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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Flachglas in Bandform
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Temperaturunterschiedenkroskopische Unebenheiten der Oberfläche zu glätten, wobei es in unverändertem geometrischem Zustande weitergeführt wird.
Im Falle der Erfindung hingegen wird ein Glasband in geregelter Menge zugeführt. Sobald es die Badoberfläche erreicht hat, verliert es seine ursprüngliche Form und breitet sich ungehindert auf der Badoberfläche aus. bis ein Gleichgewicht zwischen der Oberflächenspannung des Glases bzw. des Bades und der Schwerkraft hergestellt ist. Im Augenblick der Stabilisierung des Zustandes ist ein Glasband ohne oberflächliche Fehler hergestellt, welches eine Glätte aufweist, die als"feuerglatt"bekannt ist.
Die beim erfindungsgemässen Verfahren angewendete Art und Weise der Zufuhr des Glases zum Bad ist im übrigen nicht ausschlaggebend. Hat jedoch das Glas erst einmal die Badoberfläche erreicht, so gerät es auf eine so hohe Temperatur, dass es sich ungehindert ausbreitet, bis ein dickenstabiler Gleichgewichtszustand hergestellt ist. Die Erfindung ist also ein Verfahren zur Umwandlung einer geschmolzenen Glasmasse auf einem Bad In ein Band und sie unterscheidet sich somit wesentlich von den bekannten Prozessen.
Bei der Durchführung der Erfindung sind also mindestens die an den dickenstabilen Schmelzkörper
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körpers fortschreitend verringert wird.
Versuche haben gezeigt, dass bei einer erhöhten Temperatur von z. B. 9000 C. oder darüber ein auf einem schmelzflüssigen Metallbad frei schwimmender Glasschmelzkörper automatisch einen Zustand gleichbleibender Dicke annimmt, wenn er auf dem Bad seitlich ungehindert fliessen kann ; die gleichbleibende Dicke wird erreicht, wenn das seitliche Fliessen aufhört, d. h. wenn zwischen den Oberflächenspannungskräften der Glasschmelze und der Metallschmelze einerseits und der Schwerkraft anderseits wenigstens annähernd ein Gleichgewicht hergestellt worden ist, und dass das Glas in dem stabilen Körper, mit Ausnahme der Randbereiche, eine bestimmte einheitliche Stärke undverzugsfreieOberflächenbe- sitzt.
Das Glas kann dem Metallschmelzbad in Bandform oder als Schmelze zugeführt werden. Bei entsprechender Regelung der Wärme in dem Bad kann der dickenstabile schwimmende Körper in einer solchen Geschwindigkeit entwickelt werden, dass ein in einem kontinuierlichen Verfahren mit den gewöhnlichen Walzgeschwindigkeiten oder höheren Geschwindigkeiten erzeugtes Band in geschmolzenes Glas umgewandelt, daraus ein dickenstabiler Glasschmelzkörper gebildet wird, der dann wieder zu einem Band geformt werden kann, das eine Hochglanzoberfläche hat und von Verzug einschliesslich des von der Formgebungswalze erteilten Verzuges frei ist. Insbesondere kann ein Band von einer Stärke von etwa 6. 4 mm
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digkeiten mindestens entspricht.
Allgemein wird das erzeugte Fertigband einGlasband sein, dessen Dicke durch die Bildung des dickenstabilen schwimmenden Glasschmelzkörpers bestimmt wird. Die Stärke des aus dem wenigstens annähernd dickenstabilen schwimmenden Glasschmelzkörper erzeugten Glasbandes kann jedoch noch dadurch ver- ändert werden, dass auf das Band in Längsrichtung eine Zugkraft ausgeübt wird, während die Breite des schwimmenden Körpers auf den entsprechenden Wert eingeregelt wird. Dies kann dadurch bewirkt werden, dass die Drehzahl der Abzugswalzen, die das Band von dem Bade dem Kühlofen zuführen, erhöht wird und Randwalzen vorgesehen werden, welche die Breite des Bandes bestimmen, wie nachstehend ausführlich erläutert wird.
