DE2545534C2 - Verfahren und Vorrichtung zum abgestimmten Verlängern einer sich bewegenden Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum abgestimmten Verlängern einer sich bewegenden MaterialbahnInfo
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- DE2545534C2 DE2545534C2 DE2545534A DE2545534A DE2545534C2 DE 2545534 C2 DE2545534 C2 DE 2545534C2 DE 2545534 A DE2545534 A DE 2545534A DE 2545534 A DE2545534 A DE 2545534A DE 2545534 C2 DE2545534 C2 DE 2545534C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mustergerechten Ansetzen einer von einer Wickelrolle
zu einer Verarbeitungsmaschine ablaufenden Materialbahn mit regelmäßigem Muster an die auf einer Ersatzwickelrolle
aufgev/ickelte Materialbahn — oder umgekehrt — der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Gattung sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind bereits bekannt (DE-AS 16 11 306). Dabei ist
es bekannt, die auf einem schwenk- oder drehbaren Walzengerüst gelagerten Rollen, die Wickelrolle und
die Ersatzwickelrolle, jeweils in die Lage zu rücken, in der sie das Abziehen zu einer Verart ;Hungsmaschine,
dort einer Rotationsdruckmaschine, ermöglichen. Sobald die Wickelrolle im wesentlichen vollständig abgewickelt
ist, wird dafür gesorgt, daß deren Ende an den Anfang der Ersatzwickelrolle — oder umgekehrt: der
Anfang der Ersatz- oder Nachschub-Wickelrolle an die von der Wickelrolle ablaufende Bahn — angeklebt wird,
damit die Materialbahn unterbrechungslos weiterlaufen kann. Damit vorgedruckte Papierbahnen nach einem
solchen Ansetzen nicht nur unterbrechungslos, sondern auch registerhaltig weiterlaufen, sorgt eine Steueranordnung
dafür, daß Registermarken auf der Papierbahn abgetastet werden und dadurch ausgelöste Signale die
Steueranordnung betätigen, welche eine Bremseinrichtung für die von der Wickelrolle ablaufende Materialbahn
in Aktion setzt.
Bei der Herstellung moderner Verpackungen zum Beispiel für Flüssignahrungsmittel werden Verbraucherpackungen
im allgemeinen in ein und derselben Maschine hergestellt, gefüllt und verschlossen, wobei
ein normalerweise bahnartiges Verpackungsmaterial in Form einer Rolle in die Maschine eingebracht wird. Dabei
ist es bereits mit der Ausstattung bzw. Beschriftung versehen, die die fertigen Packungen tragen sollen. Zudem ist das Material oft schon mit Falzlinien versehen,
um die Formgebung der Packung zu erleichtern.
Ein typisches Material dieser Art ist ein Laminatmaterial mit dekorativen Mustern und Falzlinien, die in
gleichbleibenden Abständen wiederkehren. Die Verar-
beitung des Materials erfolgt in mehreren Stufen. Zunächst wird eine Grundschicht hergestellt die im allgemeinen
aus einem faserigen Material besteht, und dann wird die Grundschicht mit einer oder mehreren Laminatschichten
aus thermoplastischem Material abgedeckt Darauf wird das Material bedruckt und mit Falzlinien
versehen und schließlich in Bahnen der gewünschten Breite aufgetrennt Die verschiedenen Bearbeitungsstufen
erfolgen in Maschinen, welche den jeweiligen Arbeitsvorgang während dem Umspulen des Materials
ausführen, z. B. das Laminieren oder Bedrucken.
Da die Maschinen kontinuierlich arbeiten, soll der Ersatz der Wickel- bzw. Materialrolle sowie das nachfolgende
Verbinden oder Anfügen des Endes der auslaufenden Materialbahn mit dem Anfang der Materialbahn
der neuen Wickelrolle bei laufender Maschine und möglichst ohne Verminderung der Geschwindigkeit erfolgen.
