DE143868C

DE143868C -

Info

Publication number: DE143868C
Application number: DE1902143868D
Authority: DE
Priority date: 1902-01-05
Filing date: 1902-01-05
Publication date: 1903-08-21

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft einen Obst- und Gemüsepflücker, der in bekannter Weise aus einem auseinander federnden, mit Griffen für die Finger versehenen Bügel besteht, dessen Enden, ähnlich wie bei Zigarrenabschneidern, ein Messer bezw. eine Scheide für dieses tragen, wobei die Frucht mit einer Hand abgeschnitten und zu gleicher Zeit festgehalten werden kann, so daß die andere Hand zum Halten des Korbes freibleibt.

Bei Obstpflückern dieser Art besteht ein wesentlicher Übelstand darin, daß den Schneidmessern nicht die für leichten und sicheren Schnitt erforderliche Anordnung gegeben ist, so daß es oft vorkommt, daß zum Abschneiden der Frucht ein verhältnismäßig großer Kraftaufwand nötig ist oder die beabsichtigte Schneidwirkung ausbleibt. Dieser Übelstand ist nach vorliegender Erfindung dadurch beseitigt, daß beiden Teilen, dem Messer und der Scheide, eine ganz genaue, von dem Scharnierzapfen des Bügels unabhängige Führung zueinander gegeben ist. Zu diesem Zwecke sind die beiden Schneidteile entsprechend ihrer Schwingung um den Scharnierbolzen derart gekrümmt, daß sie gegenseitig stets allseitig anliegen, also niemals aus der Schneidebene austreten können.

Auf der Zeichnung ist dieser Obst- und Gemüsepflücker in

Fig. ι in der geöffneten Stellung und in
Fig. 2 in der geschlossenen Stellung veranschaulicht.

Zwei um einen Bolzen α scharnierartig angeordnete Arme b und c stehen unter dem Einfluß einer Feder d, welche dieselben für gewöhnlich auseinander spreizt. Mittels einer zum Einstecken des Zeigefingers dienenden Hülse e und zum Einstecken des Daumens dienenden Hülse f oder in anderer Weise können die beiden Arme b und c durch Druck der genannten beiden Finger gegeneinander bewegt werden (Fig. 2). Der eine Arm b ist mit einem der Schwingung um den Scharnierbolzen entsprechend gekrümmten Messer g versehen, dessen Schneidkante einen einspringenden Winkel bildet. Der andere Arm ist mit einer Scheide h von ähnlicher Gestalt versehen, welche oben messerartig ausgebildet sein kann. Beim Zusammendrücken der beiden Arme b c tritt das Messer in die Scheide (Fig. 2) und durchschneidet den zwischen die beiden einspringenden Winkel der Teile g und h gebrachten Stiel einer Frucht.

Das Messer g wird während des ganzen Schnittes von den Wandungen der Scheide h von allen Seiten umgeben und infolgedessen allseitig geführt, wodurch ein Ausweichen eines der Teile ausgeschlossen ist und ein richtiger Schnitt bei geringem Kraftaufwand herbeigeführt wird.

Claims

Pate nt-Anspruch:

Obst- und Gemüsepflücker mit an den Enden eines auseinander federnden, mit Griffen versehenen Bügels angeordneter, aus

einem Messer und einer Scheide bestehenden Schneidvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (g) und die Scheide (h) entsprechend ihrer Schwingung um den Scharnierbolzen ^/gekrümmt sind, so daß beide Teile nicht nur quer zu ihrer Bewegungsrichtung, sondern auch in der Schneidrichtung zwangläufig gegeneinander geführt sind, zum Zwecke, bei sicherem und leichtem Schnitt den Scharnierteil zu to entlasten und dadurch die Dauerhaftigkeit des Pflückers zu erhöhen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.