DE1421720C - Verfahren zur Herstellung eines fortlaufenden, feuerpolierten Glasbandes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines fortlaufenden, feuerpolierten GlasbandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines fortlaufenden, feuerpolierten Glasbandes,
das während seiner Herstellung zwischen einer gasförmigen Atmosphäre und einem Bad aus Metall oder
einer Legierung, die dichter als Glas ist und sich weder mit dem Glas noch mit den Werkstoffen des das Bad
enthaltenden Beckens verbindet, gleitend zu einer Stelle geführt wird, wo es aus dem das Bad enthaltenden
Becken abgehoben und zu den seinen Durchlauf bewirkenden Organen geführt wird, mit welchen es in
Berührung kommt, wenn seine Temperatur genügend niedrig ist, daß keine Beschädigung desselben durch
diese Berührung erfolgt.
Die Temperatur des Bades erlaubt es auf einfache Weise, eine Feuerpolierung des Glasbandes zu erhalten.
Am Ende des bei der Durchführung des in Frage stehenden Verfahrens verwendeten Beckens befindet
sich eine Umlenkwalze nach der Art, wie sie beim Libbey-Owens-Verfahren verwendet wird und die es
gestattet, entsprechend der Zusammensetzung des Glases und der Endtemperatur des Bades das Glasband,
dessen Temperatur über seine Breite völlig gleichförmig ist, entweder auszuziehen oder etwas
vom Bad und praktisch ohne es dabei auszuziehen auf die Höhe von Walzen eines Nachglühabschnitts anzuheben.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt. Bei dem bekannten Verfahren läßt man, um dem Glasband das
Aussehen einer Feuerpolierung zu geben, das Glas über eine Metallschmelze gleiten, deren Schmelzpunkt
unterhalb von 700° C liegt. Für die Metallschmelze sind dabei Metalle wie Zinn, Blei oder gewisse
Zinnlegierungen vorgeschlagen worden.
Die Schmelztemperatur des Zinns liegt bei 232° C, die des Bleis bei 327° C. Bei diesen Metallen und Legierungen
besteht aber der Nachteil, daß sie bei Anwesenheit atmosphärischer Luft bei der Anwendungstemperatur derart oxydieren, daß man gezwungen ist,
oberhalb des Bades eine nicht-oxydierende Atmosphäre herrschen zu lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der in Frage stehenden Art zu schaffen, mit
welchem die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem derartigen Verfahren vor, daß das Glasband
über ein Schmelzbad aus Metall oder einer Legierung gleitend geführt wird, das bzw. die durch Luft bei der
notwendigen Arbeitstemperatur für die Feuerpolierung des Glasbandes unverändert bleibt und dessen
bzw. deren Schmelzpunkt oberhalb von etwa 750° C liegt. Es wurde nämlich festgestellt, daß es möglich ist,
ein feuerpoliertes Glasband zu erhalten, wenn man dieses auf einem Schmelzbad aus nichtoxydierendem
Metall schwimmen läßt, dessen Schmelztemperatur oberhalb von etwa 750° C liegt.
Zu den Metallen, die sich zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, gehören Silber
mit einem Schmelzpunkt von 960° C, Gold mit einem Schmelzpunkt von 1060° C sowie gewisse Silber- und
Goldlegierungen.
Im Falle eines harten Glases ist es selbst oberhalb von 1060° C, dem Schmelzpunkt des Goldes, möglich,
ein Ausziehen des Glasbandes, das unmittelbar von dem Metallschmelzbad auf die Antriebsorgane
gelangt, zu vermeiden, wenn das Glas eine geeignete Zusammensetzung besitzt.
Ein weiches Glas, z. B. ein Natrium-Kalkglas, besitzt dagegen bei einer derartigen Temperatur eine zu
geringe Viskosität, um durch die Antriebsorgane geführt werden zu können. Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht daher vor, daß im Falle eines weichen Glases das über das Metallbad
gleitend geführte Glasband dicker als die vorgesehene Enddicke desselben ist und daß zwischen dem Augenblick,
in welchem das Glasband das Bad verläßt, und dem Augenblick, in welchem es mit den seinen Durchlauf
bewirkenden Organen in Berührung kommt, das Glasband durch Ziehen nach oben auf eine geringere
Dicke gebracht wird.
Abgesehen von dem Vorteil, daß man keine reduzierende Atmosphäre mehr benötigt, bietet das erfindungsgemäße
Verfahren gegenüber den bekannten Verfahren den weiteren Vorteil, daß bei ihm die Temperatur
des Glasbandes über seiner ganzen Breite viel schneller vergleichmäßigt wird als bei den bekannten
Verfahren, und zwar weil der Wärmeleitungskoeffizient des bei ihm benutzten Schmelzbades höher als
derjenige des bei den bekannten Verfahren verwendeten Schmelzbades liegt.
Wenn man die Wärmeleitungskoeffizienten von anderen Metallen mit dem von Silber vergleicht, der
gleich 1 gesetzt wird, so ist derjenige des Kupfers = 0,93, derjenige des Goldes = 0,707, während
derjenige des Zinns = 0,151 und derjenige des Bleis = 0,082 beträgt.