Dies bereitet keine großen Schwierigkeiten, wenn die Bahn keine Aufdrucke trägt die miteinander
in Übereinstimmung gebracht werden müssen. In solchen Fällen erfolgt das Verbinden der Bahnen in der
Weise, daß das Ende der neuen Viaterialbahn. die in Form einer Wickelrolle vorliegt, mit einen? auf beiden
Seiten klebenden Streifen versehen wird, worauf die Wickelrolle so in Drehung versetzt wird, daß gewährleistet
ist, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit der Geschwindigkeit der durch die Maschine laufenden Bahn
entspricht Wenn das auslaufende Ende der die Maschine durchlaufenden Bahn naht werden die neue, sich
drehende Ersatzwickelrolle und die durch die Maschine laufende Bahn zusammengebracht und gegeneinander
gedrückt, wodurch die Bahnen mit Hilfe des Klebebandes verbunden werden. Der verbleibende Teil der alten
Bahn wird dann sofort abgetrennt
Ist die Materialbahn mit einem Muster, z. B. einem
dekorativen Muster, Falzlinien, Anordnungen von Ausschnitten oder Lochern usw. versehen, genügt es aber
nicht die Umfangsgeschwindigkeit der neuen Ersatzwickelrolle der Geschwindigkeit der durch die Maschine
laufenden Bahn anzupassen. Vielmehr müssen auch die Muster der Bahnen im Augenblick des Verbindens
miteinander übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, so werden die Muster durch das Verbinden ersetzt, was
eine nachteilige Wirkung auf die nachfolgenden Verarbeitungsvorgänge mit u. U. großem Ausschuß oder das
Abstoppen der ganzen Maschine zur Folge hat.
Der Gr <nd für diese Schwierigk, iten beruht auf der
Tatsache, daß der Durchmesser der neuen Rolle, der Ersatzwickelrolle, sehr selten und nur ausnahmsweise so
ist, daß deren Umfang einer ganzen Zahl von Abschnitten zwischen de." Dekoraufdrucken entspricht
Das bedeutet, daß selbst bei Übereinstimmung der Umfangsgeschwindigkeit
der Ersatzwickelrolle mit der Geschwindigkeit der durch die Maschine taufenden Bahn
die Dekoraufdrucke der Ersatzwickelrolle noch nicht mit denen der die Maschine durchlaufenden Bahn in
Übereinstimmung sind, um versatzlos die Bahn der Ersatzwickelrolle an die Bahn der zu Ende gehenden Wikkelrolle
anzufügen. Selbst wenn solche Dekoraufdrucke während einer Umdrehung der Rollen übereinstimmen,
sind sie bei der nächsten Umdrehung der Rollen so weit auseinandergerückt wie es dem Abstand zwischen den
Dekoraufdrucken auf beiden Seiten des Endes der Materialbahrt
entspricht Diese Abweichungen addieren sich und können in bestimmten Fällen zu einer periodisehen
Übereinstimmung der Dekoraufdrucke nach einer bestimmten Anzahl von Rollenumdrehungen führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Gattung dahingehend
zu verbessern, daß ein mustergerschtes Ansetzen ohne Ausschuß und ohne Abstoppen der Maschme
möglich ist Mit anderen Worten, sollen die oben genannten Nachteile beseitigt werden und möglich sein,
eine durch die Maschine laufende Materialbahn und eine in Rollenform vorgelegte Materialbahn miteinander
mustergerecht abgestimmt anzustücken oder miteinander zu verbinden. Die Erfindung soll es ermöglichen,
eine durch eine Maschine laufende Materialbahn in Übereinstimmung mit einer anderen zu verlängern, ohne
die Geschwindigkeit der Materialbahn erheblich ändern zu müssen. Ferner soll die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens angeben und es auch ermöglichen, daß das Verfahren und die Vorrichtung
zum angepaßten Verlängern oder Verbinden einer die Maschine durchlaufenden Materialbahn auch unter
Einsatz der hauptsächlichen, bereits verfügbaren Ver-Iängerungs- bzw. Verbindungsapparatur durchgeführt
bzw. eingesetzt werden kann.
