugibt.
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Jedoch haben auch Lösungen von Melamin, Dicyandiamid und Formnur
aldehyd/eine
begrenzte Lagerbeständigkeit.
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Aufgabe der Erfindung ist es, auslaugefeste, feuerhemmende Imprägnierungen
auf der Basis von Melamin, Dicyandiamid, Formaldehyd und Phosphorsäure zur Verfügung
zu stellen, die nur eine geringe Hygroskopizität aufweisen. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, Imprägniermittel auf der Basis von Dicyandiamid, Melamin und
Formaldehyd zur Verfügung zu stellen, die sich wirtschaftlich transportieren lassen,
eine ausgezeichnete Lagerbeständigkeit aufweisen und in Wasser gelöst und anschließend
mit Phosphorsäure unter Bildung einer chemischen Imprägnierlösung umgesetzt werden
können. Diese Lösungen sollen dem Holz auslaugebestandige feuerhemmende Eigenschaften
verleihen und es nicht hygroskopisch machen.
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Erfindungsgemäß werden Mittel zur feuerhemmenden Ausrüstung von Holz
zur Verfügung gestellt. Diese Mittel liegen in Form von wäßrigen Lösungen von teilweise
umgesetztem Monomethyloldicyandiamid, Melamin und Phosphorsäure vor. Das Molverhältnis
von Monomethyloldicyandiamid zu Melamin muß im Bereich von etwa 11,5:1,0 bis etwa
3,0:1,0 und das Molverhältnis von Phosphorsäure zu Monomethyloldicyandiamid und
Melamin zusammen im Bereich von etwa 1,0:1,0 bis etwa 1,0:1,5 liegen. Erfindungsgemäß
wird das Holz mit einer Lösung der teilweise umgesetzten Bestandteile imprägniert
und sodann getrocknet und durch Erwärmen auf Temperaturen von etwa 60 bis 110°C
ausgehärtet Die erfindungsgemäßen wäßrigen Lösungen enthalten etwa 6 bis etwa 80
Gewichtsprozent eines teilweise umgesetzten Reaktionsprodukts aus Monomethyloldicyandiamid,
Melamin und Phosphorsäure
und etwa 20 bis 94 Gewichtsprozent Wasser.
Lösungen mit einem Gehalt Uber 80 Gewichtsprozent sind für die Holzbehandlung zu
viskos. Ferner sind sie schwierig zu transportieren und stabil zu halten. Vorzugsweise
liegt die Konzentration der zur Holzbehandlung verwendeten wäßrigen Lösungen bei
etwa 6 bis etwa 30 Gewichtsprozent.
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Das Molverhältnis von Monomethyloldicyandiamid zu Melamin in der wäßrigen
Behandlungslösung muß, wie bereits erwähnt, im Bereich von etwa 11,5:1,0 bis etwa
3,0:1,0 liegen. Das Molverhältnis von Phosphorsäure zur Gesamtmenge aus Monomethyloldicyandiamid
und Melamin muß im Bereich von etwa 1,0:1,0 bis etwa 1,0:1,5 liegen.
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Es ist wichtig, daß das Molverhältnis von Phosphorsäure zu Monomethyloldicyandiamid
und Melamin in der wäßrigen Flüssigkeit etwa 1,0:1,0 bis 1,0:1,5 beträgt. Liegt
die Phosphorsäure in einer über dem 1,0:1,0-Verhältnis liegenden Menge vor, so erhöht
sich die Stabilität, während die Beständigkeit gegen Auslaugen abnimmt, obgleich
bei fehlendem Auslaugen die feuerhemmende Wirkung zunimmt. Liegt die Phosphorsäuremenge
unter dem 1:1,5-Verhältnis, so verringert sich die Stabilität und das behandelte
Holz weist keine ausreichenden feuerhemmenden Eigenschaften auf, sofern nicht ungewöhnliche
Behandlungsbedingungen angewendet werden.
