DE1443335B - Verfahren zur Herstellung von alpha -oder beta-Mercapto-propionylglycin und alpha -oder beta-Mercaptopropionylglycinamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von alpha -oder beta-Mercapto-propionylglycin und alpha -oder beta-Mercaptopropionylglycinamid

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DE1443335B
DE1443335B DE1443335B DE 1443335 B DE1443335 B DE 1443335B DE 1443335 B DE1443335 B DE 1443335B
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mercaptopropionylglycine
mice
amide
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glycine
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English (en)
Inventor
Itura Ashiya; Toshioka Nobuo Yodogawa; Yamamoto Shiro Kobe; Mita (Japan)
Original Assignee
Santen Pharmaceutical Co. Ltd., Osaka (Japan)

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Description

35 NH,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von α- oder ß-Mercaptopropionylglycin oder deren Amiden, die neuartige Abkömmlinge der Mercaptopropionsäure darstellen. Diese Verbindungen zeigen therapeutische Wirksamkeit für die Therapie von Vergiftungserscheinungen, die durch verschiedene Arten von Schwermetallen verursacht werden, welche für die Behandlung des Krebses oder bei der Bestrahlung mittels radioaktiver Mittel (z. B. Leukopenie) verabreicht werden.
Weiterhin sind die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen wirksam als Gegengifte bei der Behandlung von Schlangenbissen, wie des Schlangengiftes von Trimeresurus riukiuanus und der Viper.
Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung von α- oder /J-Mercaptopropionylglycin oder deren Amiden ist dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
a) an der Mercaptogruppe durch eine Benzyl-, p-Nitrobenzyl-, Benzoyl- oder p-Nitrobenzoylrest geschützte α- oder ß-Mercaptopropionsäure in an sich bekannter Weise mit einem Halogenierungsmittel in das Säurehalogenid überführt, dieses sodann in an sich bekannter Weise mit Glycin, Glycinamid oder einem Glycinester umsetzt und anschließend die die Mercaptogruppe blockierende Schutzgruppe in an sich bekannter Weise abspaltet oder
b) daß man «- oder ß-Halogenpropionylglycin oder deren Amide oder Ester mit einem Alkali-thiobenzoat, -thioacetat, -alkylxanthogenat, -disulfid * CH3CH-CONH-CH2-COa
SH
CH3-CH-CONh-CH2-COOR'
S —R
CH3-CH-CONH-CH2-CONh2
S —R
> CH3-CH-CONH-Ch2-CONH2
SH
Unter R sind zu verstehen: die Reste
C6H5-CH2-, C6H5CO-
O2N — C6H4 — CH2 — oder
O2N-C6H4-CO;
R' ist ein Alkylrest und X ein Halogenatom und A ein Hydroxylrest (OH) oder ein Aminorest (NH2).
In ähnlicher Weise wird /3-Mercaptopropionylglycin und /3-Mercaptopropionylglycinamid nach der folgenden Arbeitsweise hergestellt:
R — S — CH2 — CH2 — COOH
—► HS-CH2-Ch2-CONH-CH2-COOH R-S-CH2-CH2-COOH
* HS-CH2-Ch2-CONH-CH2-CONH2
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung stellt man «- oder ß-Mercaptopropionylglycin bzw. das Amid so her, daß «- oder /J-Halogenpropionylglycin, deren Amide oder Ester mit einer Schwefelverbindung, die bei der sich anschließenden Zer-
Setzungsumsetzung leicht einen Thiorest bildet, umgesetzt wird, wie es Thiobenzoat, Thioacetat, Alkylxanthogenat, Alkalidisulfid oder Thiosulfat darstellt, wodurch man einen Propionylglycinabkömmling erhält, der einen schwefelenthaltenden Substituenten an seiner α- oder /^-Stellung aufweist. Sodann wird diese Verbindung ohne Abtrennen aus dem Umsetzungsmedium in an sich bekannter Weise zersetzt oder reduziert, wodurch man das gewünschte Endprodukt erhält. Die Umsetzurigsfolge wird an Hand der folgenden Gleichungen erläutert:
CH3 — CH(X) — CONH — CH2 — COA
(OdCrX-CH2-CH2-CONH-CH2-COA) + ZY —> CH3-CH(Y)-CONH-CH2-COa
(oder Y - CH2- CH2-CONH - CH2- COA)
—> CH3-CH(SH)-CONH-CH2-COa
(OdBrHS-CH2-CH2-CONH-CH2-COA)
In diesen Gleichungen stellt X ein Halogenatom dar, A einen Hydroxyrest (OH), Aminorest (NH2) oder Alkyloxyrest (OR), R ist ein Alkylrest, Y ist eine C6H5COS-, CH3COS-, ROCS2- oder S-S-Gruppe, und Z stellt ein Alkalimetall dar.
Die Erfindung wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Man läßt 100 g a-Benzylmercaptopropionsäure mit einem Fp. = 76 bis 78° C, die durch Umsetzen von α-Mercaptopropionsäure mit Benzylchlorid erhalten worden ist, zusammen mit 80 g Thionylchlorid über Nacht stehen. Das überschüssige Thionylchlorid wird entfernt und unter verringertem Druck destilliert. Hierbei erhält man 70 g a-Benzylmercaptopropionsäurechlorid mit einem Sdp. = 138 bis 139° C/7 bis 8 mm Hg.