Die Erfindung ist im Patentanspia-h 1 hinsichtlich des
Verfahrens und im Patentanspruch 3 hinsichtlich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gekennzeichnet
und in Unteransprüchen sind weitere Ausbildungen der Erfindung beansprucht Beim erfindungsgemäßeii
Verfahren findet nicht nur eine spezielle Korrektur des pro Umdrehung der Ersatzwickelrolle eintretenden
Musterversatzes statt sondern werden die Muster durch Änderung der Weglänge der ablaufenden Materialbahn
in Übereinstimmung gebracht Dabei wird einerseits der sog. »Versatz«, d. h. der über ein geradzahliges
Vielfaches eines regelmäßigen Musters hinausgehende Teil der Länge der äußeren Wicklungslage der Ersatzwickelrolle,
durch periodisches Ändern der Bahngeschwindigkeit der ablaufenden Materialbahn »ausgeglichen«,
sondern wird auch für die Überlappung bzw. mustergerechte Ausrichtung der Muster im Zeitpunkt
des Ansetzens gesorgt.
Das bedeutet daß bei der Erfindung das Muster auf der die Maschine durchlaufenden Bahn mit dem Muster
de" Ersatzwickelrolle, die mit gleicher Geschwindigkeit für zumindest einen Teil jeder Rollenumdrehung umläuft,
durch momentane Änderungen der Bahngeschwindigkeit in Übereinstimmung gebrachi wird, worauf
die Bahnen in an sich bekannter Weise angesetzt werden.
Hierdurch wird ein zur Übereinstimmung angepaßtes Verbinden ohne Senkung der Maschinengeschwindigkeit
ermöglicht, wenn das regelmäßig wiederkehrende Muster periodisch, wenn möglich einma! pro Rollenumdrehung,
mit dem lauster der durchlaufenden Bahn zusammentrifft.
Die Erfindung hat sien bereits hervorragend bewährt.
Die bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der Vorrichtung zu seiner Durchführung sind in Unteransprüchen beansprucht
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die Zeichnung eine Anordnung
zur Durcnf jhrung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Prinzip veranschaulicht.
Bei der dargestellten Vorrichtung wird eine Materialbahn 2 von einer ersten Wickelrolle 1 abgezogen und in
Anpassung an eine andere Materialbahn in Form einer Ersatzwickelrolle 3 angesetzt. Die Vorrichtung weist ein
Walzengerüst 4 aui, das die Wickelrollen 1 und 3 trägt und um den Drehpunkt 5 drehbar bzw. schwenkbar ist.
Die Ansetzanordnung 6 kann um den Schwenkpunkt 7
verschwenkt werden und ist so gestaltet, daß im Augenblick des Ansetzens die durch die Maschine laufende
Bahn 2 gegen den Umfang der Ersatzwickelrolle 3 gedrückt wird. Die beiden Wickelrollen 1 und 3 werden
von Wellen getragen, deren jedes Ende im Walzengerüst 4 drehbar gelagert ist. Jede Welle ist mit einem
Zahnrad 8 fest verbunden, das dann, wenn die Wickelrolle 1 oder 3 in einer oberen Stellung bezüglich der
Rotationsstellung des Walzengerüsts 4 ist, in einen Antrieb 9 mit der jeweiligen Rolle eingreifen kann und in
Drzhung versetzbar ist (in der in der Zeichnung dargestellten Stellung ist dies die Ersatzwickelrolle 3). Der
Antrieb 9 ist auf der gleichen Welle wie eine Riemenscheibe
iO angebracht, die mit einer anderen Riemenscheibe 12 über einen Zahnriemen 11 verbunden ist,
wobei die Riemenscheibe 12 auf einer Antriebswelle 13 angebracht ist. Die den Antrieb 9, die Riemenscheibe 10
und den Zahnriemen 11 umfassende Antriebseinrichtung wird von einem (nicht dargestellten) Arm getragen,
der zur Rotation um das Zentrum der Antriebswelle U zwischen einer ersten Stellung, in der der Antrieb 9 auf
das Zahnrad 8 (s. Zeichnung) einwirkt, und einer anderen Position, in der der Antrieb 9 nicht auf das Zahnrad
8 einwirkt, getragen wird.
