DE1442982B - Verfahren zur katalvtischen Spaltung verdampfbarer Kohlenwasserstoffe mit Wasser dampf - Google Patents

Verfahren zur katalvtischen Spaltung verdampfbarer Kohlenwasserstoffe mit Wasser dampf

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DE1442982B
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English (en)
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Walter Dr 6800 Mannheim Nonnenmacher Helmut Dr 6"O3 Limburger hof Knobloch (verstorben), Rail, Wolfgang Dr , 6840 Lampertheim
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG

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Description

Die Erfindung betrifft die katalytische Spaltung von Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf.
Bei höherer Temperatur reagieren Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf in Gegenwart eines Katalysators unter Bildung eines im wesentlichen aus Wasserstoff, Kohlendioxid, Kohlenoxid und Methan bestehenden Gasgemisches. Die Spaltung von Kohlenwasserstoffen findet in der Technik zahlreiche Anwendungen, beispielsweise für die Herstellung von Methanolsynthesegas oder für die Herstellung von Wasserstoff für die Ammoniaksynthese. Das Verfahren wird gewöhnlich bei Temperaturen oberhalb 600° C durchgeführt. Als Katalysatoren für Dampf-Reformierung werden nickelhaltige Katalysatoren verwendet, die verschiedene Trägermaterialien, wie Magnesia, Tonerde, Kaolin und für gewöhnlich noch ein hydraulisches Bindemittel, enthalten. Der Zusatz eines hydraulischen Bindemittels erfolgt, um dem Katalysator die notwendige mechanische Festigkeit zu geben. In der Regel werden als hydraulische Bindemittel handelsübliche Zemente, wie z. B. Tonerdezement oder Portlandzement, verwendet.
Diese Katalysatoren haben sich bei der Spaltung der gasförmigen gesättigten Kohlenwasserstoffe gut bewährt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die für die Spaltung der gasförmigen gesättigten Kohlenwasserstoffe bewährten Katalysatoren bei der Spaltung verdampfbarer Kohlenwasserstoffe stärkere Kohlenstoffabscheidungen verursachen, die zu Betriebsunterbrechungen durch Verstopfung der Reaktionsrohre führen. Die Neigung zur Kohlenstoffabscheidung läßt sich zurückdrängen, wenn man einen größeren Wasserdampfüberschuß verwendet. Dieser Wasserdampf überschuß beträgt bei den üblichen Spalttemperaturen um 700° C bei der Spaltung einer Benzinfraktion mindestens 6 bis 7 Mol Wasserdampf pro Grammatom C. Bei der Spaltung verdampfbarer Kohlenwasserstoffe unter Druck neigen die Katalysatoren noch stärker zur Kohlenstoffabscheidung. Dazu kommt, daß unter diesen Bedingungen auch häufig ein Zerfall der verwendeten Katalysatoren auftritt.
In der USA.-Patentschrift 2 743 171 ist ein Verfahren zur katalytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen in Gegenwart eines Katalysators beschrieben, der Metalle der achten Nebengruppe auf einem oxidischen Träger, wie beispielsweise Aluminiumoxid, Kieselsäure usw., enthält. Nach der Lehre der genannten Patentschrift geschieht das Kalzinieren dabei vor der Verformung des Katalysators. Diese Behandlung dient lediglich der Zersetzung von Fällungsoder Tränkungsprodukten der hydrieraktiven Metallkomponenten zu den entsprechenden Metalloxiden.
Darüber hinaus ist- in der USA.-Patentschrift 2 125 743 ein kalzinierter Katalysator beschrieben, der für die Umsetzung von gasförmigen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von Wasserdampf zur Erzeugung von Wasserstoff und Kohlenmonoxid geeignet ist. Dieser Katalysator enthält Nickel, Magnesiumoxid und Borsäure.
Es wurde nun gefunden, daß man Betriebsstörungen und Nachteile häufigen Katalysatorwechsels bei der katalytischen Spaltung von verdampfbaren Kohlenwasserstoffen mit einem Siedebereich von 30 bis 200° C mit Wasserdampf bei Temperaturen von 600 bis 950° C und bei Drücken bis zu 40 at vermeidet, wenn man die Spaltung in Gegenwart eines Katalysators durchführt, der aus 10 bis 30 Gewichtsprozent Nickel, 10 bis 70 Gewichtsprozent Magnesiumoxid und 10 bis 65 Gewichtsprozent Aluminiumoxid besteht und der bei seiner Herstellung nach der Verformung bei Temperaturen oberhalb 1050° C kalziniert worden ist.
Die anzuwendende Temperatur hängt von dem gewünschten Restmethangehalt im Endgas ab. Vorteilhaft arbeitet man bei Temperaturen zwischen 700 und 950° C. Man kann bei Normaldruck, vorzugsweise bei erhöhtem Druck, arbeiten, z. B. bei 3 bis 40 at,
ίο insbesondere bei 8 bis 20 at. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Spaltung von Benzinfraktionen, insbesondere unter Druck, mit hohen Ausbeuten und Katalysatorbelastungen, ohne Störungen durch Katalysatorzerfall oder Kohlenstoffabscheidung.
