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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung einer fliegenden
Trennvorrichtung eines Walzwerkes für Rohre oder dergleichen Walzgut mit einem an
Kurbeln umlaufenden Trennwerkzeug und einem walzwerksabhängigen, auf bestimmte abzutrennende
Walzgutlängen einstellbaren Kurbelantrieb mit einer von der Einlaufgeschwindigkeit
des Walzgutes abgeleiteten Differential-Gleichlaufregulierung.
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Es ist bekannt (Maschinenbautechnik, Heft l/1958; S. 50), dem Hauptantrieb
einer fliegenden Trennvorrichtung eines Walzwerkes mit einem an Kurbeln umlaufenden
Trennwerkzeug über ein Differentialgetriebe eine von der Werkstück- bzw. Walzgutgeschwindigkeit
abgeleitete Regelung zuzuordnen.
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Bei einem solchen Werkzeug soll die Längengenauigkeit der abzutrennenden
Abschnitte verbessert und die Verluste durch Abfälle sollen verringert werden.
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Mit bekannten Steuereinrichtungen war eine genaue Längenaufteilung
mittels der Trennvorrichtung nicht möglich. Auch konnte dieses Ziel mit einer bekannten
Steuereinrichtung für hin- und herlaufende Sägen nicht erreicht werden, bei der
für den Vergleich der Geschwindigkeit Rollen vorgesehen waren sowie ein Differential,
um eine Handeinstellung der von der Säge geschnittenen Längen zu ermöglichen, während
sich die Säge im Betrieb befand. Eine genaue Aufteilung der ablaufenden Stranglängen
war nicht möglich.
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Auch bei dem bekannten walzwerksabhängigen, auf bestimmte abzutrennende
Walzgutlängen einstellbaren Kurbelantrieb mit einer von der Einlaufgeschwindigkeit
des Walzgutes abgeleiteten Differential-Gleichlaufregulierung war dieses Problem
nicht zufriedenstellend zu lösen, da bei den schnellaufenden Sägen mechanische Rückwirkungen
und ein erheblicher Verschleiß nicht auszuschließen waren.
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Alle die genannten Probleme werden nun erfindungsgemäß mit einem Male
dadurch beseitigt, daß der Kurbeltrieb ein. Differential mit einem vom Walzenantrieb
abgeleiteten Haupteingang und einen Hilfseingang aus einem mit konstanter Drehzahl
betriebenen elektrischenDifferentialantrieb aufweist, der in bekannter Weise in
Abhängigkeit vom Vergleich der Geschwindigkeiten von Walzgut und Kurhehr betrieben
ist.
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Eine vorzugsweise Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß der
Differentialantrieb einen Hauptantriebsmotor und einen Nebenantriebsmotor aufweist
und durch zwei die Nebenmotore über einen Verstärker speisende, gegeneinandergeschalteteDrehfeldgeber,
von denen der eine der Ausgangswelle des Antriebsdifferentials und der andere einer
am Walzgut laufenden Meßrolle zugeordnet ist.
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An den Antrieb ist also ein Ausgang angeschlossen, dessen Geschwindigkeit
proportional der algebraischen Summe der Geschwindigkeiten des Haupteingangs und
des Hilfseingangs ist. Der Antrieb für den Haupteingang ist darüber hinaus in seiner
Geschwindigkeit der Geschwindigkeit des Walzwerks proportional. Der Hilfseingang
wird mit solcher Geschwindigkeit angetrieben, daß der Ausgang des Differentials
einem genau bestimmten Verhältnis zur Geschwindigkeit des in der Trennvorrichtung
einlaufenden Gutes entspricht.
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Durch eine besondere Vorrichtung wird eines der Geschwindigkeit der
Hauptantriebswelle der Trennvorrichtung entsprechendes Rückkopplungssignal erzeugt,
wobei die Steuerung auf beide signalerzeugenden Vorrichtungen anspricht und das
Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit des in die Trennvorrichtung einlaufenden
Gutes und der Geschwindigkeit der Hauptantriebswelle konstant gehalten wird, eine
Maßnahme, die bisher nicht möglich schien.
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Ganz besonders genaue Längenzuschnitte erhält man dadurch, daß der
Differentialantrieb zur Einstellung der Länge der von der Trennvorrichtung abgetrennten
Abschnitte stufenlos regelbar ist. Man ist nunmehr von den Schwankungen der Motorgeschwindigkeit
befreit.
