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Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Mono- und Dijodhalogenalkanen.
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Di. Herstellung von Perfluoralkunjodiden durch Kettenaufbau mittels
Addition von Perfluorolefinen oder Chlortrifluoräthylen ist vielfach beschrieben
worden. Ihre Verwendungsiög lichkeit als Uydraulik- oder Schmieröle, als Manometer-
oder Sperrflüssigkeiten begründet sich auf ihre physikalischen Eigenschaften, z.B.
hoher Dichte, Nichtmischbarkeit in Wasser, Unbrennbarkeit. Die höheren Homologen
quellen Gummi oder Kunststoffe auch bei höheren Temperaturen nicht. Diese Perfluorjodide
oder die aus Chlortrifluoräthylen gewonnenen Mono-und OL -Dijodide sind soweit sie
Wachse sind, direkt als Öl und Wasser abstoßend Überzugsmaterialien für Metalle,
Lacke, Kunststoffe, oder Textilien und Folien verwendbar. Bei Substitution des Jod.
durch Wasserstoff oder andere. Halogene erhält man chemisch s.hr resistente Verbindungen,
die sogar als Elektroisolieröle hoher Durchschlagsfetikeit und Unbrennbarkeit verwendet
werden. Der Aufbau neuer interessanter Verbindungen wird durch Anlagerung an Verbindungen
mit einer oder mehrerer Doppel- oder Dreifachbindung nach bekanntem Verfahren ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung beschreibt nun ein einfaches sehr wirtschaftliches
Verfahren zum Aufbau höherer Perflmormono-und -djodalkane duroh kurzzeitiges Erhitzen
von Fluorjedalkan-oder Fluorchlorjodalkan in Gemisch mit Perfluorolefinen oder
Chlortrifluoräthylen
auf Temperaturen von 230°C bis 800°C mit Verweilzeiten von weniger als 1 Stunde,
vorzugsweise weniger als 15 Minuten. Besonders vorteilhaft wird das Verfahren für
Olefink, Tetrafluoräthylen, Chlortrifluoräthylen und Perfluorpropylen angewendet,
wobei als Ausgangsmaterial Trifluorjodmethan oder Anlagerungsprodukte der beschriebenen
Olefine mit Jodfluorid bzw. Jodpentafluorid oder Jodchlorid, Jodwasserstoff oder
Jod verwendet werden.
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Besonders dsa Jodäthan ist im Gemisch mit Jodbutan und höheren Homologen
leicht erhältlich, wenn man zu einen Gasgemisch von Jod und Tetrafluoräthylen Fluor
zumischt. Der Joddsmpf läßt sich auch vor den Zusammenbringen mit dem Pluor mischern.
Auch der direkte Eintrag von Jod und Fluor in den Reaktionsraum erlaubt die Telogenherstellung
aus Olefin unmittelbar ia Reaktionaruaum.
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Die Gasgemische von Fluorolefin mit dem Fluoralkanmono- oder -dijodiden
werden nun vorzugsweise in einem Reaktionsrohr oder auch in jedem anderen Behälter
etwa nach folgenden Reaktionstemperature-zeit-bedingungen erhitzt.
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Reaktionstemp. Reaktionszeit weniger als vorzugsweise vorteilhaft
oc weniger als 200 1 Stunde 1 Stunde 230 1 Stunde 30 Minuten 245 1 Stunde 30 Minuten
10 Minuten 260 30 Minuten 15 Minuten 3 Minuten 280 30 Minuten 15 Minuten 90 Sekunden
300 20 Minuten 15 Minuten 40 Sekunden 330 20 Minuten 10 Minuten 20 Sekunden 330
20 Minuten 10 Minuten 10 Sekunden 380 20 Minuten 3 Minuten 6 Sekunden 440 20 Minuten
3 Minuten 5 Sekunden 450 10 Minuten 3 Minuten 3 Sekunden 550 10 Minuten 1 Minute
2 Sekunden 700 und mehr 5 Minuten 1 Minute 0,5 Sekunden Vorteilhaft arbeitet man
kontinuierlich nach Art eines Strömungs rohres oder eines durchströmten Reaktionskessels,
Man kann dabei auch hohen Druck bis über 400 atü anwenden um Reaktionsraum zu sparen,
doch ist es in der Regel besser Kompressoren und Dosierpumpen einzusparen und die
Reaktion bei iiäßigu Druck am besten bei Athmosphärendruck auszuführen. Die erlaubt
auch die Verwendung von Glas. flei mäßigem Unterdruck verläuft die Reaktion gut
und dieser kann oft zur einfacheren Prozessführung gewünscht
seins
z.B. der direkte Anschluß des Reaktionsrochres an eine Vakuumrektifikationssäule,
die die zu niedrigen Homologen aus dem Reaktionegemisch abtrennt und in das Reaktionsrohr
im Kreislauf zurückschickt. Die Anwendung von Druck unter den erfindungegemäßen
Reaktionabedingungen ist nur dann vorteilhaft, wenn ein besonders träges Olefin,
wie z.B. Perfluorpropylen angelagert werden soll. Auch Trifluorjodmetha,n und in
geringem Maße auch Pentafluorjodäthan sind reaktionsträger, als die höheren Homologen.