Sodann werden 25 g Glycin, das in 165 ml einer 2 n-Natriumhydroxydlösung gelöst ist, 70 g a-Benzylmercaptopropionsäurechlorid und 100 ml 2 n-Natriumhydroxydlösung gleichzeitig bei einer Temperatur von 3 bis 5° C eingetropft. Man rührt die Lösung bei Raumtemperatur 3 bis 4 Stunden bis zum Abschluß der Umsetzung. Die Umsetzungslösung wird sodann mit Äther gewaschen, die wäßrige Schicht mit Salzsäure angesäuert, und die erhaltenen Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt. Man kristallisiert aus einem Gemisch aus Methanol und Äthylacetat um. Hierbei werden 60 g a-Benzylmercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 133 bis 134° C erhalten.
Die so erhaltenen 60 g a-Benzylmercaptopropionylglycin werden sodann in 400 ml flüssigem Ammoniak gelöst und bei einer Temperatur von etwa — 500C gehalten. Sodann werden 12 g metallisches Natrium allmählich zugesetzt. Nach der Umsetzung wird überschüssiger Ammoniak entfernt, der Rückstand in Wasser gelöst, mit Äther gewaschen, die verbleibende wäßrige Schicht mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 1 eingestellt und sodann unter verringertem Druck in einem Schwefelwasserstoffstrom eingeengt. Der kristalline Rückstand wird getrocknet und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält hierbei 25 g a-Mercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 95 bis 97°C.
Analysenwert für C5H9O3NS:
Berechnet ... C 36,80, H 5,56%;
gefunden .... C 37,07, H 5,65%.
Beispiel 2
Zu 50 g /j-Benzylmercaptopropionsäure, die durch Umsetzen von /3-Mercaptopropionsäure mit Benzylchlorid erhalten wird, werden 40 g Thionylchlorid gegeben, über Nacht sich selbst überlassen und sodann das Umsetzungsprodukt unter verringertem Druck destilliert. Hierbei werden 46 g ß-Benzylmercaptopropionylchlorid mit einem Sdp. = 150 bis 52° C/ 7 mm Hg erhalten.
Es werden 16 g Glycin in 200 ml einer 1 n-Natriumhydroxydlösung gelöst, bei etwa 5O0C gehalten und sodann 46 g /S-Benzylmercaptopropionylchlorid und 330 ml 1 n-Natriumhydroxydlösung gleichzeitig eingetropft. Sodann wird, wie im Beispiel 1 angegeben, weitergearbeitet. Man erhält so 40 g /3-Benzylmercaptopropionylglycerin mit einem Fp. = 115 bis 117° C. Es werden 40 g /S-Benzylmercaptopropionylglycin in 260 ml flüssigem Ammoniak gelöst und bei einer Temperatur von — 500C gehalten. Anschließend werden allmählich 8 g metallisches Natrium zug'egeben. Nach Abschluß der Umsetzung wird überschüssiger Ammoniak entfernt, der Rückstand in Wasser gelöst, die wäßrige Schicht mit Wasser gewaschen und durch eine Säule Ionienaustauscherharzes stark sauren Charakters geführt, um so das Natriumhydroxyd zu entfernen. Die wäßrige Lösung wird unter verringertem Druck eingeengt, wobei man einen kristallinen Rückstand erhält. Dieser Rückstand wird aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält so 16 g ß-Mercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 100,5 bis 1020C.
Analysenwert für C5H9O3NS:
Berechnet ... C 36,80, H 5,56%;
gefunden .... C 37,12, H 5,48%.
Beispiel 3
Zu 21 g ß-Benzoylmercaptopropionsäure mit einem Fp. = 66,5 bis 67,5° C, die durch Umsetzen von α-Mercaptopropionsäure mit Benzoylchlorid erhalten worden ist, werden 14 g Thionylchlorid gegeben und das Umsetzungsgemisch über Nacht sich selbst überlassen. Anschließend wird überschüssiges Thionylchlorid unter verringertem Druck abdestilliert und der Rückstand in 100 ml Äther gelöst. Dieser Rückstand wird mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und in eine Lösung von 7,5 g Glycin und 4 g Natriumhydroxyd in 100 ml Wasser bei einer Temperatur von 00C zusammen mit einer Lösung von 4 g Natriumhydroxyd in 50 ml Wasser eingetropft. Das Umsetzungsgemisch wird sich selbst über Nacht überlassen, sodann Natriumbicarbonat zugegeben, die ätherische Schicht in Wasser gewaschen und das Waschwasser mit der wäßrigen Schicht zusammengegeben. Anschließend wird mit Salzsäure angesäuert, abgekühlt, der erhaltene Niederschlag abgetrennt, getrocknet und aus einem Gemisch, bestehend aus Äthylacetat und Äthanol, umkristallisiert. Hierbei werden 8 g «-Benzoylmercaptoglycin mit einem Fp. = 159,5 bis 160,5° C erhalten.
Es werden 8 g a-Benzoylmercaptoglycin zu einer Lösung von 9,5 g Bariumhydroxyd in 50 ml Wasser gegeben, auf dem Wasserbad 4 Stunden lang erwärmt,
sodann Schwefelsäure zugegeben und mit Schwefelwasserstoff gesättigt. Der sich ergebende Niederschlag wird abfiltriert, und das Filtrat unter verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wird getrocknet und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält so 2 g a-Mercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 94 bis 970C.
Beispiel 4
Wie im Beispiel 3 angegeben, wird «-p-Nitrobenzoylmercaptopropionsäure, die durch Umsetzen von a-Mercaptopropionsäure mit p-Nitrobenzoylchlorid erhalten worden ist, mit Thionylchlorid umgesetzt. Das so erhaltene Säurechlorid wird mit Glycin umgesetzt, und das a-p-Nitrobenzoylmercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 152 bis 153,50C wird, wie im Beispiel 3 angegeben, hydrolysiert. Hierdurch erhält man das n-Mercaptopropionylglycin.
