DE1080273B - Verfahren zur Herstellung von Flachglas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FlachglasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Flachglas in !Sandform mit einem der
Feuerpolierung gleichkommenden Glanz auf einem Bad aus geschmolzenem Metall, über dem eine Schutzatmosphäre
aufrechterhalten wird, die die Anwesenheit von Verunreinigungen zwischen der Oberfläche
des Bades und der auf dieser schwimmenden Glasfläche verhindert.
Bei der Herstellung von Flachglas mittels der üblichen Walzverfahren werden Ungenauigkeiten der
Walzenoberflächen auf die Oberflächen des Glases übertragen. Ebenso ergeben sich zuweilen Unterschiede
in der Stärke des Glases infolge der Asymmetrie einer oder beider Walzen.
Bei der Herstellung eines Glasbandes mittels der üblichen Ziehverfahren hat das gebildete Glas eine
glänzende feuerpolierte Oberfläche. Es treten aber Unregelmäßigkeiten in dem gezogenen Band auf, die
ein Ergebnis örtlicher Temperaturdifferenzen vor dem
Erstarren des Glases sind. Diese Verfahren arbeiten auch langsamer als die Walzverfahren.
Der Hauptzweck der Erfindung ist die Herstellung eines Flachglases in Bandform, das einen der Güte
der bekannten Feuerpolierung gleichen Glanz hat und frei von Mängeln ist, wie sie bei den üblichen Walz-
oder Ziehverfahren zur Herstellung von Bandglas auftreten. Ein weiterer Zweck ist die Beschleunigung der
Herstellung eines Flachglases in Bandform, das frei von Unregelmäßigkeiten ist und vorzugsweise einen
der Güte der Feuerpolierung gleichwertigen Glanz hat.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß das Glas dem Bad mit geregelter Geschwindigkeit
zugeführt wird und längs des Bades unter solchen Wärmebedingungen fortbewegt wird, daß sich auf
dem Bade eine Schicht aus geschmolzenem Glas ausbildet, worauf sich, während an den Seitenkanten der
geschmolzenen Schicht ein Fließen in Querrichtung gesichert ist, auf der Oberfläche des Bades ein schwimmender
Körper aus geschmolzenem Glas mit gleichmäßiger Dicke bildet, der in Form eines Bandes fortschreitend
ausreichend gekühlt wird, so daß er am Ende des Bades unbeschädigt durch mechanische Mittel
ausgetragen werden kann.
Bei der Ausführung der Erfindung sind mindestens die Randteile des geschmolzenen Glaskörpers, die
dessen Teilen gleichmäßiger Dicke nahe liegen, ebenso wie die Randteile des geschmolzenen Gaskörpers, die
zur Erzielung der gleichmäßigen Dicke abfließen, in ihrer Querbewegung zum Bad ungehindert, gleichgültig,
ob sich das geschmolzene Glas bei der Querbewegung ausbreitet oder die Breite des geschmolzenen
Glaskörpers bei der Bildung der gleichmäßigen Dicke fortschreitend verringert wird.
Versuche haben bestätigt, daß bei erhöhten Tempe-Verfahren
zur Herstellung von Flachglas
Anmelder:
Pilkington Brothers Limited,
Liverpool, Lancashire (Großbritannien)
Liverpool, Lancashire (Großbritannien)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Vorwerk
und Dipl.-Ing. K. Walther, Patentanwälte,
Berlin-Charlottenburg 9, Bolivarallee 9
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 3. Mai 1957
Großbritannien vom 3. Mai 1957
raturen, z. B. 900° C und mehr, ein frei schwimmender
Körper aus geschmolzenem Glas gebildet wird, der, von dem Bad aus geschmolzenem Metall getragen,
selbsttätig eine einheitliche Dicke annimmt, wenn ihm eine ungehinderte Bewegung quer zum Bad gestattet
wird. Die einheitliche Dicke wird dann erreicht, wenn der Ouerstrom endet, d. h. wenn ein völliger oder doch
nahezu völliger Gleichgewichtszustand zwischen den Kräften der Oberflächenspannungen des geschmolzenen
Glases und des geschmolzenen Metalls und den Schwerekräften eingetreten ist. Es ergibt sich mit
Ausnahme dicht an den Rändern ein Körper einer bestimmten und einheitlichen Dicke, dessen Oberflächen
frei von Unregelmäßigkeiten sind.