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Ferner ist es wichtig, daß das Molverhältnis von Monomethyloldicyandiamid
zu Melamin im Bereich von etwa 11,5:1 bis 3,0:1,0
liegt. Wird mehr
Melamin verwendet, so nimmt die Stabilität der Lösung ab, ohne daß eine deutliche
Steigerung der Auslaugen beständigkeit erreicht wird. Bei Verwendung einer geringeren
Menge an Melamin steigt die Stabilität der Lösung, während die Auslaugebeständigkeit
abnimmt.
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Unter der Bezeichnung Phosphorsäure sind alle Sauerstoffsäuren von
Phosphor zu verstehen, einschließlich H3P04, H3P03, 2H3P04.H20, H4P207, H H4PS06,
O,, HPO3, Polyphosphorsäuren und Gemische dieser Phosphorsäuren.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß kein
freier Formaldehyd vorliegt, d.h. die wäßrige Lösung enthält keinen freien Formaldehyd.
Der gesamte Formaldehyd ist unter Bildung von Monomethyloldicyandiamid vorher umgesetzt
worden. Dies ist wichtig, da feste Massen, die das gewünschte Verhältnis von Monomethyloldicyandiamid
zu Melamin enthalten, hergestellt werden können. Diese festen Massen können leicht
zur Anwendungsstelle transportiert werden, wo sie in Wasser gelöst und mit Phosphorsäure
versetzt werden, wodurch man die gewünschte wäßrige Behandlungs- bzw. Imprägnierlösung
erhält.
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Da kein freier Formaldehyd vorhanden ist, können ferner konzentrierte
wäßrige Lösungen von Monomethyloldicyandiamid und Melamin hergestellt werden und
an die Verwendungsstellen transportiert werden. Dort lassen sich die Lösungen leicht
mit Wasser verdünnen und mit Phosphorsäure versetzen, wodurch man die wertvollen
Imprägnierflüssigkeiten der Erfindung erhält.
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Die festen Massen der Erfindung enthalten ein Gemisch aus Monomethyloldicyandiamid
und Melamin mit einem Molverhältnis von Monomethyloldicyandiamid zu Melamin von
etwa 11,5:1,0 bis etwa 3,0:1,0 Die festen Massen sind unter normalen Bedingungen
länger als sechs Monate und bei Kühlung länger als ein Jahr stabil. Sie können in
Wasser gelöst werden, wodurch man Lösungen von Monomethyloldicyandiamid, Melamin
und der entsprechenden Reaktionsprodukte erhält, die eine Lagerbeständigkeit von
mehreren Monaten aufweisen. Diese Lösungen können mit Phosphorsäure versetzt werden,
wodurch man die erfindungsgemäßen Plüssigkeiten zum Imprägnieren für Holz erhält.
Die die Phosphorsäure enthaltenden Lösungen weisen eine ausgezeichnete Stabilität
auf und sind in Abhängigkeit von bestimmten Faktoren, wie Konzentrætion der Lösung
und Kühlung der Lösung, einige Wochen und länger anwendungsbereit.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der wäßrigen
Imprägnierflüssigkeiten für Holz mit einem Gehalt an teilweise umgesetztem Monomethyloldicyandiamid,
Melamin und Phosphorsäure. Zur Herstellung dieser Lösungen wird zweckmäßigerweise
eine feste Masse mit dem erforderlichen Verhältnis von Monomethyloldicyandiamid
zu Melamin in Wasser gelöst. Die feste Masse enthält Monomethyloldicyandiamid und
Melamin, sowie sehr geringe Mengen an Reaktionsprodukten von Monomethyloldicyandiamid
und Melamin. Anschließend wird die Lösung abgekühlt und gegebenenfalls mit der erforderlichen
Menge an Phosphorsäure versetzt. Der Feststoffanteil in der Lösung wird durch
Zusatz
von Wasser auf den gewünschten Wert gebracht. Nachdem Monomethyloldicyandiamid,
Melamin und Phosphorsäure in Wasser gelöst sind, reagieren sie langsam unter Bildung
von Konaensationsprodukten. Diese wäßrige Lösung aus teilweise umgesetztem Monomethyloldicyandiamid,
Melamin und Phosphorsäure stellt die erfindungsgemäße Flüssigkeit zur Holzbehandlung
dar. Diese Lösung bleibt einige Wochen oder länger klar und stabil, was von der
Kühltemperatur, der Anzahl der Verwendungsfälle und anderen leicht ersichtlichen
Faktoren abhangt. Nach einigen Wochen wird die Lösung trübe und es bilden sich Niederschläge.