Die Antriebswelle 13, bestehend aus der Kraftabgabewelle
von einem Zahnradgehäuse, trägt zusätzlich zur Riemenscheibe 12 auch eine Kurvenscheibe 14, die mit
einem exzentrischen Nocken 15 oder Mitnehmer versehen ist. Der Nocken 15 hat einen konstanten Radius von
etwa einer halben Umdrehung. Vor und hinter dieser Strecke besteht eine , eschleunigungsstrecke bzw. eine
Verzögerungsstrecke mit abnehmendem Radius, während der verbleibende Teil des Umfangs einem Nockenabschnitt
mit kleinem Radius entspricht Die Riemenscheibe 12 und die Kurvenscheibe 14 sind mit der Antriebswelle
13 starr verbunden und lassen sich daher zueinander nicht verdrehen. Entlang dem Nocken 15
iäuli CIIlC Foigcfülic 1σ, genauen VGH cmcr i0ig£6mii£ii
17. die drehbar auf einer Welle 18 angeordnet ist. Die Folgeeinheit 17 stellt im Prinzip ein auf der Welle 18
angeordnetes Winkelstück dar, von dem ein Arm am Ende die Folgerolle 16 trägt. Der andere Arm des WinkelstüCKS
ist mit einer Längsspur 19 versehen, entlang der ein Verbindungsträger 20 mittels einer Schraube 22
hin und her verschoben werden kann, die durch einen Regelmotor 21 gedreht werden kann. Eine Verbindungsstange
23 ist mit einem Ende mit einem Arm des Winkelstücks 24 verbunden. Der andere Arm des Winkelstücks
24 trägt eine Welle mit einer frei drehbaren Walze 25, über die die Bahn 2 läuft
Eine frei drehbare Walze 26 wird von zwei Hebeln gehalten, die um die Welle 27 drehbar sind. Der Elektromotor
28 dient zum Schwenken der Walze 26. Eine Anzahl von Führungswalzen- bzw. -rollen 29 steuert die
Bahn 2 beim Durchgang durch die Maschine. Sowohl die Führungsrollen 29 als auch die anderen gezeigten
Einrichtungen werden von einem Rahmen getragen, der aber aus Gründen der Klarheit aus der schematischen
Darstellung weggelassen wurde.
Die Ansetzanordnung 6 ist eine herkömmliche Einrichtung und besteht aus parallelen Rahmenhälften, zwischen
denen eine Anzahl Rollen bzw. Walzen frei drehbar angeordnet sind. Die Ansetzanordnung 6 kann um
die Welle 7 zwischen einer dargestellten, inaktiven Stellung im Abstand von der Ersatzwickelrolle 3 und einer
aktiven Sieiiung gedreht werden, in welcher sich die Ansetzanordnung 6 nahe der Ersatzwickelrolle 3 befindet;
sie kann so gesteuert werden, daß die durch die Maschine laufende Bahn 2 gegen den Umfang der Ersatzwickelrolle
3 gedrückt wird. Die Ansetzanordnung 6 kann mittels eines Elektromotors oder einer ähnlichen
Einrichtung gesteuert werden.
Die den Antrieb 9 umfassende Antriebsvorrichtung kann ebenfalls zv/ischen einer aktiven und einer inaktiven
Stellung hin- und hergeschwenkt werden. Der Schwenk- bzw. Drehpunkt entspricht dem Zentrum der
Antriebswelle 13. In der dargestellten inaktiven Stellung ist die Antriebsvorrichtung völlig frei von der Ersatzwickelrolle
3. In Verbindung mit dem Ansetzvorgang greift der Antrieb 9 in das Zahnrad 8 der Ersatzwickelrolle
3 ein und verbindet so die angetriebene Rolle 3 mit der Antriebswelle 13. Wird die Antriebswelle 13 mit
Hilfe eines nicht dargestellten Elektromotors angetrieben, dreht sie nicht nur die Ersatzwickelrolle 3, sondern
synchron mit letzterer auch die auf der Antriebswelle angeordnete Kurvenscheibe 14, die ihrerseits wieder
mit der Folgeeinrichtung 17 verbunden ist, so daß letzterer eine Hin- und Herbewegung erteiit wird. Diese Bewegung
wird über die Verbindungsstange 23 auf die Walze 25 übertragen, die so veranlaßt wird, sich im
einzelnen mit der Umdrehung der Ersatzwickelrolle 3 hin- und herzubewegen.