Das Glas kann dem geschmolzenen Metallbad sowohl in Bandform als auch in geschmolzenem Zustand
zugeführt werden.
Bei der Bildung des Körpers aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke auf dem Bad aus geschmolzenem
Metall entsprechend der Erfindung ist die Oberfläche des Bades von Stoffen, die das Glas verunreinigen
könnten, frei, und die neben jeder Kante des geschmolzenen Glaskörpers und jeder Kante des aus
diesem endgültig gebildeten Glasbandes offenen Flächen des Bades sind gegen Oxydation geschützt,
und die Bildung von Verunreinigungen infolge chemischer Reaktionen an der Badoberfläche, die zur Berührungsfläche
zwischen dem Glas und dem Bad gelangen könnten, ist unterbunden. Ein Schutz der Badoberfläche
durch Schutzgase ist auch an den freien Flächen erforderlich, die unter dem endgültigen Band
liegen, wenn dieses sich der Austragsstelle nähernd
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vom Bad abgehoben wird und durch die AustragöfTnung
des Bades austritt.
Ein Verfahren zur Herstellung von Flachglas gemäß der Erfindung kann so verlaufen, daß ein Glasband
bestimmter Abmessungen gebildet wird und dieses Band mit geregelter Geschwindigkeit dem Bad
aus geschmolzenem Metall zugeführt und längs der Oberfläche des Bades unter Temperaturbedingungen
fortbewegt wird, bei denen das Glasband in eine Schicht aus geschmolzenem Glas übergeht, worauf
sich unter Sicherung einer ungehinderten Querbewegung der Seitenränder der geschmolzenen Schicht auf
der Oberfläche des Bades der schwimmende Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke bildet.
Durch zweckmäßige Regelung der Temperatur des Bades kann eine Zeit zur Bildung des schwimmenden
Körpers gleichmäßiger Dicke erreicht werden, die ermöglicht, daß in einem kontinuierlichen Verfahren ein
mit den üblichen Walzgeschwindigkeiten und noch schneller gebildetes Glasband in geschmolzenes Glas
umgewandelt, zu einem Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke entwickelt und in ein Glasband
zurückgebildet werden kann, das frei von Unregelmäßigkeiten, einschließlich der durch die Gußwalzen
bedingten, ist und hochglänzende Oberflächen hat. Es kann somit ein Glasband von etwa 6 mm
Stärke mit hochglänzenden Oberflächen mit einer Geschwindigkeit erzeugt werden, die mindestens den
üblichen Walzgeschwindigkeiten gleichkommt.
Ein abgewandeltes Verfahren zur Herstellung von Flachglas nach der Erfindung besteht darin, daß geschmolzenes
Glas dem Bad aus geschmolzenem Metall mit geregelter Geschwindigkeit zugeführt wird und
als Schicht längs des Bades unter Temperaturbedingungen fortbewegt wird, die die Schicht im geschmolzenen
Zustand erhalten, worauf sich unter Sicherung einer ungehinderten Ouerbewegung der Seitenkanten
der geschmolzenen Schicht auf der Oberfläche des Bades der schwimmende Körper aus geschmolzenem
Glas gleichmäßiger Dicke bildet.
Das endgültig erzeugte Glasband wird im allgemeinen eine Dicke haben, die von der bei der Bildung
des schwimmenden Körpers aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke erhaltenen bestimmt ist.
Die Erfindung umfaßt auch ein abgewandeltes Verfahren zur Herstellung des endgültigen Glasbandes,
bei dem die Dicke des aus dem Bad ausgetragenen Glasbandes geändert wird, indem die auf das Glasband
ausgeübte Zugkraft geändert wird, während die Breite des schwimmenden Körpers gleichmäßiger Breite entsprechend
eingestellt bleibt.
Die Temperatur, bei der ein Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke gebildet wird, wird
mit der Zusammensetzung des Glases veränderlich sein. Für Natronkalkgläser kann der gleichmäßig
dicke geschmolzene Glaskörper bei Temperaturen über 850° C erreicht werden, d. h. bei einer Temperatur,
bei der die Viskosität des Glases niedrig genug ist, daß die die Kräfte aus der Oberflächenspannung und
der Schwere das Glas zum Fließen bringen.