Dies ist auf das Entstehen von unlöslichen Kondensationsprodukten zurückzuführen,
die sich für die erfindungsgemäße Holzbehandlung nicht eignen.
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Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Lösungen herzustellen,
indem man konzentrierte Lösungen von Monomethyloldicyandiamid und Melamin mit dem
gewünschten Molverhältnis der Bestandteile mit Wasser verdünnt und anschließend
mit der erforderlichen Menge an Phosphorsäure versetzt. Eine andere Herstellungsmöglichkeit
besteht darin, daß man Monomethyloldicyandiamid und Melamin in Wasser löst und die
Lösung anschließend mit Phosphorsäure versetzt. Bei allen diesen Herstellungsverfahren
erhält man jeweils eine wäßrige Lösung von teilweise umgesetztem Monomethyloldcyandiamid,
Melamin und Phosphorsäure.
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Die auf diese Weise hergestellten wäßrigen Lösungen mit dem gewünschten
Molverhältnis der Bestandteile sind wertvolle
Imprägniermittel,
mit denen Holz in auslaugebeständiger Weise feuerhemmend ausgerüstet werden kann,
wobei eine verringerte Hygroskopizität auftritt. Das Holz kann dabei nach üblichen
Verfahren behandelt werden. Beispiele für entsprechende Behandlungsarten sind Einweichen,
Diffusion in grünes Holz sowie Imprägnierung unter vermindertem oder erhöhtem Druck.
Die Behandlungsweise hängt z.B. von der Holzart, der Stärke des Holzes, dem erforderlichen
Ausmaß an feuerhemmender- Ausrüstung und dem Verwendungszweck des behandelten Holzes
ab. Außerdem hängt die Konzentration der wäßrigen Imprägnierlösungen an Feststoffen
weitgehend von der Behandlungsweise und dem erforderlichen Ausmaß an feuerhemmender
Ausrüstung ab.
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Nach der Behandlung mit der erfindungsgemäßen Imprägnierflüssigkeit
wird das Holz getrocknet und im allgemeinen durch Erwärmen auf Temperaturen von
etwa 60 bis 11000 gehärtet. Dabei kann das Holz nach dem Imprägnieren zunächst auf
übliche Weise auf einen relativ niedrigen Feuchtigkeitsgehalt bei Temperaturen von
etwa 40 bis 7000 getrocknet werden. Anschließend wird es durch Erwärmen auf Temperaturen
von etwa 60 bis 11000 gehärtet. Hartetemperaturen von über 1100C sollten nicht-
angewendet werden, da sie zu einer Beeinträchtigung der Eigenschaften des Holzes
führen könnten. Es ist jedoch sicherzustellen, daß das imprägnierte Holz bei ausreichenden
Temperaturen und genügend lange gehärtet wird. Bei unzureichender Härtung wird das
Imprägniermittel nicht innerhalb der Zellstruktur des Holzes fixiert und somit bei
Wassereinwirkung ausgelaugt. Häufig ist es zweckmäßig, das
imprägnierte
Holz zu Beginn bei etwa 70 0C und sodann bei einer Endtemperatur von etwa 105°C
zu härten. Die Härtetemperatur, die Härtezeit und die anderen Härtebedingungen hängen
von der Größe und den Eigenschaften dcs imprägnierten Holzes und anderen, dem Fachmann
geläufigen Faktoren ab. Die günstigsten Bedingungen können vom Fachmann leicht ermittelt
werden.
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Das erfindungsgemäß behandelte Holz weist eine gegen Auslaugen beständige
feuerhemmende Ausrüstung, eine verbesserte Maßbeständigkeit und eine verminderte
Hygroskopizität auf. Ferner treten bei einem so behandelten Holz keine Verfärbungen
auf.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung, stellen aber keine Beschränkung
dar.