Wenn z. B. eine Druckerpresse unmittelbar hinter der Ansetzanordnung 6 angeordnet ist, zieht sie die fvlaterialbahn
2 von der Wickelrolle 1 kontinuierlich ab. Die Materialbahn 2 bewegt sich in der durch den Pfeil 30
angegebenen Richtung und wird mit Hilfe der Führungsrollen 29 einen bestimmten Weg über die Ansetzanordnung
6 und die frei drehbaren, radial verschiebbaren Walzen 25 und 26 gesteuert. Wahrend dieses Vorgangs
bleiben sowohl die Ansetzanordnung 6 als auch der Antrieb 9 in der inaktiven Stellung, wie in der Zeichnung
dargestellt Dieser normale Abspulvorgang läuft ab, bis die Materialbahn 2 der auslaufenden Wickelrolle
1 sich ihrem Ende nähert, wenn Vorbereitungen zum Ansetzen oder Anstücken der die Maschine durchlsu*
fenden Materialbahn 2 und der Materialbahn auf der noch nicht eingesetzten Ersatzwickelrolle 3 getroffen
werden.
Die Ersatzwickelrolle 3 wird zum Anstücken durch einen Schnitt des durch das Bahnende rechtwinklig zur
Längsrichtung der Bahn und versehen mit einem Streifen Ansetz- oder Klebeband vorbereitet, so daß das
Ende 31 der Materialbahn außen freiliegt Ist die Mate rialbahn mit besonderen Registriermarkierungen versehen,
wird sie zweckmäßigerweise an einer solchen Markierung durchschnitten, sonst durch ein Muster oder
so einen Dekoraufdruck. Dann wird der »Versatz« bzw.
Abstand X zwischen dem ersten Dekoraufdruck (o^er der Registriermarkierung) und dem letzten sichtbaren
Dekoraufdruck (oder Registriermarkierung) auf der Ersatzwickelrolle 3 gemessen. Dieser Abstand X wird
dann auf die Folgeeinheit 17 übertragen, wo der entsprechende Abstand X zwischen der Mitte der Welle 18
und der Mitte des Verbindungsträgers 20 eingestellt wird. Dies erfolgt mit Hilfe eines Regelmotors 21, dessen
Spindel 22 den Verbindungsträger 20 in der Längsspur 19 verschiebt wenn der Motor 21 dreht. Eine Bedingung
dafür, den Verbindungsträger 20 auf den gleichen Abstand von der Mitte der Welle 18 wie der Abstand
X auf der Ersatzwickelrolle 3 einzustellen, besteht darin, daß die Konstruktion solche geometrischen Abmessungen
aufweist daß die Mittelwelle der Walze 25 um emen Betrag entsprechend dem Abstand zwischen
der Mitte der Welle 18 und der Mitte des Verbindungsträgers 20 verschoben wird, wenn sich die Kurvenschei-
be 14 dreht.
Dann wird die Ansetzanordnung 6 in ihre aktive Stellung bewegt, während gleichzeitig dafür gesorgt wird,
daß das Ende 31 der Ersatzwickelrolle 3 bezüglich einer Markierung auf der Ansetzanordnung 6 »zentriert«
bzw. ausgerichtet liegt, die für diesen Zweck vorgesehen ist. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt die notwendige
Einstellung durch Drehen der Ersatzwickelrolle 3, worauf die Antriebseinrichtung 6 nach unten gekippt wird
und der Antrieb 9 in das Zahnrad 8 eingreift. In dieser Stufe soll die Kurvenscheibe 14 so stehen, daß die Folgerolle
16 der Mitte der Welle 13 am nächsten ist. Dies ist tatsächlich normalerweise der Fall, da die Kurvenscheibe
nach jedem Ansetzvorgang in diese Stellung zurückkehrt. Dann wird der Motor, der die Antriebswel-Ie
13 antreibt, in Gang gesetzt, und die Ersatzwickelrolle 3 wird beschleunigt, bis ihre Umfangsgeschwindigkeit
im wesentlichen der Geschwindigkeit der die Maschine durchlaufenden Bahn 2 entspricht. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Roiie 3 und die Geschwindigkeit der Bahn 2 werden mit Hilfe von Meßinstrumenten miteinander
verglichen, z. B. mit Hilfe von Rädern, die an die Rolle 3 oder die Bahn 2 angelegt werden.