Die Temperatur, bei der ein in seiner Dicke gleichbleibender oder im wesentlichen gleichbleibender Glasschmelzkörper erfindungsgemäss fertiggestellt wird, hängt von der Zusammensetzung des Glases ab. Bei den aus Soda und Kalk bestehenden Gemengen für Tafel- und Flachglas kann der dickenstabile Glaschmelzkörper über 8500 C erhalten werden, d. h. bei einer Temperatur, bei der die Viskosität des Glases so niedrig ist, dass die Oberflächenspannungskrafte und die Schwerkraft das Fliessen des Glases bewirken.
Bei der Vorbereitung des Schmelzbades zurdurchführung der Erfindung mit Soda-Kalk-Gläsem müssen folgende Eigenschaften des Bades beachtet werden :
1. Schmelzpunkt etwa 7000 C,
2. Siedepunkt über 10000 C,
3. Das Metall muss dichter sein als Glas,
4. Das Metall darf nicht am Glas kleben oder in irgendeinem hoher. Masse mit ihm chemisch rea- gieren.
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Das in dem Bade verwendete Metall soll gegenüber dem Material des Badbehälters und gegenüber der über dem Bad befindlichen Atmosphäre im wesentlichen indifferent sein und darf auf keinen Fall zur Bildung von Reaktionsprodukten imstande sein, welche die Qualität des Glases beeinträchtigen.
Versuche haben gezeigt, dass von den gewöhnlichen Reinmetallen Zinn alle an das Bad zu stellenden Anforderungen erfüllt. Infolge der hohen Kosten von Zinn können aus Wirtschaftlichkeitsgründen andere Metalle und Legierungen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise erfüllt Blei die vorstehenden Anforderungen, hat aber den Nachteil, dass es trotz seiner Billigkeit eine Anlage zur Beseitigung von giftigen Dämpfen erfordert, die bei den Temperaturen erzeugt werden können, bei denen die beschriebenen Verfahren durchgeführt werden. Zinn ist ein geeignetes Material infolge seiner bekannten Wärmeleitfähigkeit, die eine gleichmässige Wärmebehandlung des darauf schwimmenden Glases bewirkt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Schmelzbad aus Zinn.
Die Erfindung umfasst auch eine Einrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens zur Erzeugung von Flachglas. Diese Einrichtung umfasst einen Behälter, enthaltend ein Metallschmelzbad, über dem eine Schutzgasatmosphäre aufrechterhalten ist und Vorrichtungen zum Zuführen des Glases mit geregelter Geschwindigkeit und zu dessen Weiterbewegen über die Badoberfläche und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Bades an seiner Oberfläche im Verhältnis zur Zufuhrgeschwindigkeit des Glases so bemessen ist, dass die Kanten der geformten flüssiger Glasschicht und des schwimmenden dickenstabilenGlaskörpers stets imAbstand von denSeitenwänden des Behälters gehalten sind und dass Temperaturregler vorgesehen sind, um das Glas auf einer Temperatur zu halten,
welche die Bildung eines schwimmenden Glaskörpers aus der Glasschicht ermöglicht.
In einer erfindungsgemässen Weiterbildung der Einrichtung können horizontal querliegend paarweise gegenüberstehende Randwalzen vorgesehen sein, die nur auf die Oberseite des in Bandform vorgeschobenen und bereits aushärtenden Glases wirken und deren Achsen gegenüber dem Rand des Bandes derart geneigt sind, dass die Walzen bei ihrer Umdrehung trachten, eine Verringerung der Breite des Bandes zu verhindern, sowie Mittel zum Antrieb der Randwalzen in einem solchen Sinne, dass sie den Vorschub des Bandes zu unterstützen trachten.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sind bevorzugte Ausfilhrungsbeipiele nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt Fig. 1 in einem vertikalen Längsmittelschnitt
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wird das Glas dem Bad in Bandform zugeführt. Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht den Behälter der in Fig. 2 gezeigtenEinrichtung. Fig. 3 und 4 sind in grösserem Massstab gehaltene Detailansichten entsprechend der Fig. l bzw. 2 und zeigen deutlicher die Vorrichtung zur Bildung und Zuführung eines Glasbandes zu dem Schmelzbad. Fig. 5 zeigt einen vertikalen Querschnitt nach der Linie V - V der Fig. l. Fig. 6 und 7 zeigen in einer teilweise geschnittenen Ansicht bzw. einerDraufsicht entsprechend der Fig. 1 bzw. 2 eine abgeänderte Form der Zuführung von Glas zu dem Metallschmelzbad.