Bei der Bildung des Bades aus geschmolzenem Metall muß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für
Natronkalkglas folgendes beachtet werden:
1. Schmelzpunkt unterhalb 7000C etwa;
2. Siedepunkt oberhalb 10000C;
3. das Metall muß eine größere Dichte als Glas haben;
4. das Metall darf am Glas nicht haften und mit ihm nicht in größerem Ausmaß chemisch reagieren.
Das im Bad benutzte Metall sollte im wesentlichen inert gegen den Werkstoff des Badbehälters und gegen
die über dem Bad befindliche Atmosphäre sein. In jedem Falle sollte es im wesentlichen unfähig zur
Bildung von Reaktionsprodukten sein, die der Güte des Glases abträglich sein könnten.
Versuche haben gezeigt, daß von den üblichen reinen Metallen Zinn alle diese Forderungen für das
Bad erfüllt. Wegen der hohen Kosten des Zinns
ίο können aber auch andere Metalle und Legierungen
aus Sparsamkeitsgründen zugestanden werden. Blei z. B. erfüllt die obigen Forderungen, erfordert aber
trotz seines geringen Preises eine Anlage zur Abfuhr schädlicher Dämpfe, die bei den Betriebstemperaturen
des erfindungsgemäßen Verfahrens entstehen können. Die bekannte Wärmeleitfähigkeit des Zinns, die eine
gleichmäßige Wärmebehandlung des auf ihm schwimmenden Glases ergibt, macht Zinn zu einem geeigneten
Werkstoff für das Bad.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung können in Querrichtung nebeneinander horizontale ■ Rollen
vorgesehen sein, die allein auf die oberen Flächen der Kanten des in Bandform fortschreitenden Glases, wo
sich dieses verfestigt, und zur Kante des Glasbandes einwirken, geneigte Achsen haben, so daß sie bei ihrer
Drehung eine Verringerung der Breite des Glasbandes verhindern, wobei sie in einer Richtung angetrieben
werden, in der sie die Fortbewegung des Glasbandes unterstützen.
In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beispielsweise dargestellt. In der Zeichnung ist
Fig. 1 ein zentraler Mittellängsschnitt durch eine Vorrichtung mit einem überdachten Behälter für das
Bad aus geschmolzenem Metall, bei der das Glas dem Bad in Form eines Glasbandes zugeführt wird,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 und 4 vergrößerte Ausschnitte aus den Fig. 1 bzw. 2, die die Einrichtung zur Bildung und Zuführung
des Glasbandes zum Bad näher erläutern,
Fig. S ein Querschnitt nach Linie V-V der Fig. 1, Fig. 6 und 7 ein Teilmittellängsschnitt bzw. eine
Teildraufsicht einer abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2, bei der das Glas in anderer Weise
dem Bad zugeführt wird,
Fig. 8 eine Teildraufsicht einer weiteren abgewandelten Ausführungsform mit in Querrichtung nebeneinanderllegenden
Rollenpaaren, die auf die Kanten eines noch plastischen Glasbandes gleichmäßiger Dicke
einwirken, das gegebenenfalls als erstarrtes Glasband aus dem Bad aus geschmolzenem Metall ausgetragen
wird, und
Fig. 9 eine Seitenansicht einer der Rollen, die auf das plastische Glasband einwirken.
In der Zeichnung sind gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Teile verwendet.
Zunächst sei die Bauart gemäß den Fig. 1 bis 5 beschrieben. Ein Vorherd 1 eines kontinuierlich betriebenen
Glasschmelzofens hat ein Regulierschütt 2 und einen Abstichausguß 3, der aus einem Boden oder
einer Lippe 4 und Seitenwänden 3 gebildet ist und im wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt hat. Über
dem Abstichausguß kann in bekannter Weise ein Deckel befestigt sein.
Mit dem Ausgußabstich arbeiten zwei wassergekühlte Gußwalzen 6 und 7 zusammen, die in der
üblichen Weise in Rahmen 8 gelagert sind und über Zahnräder 9 angetrieben werden. In bekannter Weise
ist ein Schutt 10 in einer senkrechten Ebene in der Nähe der oberen Gußwalze 6 angeordnet, das durch
nicht dargestellte Mittel einstellbar ist. Das Schutt 10
schützt die obere Gußwalze 6 vor der Strahlungswärme des geschmolzenen Glases 11., das vom Vorherd 1 über
die Lippe 4 zwischen die Gußwalzen 6 und 7 gelangt.