Beispiel 5
20
Es wird «-Mercaptopropionsäure mit p-Nitrobenzylbromid unter Gewinnen der «-p-Nitrobenzylmercaptopropionsäure mit einem Fp. = 91 bis 93,5° C umgesetzt. Anschließend wird, wie im Beispiel 3 angegeben, mit Thionylchlorid umgesetzt, wodurch das Säurechlorid gewonnen wird, das anschließend einer Umsetzung mit Glycin unterworfen wird. Man gewinnt so das n-p-Nitrobenzylmercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 148 bis 149° C. Diese Verbindung wird anschließend mit metallischem Natrium in flüssigem Ammoniak, wie im Beispiel 1 angegeben, reduziert, so daß man das a-Mercaptopropionylglycin erhält.
Beispiel 6
Es wird a-Benzylmercaptopropionsäure, die durch Umsetzen von a-Mercaptopropionsäure mit Benzylchlorid erhalten worden ist, mit Thionylchlorid unter Gewinnen von a-Benzylmercaptopropionsäure mit einem Sdp. = 133 bis 139°C/7 bis 8 mm Hg umgesetzt. Es werden 31 g Glycinamidhydrochlorid in 150 ml Wasser gelöst, bei einer Temperatur von 2 bis 5° C gehalten, und sodann werden 360 ml einer
1 n-Natriumhydroxydlösung zugesetzt. Anschließend tropft man gleichzeitig 55 g des erhaltenen «-Benzylmercaptopropionsäurechlorids und 270 ml einer
2 n-Natriumhydroxydlösung ein. Das Umsetzungsgemisch wird bei Raumtemperatur 3 bis 4 Stunden lang bis zur vollständigen Umsetzung gerührt, die erhaltenen Kristalle gesammelt und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man gewinnt so 35 g a-Benzylmercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 88 bis 9O0C. Diese Verbindung wird in 150 ml flüssigem Ammoniak gelöst, der bei etwa — 500C gehalten wird, und sodann allmählich 7 g metallisches Natrium zum Durchführen der Reduktion zugegeben. Nach der Umsetzung wird Ammoniak entfernt, der Rückstand in Methanol gelöst, methanolische Salzsäure bis zum leichten Ansäuern zugegeben, der so erhaltene Niederschlag abgetrennt und die Mutterlauge unter verringertem Druck in einem Schwefelwasserstoffstrom eingeengt. Die so gewonnenen Kristalle werden aus einem Gemisch aus Äthylacetat und Äthanol umkristallisiert. Man erhält so 12 g a-Mercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 133 bis 134° C.
65 Analysenwerte für C5H10O2N2S:
Berechnet ... C 37,02, H 6,15, N 17,27%;
gefunden .... C 36,84, H 6,21, N 16,83%.
Beispiel 7
Wie im Beispiel 6 angegeben, stellt man ausgehend von ß-Mercaptopropionsäure das /J-Benzylmercaptopropionylchlorid her. Es werden 3,5 g Glycinäthylesterhydrochlorid mit 50 ml Wasser und 300 ml Äther verrührt. Sodann wird auf eine Temperatur von 0°C abgekühlt und 53 g /J-Benzylmercaptopropionylchlorid und 250 ml 2 n-Natriumhydroxydlösung gleichzeitig eingetropft. Das Umsetzungsgemisch wird bei Raumtemperatur 3 Stunden lang gerührt. Nach Abschluß der Umsetzung wird die ätherische Schicht abgetrennt, mit wäßriger Salz·· säure, Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Anschließend wird getrocknet und der Äther entfernt. Als Rückstand verbleibt der /?-Benzylmercaptopropionylglycinäther. Hierzu werden 150 ml methanolischer Ammoniak gegeben, sich selbst 7 Tage lang überlassen und sodann der Niederschlag aus Methanol umkristallisiert. Man erhält so 35 g /J-Benzylmercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 140,5 bis 141,5° C. Das Abspalten der Benzylgruppe wird, wie im Beispiel 6 angegeben, ausgeführt, indem metallisches Natrium in flüssigem Ammoniak angewandt wird. Anschließend wird der Ammoniak entfernt und zu dem Rückstand Alkohol gegeben. Anschließend wird alkoholische Salzsäure bis zur Kongorotreaktion zugegeben. Der hierdurch erhaltene Niederschlag wird abgetrennt und mit heißem wasserfreiem Alkohol eluiert. Das Eluat wird abgekühlt, und die abgetrennten Kristalle werden mit den Kristallen vereinigt, die durch Einengen der Mutterlauge gewonnen werden. Die vereinigten Kristalle werden aus Alkohol umkristallisiert, wodurch man 13 g ß-Mercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 142 bis 143° C erhält.
Analysenwerte für C5H10O2N2S:
Berechnet ... C 37,02, H 6,15, N 17,27%;
gefunden .... C 36,78, H 6,30, N 17,04%.
Beispiel 8
Es werden 10,5 g a-Brompropionylglycin in 30 ml Wasser gelöst und durch Zugabe von Natriumbicarbonat neutralisiert. Hierzu wird eine Lösung von 7,5 g Thiobenzoesäure und 4,8 g Kaliumcarbonat in 50 ml Wasser gegeben und über Nacht sich selbst überlassen. Am nächsten Tag wird die Lösung filtriert, so daß geringe Anteile an Unlöslichem entfernt werden. Das Filtrat wird sodann durch Zugabe von Salzsäure angesäuert, der so erhaltene Niederschlag abgetrennt und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 12,8 g a-Benzoylmercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 158 bis 161° C.