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Beispiel 1 Eine wäßrige Holzbehandlungslösung aus teilweise umgesetztem
Monomethyloldicyandiamid, Melamin und Phosphorsäure wird folgendermaßen hergestellt:
Eine feste Masse aus Monomethyloldicyandiamid (MMD) und Melamin wird durch Vermischen
von 68,9 kg Monomethyloldicyandiamid (0,612 kg/Mol) und 14,5 kg Melamin (0,113 kg/Mol)
hergestellt. Die erhaltene feste Masse weist ein Molverhältnis von MMD zu Melamin
von 5,4:1,0 auf und ist bei Raumtemperatur mindestens ein Jahr stabil. Diese Masse
kann leicht zu einer Holzbehandlungsanlage transportiert werden.
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83,5 kg der festen Masse werden in 83,5 kg Wasser bei Temperaturen
von etwa 50 bis 800C gelöst. Anschließend wird die Lösung
mit kaltem
Wasser verdünnt, bis man eine Lösung mit einem Gehalt an etwa 8,0 Gewichtsprozent
aktivem Feststoff erhält.
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Die verdünnte Lösung wird auf etwa 30 0C abgekühlt und anschließend
langsam mit 118,4 kg 75-prozentiger Phosphorsäure (0,567 kg/ Mol) versetzt. Die
erhaltene Lösung enthält 14,8 Prozent aktive Bestandteile und erweist sich als sehr
wertvoll zur Imprägnierung von Holz, wobei eine auslaugebeständige, nicht hygroskopische
feuerhemmende Ausrüstung erzielt wird.
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Beispiel 2 Eine wäßrige Imprägnierlösung aus teilweise umgesetztem
MMD, Melamin und Phosphorsäure wird folgendermaßen hergestellt: Zunächst werden
2 182 kg einer 37-prozentigen Formaldehydlösung (26,91 kg/Mol) in den Reaktor gegeben
und auf etwa 700C erwärmt.
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Sodann werden 2 268 kg Dicyandiamid (27,0 kg/Mol) innerhalb von 30
Minuten unter Rühren zugegeben. Nachdem das Dicyandiamid vollständig zugesetzt und
gelöst ist, setzt man das Dicyandiamid und den Formaldehyd so lange um, bis der
gesamte freie Pormaldehyd umgesetzt ist (etwa 30 Minuten). Nach der Umsetzung von
Dicyandiamid und Formaldehyd unter Bildung von MMD werden 635,0 kg Melamin (5,039
kg/Mol) zugesetzt, wobei das Reaktionsgemisch auf einer Temperatur von 700C gehalten
wird. Diese Lösung kann gekühlt und direkt zu den Verwendungsstellen transportiert
oder gelagert werden. Sie kann vor dem Transport, der Lagerung oder der Verwendung
auch verdünnt werden. Diese Lösung wird mit 10 935 kg Wasser vermischt, wodurch
man eine Lösung mit einem Gehalt an 30 Gewichtsprozent aktiven Peststoffen erhält.
Diese
30-prozentige Lösung wird anschließend mit 3 376 kg 75-prozentiger
Phosphorsäure (25,83 kg/Mol) vermischt und mit 38 348 kg Wasser verdünnt, wodurch
man 54 092 kg einer wäßrigen Flüssigkeit zur Holzbehandlung mit einem Gehalt an
11,54 Gewichtsprozent aktiven Feststoffen erhält.
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Beispiel 3 Eine wäßrige Lösung zur Holzbehandlung-aus teilweise umgesetztem
Monomethyloldicyandiamid, Melamin und Phosphorsäure wird folgendermaßen hergestellt:
Zuerst werden 6,89 kg MMD (0,061 kg/Mol) und 1,45 kg Melamin (0,011 kg/Mol) bei
70OG in 8,35 kg Wasser bei 700C gelöst. Sodann wird die Lösung gekühlt und mit 56,8
kg 0 Wasser versetzt. Diese Lösung wird auf 30°C gekühlt und anschließend mit 9,48
kg 75-prozentiger Phosphorsäure (0,073 kg/ Mol) versetzt. Die erhaltene Lösung wird
anschließend durch Zusatz von Wasser auf einen Gehalt von 12,5 Gewichtsprozent verdünnt
und ist sodann einsatzbereit -zur Holzbehandlung.