Die obere Gußwalze 6 ist vorwärts der unteren Gußwalze 7 angeordnet, so daß das geschmolzene Glas
11 von der Lippe 4 auf den obenliegenden Teil der Gußwalze 7 trifft, die eine nach unten und vorn ge- ίο
richtete bogenförmige Führung für das Glas darstellt, die sich in der gleichen Richtung bewegt wie der
Glasstrom im Abstichausguß. Das ausfließende Glas ist also gezwungen, sich vorwärts zu bewegen, so daß
ein Zurückfließen des die Lippe 4 verlassenden Glases verhindert ist.
Die beschriebene übliche Einrichtung zur Bildung eines Glasbandes ist über dem Boden 12 eines Behälters
angeordnet, der außerdem Seitenwände 13 und Stirnwände 14 hat. Der Boden, die Seitenwände und
die Stirnwände bilden vereint eine Wanne für ein Bad 15 aus geschmolzenem Zinn, dessen Spiegel mit 16
bezeichnet ist. Der dargestellte Behälter ist so ausgebildet, daß seine Seitenwände 14 an jeder Stelle des
Bades einen Abstand haben, der größer als die Breite des das Bad durchlaufenden Glases ist.
Der Behälter trägt ein Dach 17., das durch Seitenwände
19 und einstellbare Stirnwände 18 (Fig. 2) zu einem Tunnel ergänzt wird, der über dem Bad 15
einen Raum 20 bestimmt.
Die einstellbare Stirnwand 18 des Daches am Austragende des Bades bildet mit der entsprechenden
Stirnwand 14 des Behälters einen engen Auslaß 21 aus dem Bad, während die Stirnwand 18 neben den Gußwalzen
6 und 7 so eingestellt ist, daß ein enger Einlaß 22 für das Glasband 23 entsteht, das durch die das
Glasband bildende Einrichtung unter das Dach vorgeschoben wird.
Außerhalb des Austragendes des Behälters ist eine mechanische Austrageinrichtung vorgesehen, die beispielsweise
aus angetriebenen Rollen 27, die etwas über der Höhe des Bodens des Auslasses 21 liegen,
und darüberliegenden angetriebenen Rollen 28 besteht.
Die zusammenarbeitenden Rollen 27 und 28 üben auf das sich gegen den Auslaß bewegende Glasband eine +5
Zugkraft aus, die die Bewegung des Glases längs des Bades unterstützt. Über die Rollen 27 läuft das Glasband
aus dem Bad ausgerichtet zu einem üblichen, nicht dargestellten Kühlofen.
Zwischen den das Glasband bildenden Gußwalzen 6 und 7 und der einstellbaren Stirnwand 18 ist eine
Verlängerung des Daches vorgesehen, die eine die Einrichtung zur Bildung des Bandes umschließende
Kammer darstellt, die durch eine Decke 25 und Seitenwände 26 gebildet wird, die auf den Seitenwänden
13 des Behälters aufsitzen.
Die Temperatur des Bades im Behälter wird vom Einlaßende bis zum Auslaßende durch Temperaturregeleinrichtungen
29 geregelt, die in das geschmolzene Metall eingetaucht sind. Der Tunnelraum 20 über
dem Bad wird vorteilhaft durch strahlende Wärme beheizt, die vom Dach nach unten gerichtet von in
das Dach eingebauten Heizeinrichtungen 30 stammt.
Die Wärmeregeleinrichtungen 29 und 30 am Eingangsende der Vorrichtung sind so ausgelegt, daß sie
über eine ausreichend große Länge eine Temperatur von 1000° C oder etwas darüber aufrechterhalten, um
das Glasband 23 in eine schwimmende Schicht 24 geschmolzenen Glases umzuwandeln, aus der dann ein
schwimmender Körper 31 aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke gebildet wird. Diese Länge des
Bades wird durch ein Schutt 32 und die Stirnwand 18 am Einlaßende der Vorrichtung bestimmt. Die Temperaturregeleinrichtungen
zwischen dem Schutt 32 und der Stirnwand 18 an der Austrittsseite der Vorrichtung
werden so eingeregelt, daß das geschmolzene Glas gleichmäßiger Dicke in Bandform, das unter dem
Schutt 32 hindurchgetreten ist, von dort an bis zum Austrittsende fortschreitend abgekühlt wird.