Die so erhaltenen 8,9 g a-Benzoylmercaptopropionylglycin werden in 18 ml Wasser suspendiert und durch Neutralisieren mit Natriumbicarbonat gelöst. Es werden 9 ml konzentrierter Ammoniak zu der Lösung gegeben, sich selbst über Nacht überlassen und anschließend filtriert. Das sodann abgetrennte Benzoesäureamid wird mit einer geringen Wassermenge gewaschen und das Waschwasser mit dem zuvor erhaltenen Filtrat vereinigt. Aus dieser vereinigten Lösung wird überschüssiger Ammoniak weitestgehend unter verringertem Druck entfernt, sodann mit Salzsäure angesäuert und unter verringertem Druck zur Verringerung auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens eingeengt. Sodann wird
abgekühlt. Die ausgefallenen Kristalle werden abfiltriert. Nach dem Trocknen und Umkristallisieren aus Äthylacetat erhält man 2,95 g a-Mercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 94 bis 96° C.
Beispiel 9
Es werden 10,5 g a-Brompropionylglycin in 30 ml Äthanol gelöst, das 2,8 g Kaliumhydroxyd enthält. Sodann werden 4,2 g Thioessigsäure zugegeben, und man läßt bei Raumtemperatur 2 Tage lang stehen. Der Niederschlag aus Kaliumbromid wird entfernt und das Filtrat unter verringertem Druck eingeengt. Zum Entfernen von Unlöslichem wifd Äther zugegeben, die ätherische Lösung mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und zwecks Entfernen des Lösungsmittels eingeengt. Man hält sodann im Kühlschrank und gibt zwecks Auskristallisieren Petroläther dazu. Später wird filtriert, die Kristalle mit einer geringen Menge Äther-Petroläther gewaschen und getrocknet. Man erhält so 4,2 g a-Acetylmercaptopropionylglycin. Nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat zeigt diese Verbindung einen Fp. = 85 bis 87° C.
Sodann werden 4,2 g a-Acetylmercaptopropionylglycin in 30 ml 2 n-Natriumhydroxydlösung gelöst, 30 Minuten erwärmt, mit Salzsäure neutralisiert und unter verringertem Druck bis zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird aus Äthylacetat umkristallisiert, wobei man 1,9 g a-Mercaptopropionylglycin erhält.
Beispiel 10
Es werden 10,5 g a-Brompropionylglycin in 100 ml Wasser gelöst, durch Zugabe von 4,2 g Natriumbicarbonat neutralisiert und anschließend unter Zugabe von 9,0 g Kaliumxanthogenat sich selbst über Nacht überlassen. Sodann wird filtriert, das Filtrat mit Salzsäure angesäuert, der erhaltene Niederschlag gesammelt und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen und Umkristallisieren aus 30%igem Methanol erhält • man 10,8 g a-Äthylxanthogenpropionylglycin mit einem Fp. = 112 bis 113,5° C.
Zu 8,4 g a-Äthylxanthogenpropionylglycin werden 80 ml konzentrierter Ammoniak bei einer Temperatur von 15° C zugegeben. Das Gemisch überläßt man sich selbst 2 Tage lang. Sodann wird das so erhaltene Xanthogenamid durch Extrahieren mit 50 ml Äther entfernt, in die restliche wäßrige Lösung zwecks Entfernen überschüssigen Ammoniaks Stickstoff eingeleitet, mit Salzsäure angesäuert und mit Natriumchlorid gesättigt. Sodann überführt man in einen Kühlschrank zwecks Kristallisation. Die erhaltenen Kristalle werden abfiltriert und in Exsikkator über Phosphorpentoxyd unter verringertem Druck getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat erhält man 1,7 g a-Mercaptopropionylglycin.
Beispiel 11
Es werden 10,5 g a-Brompropionylglycin in 15 ml Wasser gelöst, mit 4,2 g Natriumbicarbonat neutralisiert und auf dem Wasserbad mit 13,7 g Natriumthiosulfat-Pentahydrat 2 Stunden lang erwärmt. Das Umsetzungsprodukt wird abgekühlt, Salzsäure zwecks Versetzen des überschüssigen Natriumthiosulfats zugegeben und sodann filtriert. Das Filtrat wird mit Natriumhydroxyd alkalisch gemacht und sich selbst 2 Tage lang überlassen. Die Umsetzungslösung wird sodann mit Wasser unter Auffüllen auf 100 ml verdünnt, durch eine Säule Ionenaustauscherharz stark sauren Charakters zweck Entfernen des Kations geführt und unter verringertem Druck zur Trockene eingeengt. Der kristalline Rückstand wird getrocknet und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält so 1,8 g a-Mercaptopropionylglycin.
Beispiel 12
Es werden 7,6 g Thiobenzoesäure in 50 ml Äthanol gelöst, das 3,1 g Kaliumhydroxyd enthält, und sodann 10,5 g a-Brompropionylglycinamid zugegeben. Man läßt das Umsetzungsgemisch 2 Tage lang bei Raumtemperatur stehen. Die Umsetzungslösung wird zusammen mit dem Niederschlag auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens unter verringertem Druck eingeengt. Sodann läßt man mit 50 ml Wasser stehen.
Anschließend werden die Kristalle abgetrennt. Die Kristalle werden mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus Methanol umkristallisiert. Man erhält so 8,6 g a-Benzoylmercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 149,5 bis 15O0C.