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Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun an Hand
der Zeichnungen näher erläutert werden, in denen F i g. 1 die Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Gesamtanordnung mit einer fliegenden Säge zeigt; F i g. 2 ist eine
Seitenansicht zur F i g. 1; F i g. 3 zeigt einen Schnitt gemäß Linie 3-3 der F i
g. 2; F i g. 4 veranschaulicht schematisch Ausführungsformen von Differentialantriebsmechanismen.
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In den F i g. 1 und 2 ist mit 10 die Gesamtanordnung der fliegenden
Säge bezeichnet; mit welcher ein Rohrstrang od. dgl. von dem Walzwerk aus der Säge
zugeführt wird.
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Der Säge 10 wird das Rohr P von einem mit 11
bezeichneten
Walzwerk aus zugeführt und in Abschnitte bestimmter Länge getrennt. Das letzte Walzgerüst
des Walzwerks ist mit 12 bezeichnet. Die Walzen dieses Walzwerks führen den Rohrstrang
P der fliegenden Säge 10 - zu. Erwiinsshtenfalls können zwischen den Walzen
12 und der Säge 10 nicht dargestellte Tragrollen für den Strang angeordnet sein.
Das Walzwerk wird von einem Walzenantriebsmotor 14 über zweckentsprechend ausgebildete
Getriebe 15 und 16, die durch eine Kupplung 17 aneinander angeschlossen sind, und
die Welle 18 angetrieben. Der Motor 14 treibt auch die Säge 10 an,
und zwar über das Reduktionsgetriebe 15; eine den Haupteingang bildende Welle 19,
ein Differential 20, welches über seine Antriebswelle 21, die im folgenden als Hauptantriebswelle
bezeichnet und weiter unten beschrieben werden wird, und ein stufenlos regelbares
Getriebe 22 und eine Antriebswelle 23.
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Die fliegende Säge 10 weist eine auf einem Fundament oder einer
Grundplatte aufruhende Rahmenkonstruktion 24 auf. Diese Rahmenkonstruktion trägt
das Schneidwerkzeug, gemäß der Ausführungsform :ein Kreissägeblatt 25. Das Sägeblatt
wird durch einen Motor 26 angetrieben; es sitzt unmittelbar auf der Welle dieses
Motors. Sägeblatt und Motor sind in einer Wagenkonstruktion 27 untergebracht, die
ihrerseits von an Kurbeln 29 angebrachten Kurbelzapfen 2,8 getragen wird. Die Kurbeln
sind auf Kurbelwellen 30 gelagert, die sich in demnach oben erstreckenden kastenartigen
Teil 32 der Rahmenkonstruktion 24 angeordneten Lagern drehen. Die Kurbeln werden
von der Antriebswelle ,23 über zweckentsprechend ausgebildetete Kraftübertragungsmechanismen
angetrieben. Zufolge dieser Anordnung wird das Sägeblatt 25 durch die Kurbelarme
30 in einer kreisförmigen Bahn bewegt, wobei es- im Zuge dieser Bewegung
immer parallel zu sich selbst, rechtwinklig zu der Bahn des Rohrstranges P verbleibt.
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Um zu bewirken, daß die Bahnen des Sägeblattes und des Walzgutes sich
schneiden und dann die Säge das Walzgut schneiden kann, wird dieser periodisch
-durch
einen nicht kreisförmigen Nocken 35 mit zwecks Führung des Wälzgutes; wie bei 36
angedeutet, gekehlten Umfangsfläche in die Bahn des Sägeblattes abgelenkt. Der Nocken
weist an seiner höchsten Stelle bei 37 eine Einkerbung auf; so daß das Sägeblatt
das Rohr abtrennen kann, ohne in den Umfang des Nockens einzuschneiden.
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Der Nocken 35 läuft synchron zu den das Sägeblatt 25 tragenden Kurbeln
29 so um, daß sein eingekerbter Scheitelpunkt, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist,
mit dem Sägeblatt dann zusammenfällt, wenn dieses sich am tiefsten Punkt seiner
Bahn befindet. Die Nockenwelle 38 ist in einem Exzenter so gelagert, daß
der Nocken 35 zwecks Ablenkens des Rohrstranges in die Bahn des Sägeblattes je nach
der gewünschten Länge des abzutrennenden Rohrabschnittes einmal im Verlauf von zwei,
drei oder auchmehr Umdrehungen des Nockens. angehoben wird.
