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Die Erfindung betrifft eine Außenbackenbremse mit einer zwischen den
auf die Bremsbacken wirkenden Bremsbackenstellhebeln angeordneten Betätigungseinrichtung,
bestehend aus einen an einem der Bremsbackenstellhebel abgestätzten Gehäuse und
einer an dem anderen Bremsbackenstellhebel angeschlossenen Stellstange sowie einer
Rückstellfeder.
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Bremsen für industrielle Antriebe, Trommelbremsen, Scheibenbremsen
u. dgl. bestehen in ihrem grundsätzlichen Aufbau bekanntlich aus der Bremsscheibe
oder der Bremstrommel mit zugeordneten Bremsbacken und auf die Bremsbacken'wirkenden
Bremsbackenstellhebeln, die sich zumeist V-förmig gegeneinander öffnen und schließen,-
Alg Betätigungseinrichtung sind im allgemeinen hydraulische oder pneumatische Zylinderkolbenanordnungen
vorgesehen, deren Gehäuse an einem der Bremsbackenstellhebel abgestützt ist, und
die an dem anderen Bremsbackenstellhebel mittels Stellstange angreifen. Zumeist
wirken diese hydraulischen oder pneumatischen Zylinderkolbenanordnungen nur in einer
Richtung, für die Rückstellung sind Rückstellfedern vorgesehen. Eine sehr gebräuchliche
Ausführungsform des beschriebenen Aufbaus arbeitet mit einem hy-
draulischen
oder pneumatischen Lüftgerät und einer als Bremsfeder wirkenden Rückstellfeder.
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Es ist bekannt, die Betätigungseinrichtung zwischen den Bremsbackenstellhebeln
oberhalb der Brerasscheibe oder BremstromTnel, dann zumeist horizontal, anzuordnen.
Dazu kennt man Lüftgeräte mit eingebauter Bremsfeder. Diese sind einerseits in ihrem
Aufbau verhältnismäßig kompliziert, auch ist die Einstellung der Bremsfedern nur
umständlich möglich. Es ist fernerhin bekannt, die Rückstelffeder parallel unterhalb
oder hinter der hydraulischen oder pneumatischen Zylinderkolbenanordnung anzuordnen
(vgl. deutsche Auslegeschrift 1144 978). In ähnlicher Weise ist vorgeschlagen
worden, neben dem pneumatischen oder hydraulischen Stellgerät zwei Rückstellfedem
vorzusehen. Auch diese Anordnungen sind nicht frei von Nachteilen. Die eine Ausführungsform
baut nachteilig hoch. bzw. lang. Die andere Ausführungsform baut nachteilig breit;
auch besteht die Gefahr von Verkantungen, wenn die Federspannungen nicht genau gleich
eingestellt sind. Endlich ist die Demontage der Bremsbacken im allgemeinen ohne
die Montage von der Betätigungseinrichtung zugeordneten Teilen nicht möglich.
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Es ist ferner bei einer Bremse für industrielle Antriebe mit zwischen
den auf die Bremsbackeii wirkenden Bremsbackenstellhebeln angeordneter Betätigungseinrichtung
aus an einem der Bremsbackenstellhebel abgestützten Gehäuse und an dem anderen Bremsbackenstellhebel
angeschlossener Stellstange sowie RücksteRfeder bekannt (vgl. deutsche Pateni-'
schrift 971745, USA.-Patentschrift - 2 822.064), zwischen den Bremsbackenstellhebeln
eine hydraulisch oder pneumatisch betätigte Zylinderkolbenanordnung vorzusehen,
wobei insbesondere im Zylinder selbst eine Rückstellfeder angeordnet ist. Eine derartige
Maßnahme bedingt in jedem Falle, daß ira Zylinder selbst genügend Platz zur Unterbringung
der Feder vorgesehen ist, so daß sich ein derartiger Aufbau insbesondere bei kleineren
Bremsen, die einen geringen Abstand zwischen den Bremsbackenstellhebeln aufweisen,
kaum durchführen läßt. Darüber ,hinaus besteht der Nachteil, daß die Vorspannung
der einzelnen Feder nicht einstellbar, insbesondere die Auswahl der Federn selbst
je nach den Verhältnissen durch die Bauweise der Zylinderkolbenanordnung
begrenzt ist.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführungsform (s. USA.- Patentschrift
2 368 517), die im wesentlichen den gleichen Aufbau wie vorstehend beschrieben
aufweist, ist an die eigentliche Zylinderkolbenanordnung des Stellaggregates ein
weiterer, die Stellstange umgebender Zylinder zur Aufnahme einer Rückstellfeder
angeschlossen. Dabei dient eine in den Zylinder einschraubbare und je nach
eingeschraubter Stellung als Widerlager für einen lose die Stellstange umgebenden
Federteller vorgesehene Gewinderauffe als Mittel zur Einstellung der Vorspannung
der Rückstellfeder. Der Gesamtaufbau bei einer derartigen Vorrichtung ist aufwendig
und bedingt eine Vielzahl von komplizierten Gewindeteilen. Insbesondere wird bei
einem derartigen Aufbau die Baulänge der gesamten zwischen den Bremsbackenstellhebeln
anzuordnenden Betätigungseinrichtung erheblich vergrößert.