So ist die Additionsgeschwindigkeit von Trifluorjodmethan fast 6 mal kleiner, als
die der höheren Homologen. Eine Druckreaktion spart dabei sn Reaktionsraum. Die
Anwendung von Druck vereinfacht oft die Einstellung der geünschten Olefinkonzentration
in dem flüssigen Ausgangsmaterial durch Sättigen der flüssigen Fluorjodalkane mit
Olefin bei bestimmtem Druck und Temperatur, worauf dieses z.B. mit Tetrafloräthylen
gesättigte flüsaige Reaktionsgemisch mittels einer Dosierpumpe in den Reaktionsraum
gedrückt wird. Durch geeignete Einstellung am Druckhalteyentil am Ausgang des Kühlere
der nach dem Reaktionsraum die Umsetzungsprodukts abkühlt, kann je nach Wunsch die
Reaktion als Gasreaktion oder als Flüssigreaktion oder auch als heterogene Gas-flüssig-Reaktion
ausgeführt werden.
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Als onstruktionsmaterial für die Telomerisationsreaktion mit Jodiden
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich besonders Hastelloy B und C, Platinmetalle,
Tantal und andere jodbeständige Materialien. Glas, Quarz, Kohlenstoff, Keramik,
eignen sich gleichfalls, ebenso odempfindliche Metalle mit einem
Überzug
aus Teflon (bis etwa 330°C) oder emaillierte Metalle.
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Für die Erzielung von hohen Ausbeuten an einem einzigen homologen
Fluoralkyljodid, das über mehrere Schritte gewonnen werden muß, ist die im Folgenden
besohriebene Verfahrensweise besonders einfach und vorteilhaft. Erfindungsgemäß
wird dabei das Jodid-Olefingeisch im Kreislauf umgewälzt, wobei nicht das gesamte
Reaktionsprodukt aus dem Kreislauf zur Auftrennung in seine Komponenten entfernt
wird, sondern nur die entstandenen höheren Homologen durch Teilkondensation aus
dem Kreislauf entfernt werden. Die aufgebrauchten ausgangsverbindungen, wie niederes
Jodid und Olefin, werden durch genaue Zudosierung ersetzt, oder besonders vorteilhaft
als vorgemischtes Gas mit fest eingestelltem Verhältnis, das aus einem Vorratsbehälter,
der mit dem Kreislauf verbunden ist, entsprechend dem Bedarf angesaugt wird. Dadurch
erübrigt sich sine Regelung und Anpassung an die Reaktionsgeschwindigkeit. Diese
Reaktionsgeschwindigkeit und damit die pro Zeiteinheit anfallende Endproduktmenge
lä(3t sich leicht durch Einstellen der Reaktionstemperatur ändern. Sie beeinflußt
nur bei zu hohem Olefinanteil im Reaktionsraum das Verweilzeitspektrum, wobei die
Erhöhung der Reaktionstemperatur zur Verbreiterung des Verteilungsspektruma der
anfallenden, flüssigen Telomeren führt. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn
die Teilkondensation viel niedrigziedende Produkte ausscheidet, wenn also die Kondensationstemperatur
zu niedrig gewählt wird. Erfindungsgemäß wählt man dgs Jodalkan-Olefin-Gasvolumsverhältnis,
das zur Ergänzung des Kreislaufgases verwendet wird so hoch, wie die
Zahl
der erwünschten 1 g 1 Additionsstufen ist.
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Will man zum Beispiel aus Jodpentafluoräthan und Tetrafluoräthylen
hauptsächlich 1-Jodperfluordecan erhalten, so muß das Kreislaufgas durch ein Gasgemisch
aus Perfluorjodäthan zu Tetrafloräthylen im Molverhältnis 1 : 4 laufend ergänzt
werden.