Um die Temperaturregelung zwischen dem Schutt 32 und dem Austrittsende zu unterstützen, können
weitere Schutts 33 und 34 im Dach angeordnet werden, die den Tunnelraum 20 über dem Bad unterteilen.
So kann z. B. ein geeignetes Temperaturgefälle mit fallenden Werten dadurch erreicht werden, daß
die Temperaturregeleinrichtungen 29 und 30 so eingestellt werden, daß die Temperatur des Bades bis zum
Schutt 32 etwa 1000° C beträgt, zwischen den Schutts
32 und 33 bis auf 8250C absinkt und zwischen den
Schutts 33 und 34 weiterhin bis auf eine Temperatur absinkt, bei der die Oberfläche des Glasbandes
genügend erstarrt ist, um das Band mit mechanischen Austrageeinrichtungen zu einem Kühlofen zu fördern,
ohne daß die Oberfläche beschädigt wird, z. B. auf eine Temperatur von etwa 650° C, bei der die Viskosität
des Glases etwa 107 Einheiten (Poise) beträgt.
Wie Fig. 2 der Zeichnung klar erkennen läßt, hat das dem Bad zugeführte Glasband 23 eine etwas geringere
Breite als das am Auslaß ausgetragene Glasband, hat aber eine etwas größere Dicke, als sie für
das endgültige Glasband 35 beabsichtigt ist.
Durch Festlegung der Abmessungen des dem Bad zugeführten Glasbandes, das zwischen den Gußwalzen 6
und 7 gebildet wird, und die Walzengeschwindigkeit wird somit dauernd ein schwimmender Körper aus
geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke aufrechterhalten, wobei die Austraggeschwindigkeit im wesentlichen
die gleiche wie die Walzengeschwindigkeit ist. Es ist zu beachten, daß die Breite des Bades im Behälter
so groß ist, daß die Oberfläche des Bades beiderseits der Kanten des Glasbandes 23, der daraus gebildeten
Schicht 24 geschmolzenen Glases und des aus dieser erzeugten Körpers 31 aus geschmolzenem Glas
gleichmäßiger Dicke offen liegt. Das geschmolzene Glas in der Schicht 24 und dem Körper 31 schwimmt
daher, so daß das geschmolzene Glas der Schicht 24 quer zum Bad frei fließen kann, um den Körper
gleichmäßiger Dicke zu bilden. Die Bildung dieses Körpers ist dann beendet, wenn sich im wesentlichen
ein Gleichgewicht zwischen den Kräften auf Grund der Oberflächenspannungen des geschmolzenen Glases
und des geschmolzenen Metalls und auf Grund der Schwere eingestellt hat.
Durch Schaffung der Gleichgewichtsbedingungen in dem geschmolzenen Glas werden alle Mangel an dem
mechanisch gebildeten, dem Bad zugeführten Glasband 23 völlig verschwinden, und es wird ein Körper aus
geschmolzenem Glas gebildet, der eine einwandfreie Oberflächenausbildung hat und aus dem ein Glasband
gleichmäßiger Dicke gebildet wird, das frei von Mängeln und feuerpoliert ist.
Das endgültige Glasband wird also eine Dicke haben, die durch die Bildung des schwimmenden
Körpers 31 aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke, also in Gleichgewichtszustand, bestimmt wird,
und eine der des Körpers 31 entsprechende Breite. Zweckmäßig sind auch die Kanten des endgültigen
Glasbandes freie Kanten, d.h., daß auch die Kanten des endgültigen Glasbandes Abstand von den Seitenwänden
des Behälters haben.
Statt der geregelten Zuführung des Glases zum Bad in Form eines Glasbandes kann auch die Zuführung in
flüssiger Form von einem Abstichguß eines Vorherdes erfolgen. Eine hierfür entworfene Vorrichtung ist in
den Fig. 6 und 7 veranschaulicht. Bei dieser Bauart hat das Schutt 10 die Aufgabe, eine gleichmäßige Zufuhr
des Stromes des geschmolzenen Glases von der Lippe 4 des Ausgusses zu sichern. Der Glasstrom wird also
durch das Regulierschütt 2 und das Schutt 10 geregelt.