Man kann die Reaktion gegebenenfalls auch so leiten, daß einige Prozente Restkohlenwasserstoff verbleiben, die in einer anschließenden zweiten Stufe partiell verbrannt werden. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man danach auch schwefelhaltige Ausgangsstoffe verarbeiten kann, z. B. Benzinfraktionen mit einem Schwefelgehalt bis zu 700 mg S/kg Ausgangsstoff. Es ist zweckmäßig, bei Verarbeitung schwefelhaltiger Ausgangsstoffe bei Temperaturen über „750° C zu arbeiten.
Im allgemeinen wird mit einem Überschuß an Wasserdampf gearbeitet. Die Höhe des Wasserdampfüberschusses hängt von dem angewendeten Druck ab. Bei Drücken von über 5 at verwendet man vorteilhaft z. B. 4 bis 5 Mol. Wasserdampf pro Grammatom C. ■
Der Nickelgehalt des Katalysators kann zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent liegen, vorzugsweise
. zwischen 15 und 25 Gewichtsprozent. Der Magnesiumoxidgehalt des Katalysators kann 10 bis 70 Gewichtsprozent, bevorzugt 40 bis 50 Gewichtsprozent, der Gehalt an Tonerde 10 bis 65 Gewichtsprozent, vorzugsweise 15 bis 30 Gewichtsprozent, betragen. Es ist günstig, bei der Herstellung des Katalysators das Aluminiumoxid in· Form von y-Tonerde zuzusetzen. Man kann den Katalysator beispielsweise auf folgende Art herstellen: Durch Eintragen von Magnesiumoxid in Nickelnitratlösung wird das Nickel als Nickelhydroxid ausgefällt. Die vorher getrocknete Masse wird bei Temperaturen .oberhalb 600° C abgeröstet. Der Röstmasse wird gegebenenfalls weiteres Magnesiumoxid und das Aluminiumoxid in Form von y-Tonerde zugesetzt. Die trockene Mischung wird mit Wasser angefeuchtet und in einem Mischer längere Zeit intensiv bearbeitet und verdichtet. Danach wird die Masse zu geformten Katalysatoren verpreßt, die bei Temperaturen oberhalb 10500C, z.B. bei'llOO
bis 1250° C, kalziniert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert werden.
Beispiel 1
Zu 50 kg einer Nickelnitratlösung, die 6,7 kg Nickel enthält, werden 16,3 kg Magnesiumoxid hinzugefügt und das Nickel als Nickelhydroxid ausgefällt. Die pastenartige Masse wird bei etwa 80° C getrocknet und schließlich bei einer Temperatur von 700° C abgeröstet. Zu der fertigen Röstmasse werden weitere 2 kg Magnesiumoxid und 6,7 kg /-Al2O3 hinzugefügt. Die Masse wird zunächst trocken gemischt, mit Wasser versetzt, längere Zeit in einem Mischer bearbeitet und verdichtet und danach tablettiert. Die
fertigen Tabletten werden anschließend bei 110O0C kalziniert.
Über 270 cm3 dieses Katalysators wird ein Dampfgemisch von 80 g/h aus einem Leichtbenzin der Flüssigkeitsdichte von 0,7 g/cm3 und 560 g/h Wasser geleitet. Das Dampfgemisch wird auf 350° C vorgeheizt. Die angewendete Wassermenge beträgt 5,5 Mol Wasser pro Grammatom C. Die Reaktionstemperatur wird auf 7000C gehalten, der Druck am Ende des Reaktors beträgt 16 at. Der Versuch wird über einen Zeitraum von 12 Tagen ausgedehnt. Es tritt keine Verstopfung des Reaktionsrohres durch Kohlenstoffabscheidung oder Katalysatorzerfall ein. Während der ganzen Versuchsdauer bleibt die hohe Aktivität des Katalysators erhalten. Man erhält 473 Nl/h trockenes Spaltgas folgender Zusammensetzung:
3,4°/o Methan,
72,2 °/o Wasserstoff,
7,1 % Kohlenmonoxid,
17,3% Kohlendioxid.
Beispiel 2
142 g/h Leichtbenzin der Dichte 0,7 g/cm3 wird zusammen mit 900 g/h Wasser verdampft und nach dem Überhitzen des Gemisches auf 350° C über 270 cm3 des gleichen Katalysators wie in Beispiel 1 beschrieben geleitet. Die angewendete Wassermenge beträgt 5 Mol Wasser pro Grammatom C. Die Temperatur längs des Reaktionsrohres wird auf 700° C gehalten, der Druck am Reaktorausgang beträgt 13 kg/cm2. Die Aktivität des Katalysators bleibt während einer mehrtägigen Versuchsdauer konstant. Es tritt keine Störung des Versuchs durch Kohlenstoffabscheidung oder Katalysatorzerfall ein. Man erhält 830 Nl/h trockenes Spaltgas mit folgender Zusammensetzung:
4,2 °/o Methan,
71,1% Wasserstoff,
6,9 °/o Kohlenmonoxid,
17,7 % Kohlendioxid.
Behält man die Bedingungen dieses Versuchs bei, verwendet aber an Stelle des in Beispiel 1 beschriebenen Katalysators 270 cm3 eines für die Methanspaltung und die Spaltung gasförmiger Kohlenwasserstoffe bewährten, handelsüblichen Katalysators, bestehend aus 16% Nickel, Magnesiumoxid, Kaolin und Tonerdezement, so muß der Versuch innerhalb weniger Stunden infolge starker Verkokung des Reaktionsrohres abgebrochen werden.
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Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur katalytischen Spaltung verdampfbarer Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 30 bis 200 ° C mit Wasserdampf be? Temperaturen zwischen 600 und 950° C und bei Drücken bis zu 40 at, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltung in Gegenwart eines Katalysators durchführt, der aus 10 bis 30 Gewichtsprozent Nickel, 10 bis 70 Gewichtsprozent Magnesiumoxid und 10 bis 65 Gewichtsprozent Aluminiumoxid besteht und der bei seiner Herstellung nach der Verformung bei Temperaturen oberhalb 1050° C kalziniert worden ist.

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