Die Geschwindigkeit der die Maschine durchlaufenden Bahn 2 schwankt jedoch synchron mit der Umdrehung
der Ersatzwickelrolle 3, da die Walze 25 eine durch die Kurvenscheibe 14 gesteuerte Radialbewegung ausführt,
wodurch der Abstand, über den die Bahn 2 zwischen der Rolle 1 und der Druckerpresse hinwegläuft,
abwechselnd verlängert und verkürzt wird. Deshalb kann eine genauere Messung der Geschwindigkeit der
Bahn 2 nur während eines bestimmten Teils jeder Um drehung der Ersatzwickelrolle 3, und folglich der Kurvenscheibe
14, erfolgen. Da während dieses Teils jeder Rollenumdrehung, z. B. maximal eine halbe Umdrehung,
die Geschwindigkeit der Bahn 2 konstant und der Rollengeschwindigkeit gleich ist, ist auch die Beziehung der
Lsge zwischen dem Muster oder den Dckorsufdrucksr.
auf der Rolle 3 oder der Bahn 2, die die Maschine durchläuft, konstant
Mit Hilfe von photoelektrischen Zellen werden die sich wiederholenden Muster auf der Rolle 3 oder der
Bahn 2 regelmäßig aufgezeichnet, was eine genaue Einstellung der Umfangsgeschwindigkeit der Ersatzwickelrolle
ermöglicht, bis der Abstand zwischen den Aufdrukken vollkommen konstant ist Während des übrigen
Teils des Ansetzvorgangs zeichnen die photoelektrischen Zellen kontinuierlich auf und nehmen eine Feineinstellung
der Geschwindigkeiten vor. Dann wird während einer bestimmten Zahl von Umdrehungen, z. B.
vier Umdrehungen, das Ausmaß der Verschiebung der Lage der Aufdrucke für jede Umdrehung gemessen. Da
die Geschwindigkeiten übereinstimmen, beruht eine solche Verschiebung völlig auf fehlerhaften, d. h. nicht
genau einem der periodischen Muster entsprechenden Abständen zwischen den aufgedruckten Mustern auf
der Ersatzwickelrolle 3 am Ende 31 derselben. Unter Berücksichtigung des gemessenen Wertes wird der Abstand
Λ'zwischen der Mitte der Welle 18 und dem Verbindungsträger
20 genau eingestellt, bis die Radialbewegung der Walze 25 so ist, daß der Teil der Bahn 2, der die
Maschine durchläuft und zwischen der Walze 25 und der ersten Wickelrolle 1 liegt, einmal bei jeder Umdrehung
der Ersatzwickelrolle 3 in seiner Geschwindigkeit gebremst wird, was den fehlerhaften Abstand zwischen
den Aufdrücken bzw. Mustern kompensiert und dafür sorgt, daß das Muster auf der Materialbahn 2 der Ersatzwickelrolle
3 eine konstante Lage bezüglich des Musters der die Maschine durchlaufenden Bahn 2 einnimmt.
Die durchgeführten, vorstehend beschriebenen Einstellungen bedeuten, daß das Muster der zur Rolle 3
gehörenden Materialbahn und das Muster der nahe am umfang der Rolle 3 vorbeiführenden Materialbahn 2
gegeneinander verschoben werden, wobei das Ausmaß der Verschiebung von Umdrehung zu Umdrehung konstant
gehalten wird.
Um nunmehr zu erreichen, daß die Muster völlig miteinander in Übereinstimmung stehen, ist es erforderlich,
eine der beiden Bahnen um einen bestimmten Betrag zu verschieben. Dies wird durch Verlängern oder Verkürzen
des Weges der Bahn 2 durch radiale Verschiebung der Walze 26 bewirkt. Die Walze 26 wird mit Hilfe des
Antriebsmotors 28 verschoben, bis die Muster zueinander zentriert bzw. in Übereinstimmung bzw. Überlappung
gebracht sind.
Es ist natürlich möglich, ohne die Walze 26 zu arbeiten und die Verschiebung biäii dcSScü ϊϊίιί einer anderen
Einrichtung zu bewirken, z. B. mit Hilfe der Walze 25.