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Wie oben bereits erwähnt wurde, hängt bei fliegenden Sägen der vorliegenden
Art die Länge der durch sie abgetrennten Abschnitte von der Geschwindigkeit, mit:
welcher der Strang die Säge passiert und dem Takt, mit welchem die Schnitte ausgeführt
werden, ab. Die Anzahl der Schnitte, die das Sägeblatt je Minute ausführt, ist durch
die Umlaufgeschwindigkeit des Sägeblattes in seiner Kreisbahn und die Frequenz der
Ablenkungen des Stranges in diese Kreisbahn gegeben. Falls das Sägeblatt z. B. 60
Umläufe je Minute in seiner Kreisbahn ausführt, und der Strang bei jedem zweiten
Umlauf des Nockens in die Bahn des Sägeblattes abgelenkt wird, so führt dieses 30
Schnitte je Minute aus. Falls hierbei das Werkstück sich durch die Säge mit einer
Geschwindigkeit von 270 Metern/min bewegt, so beträgt die Länge. der durch die Säge
abgetrennten Abschnitte 270: 30 oder genau 9 Meter. Die Anzahl von Schnitten, die
die Säge je Minute ausführt, wird durch die Einstellung des Exzenterantriebes für
den Nocken bestimmt, der die Anzahl von Umläufen des Sägeblattes in -seiner Bahn
je Schnitt und je Minute steuert. Für eine gegebene durch den Exzenter bestimmte
Anzahl von Umläufen je Schnitt hängt-deshalb die Anzahl der Schnitte, die je Minute
von .der Säge ausgeführt werden, von der Drehzahl der -Antriebswelle 23 ab. Diese
Drehzahl wird ihrerseits durch die Einstellung des stufenlos regelbaren Getriebes
22 und die Drehzahl der Abtriebswelle des Differentials, d. h: der Hauptantriebswelle
21, bestimmt. Deshalb bleibt, solange die Geschwindigkeit der Hauptantriebswelle
21 genau in einer festen Beziehung zu der Geschwindigkeit, mit welcher der Rohrstrang
P in die Säge 10 eintritt, gehalten wird; bei einer gegebenen Einstellung
des stufenlos regelbaren Getriebes 22 und einer durch den Antrieb des Exzenters
bestimmten Schnittfrequenz die Länge der durch die Säge vom Strang abgeschnittenen
Rohrabschnitte od. dgl. mit einem hohen Grad von Genauigkeit, unabhängig von .Änderungen
der Geschwindigkeit, mit welcher der Rohrstrang das Walzwerk verläßt, konstant.
Das konstante Verhältnis zwischen der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Rohrstranges
P und der Drehzahl der Welle 23 wird aufrechterhalten durch genaue Messung der Geschwindigkeit
des Rohrstranges auf dem Wege zwischen dem letzten Walzgerüst 12 des Walzwerkes
11 und der Säge 10; sowie genaue Messung der Drehzahl der Hauptantriebswelle 21,
Vergleich dieser Geschwindigkeiten und Benutzung von durch diesen gewonnenen Impulsen
für die Regelung der Umlaufgeschwindigkeit der Welle 23.
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Die genaue Messung der Geschwindigkeit des Rohrstranges P erfolgt
durch ein zwischen dem Walzwerk 11 und der Säge 10 möglichst nahe
derselben angeordnetes Geschwindigkeitsmeßrad 40.
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Wie insbesondere aus F i g. 3 ersichtlich ist, liegt dieses Rad
40 am Scheitel des Rohrstranges P an. Es sitzt auf einer bei 43 von einer
an einem aufwärts gerichteten Rahmenglied 44; das von der Grundplatte 45 getragen
wird, verschwenkbaren Konsole 42 getragenen Welle 41. Der Rohrstrang P wird durch
eine ihn an das Meßrad 40 anlegende, eingekehlte Führungsrolle 46 getragen, die
in auf der Grundplatte 45 befestigten Ständern 47 gelagert ist: Um einen ordnungsgemäßen
Kontakt zwischen dem Umfang des Rades 40 und des Rohrstranges P zu sichern,
ist an der Grundplatte ein Preßluftzylinder 48 schwenkbar angebracht; dessen Kolbenstange
49; wie bei 50 dargestellt; schwenkbar mit einer an der das Rad
40 tragenden Konsole 42 befestigten Konsole 51 verbunden ist. .-Durch
Beaufschlagen des Zylinders 48 mit Preßluft wird die Kolbenstange 49 nach oben ausgefahren
-und :drückt dadurch das Rad 40 nach unten auf das Rohr P auf. Der Druck in, dem
Zylinder 48 wird so eingestellt; daß das Rad 40 auf den Rohrstrang mit einer
. Traft aufgedrückt wird, welche ausreicht, um ein :Gleiten zwischen Rohrstrang
und Rad zu verhindern. Der obere Teil des Rades 40 ist durch ein Gehäuse. 52 umschlossen.