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Der Reaktionsverlauf wird erfindungsgemäß vorteilhaft aber nach fester
Einstellung dieses Gasgemischverhältnisses, das die gewünschte C-Anzahl des Hauptproduktes
festlegt und nach fester Einstellung der Reaktionstemperautr, die je nach apparativen
Verhältnissen die anfallende stündliche Gewichtsmenge an Reaktionsprodukt festlegt,
in der Hauptsache durch die Wahl der Temperatur für die Teilkondensation bestimmt.
Als Richtwert für diese Temperatur gilt zur Erzielung einer möglichst großen Ausbeute
an Hauptprodukt die Sättigungstemperatur dr erwünschten Verbindung, die zu dem aus
nachfolgender Formel errechneten Dampfdruck (p) gehört: Kn#P # = p (mm Hg) a.(n
+ 1) P - Gesamtdruck im Reaktionsraum in mm Hg n = Molverhältnis Taxogen/Telogen
im Ergänzungsgas für den Kreislauf, = anzahl der addieten Olefineinheiten im Endprodukt.
a = Olefinkoeffizient entsprechend a - 1/a = Volumsanteil olefin im Reaktionsraum.
Wir durch Erhöhen der Umlaufmenge und der Temperatur im Reaktionsraum erniedrigt.
Die Werte sollen für a zwischen 1t05 und 10 liegen, vorteilhaft jedoch zwischen
1,1 bis 2. Bei a-Werten über 2 steigt die Verteilungsbreite der anfallenden Homologen
sehr stark an, was nur zur Herstellung
Wachsen erwünscht sein kann.
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K = Umsatzfaktor. Er soll zur Erzielung einheitlicher Produkte möglichst
niedrig sein. K ist ein Maß für den ungefähren, prosentualen Anteil an nächsthöheren
Homologen im Hauptprodukt. Zu niedere K - Werte erhöhen zwar die Ausbeute an gewünschtem
Produkt sehr stark, jedoch muß dieses von dem erhöhten Gehalt an nächstniedrigen
Homologen abgetrennt und dieses in den Kreislauf gleichmäßig zurückgeführt werden.
Zur Wahl des Werts Kn muß man häufig den Einfluß der daraus errechenten Kondensationstemperatur
auf den ungefähren Gehalt an nächstniederen Homologen im Hauptprodukt kennen, der
jedoch aus dem Partialdruck dieses Homologen im Reaktionegemisch und dem Sättigungsdampfdruck
bei der TeilkonaensationRtomperatur nach bekanntem Verfahren abgeschätzt werden
kann. Im Allgemeinen sind ohne Rektifikation Kn-Werte von 0,2 bis 0,5 gut brauchbar,
wenn es sich um Tetrafluoräthylen als Taxogen handelt. Chlortrifluoräthylen und
höhere Olefine erlauben schon die Optimalverhältnisse bei K-Werten von 0,1 bis 0,3
zu erreichen.
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Wenn man eine einzige Verbindung haben will und sich nicht mit ähnlich
siedenden engen Homologengemischen begnügen will, so wählt man k-Werte von 0,1 bis
0,25, rektifiziert die niederen Homologen ab und fügt sie den Reaktionskreislauf
wieder zu.
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Die Destillationsleistung ist dabei nicht allzugroß. Diese Vorfahrensweise
ist von einer bestimmten Kondensationstemperatur im Kreislauf nicht abhängig und
man wählt sie vorteilhaft tief, z.B.
bei Raumtemperatur. Die in
der oben beschriebenen Weise errechnete Kondensationstemperatur muß bis zur optimalen
Einstellung noch um etwa + 300C variiert werden und kann dann festgelegt werden.
Sobald das anfallende Produkt das molare Tetrafluoräthylen - Jodidverhältnia als
Ergänzungsgemisch erreicht, arbeitet die Anlage ohne weitere Regelung automatisch
und stationär.