Nach dieser abschließenden Einstellung kann das Ansetzen oder Anstücken in der gleichen Weise erfolgen,
wie wenn Bahnen ohne Muster angesetzt werden, d. h., die Endkante der auslaufenden Wickelrolle 1 löst den
Beginn des Ansetzvorgangs selbsttätig aus. Wenn das Ansetzen abgeschlossen ist und sich die Materialbahn
von der Ersatzwickelrolle 3 abzuwickeln beginnt, führt das Abschneiden der Bahn 2 zum Rückstellen sowohl
der Ansetzeinrichtung 6 als auch der Antriebseinrichtung.
Nach dem Abschluß des Ansetzvorgangs wird die Kurvenscheibe 14 mit der Folgerolle 16 an der Stelle des
kleinsten Radius gestoppt und in dieser Stellung bis zum nächsten Ansetzvorgang verriegelt.
Es ist von Vorteil, den Einstell- und Steuervorgang in der Weise selbsttätig zu machen, daß der Beginn der
Rotation der Ersatzwickelrolle 3 eine selbsttätige Vorrichtung in Gang setzt, die eine Grobeinstellung der
Umfangsgeschwindigkeit der Rolle 3 vornimmt, die Umfangsgeschwindigkeit dutch Vergleich der Lage der
Muster genau einstellt, die Radialbewegung der Walze 25 einstellt, um die nötige Kompensierung herbeizuführen,
und die ferner bewirkt, daß die Bahnen miteinander in Übereinstimmung laufen, so daß der Ansetzvorgang
sauber ablaufen kann, wobei sie gleichzeitig die Rückstellung der Ansetzanordnung 6 und der Antriebseinrichtung
steuert
Die Formgebung der Kurvenscheibe 14 bestimmt die charakteristische Führung bzw. Steuerung der augenblicklichen
Geschwindigkeitsänderungen der aus Papier bestehenden Bahn 2. Um die Abstimmung zwischen den
Mustern zu erhalten, soll die Geschwindigkeit der Bahn 2 für einen Teil des Arbeitszyklus konstant gehalten
werden. Da die Rotation der Kurvenscheibe 14 synchron ist mit der Rotation der Walze 3, kann die Bahn 2
mit einer konstanten Geschwindigkeit für eine halbe Umdrehung der Ersatzwickelrolle 3 geführt werden, indem
der Nocken 15 der Kurvenscheibe 14 mit einer konstanten Steigung bzw. konstantem Radius über etwa
180° ausgelegt ist Vor und hinter dieser Umfangsstrekke
muß eine Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsstrekke liegen. Der restliche, die Umfangsstrecke vervollständigende
Streckenabschnitt steht dann für eine momentane Verminderung der Bahngeschwindigkeit oder
die Kornpsnsationsbewegung zur Verfügung.
Wenn sich der Arm 24 im Uhrzeigersinne bewegt und den Weg der Bahn 2 verkürzt, wird diese in gewissem
Umfang verzögert. Die Bahnspannung wird durch das Brernsmoment der auslaufenden Wickelrolle 1 bestimmt.