Fig. 8 zeigt in einer Draufsicht ein Detail einer andern abgeänderten Form einer erfindungsgemässen Einrichtung, in der quer angeordnete Randwalzen verwendet werden, die an dem dickenstabilen Band aus plastischem Glas angreifen, das schliesslich als versteiftes Band aus dem Metallschmelzbad austritt. Fig. 9 ist eine Detailzeichnung einer der an dem plastischen Glasband angreifenden Randwalzen.
In den Zeichnungen sind mit gleichen Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Teile bezeichnet. In der in Fig. l - 5 gezeigten Ausführungsform ist mit 1 ein Vorherd einer kontinuierlichen Glasschmelzwanne, mit 2 der Regelschieber und mit 3 die Schnauze bezeichnet, die einen Boden oder eine Lippe 4 und Seitenwände 5 hat, von denen in Fig. 1 nur eine dargestellt ist. Die Seitenwände und die Lippe bilden eine ini Querschnitt etwa rechteckige Schnauze, über der in bekannter Wèise ein Deckel befestigt werden kann.
Mit der Schnauze wirken zwei wassergekühlte Giesswalzen zusammen, deren obere mit 6 und deren untere mit 7 bezeichnet ist. Diese Walzen sind in üblicher Weise in Gestellen 8, 8 gelagert und werden über Zahnräder 9, 9 motorisch angetrieben. Mit nichtgezeigten Mitteln ist ein Schieber 10 verstellbar in einer die Giesswalze 6 berührenden Vertikalebene aufgehängt. Dieser Schieber 10 schirmt die obere Walze 6 gegen die Wärme ab, die von der Glasschmelze 11 abgestrahlt wird, die von dem Vorherd über die Lippe 4 zu dem Walzenangriff der Walzen 6,7 strömt.
Die obere Giesswalze 6 ist derart vor der unteren Giesswalze 7 angeordnet, dass die Glasschmelze 11 von der Lippe auf einen oberen Teil der Rolle 7 gelangt, der dem Glas ein abwärts und vorwärts gerichtetes bogenförmiges Giessbett darbietet, das sich in der gleichen Richtung bewegt, in der die Strömung von der Schnauze kommt, so dass das die Schnauze verlassende und an diesem Giessbett ankommende Glas gezwungen ist, vorwärts zu fliessen und eine Rückwärtsströmung der die Schnauze4 verlassenden
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Glasschmelze vermieden wird.
Die soeben beschriebene Bandformvorrichtung ist über dem Boden 12 einer Wanne angeordnet, die Seitenwände 13 aufweist, welche durch mit ihnen einstückige Stirnwände 14, 14 miteinander verbunden
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i ist. Diese Wanne hat eine solche geometrische Form, dass der Abstand zwischen den Seitenwänden 14" í4 an jeder Stelle der Länge des Bandes grösser ist als die Breite des auf dem Band befindlichen Glases.
Die Wanne trägt eine Haube mit einer Decke 17, einer vertikal verstellbaren Stirnwand 18 und Sei- tenwänden 19 (s. Fig. 2), so dass die Haube über dem Bad 15 einen Tunnel bildet und einen Kopfraum 20 begrenzt.
Die verstellbare Stirnwand 18 der Haube am Austrittsende und die entsprechende Stirnwand 14 der
Wanne begrenzen eine schmale aus dem Bad herausführende Austrittsöffnung 21. Die den Giessvialzen 6, 7 benachbarte Stirnwand 18 ist so eingestellt, dass sie eine schmale Eintrittsöffnung 22 für das Band 23 be- grenzt, wenn dieses durch die Bandformvorrichtung unter die Haube vorgeschoben wird.