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Bei einer weiteren bekannten Außenbackenbremse (vgl. USA.-Patentschrift
2 128 387) ist zwischen den Bremsbackenstellhebeln die Rückstellfeder vorgesehen,
und die zugeordnete Betätigungseinrichtung ist seitlich außerhalb der Bremsbackenstellhebel
angeordnet. Obwohl bei dieser bekannten Ausführung ebenfalls ein den Bremsbackenstellhebel
und die Rückstellfeder umgebendes Joch vorgesehen ist, bedingt diese Bauart einen
komplizierten Aufbau und weist insbesondere den Nachteil auf, daß für die Betätigungsvorrichtung
kein serienmäßig hergestelltes Zylindergehäuse verwendet werden kann.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei einer Außenbackenbremse
für industrielle Antriebe des beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus die Betätigungseinrichtung
zu vereinfachen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, an das Gehäuse der Betätigungseinrichtung
ein den an die Stellstange angeschlossenen Bremsbackenstellhebel umgebendes Joch
anzuschließen und zwischen dessen Außentraverse und dem zugeordneten Bremsbackenstellhebel
die Rückstellfeder anzuordnen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist gleichachsig
zur Stellstange eine Montagestange an dem an die Stellstange angeschlossenen Bremsbackenstellhebel
angeordnet und auf diese, gegen einstellbare Führungs- bzw. Widerlager, die Rückstellfeder
aufgesetzt. Man kann auch die Stellstange in entsprechender Weise verlängern.
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Bei der erfindungsgemäßen Bremse kann die Betätigungseinrichtung eine
hydraulische oder pneumatische Zylinderkolbenanordnung, aber auch ein elektromagnetisches
Stellgerät sein. Die Bremse kann
als Lüftfederoder als Bremgfeder bei entsprechender
Auslegung des Stellgerätes ausgeführt sein.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Bremse die B etätigungseinrichtung wesentlich
vereinfacht ist. Darüber hinaus wird zwischen den Bremsbackenstellhebeln nur geringer
Raum in Anspruch genommen, was im ganzen zu einer niedrigen und schmalen Bauart
der erfindungsgemäßen Bremse führt. Der Raum neben den Bremsbackenstellhebeln, in
dem sich bei der erfindungsgemäßen Bremse die Rückstellfeder befindet, ist im allgemeinen
in keiner Weise beschränkt.
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Ferner zeichnet sich die erfindungsgemäße Bremse
durch
einfache Montage und einfache Wartung bei einfacher Einstellungsmöglichkeit der
Federvorspannung aus.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; Es zeigt in schematischer Darstellung
F i g. 1 in teilweiser Seitenansicht eine erfindungsgemäße Bremse, F i
g. 2 in gegenüber der F i g. 1 vergrößerter Darstellung und teilweise
im Schnitt einen Ausschnitt aus dem Gegenstand nach F i g. 1 und F i
g. 3 in teilweiser Stimansicht den Gegenstand nach F i g. 2, ungeschnitten.
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Die in den Figuren dargestellte Bremse ist für industrielle Antriebe
bestimmt und besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer Bremstrommel
1
mit zugeordneten Bremsbacken 2 und auf die Bremsbacken wirkenden Bremsbackenstellhebeln
3, die V-förmig gegeneinander öffnen und schließen. Zwischen den Bremsbackenstellhebeln3
ist eine Betäti-7 7
'Zungseinrichtung aus einem an einem der Bremsbackenstellhebe13
abgestützten Gehäuse4 und einer an dem anderen Bremsbackenstellhebel 3 anaeschlossenen
Stellstange 5 angeordnet. Außerdem ist eine Rückstellfeder 6 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel arbeitet die Betätigungseinrichtung 4, 5, 6
mit einem z. B. hydraulischen Lüftgerät aus Zylinder und Kolben mit Kolbenstange
als Stellstange 5 ' während die Rückstellfeder 6 als Bremsfeder ausgelegt
ist. An das Gehäuse 4 der Betätigungseinrichtung ist ein den an die Stellstange
5 angeschlossenen Bremsbackenstellhebel 3 umgebendes Joch
7 angeschlossen, und zwischeu diesem bzw. dessen Außentraverse und dem zugeordneten
Bremsbackenstellhebel 3 ist die Rückstellfeder6 angeordnet. Dazu ist im Ausführungsbeispiel
gleichachsig zur Stellstange 5 eine Montagestange 8 an dem an die
Stellstange 5 angeschlossenen Stellhebel 3 angeordnet und auf diese
Montagestange 8, gegen einstellbare Führungslager 9 und Widerlager
10 die Rückstellfeder 6 aufgesetzt. Aus den F i g. 2 und
3 ist erkennbar, daß der Anschluß der Stellstange 5 an den Bremsbackenstellhebel
3 in an sich bekannter Weise erfolgt, irn Ausführungsbeispiel mit einem auf
einen Gelenkbolzen 11 aufgesetzten Mutterstück 12, wobei der Gelenkbolzen
11
in Augen des Bremsbackenstellhebels 3 eingesetzt ist. Die Montagestange
8 ist in das Mutterstück 12 eingeschraubt. Das Widerlager 9 ist durch
Mutter 13
und Kontermutter 14 auf der Montagestange 8 festsetzbar.
An den Muttern 13 und 14 kann auf einfache Weise die Federvorspannung und
damit das Bremsmoment eingestellt werden. Die Mutter 15
dient zum Montieren
der Bremsfeder.