Wie Fig. 6 zeigt, ist bei dieser Bauart der Ausguß mit senkrechtem Abstand von dem Spiegel des Bades
15, so daß das geschmolzene Glas einige Zentimeter in freiem Fall auf das Bad fällt. Der Abstand ist so gewählt,
daß die Bildung eines Höckers 36 hinter dem auf das Bad fließenden Glas gesichert ist, der sich
nach rückwärts unter der Lippe 4 bis zur Stirnwand 14 des Behälters erstreckt.
Das geschmolzene Metall des Bades ist am Eintrittsende beiderseits des Höckers durch Ziegel 37 abgedeckt,
die sich von der Stirnwand 14 bis vor die Ausgüßlippe 4 erstrecken, während der Hocker die
Stirnwand 14 zwischen den Ziegeln benetzt, so daß die Oberfläche des Bades unter dem Ausguß vor dem
Zutritt der Außenluft geschützt ist. Das geschmolzene Glas fließt also von der Ausgußlippe 4 nach vorn auf
das Bad, auf dem es fortbewegt wird.
Wie Fig. 7 zeigt, hat der Ausguß zweckmäßig eine Breite, die etwa halb so groß ist wie die des schwimmenden
Körpers 31 gleichmäßiger Dicke zwischen der Stirnwand 18 und dem Schutt 32. Nach Verlassen
des Ausgusses bildet das Glas eine auf dem Bad schwimmende Schicht 24 aus geschmolzenem Glas,
aus der der schwimmende Körper 31 gleichmäßiger Dicke durch Aufrechterhalten einer Temperatur von
1000° C oder mehr in dem Teil zwischen der Stirnwand 18 und dem Schutt 32 gebildet wird.
Wie bei der Bauform nach den Fig. 1 bis 5 wird das bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 gebildete
endgültige Glasband 35 aus dem schwimmenden Körper 31 gleichmäßiger Dicke gebildet und wird
die gleichen Abmessungen wie dieser haben.
Indessen kann bei beiden Bauformen die Dicke des endgültigen Glasbandes abgeändert werden, indem
die Drehzahl der Rollen 27,28 erhöht wird, wodurch die Zugkraft geändert wird, um den Glaskörper 31
gleichmäßiger Dicke beim Vorwärtsbewegen dünner zu machen. Durch Verwendung von quer nebeneinanderliegenden
horizontalen Rollen 38 (Fig. 8 und 9), die allein auf die obere Fläche an den Kanten des
plastischen Glases einwirken, kann am Austrittsende ein Glasband erzeugt werden, das die gleiche Breite
wie der schwimmende Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke hat, aber nicht so dick wie
dieser Körper ist.
Die bestmögliche Anordnung der Rollen 38 ist in ihrer allgemeinen Lage zu den Schutts 32, 33 in Fig. 8
angegeben.
Bei beiden Bauformen sind im Dach mit Abstand voneinander Leitungen 39 vorgesehen, die durch
Zweigleitungen 40 mit Sammelrohren 41 verbunden sind. Über diese Leitungen wird eine Füllung des
Tunnelraumes 20 des Daches mit einem Schutzgas vorgenommen. Das Schutzgas ist ein Gas, das mit
dem Zinn keine chemischen Verbindungen eingeht, die das Glas verunreinigen könnten wie z. B. Zinnoxyd
oder Zinnsulfid. Zweckmäßig kann das handelsübliche Steinkohlengas verwendet werden, um eine nicht oxydierende
Atmosphäre zu schaffen, die den Tunnelraum 20 ausfüllt und den Zutritt atmosphärischer Luft verhindert.
Die Sammelrohre können sektionsweise angeordnet sein, so daß sie sich über bestimmte Längen in Richtung
des Bades erstrecken, die dem Abstand der Schutts entsprechen. Sie können mit Heizeinrichtungen
versehen sein, um die Temperatur des in den Tunnelraum 20 eintretenden Schutzgases genau einregeln
zu können.