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Beispiel 4 Die Auslaugebeständigkeit von Holz, das mit den Imprägniermitteln
der Erfindung behandelt worden ist, wird mit der Auslaugebeständigkeit von herkömmlich
behandeltem Holz verglichen. Stücke aus "ponderosa pine"- Holz der Abmessungen 31,8
x 19,1 x 12,7 mm werden mit verschiedenen bekannten Mitteln zum feuerhemmend Ausrüsten
und mit den Imprägniermitteln der Erfindung (gemäß Beispiel 1) behandelt. Die Auslaugebeständigkeit
des behandelten Holzes wird mittels einer von 1 bis 10 gehenden relativen Skala
bewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
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Die Proben werden nach dem Vollzellenverfahren mit einem Zyklus von
30 Minuten bei einem Druck von 559 Torr und anschließend 2 Stunden bei Atmosphärendruck
behandelt. Nach dieser Behandlung wird weiteres Imprägniermittel abgewiesen. Anschließend
werden die Proben 16 Stunden bei Raumtemperatur, 24 Stunden bei 500C und 24 Stunden
bei etwa 1050C an der Luft getrocknet und dadurch ausgehärtet. Die so behandelten
und ausgehärteten Proben werden anschließend in kleine Abschnitte von etwa 0,08
mm Stärke geschnitten. Von jedem zweiten Abschnitt wird eine Hälfte in ein U-Rohr
gegeben, wahrend die andere Hälfte zur Kontrolle aufbewahrt wird. Die Probe i. U-Rohr
(etwa 2 g) wird mit 15 kg Wasser 7 1/2 Stunden ausgelaugt. Anschließend werden die
ausgelaugten Proben und die nicht ausgelaugten Kontrollproben zermahlen und auf
ihre Auslaugebeständigkeit untersucht.
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Tabelle 1 Proben-Nr. - Behandlung relativer Wert der AuslauRebeständi:keit
1 Kombination von Borat-, Sulfat- 0 und Phosphatsalzen 2 Mittel gemäß CA-PS 917
334 2,2 3 Mittel gemäß US-PS 2 917 408 2,5 4 Mittel gemäß US-PS 3 832 316 7,5 5
Mittel der Firma Koppers Company, Inc. mit der Handelsbezeichnung "Non-Com Exterior"
8,7 6 Erfindungsgemäßes Mittel gemäß 10,0 Beispiel 1
Beispiel 5
Die feuerhemmenden Eigenschaften von Holz, das mit den Imprägniermitteln der Erfindung
behandelt ist, werden gemäß ASTM E69-50, Verfahren 3, bewertet. Die Ergebnisse von
drei Proben, die mit einem Imprägniermittel gemäß Beispiel 2 behandelt sind, sind
in Tabelle II zusammengestellt. Die Proben aus ponderosa pine-Holz weisen Abmessungen
von 1020 x 19,1 x 9,5 mm auf. Die Proben werden nach dem Vollzellenverfahren 30
Minuten bei einem Druck von 508 Torr und eine Stunde bei einem Druck von 11,2 at
behandelt. Nach dieser Behandlung wird weiteres Imprägniermittel abgewiesen. Das
behandelte Holz wird an der Luft 16 Stunden bei Raumtemperatur, 24 Stunden bei 500C
und 24 Stunden bei etwa 1050C getrocknet und dadurch ausgehärtet.
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Tabelle II Plammenausbreitung Probe %0 Gewichtsverlust 30 sec 1 min
2 min 3 min 4 min 1 16,8 H 5 6 8 8 7 T 100 132 170 170 163 2 18,8 H 5 7 8 8 10 T
87 122 162 173 190 3 16,6 H 8 8 9 9 9 T 80 112 140 162 158 Das erfindungsgemäß behandelte
Holz wird auch in bezug auf Hygroskopizität und Verfärben bzw. Ausblühen beobachtet.
Die Hygroskopizität ist nicht größer als bei unbehandeltem Holz.
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Unter normalen Bedingungen zeigt das Holz auch nach Ablauf eines Jahres
keine Anzeichen von Verfärbungen bzw. Ausblühungen.