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Bei der genauen Einstellung der optimalen Teilkondensationstemperatur,.
bei der Wahl einös engen Verteilungsspektrums, kann man mit Hilfo einer Gasanalyse
im Reaktionsgemisch den Olefingehalt bestimmen, er soll vor Eintritt in die Heiszone
10 bis 50 Vol. betragen, vorteilhaft etwa 25 %. Höhere Olefinkonsenzm trationen
sollen durch Erhöhen der Teilkondenstionstemperatur erniedrigt werden, niedere Olefinkonzentration
unter 10 % sollen zweckmäßig durch Erniedrigen -der Teilkondensationstemperatur
erhöht werden. Eine zu niedere Teilkondensati.onstemperatur bewirkt eine starke
Olefinanreicherung im Reaktionsgemisch und führt zu Wachsen. Bei zu hoher Teilkondensationstemperatur
kommt die Reaktion durch Olefinverarmung langsam zum Stillstand, kann aber durch
Eindrücken einer kleinen Gasmenge von reinem Tetrafluoräthylen in den Kreislauf
immer wieder in Gang gebracht werden. Man muß dann. die Temperatur am Teilkondensator
soweit senken, bis die Reaktion selbständig weiterläuft. Per. Gesamtdruck kann über
20 atü liegen und bis herunter zu 2. mm Hg, je. nach dem Siedebereich der Reaktionsprodukte.
Vorzugsweise wird jedoch nur zwischen einem schwach erhöhten Druck von etwa 5 auü
bis herab zu 5 mm Hg-Säule gearbeitet, wobei besondere Vorteile
die
völlig über- oder unterdrucklose Verfahrensweise bringt, wenn man mit einfachen
Apparaten auskommen will.
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Apparativ läßt sich das Verfahren nach dem erfindungsgemäßen Prinzip
für die Telomerisation von Fluorolefin an Fluorjodalkan auf verschiedene Weise ausgestalten.
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So kann man den Reaktionsuraum von außen beheizen, oder mittels einer
eingebauten Heizfläche. Man kann auch wie in Beispiel 4 beschrieben, die thermische
Anrgeung mittels einer eingebauten direkt oder indirekt elektrisch geheizten Spirale
aus Platinband oder Quarzrchr erreichn, wobei Temperaturen von 3500C bis über 800°C
zweckmäßig sind, wenn man durch entsprechende Strömung für kurie- Kontaktzeiten
sorgt. Zur Teilkondensation können natürlich fest Kühlflächen Verwendung finden,
vorteilhaft ist jedoch die Anwendung einer Rieselkühlung oder einer Schleifer kühlung
unter Verwendung des - anfallenden Kondensats, oil. dadurch kein. komplizierten
großflächigen Einbauten erforderlich sind, außer ggf. geschütteten Füllkörpern.
Der Gaskreislauf kann durch Injektoren, die mit gekühltem Kondensat betrieben werden.
unterstütit werden, soweit, man sich eigene Gebläse hierfür ersparen will.
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Die vorliegende Erfindung beschreibt nun die Möglichkeit zur einfachen
ukomplizierten Herstellung solcher Verbindungen durch kurzzaitiges Erhitzen von
Mono- und dijodalkanen mit Perfluorclefinen oder. Chlortrifluoräthylen auf hohe
Temperaturen.
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Erfindungsgemäß werden die Gazgemische der Olefine in verschiedenem
Verhältnis mit den Jodiden auf Temperaturen von
235°C und darüber
erhitzt, aber weniger als 60 Minuten, wobei bei 240°C die Reaktionszeiten bei 10
Minuten, 260°C " " " 3 " 300°C " " " 40 Sekunden, 330°C " " " 20 " 350°C " " " 10
" 400°C " " " 5 " 450°C und mehr " 3 " und weniger liegen sollen. Diese Zeiten sind
Richtwerte für etwa 10 - 50 % Umsatz. Sie können durchaus im Rahmen einer Größenordnung
erhöht oder erniedrigt werden.
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Beissiele Beispiel 1 Eine mit Glasraschigringen gefüllte Kolonne R
(Zeichnung 1) von 60 mm Durchmesser und 2 m Länge, wird auf 300°C gehalten.
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Durch diese wird von oben das Kreislaufgas mit elner Temperatur von
300°C eingeleitet. Diese Temperatur wird durch den Heizer H eingestellt. Vor diesem
Heizer wird das Kreislaufgaz in einer Mischstrecke intensiv mit frisch zugesetztem
Tetrafluoräthylen oder Chlortrifluoräthylen über 1, dann mit Joddampf über 2 und
gleich darauf mit Halogen, wie Fluorgas, Chlor, oder auch Brom bei 3 vermischt.
Jod und Halogen werden in kleinen Mengen, entsprechend de Verbrauch an Telogen zugesetzt.