Es werden 8,0 g a-Benzoylmercaptopropionylglycinamid in 40 ml 20%igem ammoniakalischem Methanol gelöst und sich selbst über Nacht überlassen. Anschließend wird Ammoniak und Methanol durch Einengen unter verringertem Druck entfernt, der Rückstand in Wasser gelöst, filtriert und Unlösliches in Wasser gewaschen. Das Waschwasser wird mit dem Filtrat vereinigt, bis zur Trockene unter verringertem Druck eingeengt, der Rückstand getrocknet und aus einem Gemisch aus Äthylacetat und Methanol umkristallisiert. Man erhält so 2,2 g a-Mercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 133 bis 135° C.
Beispiel 13
Es werden 7,6 g Thiobenzoesäure in 50 ml Äthanol gelöst, das 3,1 g Kaliumhydroxyd enthält. Sodann werden 11,9g α-Brompropiönylglycinäthylester zugegeben und sich selbst über Nacht überlassen. Das ausgefallene Kaliumbromid wird abfiltriert, das FiI-trat unter verringertem Druck eingeengt und das restliche öl in Äther gelöst. Anschließend wird mit Wasser, wäßriger Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Man trocknet mit wasserfreiem Natriumsulfat, und der Äther wird durch Verdampfen entfernt. Nach Zugabe von Petroläther und Stehenlassen erfolgt ein Auskristallisieren. Die Kristalle werden abfiltriert und mit einem Gemisch aus Äther und Petroläther gewaschen. Man erhält so 13,2 g α - Benzoylmercaptopropionylglycinäthylester mit einem Fp. = 75 bis 77°C,nachdem man aus 60%igem Äthanol umkristallisiert hat.
Es werden 8,9 g des so erhaltenen a-Benzoylmercaptopropionylglycinäthylesters in 100 ml flüssigem Ammoniak gelöst, etwa 60 Stunden lang stehengelassen und Ammoniak entfernt. Die erhaltenen Kristalle werden in Wasser gelöst, um das unlösliche Benzoesäureamid zu entfernen. Das Filtrat wird unter verringertem Druck zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wird aus einem Gemisch aus Äthylacetat und Methanol umkristallisiert. Man erhält so 1,8 g a-Mercaptopropionylglycinamid.
Aus dem in Äthylacetat unlöslichen Anteil erhält man 3,5 g bis-(a-Mercaptopropionylglycinamid) mit
einem Fp. = 165 bis 167° C (Oxydtyp) als Nebenprodukt.
Beispiel 14
Wie im Beispiel 13 angegeben, werden 12 g p'-Benzoylmercaptopropionylglycinäthylester mit einem Fp. = 69 bis 71° C, ausgehend von 11,9 g /i-Brompropionylglycinäthylester, hergestellt.
Es werden 7,4 g dieses /S-Benzoylmercaptopropionylglycinäthylesters mit 8,5 g Bariumhydroxyd-Octahydrat, 50 ml Wasser und 30 ml Äthanol vermischt. Sodann wird 8 Stunden lang in einem Stickstoffstrom auf einem Wasserbad auf eine Temperatur von 70 bis 80° C erwärmt. Nach dem Abkühlen wird die Lösung mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert, ausgefälltes Bariumsulfat abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Das Waschwasser wird mit dem Filtrat vereinigt und unter verringertem Druck bis zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wird in einem Exsikkator über Phosphorpentoxyd unter verringertem Druck getrocknet und aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält so 1,5 g /STMercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 101 bis 103° C.
Durch Oxydation mit Luft des rohen Produktes werden 1,3 g bis-(/S-Mercaptopropionylglycin mit einem Fp. = 197 bis 199° C erhalten.
Beispiel 15
Es wird ein Gemisch aus 6,5 g Natriumsulfid-Nonahydrat und 0,9 g Schwefelblume in 30 ml Wasser durch Erwärmen auf einem Wasserbad gelöst. Sodann wird eine wäßrige Lösung des Natriumsalzes des /9-Brompropionylglycins, das aus 10,5 g /i-Brompropionylglycin, 4,2 g Natriumbicarbonat und 20 ml Wasser hergestellt worden ist, zugegeben und auf dem Wasserbad 2 Stunden lang erwärmt. Es wird eine geringe Menge an Unlöslichem am nächsten Tag abfiltriert, das Filtrat mit Salzsäure angesäuert und nach dem Umkristallisieren aus Wasser 6,8 g bis-(/?-Mercaptopropionylglycin) mit einem Fp. = 197 bis 199° C erhalten. Es werden 6,5 g dieses bis-(/i-Mercaptopropionylglycins) in 65 ml Wasser suspendiert, mittels Neutralisieren durch Zugabe von 3,4 g Natriumbicarbonat gelöst, sodann aus 6 g Aluminiumfolie hergestelltes Aluminiumamalgam zugegeben, allmählich erwärmt und 1,5 Stunden lang bei einer Temperatur von 80 bis 90° C gerührt. Nach dem Abkühlen wird der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Das Waschwasser wird mit Filtrat vereinigt und unter verringertem Druck bis zur Trockene eingeengt und der Rückstand getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus Äthylacetat erhält man 4,2 g /S-Mercaptopropionylglycin.