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Um einen Impuls zu erzeugen, der die Fortbewegungsgeschwindigkeit
des Rohrstranges anzeigt; treibt die Welle 41, auf welcher das Rad
40 sitzt; über ein in einem Getriebegehäuse untergebrachtes Getriebe einen
Drehfeldgeber 54. Dieser .erzeugt in bekannter Weise eine von der Winkelstellung
.des Motors dieses Drehfeldgebers zu seinem Stator abhängenden elektrische Spannung.
Diese Spannung wird mit einem gegengekuppelten Impuls verglichen, welcher von der
Winkelstellung der Hauptantriebswelle 23 in einem Drehfeldgeber 56, der .von dieser
Welle über Kegelräder 57 und 58: getrieben wird, abhängt: Der Durchmesser des Geschwindigkeitsmeßrades
40 und die Verhältnisse der Zahnräder 55 einerseits und 57; 58 andererseits
sind so gewählt, daß; wenn die Hauptantriebswelle 23 der Säge mit einer Geschwindigkeit,
die dem gewünschten Verhältnis zu der Vorschubgeschwindigkeit des Rohrstranges P
entspricht, läuft, der Drehfeldgeber 54 und der Drehfeldgeber 56 mit genau gleicher
Geschwindigkeit laufen: Die Abgangsleistung des Drehfeldgebers 56 gibt dann die
relativen Geschwindigkeiten und Winkelstellungen der Welle 23 und des Rades
40 an.. Wenn der Drehfeldgeber 54 und der Drehfeldgeber 56 mit gleicher-
Geschwindigkeit umlaufen und sich ihre Rotoren in gleichen. Winkelstellungen zu
ihren Statoren befinden, so: gibt der Drehfeldgeber 56 keine Leistung ab. Wenn jedoch
die .eine der beiden Vorrichtungen der anderen voreilt, so gibt der Drehfeldgeber
abgangsseitig eine Spannung, deren Wert proportional dem Winkel zwischen den Rotoren
der beiden Vorrichtungen 54 und 56 ist und dessen Polrichtung davon abhängt, ob
der Drehfeldgeber 54 dem Drehfeldgeber 56 vor- oder nacheilt. Es können also, wie
ohne. weiteres verständlich, die beiden Drehfeldgeber 54 und 56 für .einen genauen
Vergleich der Geschwindigkeiten zweier Wellen benutzt werden. Im
Falle
der Erfindung hängt die von dem Drehfeldgeber 56 abgangsseitig gegebene Spannung
von den relativen Geschwindigkeiten des Drehfeldgebers 54 und des Drehfeldgebers
56 sowie den relativen Winkelstellungen ihrer Rotoren zu ihren Statoren ab. Die
abgangsseitige Spannung des Drehfeldgebers 56 kann also benutzt werden, um die Geschwindigkeit
der Welle 23 so zu steuern, daß das gewünschte Verhältnis zwischen -der Umlaufgeschwindigkeit
dieser Welle und der Vorschubgeschwindigkeit des Rohrstranges P aufrechterhalten
wird.
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Dazu ist vorgesehen, die von dem Drehfeldgebex 56 gegebene Spannung
in einem magnetischen oder anderen geeigneten Verstärker 60 zu verstärken und diesen
verstärkten Impuls für die Steuerung eines elektrischen Differentialantriebes
61 zu verwenden, dessen Ausgangswelle den Hilfseingang 62 für das Differential
20 bildet. Die Geschwindigkeit dieser aus dem elektrischen Differentialantrieb
61 angetriebenen Welle 62 wird zu der des Haupteinganges 19 des Differentials 20
addiert oder von dieser abgezogen, um die Geschwindigkeit der Welle 21 auf dem gewünschten
Wert zu halten.