Will man jedoch α-#-Dijodperfluor- oder α-#-Dijodperhalogenalkane erhalten,
so setzt man vorteilhaft anstatt Jod und Halogen, nur 1,2-Dijodtetrafluoräthylen
in
entsprechender Menge zu. In der FUllkörperkolonne F wird das Kreislaufgas laufend
von höheren Homologen durch Waschen alit gekühlter, flüssiger Reaktionsmischung
befreit. Dieses Flüssigkeitsgemisch wird von Pumpe P2 laufend umgepumpt und vom
Kühler K auf eine gewünschte, tiefe Temperatur gehalten. Über 4 wird die ausgewaschene
Menge laufend einer kontinuierlichen Rektifikationskolonne zugeführt, wo das gewünschte
Reaktionsprodukt aus dem Sumpf bei S dem Kreislauf entnommen und alle tiefersiedenden
Bestandteile als Dampf über den Dephlegnator abgezogen werden, von wo sie über 5
dem Gaskreislauf beigemischt werden. Auf diese Weise werden bei Arbeite. drücken
von 50 mm bis 5 atü Ausbeuten von mehr als 95 % an höheren Jodperhalogenalkanen
erhalten. Die Raumzeitausbeuten sind verhältnismäßig hoch, die Überwachung der Anlage
wenig aufwendig.
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Beispiel 2 In einer Anlage, wie in Zeichnung 2 beschrieben, wird ein
Gemisch von Tetrafluoräthylen und 1-Jod-tetrafluoräthan im Verhältnis 4,1:1 aus
dem Gasometer G eingeleitet. Das Reaktionsgemeisch wird mittels Pumpe P mit einer
Leistung von etwa 300 Stunde umgewälzt. Im Heizer H wird der Gasstrom zusammen mit
den, durch Rektifikation vom Hauptprodukt in Destillationskolben D abgetrennten,
niederen Homologen, die dampfförmig nach dem Kolonnendephlegmator über 1 entnommen
werden, auf 330 bis 3500C erhitzt. Das so aufgewärmte Gasgemisch wird durch eine
Füllkörperkolonne von 60 mm Durchmesser und 2 m Lange mit Glasraschigringen
von
6 x 6 geschickt. Es wird mit Heizbändern dafür gesorgt, daß die Wand temperatur
der Kolonne auf 340°C gehalten wird. Das Reaktionsgemisch wird an dem unteren Kolonnenende
abgezogen und durchläuft dann einen Kühler von 20 - 30°C, der einen Teil des Reaktionsgemisches
kondensiert. Der gasförmig gebliebens Anteil verbleibt im Kreislauf. Das Kondensat
wird von 1-Jodperfluordecan in der Rektifiziersäule D kontinuierlich befreit und
gelangt dann wieder über 1 in den Kreislauf zurück.
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Über S wird ein etwa 80 bis 90%iges 1-Jodperfluordecan abgezogen.
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Der Restgehalt in diesem Rohprodukt enthält etwa 80 % 1-Jodperfluordecan
und noch 15 % 1-Jodperfluortetradecan, neben Spuren von höheren Homologen. Diese
höheren Homologen lassen sich genau so verwenden und weiterverarbeiten, wie das
Hauptprodukt, wenn man auf ihren höheren Schmel3punkt achtet. Meisten wird das Rohgemisch
direkt der gewünschten Verwendung zugeführt.
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Die Ausbeuten an verwertbaren Perfluormonojodiden C10, C12, C14 betragen
über 97 %. Der Produktenanfall beträgt je nach Reaktortemperatur und Umwälzmenge
zwischen 400 g und 600 g pro Stunde an rohprodukt. Durch Druckerhöhung auf 2 atü
lassen sich etwa 1,5 kg/h gewinnen. Diese Leistung kann durch Temperaturerhöhung
-auf etwa 4000C im Reaktor und Heizer H auf 3 kg/h gesteigert werden.
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Beispiel 3 In einem zylindrischen, langen Glas-, Metall-, oder Kohlenstoff:
behälter (1), gemäß Zeichnung 3, der außen elektrisch geheizt wird, befindet sich
konzentrisch @ine Füllkörperkolonne (2), die durch eine zweite Glaswandung (3) vom
Reaktionsraum (4) thermisch isoliert ist. Der Querschnitt der Kolonne (2) entspricht
etwa dem Ringspaltquersch.itt (4) der Reaktionszone.