Beispiel 16
Es wird ein Gemisch aus 6,5 g Natriumsulfid-Nonahydrat und 0,9 g Schwefelblume in 65 ml 80%igem Äthanol unter Erwärmen gelöst. Sodann werden 11,9 g /S-Brompropionylglycinäthylester zugegeben und weitere 2 Stunden lang auf dem Wasserbad am Rückfluß gehalten. Eine geringe Menge an Unlöslichem wird am nächsten Tag abfiltriert, Äthanol aus dem Filtrat unter verringertem Druck verdampft und unter Verfestigen des abgeschiedenen Öls stehen
30
gelassen. Sodann wird filtriert, mit Wasser und einem geringen Volumen an Äthanol gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 6,4 g bis-(/?-Mercaptopropionylglycinäthylester) mit einem Fp. = 120 bis 121° C nach dem Umkristallisieren aus Äthanol.
Es werden 6,4 g bis-(/3-Mercaptopropionylglycinäthylester in 100 ml 20%igem ammoniakalischem Methanol gelöst, 5 Tage lang bei Raumtemperatur gehalten und sodann eingeengt. Hierdurch erhält man 5,4 g Rohkristalle, die nach dem Umkristallisieren aus Wasser zu 4,8 g bis-(/?-Mercaptopropionylglycinamid) mit einem Fp. = 223 bis 225° C führen.
Es werden 4,8 g dieses bis-(/S-Mercaptopropionylglycinamids) in 100 ml 50%iger Essigsäure suspendiert und 4 Stunden lang bei Raumtemperatur mit 2,1 g Zinkstaub verrührt. Am nächsten Tag wird Schwefelwasserstoff in diese Lösung zwecks Entfernen des Zinks eingeführt, filtriert das Filtrat unter verringertem Druck zur Trockene eingeengt und der Rückstand in einem Exsikkator unter Phosphorpentoxyd unter verringertem Druck getrocknet. Nach dem Umkristallisieren aus wasserfreiem Äthanol erhält man 3,2 g /S-Mercaptopropionylglycinamid mit einem Fp. = 142 bis 143,5° C.
Die Ergebnisse der durchgeführten Vergleichsversuche sind in den nachfolgend aufgeführten Tabellen zusammengefaßt, in welchen folgende Abkürzungen verwendet sind:
a-MPG = a-Mercaptopropionylglycin,
/S-MPG = ß-Mercaptopropionylglytin,
a-MPGA = a-Mercaptopropionylglycinamid,
/S-MPGA = /S-Mercaptopropionylglycinamid,
BAL = 2,3-Dimercaptopropanol-l,
i. v. = intravenös,
i. p. = intraperitoneal.
In der Tabelle I sind die Werte der akuten Toxizität der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte und von Thioessigsäure, Thioglycolsäure und 2,3-Dimercaptopropanol-l aufgeführt.
In der Tabelle II ist die entgiftende Wirkung von a- und /S-Mercaptopropionylglycin und von «- und /S-Mercaptopropionylglycinamid gegenüber Quecksilberchlorid im Vergleich zu der entgiftenden Wirkung von Thioglycolsäure, Thioessigsäure, Cystein, 2,3-Dimercaptopropanol-l, Glutathion, Natriumthiosulfat, Thioacetamid gegenübergestellt.
Gluthation, Thioacetamid und «-Mercaptopropionylglycin zeigen eine ausgeprägte entgiftende Wirkung, während /S-Mercaptopropionylglycin ein wenig geringfügiger erscheint und insbesondere Cystein keine Wirkung zeigt.
In der Tabelle III ist die entgiftende Wirkung gegenüber der subakuten Toxizität, verursacht durch Quecksilberchlorid aufgeführt. «-Mercaptopropionylglycin und 2,3-Mercaptopropanol-l zeigen einen langanhaltenden entgiftenden Effekt; Cystein und Thio- glykolsäure zeigen lediglich eine kurzfristige oder vorübergehende entgiftende Wirksamkeit.
Tabelle IV zeigt die Ergebnisse der Vergleichsversuche bezüglich der entgiftenden Wirkung gegenüber Natriumarsenit von «-Mercaptopropionylglycin, /S-Mercaptopropionylglycin, Thioglycolsäure, Thioessigsäure, 2,3-Mercaptopropanol-l, Cystein, Glutathion, Natriumthiosulfat, Calciumthiosulfat und Natriumhydrosulfit. Außer 2,3-Mercaptopropanol-l und
Thioessigsäure zeigte keine der untersuchten entgiftenden Verbindungen gegenüber Natriumarsenit eine ausgesprochene entgiftende Wirkung.
In Tabelle V werden die entgiftenden Wirkungen von a- und /S-Mercaptopropionylglycin und a- und /S-Mercaptopropionylglycinamid gegenüber Oxyphenarsin verglichen mit Cystein, Glutathion, Natriumthiosulfat, Thioglycolsäure, Calciumthiosulfat und Natriumhydrosulfit. Während insbesondere bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkten eine ausgesprochene entgiftende Wirkung festzustellen ist, ist Natriumhydrosulfit weniger wirksam, und Calciumthiosulfat zeigt überhaupt keine Wirkung.
12
Tabelle I
Akute Toxizität
(angegeben in LD50 vermittels intravenöser oder intraperitonealer Injektion bei Mäusen)
2,170 mg/kg Lv. 3,000 mg/kg i. v.
«-Mercaptopropionylglycin ß-Mercaptopropionylglycin a-Mercaptopropionylglycin-
amid 1,570 mg/kg i. v.
/S-Mercaptopropionylglycin-
amid 1,790 mg/kg i. v.
Thioessigsäure 197 mg/kg i. v.
Thioglykolsäure 315 mg/kg i. v.
BaI 100 mg/kg i. p.