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Elektrische Differentialantriebe sind im Handel erhältliche Vorrichtungen
mit sehr genau über ihre Arbeitsbereiche geregelten Abgangsgeschwindigkeiten. Diese
Antriebe weisen einen Hauptantriebsmotor 65' (F i g. 1 und 4) auf, der mit im wesentlichen
konstanter Geschwindigkeit läuft. Dieser Motor 65 führt dem in F i g. 4 schematisch
dargestellten Differentialantrieb Energie zu. Die Änderung der Abgangsgeschwindigkeit
erfolgt durch Steuerung der Felderregung der beiden Gleichstrommaschinen (Nebenantriebsmotoren
66, 67) über den Verstärker 60. Die beiden Nebenantriebsmotoren sind elektrisch
und außerdem, wie aus der Abbildung ersichtlich ist, über ein Getriebe mechanisch
miteinander verbunden. Da dieser Antrieb ein solcher von üblicher Bauart ist, wird
er hier nicht im einzelnen beschrieben. Ein Antrieb dieser Art ermöglicht es, die
Abgangsgeschwindigkeit des Hilfseinganges 62 genau in Abhängigkeit der Spannungen,
welche der Drehfeldgeber 56 gibt, zu regeln.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung arbeitet der elektrische
Differentialantrieb 61
mit Geschwindigkeiten von 0 bis etwa 300 Umdrehungen
je Minute, und seine Abgangsgeschwindigkeit wird zu der Geschwindigkeit des Haupteinganges
19 des Differentials 18 addiert, so daß die Hauptantriebswelle 21
mit der gewünschten Geschwindigkeit getrieben wird. Das wird durch das Differential
20 bewirkt, dessen durch die Hauptantriebswelle getriebenes Zahnrad
70 ein Ritzel 71
treibt, welches unmittelbar mit dem Kegelrad 72 eines
Differentials 73 verbunden ist. Der Hilfseingang, die Hilfstriebwelle
62 treibt ein Zahnrad 74, welches über Zahnräder 75, 76, 77 das Ritzel
78 des Differentials 73 treibt. Die Planetenräder 79 des Differentials
73 werden von einem Träger 80 getragen, der mit der Welle 21 des Differentials
verbunden ist. Infolge dieser Anordnung ist, wenn der Hilfseingang 62 stillsteht,
die Geschwindigkeit der abgehenden Welle 21 - der Hauptantriebswelle für die Säge
- unmittelbar proportional der Geschwindigkeit der Hauptwelle 19. Wenn der Hilfseingang
62 sich dreht, so ändert sich die Geschwindigkeit der Welle 21 gegenüber der dem
Haupteingang 19 und wird funktionell nicht nur für die Geschwindigkeit der
den Haupteingang bildenden Welle 19, sondern- auch die der den Hilfseingang
bildenden Welle 62.
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Die Zahnradverhältnisse sind so gewählt, daß, wenn den Hilfseingang
62 abgangsseitig des elektrischen Differentialantriebes 61 stillsteht, die Hauptantriebswelle
21 etwas langsamer getrieben wird, als es der Geschwindigkeit entspricht, die erforderlich
ist, um die Säge in Tritt mit dem Rohrstrang zu halten. Normalerweise arbeitet der
elektrische Differentialantrieb 61 so, daß dessen Abgangsgeschwindigkeit
etwa in der Nähe der Mitte dieses Geschwindigkeitsbereiches liegt und sein Hilfseingang
62 in dem Differential genau die Anzahl von zusätzlichen Umdrehungen je Minute liefert,
die erforderlich ist, um zu bewirken, daß die Welle 21 sich mit einer solchen Geschwindigkeit
dreht, daß der Drehfeldgeber 56 und der Drehfeldgeber 54 ständig genau synchron
zueinander getrieben werden, da die Welle 21 das Differential mit nahezu der genauen
Geschwindigkeit treibt, liefert sie dem Differential den Hauptteil der Energie zum
Antrieb der Säge, und lediglich ein kleinerer Teil dieser Energie wird durch den
Differentialantrieb 61 über den Hilfseingang 62 zugeführt. Da ferner
der Haupteingang 19 synchron zu dem Antrieb des Walzwerks getrieben wird, läuft
sie nahezu synchron zu dem Rohrstrang.