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An der Austragleitung befindet sich bei T ein Thermometer, dann folgt
der Flüssigkeitskühler K und die Pumpe P, worauf bei A das gebildete Reaktionsprodukt
aus der (Kreislaufmenge entnommen werden kann. Die Pumpe fördert die Flüssigkeit
wieder zur Aufgabe auf die Kolonne, Die Reaktion steht über Leitung (5) mit dem
Gasometer G direkt in Verbindung. Der Gasometer G enthält ein Gasgemisch aus Telogen
und Tatogen im Verhältnis des gewünschten Telomergrades, z.B. Pentafluorjodäthan
und TetrafluorEthylen 1 : 4. äach Inbetriebnahme der Heizungen H1, H2, H3, deren
Heizleistung sich wie 4 t 2 s 1 verhält und der Pumpe P, wobei vorher zum erstmaligen
Inbetriebsetzen 1-Jodperfluordecan zum Auffüllen des Kreislaufes eingesetzt wurde,
setzt die Reaktion ein.Sobald die Temperatur bei T etwa 105°C erreicht hat, wird
diese Temperatur gehalten und nach merklicher Zunahme der Kreislaufflüssigkeit wird
laufend die anfallende Flüssigkeitsmenge abgezogen. Der Olefingehalt des Reaktorgases
soll bei (6) etwa 25 % betragen.
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Dieser Wert wird bis zur genauen Festlegung der Temperatur bei T laufend
überwacht. Steigt er, so wird T hönar eingestellt, fällt er, so muß T erniedrigt
werden, bis die Olefinkonzentration konstant bleibt. Pumpen und Heizleistung werden
konstant gehalten.
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Die Anlage muß noch mehrere Stunden analytisch überwaoht und nachgeregelt
werden,- worauf die Betriebsbedingungen endgültig festgelegt werden. Nun kann bei
A laufend das Reaktionsprodukt abgezogen werden, das aus 1-Jodperfluoroctan, 1-Jodperfluordecan
und 1-Jodperfluordodecan in etwa gleichen engen besteht. Die ausbeuten sind quantitativ.
Polymerisat entsteht keines. Die Wandtemperatur des Reaktors bei (1) beträgt unten
etwa 490°C, oben etwa 330°C. Bei einem Ringspaltvolumen von etwa 1000 ccm wurden
bei 750 mm Arbeitsdruck 180 g Reaktionsprodukt pro Stunde gewonnen.
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Beispiel 4 In einem von außen kühlbaren Glaskugelbehälter von 10 1
Inhalt ist im unteren Drittel eine elektrisch beheizbare Platinbandspirale untergebracht.
Lurch einen am Boden des Kolbens angebrachten Glashahn lassen sich flüssige Produkte
abziehen. Der Behälter kann auch zylindrische, oder jede andere Form haben.
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Der Behältar wird mit einem Gasgemisch von Trifluorjodmethan oder
Pentafluorjodäthan mit Tetrafluoräthylen im Volumsverhältnis von 2 X @@gefüllt.
Dann wird mit einem Gas@meter verbunden, der Perfluoralkyljodid und Tetrafluoräthylen
im Verhältnis 1 2 3,5 enthält. Man kühlt die Außenwand des Behälters, so daß die
Wandtemperatur auf 75 0C gehalten wird. Nun beheizt man die Platinspirale soweit,
bis die. Oberfläche Temperaturen zwischen 2200C und 7000C erreicht. Durch den entstehenden
heißen Gasstrom werden die Dämpfe, wenn sie an die Spiralwendeln gelangt sind, sofort
nach oben getragen, kühlen an der Wand ab, und
fallen entlang der
Wandung bis zum tiefsten Gefäßpunkt. Dabei geben sie den Anteil an gebildeten höheren
@omologen, der den Sättigungsdampfdruck an der Wandung überschreitet, als Flüssigkeit
an der Wand ab. Wenn also ein @sstimmtes höheres Homologes gewünscht wird, so muß
man nur das hierfür notwendige Olefin -Jodverhältnis einstellen und die Wandtemperatur
einregeln, wora@f ein Geisch, das hauptsächlich aus drei benachbarten, homologen
Jodiden besteht, flüssig abgezegen werden kan@, Man erhält unter den angeg@benen
Bedingungen ein Geisch von etwa gleichen Teilen Perfluorjodhexan, Perfluorjodocan
und Perfluorjoddecan. Der mengenmäßige Anfall ist von der Heizleistung der Spirale
abhängig und kann damit geregelt wer-len. Die Ausbeuten an dein gebildeten Jodiden
ist nahezu quantitativ. Jod und andere Nebenprodukte, auch feste Tetrafluorät ylenpolymere,
die in Äther unlöslich sind, wurden nicht gebildet.