Tabelle II
Entgiftende Wirkung gegenüber Quecksilberchlorid (ausgedrückt in Anzahl toter Mäuse)
1 Stunde
2
η nach df
3
;r Verab
4
reichung
5
24 Gesarat Anzahl
der
Todesfälle
• %
0 8 24 8 40/40 100
3 6 11 5 3 7 35/40 87,5 .
0 0 1 1 0 2 4/20 20,0
0 0 0 0 0 0 0/20 0
0 0 1 1 0 6 8/20 40,0
0 0 0 0 1 2 3/20 15,0
0 0 1 O 0 4 5/30 17,0
1 2 0 1 2 9 15/20 75,0
0 0 0 2 0 10 12/20 60,0
17 3 0 0 0 0 20/20 100,0
1 0 0 0 0 0 1/20 5,0
0 0 0 1 0 0 1/10 10,0
0 0 0 0 0 0 0/10 0
0 0 Ο 0 0 0 0/20 0,0
0 1 Ι 0 0 2 4/10 40,0
0 2 0 5 0 11 18/20 90,0
0 1 1 0 0 2 . 4/20 20,0
0 0 1 1 0 6 8/20 40,0
0 0 0 0 0 1 1/20 '. 5,P
1 0 2 3 1 9 16/20 80,0
40 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 verabreicht 40 Mäusen werden 20 mg/kg i. p. des HgCl2 verabreicht (Kontrolle)
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
ct-MPG verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 300 mg/kg
o-MPG verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
/S-MPG verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 500 mg/kg
a-MPGA verabreicht
30 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 500 mg/kg
/S-MPGA verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
Thioglycolsäure verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 200 mg/kg
Thioglykolsäure verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
Thioessigsäure verabreicht
20 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 50 mg/kg
BaI verabreicht
10 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
Cystein verabreicht
10 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 100 mg/kg
Glutathion verabreicht
20 Mäusen verabreicht 20 mg/kg HgCl2
+ 100 mg/kg Glutathion
10 Mäusen werden 20 mg/kg HgCl2 + 300 mg/kg
Natriumthiosulfat verabreicht
20 Mäusen verabreicht 20 mg/kg intraperitoneal
Quecksilberchlorid (Kontrolle)
20 Mäusen verabreicht 20 mg/kg HgCl2
+ 100 mg/kg a-MPG (gegeben als Natriumsalz) 20 Mäusen verabreicht 20 mg/kg HgCl2
+ 100 mg/kg /S-MPG (gegeben als Natriumsalz) 20 Mäusen verabreicht 20 mg/kg HgCl2
+ 100 mg/kg Thioacetamid
20 Mäusen verabfolgt 20 mg/kg HgCl2
+ 100 mg/kg Cystein
Tabelle III
Entgiftende Wirkung gegenüber subakuter Toxizität, verursacht durch Quecksilberchlorid (angegeben LD50 mg/10 g Quecksilberchlorid bei intraperitonealer Injektion)
Stunden nach der Verabreichung 168
24 48 72 0,060
0,108 0,078 0,068 0,170
0,205 0,185 0,170 0,190
0,201 0,190 0,190 0,047
0,120 0,100 0,047 0,112
0,12 bis 0,14 0,12 bis 0,14 0,118 0,16
0,16 0,16 0,16
0,3 0,092 tot
0,45 0,17 0,06 = 50%
HgCl2 nur (Kontrolle)
HgCl2 + 2 mg/10 g a-MPG
HgCl2 + 5 mg/10 g a-MPG
HgCl2 + 2 mg/10 g Thioglykolsäure
HgCl2 + 0,1 mg/10 g BaI
HgCl2 + 0,5 mg/10 g BaI
HgCl2 + 2 mg/10 g Cystein
HgCl2 + 5 mg/10 g Cystein
Die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Zahlenwerte stellen die aus dem Verhältnis der Toten der behandelten Mäuse, denen zwei oder drei verschiedene HgCl2-Dosen intraperitoneal verabreicht wurden, und von drei Gruppen zu jeweils 10 Mäusen, denen eine Dosis verabreicht worden war, errechneten LD50-Werte von HgCl2 in mg/10 g dar.
Aus den Angaben in der Zeile 1 der vorstehenden Tabelle geht beispielsweise hervor, daß die LD50 von HgCl2 allein in 24 Stunden 0,108 mg/10 g, in 48 Stunden 0,078 mg/10 g usw. beträgt; das bedeutet, daß innerhalb von 24 Stunden die Hälfte der Mäuse, denen 0,108 mg/10 g HgCl2 verabreicht wurden, sterben und daß innerhalb von 48 Stunden die Hälfte der Mäuse, denen 0,078 mg/10 g verabreicht wurden,
sterben. Dabei nimmt die Anzahl der toten Mäuse mit der Zeit zu. Aus der letzten Zeile der vorstehenden Tabelle geht hervor, daß die letale Toxizität von zusammen mit 5 mg/10 g Cystein innerhalb der ersten 24 Stunden verabreichtem HgCl2 auf einen Wert herabgesetzt wurde, die ein Viertel des Wertes von HgCl2 betrug. Da jedoch die entgiftende Wirkung von Cystein nur 48 Stunden lang anhielt, war die LD50 des zusammen mit Cystein innerhalb von 72 Stunden verabreichten HgCl2 die gleiche wie diejenige von HgCl2 allein. Aus der dritten Zeile der vorstehenden Tabelle geht schließlich hervor, daß die Wirkung des erfindungsgemäß hergestellten Produktes a-MPG länger anhält und daß nach 48 Stunden die Mäuse nicht mehr sterben.