Bei der Bauform gemäß Fig. 1 bis 5 kann das dem Tunnelraum 20 zugeleitete Schutzgas durch nicht dargestellte
Rohre auch der durch die Decke 25 und die Seitenwände26 gebildeten Kammer zugeleitet werden.
Es kann aber auch durch Einstellung der Stirnwand 18 in dieser Kammer eine Schutzgasatmosphäre aufrechterhalten
werden.
Bei der Bauform gemäß Fig. 6 und 7 gestattet die Kammer die Aufnahme eines genügend großen Volumens
des Schutzgases über dem Teil des Bades, der beiderseits des geschmolzenen Glases in der Kammer
offen liegt.
Die Regelung des Stroms des geschmolzenen Glases zum Bad aus geschmolzenem Metall kann auch durch
einen schwenkbaren Ausguß erfolgen. Der Ausguß besitzt hierbei eine schwenkbar gelagerte Düse, die in
einer senkrechten Ebene zu der konvexen Stirnwand des Vorherdes bewegbar ist. Durch Einstellung des
Neigungswinkels des Ausgusses kann die Geschwindigkeit des Glasstromes vom Ausguß eingeregelt werden.
Das Ende des Ausgusses kann den Spiegel des Bades schneiden.
Wenn auch bei den beschriebenen Bauformen der Behälter über seine ganze Länge solche Abmessungen
hat, daß das dem Bad zugeführte Glas die Seitenwände des Behälters nicht berührt, so sind im Rahmen
der Erfindung doch Vorrichtungen möglich, bei denen das zugeführte Glasband oder die gebildete
Schicht 24 aus geschmolzenem Glas einen beschränkten Teil der Seitenwände berührt oder einen divergierenden
Ausguß benetzt. Bei allen Bauformen muß aber der Behälter so bemessen sein, daß sich die
Schicht 24 in einen schwimmenden Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger Dicke umwandeln
kann, indem die volle Freiheit der Querbewegung des Glases zur Bildung dieses Körpers gesichert ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Flachglas in Bandform mit einem der Feuerpolierung gleichkommenden
Glanz auf einem Bad aus geschmolzenem Metall, über dem eine Schutzatmosphäre aufrechterhalten
wird, die die Anwesenheit von Verunreinigungen zwischen der Oberfläche des Bades
und der auf dieser schwimmenden Glasfläche verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß das Glas dem
Bad mit geregelter Geschwindigkeit zugeführt wird und längs des Bades unter solchen Wärmebedingungen
fortbewegt wird, daß sich auf dem Bade eine Schicht aus geschmolzenem Glas ausbildet,
worauf sich, während an den Seitenkanten der geschmolzenen Schicht ein Fließen in Querrichtung
gesichert ist, auf der Oberfläche des Bades ein schwimmender Körper aus geschmolzenem
Glas mit gleichmäßiger Dicke bildet, der in Form eines Bandes fortschreitend ausreichend gekühlt
wird, so daß er am Ende des Bades unbeschädigt durch mechanische Mittel ausgetragen
werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des aus dem schwimmenden
Körper aus geschmolzenem Glas gleichmäßiger
Dicke gebildeten Glasbandes geändert wird, indem die auf das Glasband ausgeübte Zugkraft geändert
wird, während die Breite des schwimmenden Körpers gleichmäßiger Dicke entsprechend eingestellt
bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung eines Natronkalkflachglases, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fließen des Glases zur Bildung des Glaskörpers gleichmäßiger Dicke auf dem Bad bei einer Temperatur oberhalb 850° C
erfolgt, wobei die Viskosität des Glases gering genug ist, um das Fließen des Glases durch die
Kräfte auf Grund der Oberflächenspannung und der Schwere zu ermöglichen.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfallrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn-
zeichnet, daß in Querrichtung nebeneinander horizontale Rollen (36) vorgesehen sind, die allein auf
die oberen Flächen der Kanten des in Bandform fortschreitenden Glases, wo sich dieses verfestigt,
einwirken und zur Kante des Glasbandes (31) geneigte Achsen haben, so daß sie bei ihrer
Drehung eine Verringerung der Breite des Glasbandes verhindern, und daß sie in einer Richtung
angetrieben werden, in der sie die Fortbewegung des Glasbandes unterstützen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 518415.
Britische Patentschrift Nr. 518415.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1010247.
Deutsches Patent Nr. 1010247.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (1)
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