Ausserhalb desAustrittsendes der Wanne ist eine mechanische Fördereinrichtung angeordnet, die beii spielsweise aus etwas oberhalb des unteren Randes der Austrittsöffnung 21 angeordneten, getriebenen Wal- zen 27 und aus darüber angeordneten getriebenen Walzen 28 besteht. Diese Walzen 27 und 28 wirken so miteinander zusammen, dass sie auf dasGlasband, das sich zu de : Austrittsöffnung hinbewegt, eine Zug- wirkung ausüben, welche den Vorschub des Glases längs des Bades unterstützt. Das aus dem Bade austre- tendeBand gelangt auf die Walzen 27, die dieses Band einem nichtgezeigten üblicher Tunnelkühlofenzu- führen.
Zwischen den Bandformwalzen 6,7 und der verstellbaren Wand 18 ist ein Fortsatz der Haube vorge-
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25 und von den Seitenwänden 13 der Wanne getragene Seitenwände 26 aufweist.
Die Temperatur des Bades in der Wanne wird vom Eintritts-zum Austrittsende durch bei 29 angedeu- i tete Wärmeregler geregelt, die in die Metallschmelze eintauchen. Der Kopfraum 20 über dem Bad wird vorzugsweise durch von der Decke abwärtsgerichtete Strahlungswärme geheizt. Zu diesem Zweck können in der Decke Heizkörper 30 montiert sein.
Die am Eintrittsende der Einrichtung vorgesehenen Wärmeregler 29,30 sind dazu bestimmt, eine
Temperatur von etwa 10000 C oder etwas darüber in einer solchen Länge des Bades aufrechtzuerhalten. dass das Band 23 in eine schwimmende Glaschmelzschicht24 umgewandelt wird, aus der ein dickenstabiler schwimmender Glasschmelzkörper 31 gebildet wird. Diese Länge des Bades wird durch einen Schieber 32 und die Stirnwand 18 am Eingang der Einrichtung begrenzt. Die zwischen dem Schieber 32 und der Stirn- wand 18 am Austrittsende der Einrichtung in der Haube und der Wanne vorgesehenen Wärmeregler sind so geregelt, dass das unter dem Schieber 32 hindurchgetretene dickenstabile Glasschmelzband von dort bis zum Austrittsende fortschreitend gekühlt wird.
Um die Regelung der Temperatur zwischen dem Schieber 32 und dem Austrittsende zu unterstützen, können in der Haube weitere Schieber 33 und 34 vorgesehen sein, welche den Kopfraum 20 über dem Band weiter unterteilen. Beispielsweise kann ein geeignetes abfallendes Temperaturgefälle dadurch erzielt werden, dass man die Temperaturregler 29 und 30 so einstellt, dass die Temperatur des Bades unter dem
Kopfraum bis zu dem Schieber 32 etwa 10000 C beträgt und zwischen dem Schieber 32 und dem Schieber
33 auf 8250 C sinkt, während sie zwischen dem Schieber 33 und dem Schieber 34 weiter auf eine Tempe- ratur sinkt, bei der die Bandoberfläche genügend steif geworden ist, um auf mechanischen Fördereinrich- tungen ohne Beschädigung der Flächen einem Kühlofen zugeführt werden zu können. Dies ist z.
B. eine
Temperatur von etwa 6500 C, bei der die Viskosität etwa 101 Poise beträgt.
Wie. aus Fig. 2 der Zeichnungen deutlich ersichtlich ist, ist das dem Bad zugeführte Band 23 etwas schmäler als das von dem Austrittsende abgezogene Band und etwas dicker als die beabsichtigte Dicke des bei 35 angedeuteten Fertigbandes.