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Infolge dieser Anordnung erfolgen die Hauptkorrekturen der Geschwindigkeit
der Säge, die erforderlich sind, damit diese Abschnitte von der gewünschten Länge
schneidet, durch die Änderungen der Geschwindigkeit der Welle 19 (Haupteingang),
die gleichzeitig mit den Änderungen der. Geschwindigkeit, mit der das Walzwerk läuft,
erfolgen. Grobe Verstellungen erfolgen durch den Haupteingang 19, und die Aufgabe
des elektrischen Differentialgetriebes beschränkt sich auf die der Feinverstellungen
für die genaue Einregelung der Geschwindigkeit der Welle 21. Wenn die Welle 21 zu
irgendeinem Zeitpunkt mit einer von der ordnungsgemäßen abweichenden Geschwindigkeit
laufen werden würde, würden diese Abweichungen unmittelbar durch den Synchrongenerator
und -transformator abgetastet, wobei die demzufolge eintretende Änderung der Winkelstellung
zwischen den Rotoren dieser Vorrichtung. eine sofortige Änderung der Abgangsleistung
des Drehfeldgebers 56 und damit des Verstärkers 60 zur Folge hat,
durch welche ihrerseits die Erregung der Nebenantriebsmotoren 66 und 67 und die
Abgangsgeschwindigkeit des elektrischen Differentialantriebes 61 sehr schnell so
verstellt wird, daß die Geschwindigkeit der Welle 21 wieder synchron zu der Vorschubgeschwindigkeit
des Rohrstranges wird. 'Üblicherweise erfolgt die erforderliche Korrektur dann,
wenn die Winkelstellungen der Rotoren der Synchronmaschinen in Bezug aufeinander
sich umwenige Grad geändert haben.
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Es sei darauf hingewiesen, daß der durch das Rad 40 getriebene
Drehfeldgeber 54 dem Drehfeldgeber 56 einen Bezugsimpuls liefert und die
mechanische Verbindung zwischen der Welle 21 und dem Drehfeldgeber 56 einen
Rückkopplungsimpuls erzeugt. Die Abgangsleistung des Drehfeldgebers 56 bildet einen
Fehlerimpuls, welcher verstärkt das elektrische Differentialgetriebe so steuert,
daß dieses den Hilfseingang 62 mit einer solchen Geschwindigkeit treibt,
daß die Welle 21 mit der ordnungsgemäßen Geschwindigkeit angetrieben wird. Gemäß
dem Ausführungsbeispiel fällt, falls die Welle 21 gegenüber dem Rohr-
Strang
Geschwindigkeit aufnimmt, die des Hilfseingänges 62 ab. Wenn im Gegensatz
dazu die Geschwindigkeit der Welle 18 gegenüber dem Rohrstrang P abfällt, so erhöht
sich zum Ausgleich die Geschwindigkeit des Hilfseinganges 62. Das beschriebene System
bewirkt also, daß die Welle 21 immer mit einer Geschwindigkeit getrieben wird, die
sehr genau der des Rohrstrangs angepaßt ist. Da die Geschwindigkeit der Welle 21
den Grundbezugswert für den Antrieb der Säge bildet, kann derart die Länge des Schnittes
genau eingestellt bzw. geregelt werden. Nach der erstmaligen Einstellung mittels
des stufenlos regelbaren Getriebes 22 und genauer Einregulierung des den Nocken
35 antreibenden Exzenters wird die Länge des Schnittes mit einem hohen Grad von
Genauigkeit; unabhängig von Änderungen, insbesondere solchen der Arbeitsgeschwindigkeit
des Walzwerks und der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Rohrstranges gegenüber der
Geschwindigkeit des Walzwerks, die sich als Folge von Unterschieden, die durch Gleiten
bzw. Schlupf, Änderungen in der Größe des Blechstreifens, Verschleiß der Walzen
und andere ähnliche Faktoren ergeben, aufrechterhalten. Die Vorrichtung ermöglicht
es, auch bei Vorschubgeschwindigkeiten des Rohrstranges von 300 m/min und mehr,
die Säge mit einem so hohen Genauigkeitsgrad anzutreiben, daß die Toleranz der von
der Säge -vom Rohrstrang abgetrennten Abschnitte im Falle eines Rohrabschnitts von
z. B. 12,5 Meter Länge nicht mehr als ± 3 mm beträgt, was eine erhebliche Verringerung
der Abfallverluste bedeutet.
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Obwohl bei der dargestellten vorzugsweisen Anordnung die Säge primär
durch den Walzenantrieb 14 des Walzwerks getrieben wird, wäre es auch möglich, den
Haupteingang 19 durch einen besonderen, elektrisch mit dem Walzwerkmotor synchronisierten
Motor anzutreiben, wobei dann. im übrigen die Arbeitsweise der Anlage genau die
gleiche wie vorstehend beschrieben sein würde.