Wenn die Bahn 2 verzögert oder gebremst wird, dient ein Teil dieses Bremsmoments zum Bremsen der
um das Zentrum der Wickelrolle 1 rotierenden Masse, 5 wodurch nur der verbleibende Teil des Bremsmoments
zum Bremsen drvr Bahn 2 während der augenblicklichen
Geschwindigkeitssenkung ausgenützt werden kann. Um unnötige Vergeudung des verfügbaren Bremsmoments
durch die Führungswalzen 29 zu vermeiden, ist es rat- 10 sam, sie aus einem leichten Material herzustellen. Auch
ist es möglich, die Reibung zwischen den Führungswalzen 29 und der Materialbahn 2 so zu vermindern, daß
die Walzen 29 nur bis zu einem gewissen Umfang zur Minderung der Geschwindigkeit beitragen. 15
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (8)
1. Verfahren zum mustergerechten Ansetzen einer von einer Wickelrolle zu einer Verarbeitungsmaschine ablaufenden Materiaibahn mit regelmäßigem
Muster an die auf einer Ersatzwickelrolle aufgewickelte Materiaibahn, wobei die Umfangslänge
der Ersatzwickelrolle keinem Vielfachen der Musterabschnittslänge entspricht, wobei die Umfangsgeschwindigkeit
der Ersatzwickelrolle der Abzugsgeschwindigkeit der Materialbahn durch die Verarbeitungsmaschine
entspricht und die Geschwindigkeit der ablaufenden Materialbahn durch Änderung ihrer Weglänge zur Verarbeitungsmaschine veränderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der pro Umdrehung der Ersatzwickelrolle (3) eintretende
Musterversatz durch Änderung der Weglänge der zur Verarbeitungsanlage ablaufenden Materialbahn
(2) während eines Teils jeder Umdrehung der Ersatzwickelrolle (3) korrigiert wird, so daß während
eines folgenden Teils der Umdrehung der Ersatzwickelrolle
(3) die Muster eine versetzte aber konstante Lage zueinander einnehmen, und daß die Bahngeschwindigkeit
der ablaufenden Materialbahn (2) so geändert wird, daß die regelmäßig wiederkehrenden
Muster der Materialbahn (2) unr! der Ersatzwickelrolle (3) periodisch in Übereinstimmung gelangen,
damit das Ansetzen der Ersatzwickelrolle (3) an die ablaufende Materialbahn (2) erfolgen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß d.. Bahngeschwindigkeit der ablaufenden
Materialbahn (2) für einen Teil jeder Umdrehung der Ersatzwickelrolle (3) gesenkt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführun 7 des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2 mit einem vValzengerüst mit Halterungen sowohl für die Wickelrolle als auch für
die Ersatzwickelrolle, einer Ansetzanordnung zum Ansetzen der ablaufenden Materialbahn an den Anfang
der Ersatzwickelrolle, einem Antrieb für die Ersatzwickelrolle bei konstanter Geschwindigkeit
sowie einer Steueranordnung zum Steuern bzw. Regeln des Antriebs für die ablaufende Materialbahn
und/oder die Ersatzwickelrolle, dadurch gekennzeichnet, daß die Steueranordnung (14—25) die Geschwindigkeit
der ablaufenden Materialbahn (2) während wenigstens eines Teiles jeder Umdrehung
der Ersatzwickelrolle (3) momentan ändert und eine Ausrichtanordnung (26—28) das Muster der ablaufenden
Materialbahn (2) mit dem der Bahn der Ersatzwickelrolle (3) ausrichtet bzw. in Übereinstimmung
bringt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranordnung (14—25) eine frei drehbare, radial bewegbare an der Materialbahn (2)
anlegbare Walze (25) aufweist, welche mit der Rotation der Ersatzwickelrolle (3) hin- und herbewegbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranordnung (14—25) eine mit der Ersatzwirkelrolic (3) synchron drehbare Nokken-
bzw. Kurvenscheibe (14) und eine durch diese hin- und herbewegbare Folgeeinheit (17) aufweist,
welche aufgrund ihrer einstellbaren Hublänge die Hin- und Herbewegung auf eine Verbindungsstange
(23) überträgt, von der ein Ende mit der radial bewegbaren Walze (25) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Kurvenscheibe (14) auf einer Antriebswelle
(13) angebracht ist, welche die Ersatzwikkelrolle
(3) mittels einer Riemenscheibe (10, 12) mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kurvenscheibe
(14) antreibt
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtanordnung
(26—28) eine Einrichtung zur Änderung der von der ablaufenden Materialbahn (2) zurückzulegenden
Wegstrecke zwischen der Wickelrohr (1) und der Verarbeitungsmaschine aufweist
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steueranordnung
(14—25) die Geschwindigkeiten der ablaufenden Materialbahn (2) und der Ersatzwickelrolle (3) mittels
photoelektrischen Sensoren vergleicht, nach Anpassung dieser Geschwindigkeiten während einer
bestimmten Zahl von Umdrehungen der Ersatzwikkelrolle (3) das Ausmaß der Versetzung der Muster
für jede Umdrehung mißt und den Meßwert zur Steuerung des Hin- und Herbewegens der Walze
(25) verwendet
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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Representative=s name: MUELLER, H., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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