Tabelle IV
Entgiftende Wirkung gegen Oxyphenarsin (angegeben Anzahl der toten Mäuse)
Stunden nach der Verabreichung j„
Gesamt _ ,üer„.„ Todesfalle
2 3 4 5 24 %
20 Mäusen werden 30 mg/kg i. p. Oxyphenarsin
verabreicht (Kontrolle) 0 0 11 1 10 13/20 65,0
20 Mäusen werden 40 mg/kg Oxyphenarsin verabreicht (Kontrolle) 0 — 4—12 4 20/20. 100,0
20 Mäusen werden 50 mg/kg Oxyphenarsin
(Kontrolle) verabreicht 0 0 3 5 6 6 20/20 100,0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg a-MPG verabreicht 0 0 0 0 0 0 0/10 0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
■ir 100 mg/kg Cystein verabreicht 0 0 0 0 0 0 0/10 0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg 0-MPG verabreicht 0 0 0 0 0 0 0/10 0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
+ 100 mg/kg Cystein verabreicht 0 0 0 0 0 8 8/10 80,0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
+ 100 mg/kg Glutathion verabreicht 0 0 0 0 0 0 0/10 0
10 Mäusen werden 30 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg Natriumthiosulfat verabreicht.. 0 0 0 0 0 7 7/10 70,0
20 Mäusen werden 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 500 mg/kg a-M PGA verabreicht 0 — 0 — 0 0 0/10 0
20 Mäusen werden 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 500 mg/kg /S-MPGA verabreicht 0 — 0 — 0 2 2/20 10
Fortsetzung 16
Stunden nach der Verabreichung 3 4 5 24 Gesamt
1 2 0 0 0 1
0 0 Γ 1 1 5 1/10
0 0 0 0 0 0 8/10
0 0 13 1 2 3 0/10
0 0 0 0 0 0 19/20
0 0 0 0 0 0 0/20
0 0 7 6 0 6 0/20
1 0 2 1 1 9 20/20
0 0 13/20
Anzahl
der Todesfalle
10 Mäusen werden 50 mg/kg Oxyphenarsin
+ 150mg/kg Thioglykolsäure verabreicht ... 10 Mäusen werden 50 mg/kg Oxyphenarsin
+ 200 mg/kg Thioglykolsäure verabreicht ... 10 Mäusen wurden 50 mg/kg Oxyphenarsin
+ 50 mg/kg BaI verabreicht
20 Mäusen verabreicht 40 mg/kg intraperitoneal
Oxyphenarsin (Kontrolle)
20 Mäusen verabreicht 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg a-MPG (gegeben als Natriumsalz) 20 Mäusen verabreicht 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg /9-MPG (gegeben als Natriumsalz) 20 Mäusen verabreicht 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg Calciumthiosulfat
20 Mäusen verabfolgt 40 mg/kg Oxyphenarsin
+ 300 mg/kg Natriumhydrosulfit
Die Versuche zeigen, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen α - Mercaptopropionylglycin, β - Mercaptopropionylglycin, a-Mercaptopropionylglycinamid und /3-Mercaptopropionylglycinamid sich im Vergleich zu den untersuchten bekannten Schwefelverbindungen vergleichbarer Wirkung dadurch auszeichnen, daß sie 10,0
80,0 0
95,0
0,0
0,0
100,0
65,0
eine wesentlich geringere Toxizität bei zum Teil gleicher und zum Teil auch überlegener Wirksamkeit aufweisen, so daß bei allen Vergiftungserscheinungen sofort große Mengen verabreicht werden können, ohne daß schädliche Nebenwirkungen zu befürchten sind.
543/536

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von «- oder /i-Mercaptopropionylglycin oder deren Amiden, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
    a) an der Mercaptogruppe durch eine Benzyl-, p-Nitrobenzyl-, Benzoyl- oder p-Nitrobenzoylrest geschützte α- oder /i-Mercaptopropionsäure in an sich bekannter Weise mit einem Halogenierungsmittel in das Säurehalogenid überführt, dieses sodann in an sich bekannter Weise mit Glycin, Glycinamid oder einem Glycinester umsetzt und an-
    schließend die die Mercaptogruppe blockie-
    rende Schutzgruppe in an sich bekannter Weise abspaltet oder
    b) daß man a- oder /3-Halogenpropionylglycin
    oder deren Amide oder Ester mit einem
    Alkali-thiobenzoat, -thioacetat, -alkylxanthogenat, -disulfid oder -thiosulfat in an sich bekannter Weise umsetzt und anschließend
    die gebildete Thiolverbindung ohne Zwi-
    schenisolierung in an sich bekannter Weise in die entsprechende Mercaptoverbindung überfuhrt,
    wobei man für den Fall, daß als Ausgangsmaterial bzw. ein Glycinester oder ein Halogenpropionylglycinester verwendet wird, die Estergruppe in an sich bekannter Weise in die Amidgruppe überführt.
    oder -thiosulfat in an sich bekannter Weise umsetzt und anschließend die gebildete Thiolverbindung ohne Zwischenisolierung in an sich bekannter Weise in die entsprechende Mercaptoverbindung überführt,
    wobei man für den Fall, daß als Ausgangsmaterial ein Glycinester oder ein Halogenpropionylglycinester verwendet wird, die Estergruppe in an sich bekannter Weise in die Amidgruppe überführt.
    Formelmäßig läßt sich die erfindungsgemäße Verfahrensweise wie folgt darstellen:
    CH3-CH-COOH
    S—R
    > CH3-CH-COX + H2N-CH2-COA
    S—R
    > CH3-CH-CONH-CH2-COa
    .S—R

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