Es ist allerdings auch schon bekannt, ein Silberbad zum Tragen einer Schmelzschicht, z. B. einer Glasschicht,
zu verwenden, die unter Druck in eine Gußform zwischen diesem Bad und einem Bad mit einer
Schmelze aus einem anderen Werkstoff gebracht wird, der eine geringere Dichte aufweist als derjenige, der in
die Gußform gedruckt wird, und die Schicht abzukühlen, die sich durch die Abkühlung des Silberbades
nach vorn bewegt, bis ihre Viskosität genügend groß ist, daß sie über einen rechteckigen Spalt, der zwischen
dem oberen Niveau des tiefer gelegenen Bades und dem niedrigeren Niveau des höher gelegenen Bades
ausgezogen werden kann, um zu vermeiden, daß diese beiden Bäder über diesen Spalt auslaufen.
Dieses Verfahren erlaubt es aber nicht, ein feuerpoliertes Glasband zu erhalten, weil bei ihm die Oberfläche
des Glasbandes verdorben wird, und zwar während seines Weges durch den Spalt und durch die Organe,
die das Ausziehen des Glases aus der Gußform bewirken und die zum Überwinden des Spaltes auf das
Glasband, das einen geringeren Querschnitt besitzt als die in der Gußform befindliche Schicht, den erforderlichen
Druck ausüben. Darüber hinaus weist dieses Verfahren noch-den weiteren Nachteil auf, daß die
Ausziehgeschwindigkeit des Glasbandes aus der Gußform und die Zufuhr der Glasschmelze in die Gußform
nur dann mit der erforderlichen Genauigkeit aufrechterhalten werden können, wenn die Dichte der
Glasschicht nahe dem Ausgang der Gußform stets größer ist als die Höhe des Spaltes, jedoch im Bereich
dieser Höhe bleibt.
Die beigefügte Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. In der. Zeichnung ist
Fig. I- ein lotrechter Längsschnitt der Vorrichtung
nach der Linie I-I der F i g. 2 und
F i g. 2 ein horizontaler Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Linie II-II der F i g. 1.
^Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
fließt die in einem Behälter 3 befindliche Glasschmelze! über dessen Rand und eine Schwelle 4 auf
ein in einem Becken 6 befindliches metallisches Bad 5. Um die für die Feuerpolierung notwendige Temperatür
zu erreichen, wird das Bad 5 mittels elektrische·· Widerstandsheizelemente 7 und 8 erhitzt, die oberhalb
desselben angeordnet sind. Dabei erhitzen die Heizelemente 7 das Bad S lediglich in dem Bereich der
Seitenwandungen 9, während die Heizelemente 8 das Bad 5 über seine gesamte Breite erhitzen. Das Bad 5
ruht auf einer feuerfesten Schicht 10, die ihrerseits von einer wärmedämmenden Schicht Il getragen wird.
Die Oberfläche des metallischen Bades 5 ist tiefer gelegen als diejenige der Schwelle 4. Das Glas 2, des-
ao sen Menge vom Niveau und der Zugabe der Ausgangsstoffe
in dem Behälter 3 geregelt wird, verbreitert sich über dem Bad 5, während seine Dicke dort
gleichzeitig abnimmt.
Die Viskosität des verwendeten Glases, die von der
as Temperatur am Ende des Bades 5 sowie der Art und
Zusammensetzung des Glases abhängt (z. B. hartem alkalifreiem oder nachgiebigem alkalihaltigem Glas),
gestattet es, daß eine Umlenkwalze 12 das Glasband 13 entweder von dem Bad 5 ein wenig bis auf die
Höhe von in einem Nachglühabschnitt 15 befindlichen Transportwalzen 14 anhebt oder daß das Glasband
13, dessen Temperatur über seine Breite völlig gleichförmig ist, auf ein Band geringerer, genau eingestellter
Dicke nach bekannten Verfahren ausgezogen wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines fortlaufenden, feuerpolierten Glasbandes, das während seiner
Herstellung zwischen einer gasförmigen Atmosphäre und einem Bad aus Metall oder einer
Legierung, die dichter als Glas ist und sich weder mit dem Glas noch mit den Werkstoffen des das
Bad enthaltenden Beckens verbindet, gleitend zu einer Stelle geführt wird, wo es aus dem das Bad
enthaltenden Becken abgehoben und zu den seinen Durchlauf bewirkenden Organen geführt
wird, mit welchen es in Berührung kommt, wenn seine Temperatur genügend niedrig ist. daß keine
Beschädigung desselben durch diese Berührung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
das Glasband über ein Schmelzbad aus Metall oder einer Legierung gleitend geführt wird, das
bzw. die durch die Luft bei der notwendigen Arbeitstemperatur für die Feuerpolierung des Glas-.
bandes unverändert bleibt und dessen bzw. deren Schmelzpunkt oberhalb von etwa 750° C liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Glasband gleitend über ein Silberbad geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasband gleitend über ein
Bad geführt wird, das aus einer Silberlegierung besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasband gleitend über ein
Goldbad geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasband gleitend über ein
Bad geführt wird, das aus einer Goldlegierung besteht.
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