Durch die vorherige Bestimmung der Abmessungen des dem Bade zugeführten Bandes, das z. B. zwi- schen den Giesswalzen 6, 7 gebildet wird, und der Walzgeschwindigkeit kann somit ständig eindicken- stabiler Glasschmelzkörper aufrechterhalten werden, wobei die Austrittsgeschwindigkeit der Walzge- schwindigkeit im wesentlichen entspricht. Es zeigt sich, dass die Breite des Bades in der Wanne derart ist, dass die Oberfläche des das Bad bildenden schmelzflüssigen Metalles an beiden Seiten der Ränder des Ban- des 23, der daraus gebildeten Glasschmelzschicht 24 und des aus dieser gebildeten dickenstabilen Glas- schmelzkörpers 31 freiliegt.
Das geschmolzene Glas der Schicht 24 und des Körpers 31 schwimmt daher, so dass das geschmolzene Glas der Schicht 24 fortschreitend quer über das Glas fliessen kann, um den dickenstabilen Körper zu bilden, dessen Bildung beendet ist, wenn zwischen demOberflächenspannungs-
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Kräften des geschmolzenen Glases und des geschmolzenen Metalles einerseits und der Schwerkraft ander- . seits wenigstens annähernd ein Gleichgewicht hergestellt worden ist.
Bei der Herstellung des Gleichgewichtszustandes in dem geschmolzenen Glas verschwindet jeder Verzug, der in einem mechanisch gebildeten Bande. z. B. dem dem Bade zugeführten Bande 23, vorhanden ist, vollkommen und bildet sich ein ebener Glasschmelzkörper, aus dem ein Glasband hergestellt wird, das eine einheitliche Dicke und eine feuerglatte Oberfläche hat und keinen Verzug aufweist.
Die Dicke des auf diese Weise erzeugten Fertigbandes wird von der Bildung des dickenstabilen Glasschmelzkörpers 31 im Gleichgewichtszustand und von der Breite dieses Körpers bestimmt. Vorzugsweise sind die Ränder des Fertigbandes 35 ebenfalls frei, d. h. dass die Seitenwände 13 des Behälters im Abstand von den Bandrändern angeordnet sind.
Anstatt der Regelung der Glaszufuhr zu dem Bade durch Zuführung eines Glasbandes zu dem Bade kann auch eine Glasschmelze von der Schnauze eines Vorherdes zugeführt werden. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 6 und'7 beispielsweise dargestellt. Dabei hat der Schieber 10 den Zweck, den Ausfluss der Glasschmelze aus der Lippe 4 der Schnauze konstant zu regeln. Dieser Ausfluss wird somit durch das Regelorgan 2 und den Schieber 10 geregelt.
Wie aus Fig. 6 klar hervorgeht, steht in den erfindungsgemässen Einrichtungen die Schnauze im Vertikalabstand von dem Spiegel des Bades 15, so dass die Glasschmelze über eine Strecke von einigen Zoll frei in das Bad fällt. Diese Strecke ist derart bemessen, dass die Bildung eines Ausläufers 36 hinter dem dem Bade zufliessenden Glas gewährleistet ist. Dieser Ausläufer erstreckt sich unter der Lippe 4 der Schnauze rückwärts bis zur Stirnwand 14.
Die das Bad bildende Metallschmelze ist am Eintrittsende beiderseits des Ausläufers mit Fliessen 37 abgedeckt, die sich von der Stirnwand 14 bis vor die Lippe 4 der Schnauze erstrecken. Der Ausläufer benetzt die Stirnwand 14 zwischen den Fliessen, so dass der unter, der Schnauze gelegene Badspiegel, der sonst freiliegen würde, gegen einen Zutritt der Aussenluft geschützt ist. Die aus der Schnauze fliessende Glasschmelze gelangt daher über die Lippe 4 nach vorn zu dem Bad, auf dem das Glas vorgeschoben wird.
Wie aus Fig. 7 deutlich hervorgeht, beträgt die Breite der Schnauze vorzugsweise etwa die Hälfte der Breite des zwischen den Schiebern 18 und 31 gebildeten dickenstabilen schwimmenden Körpers 31.
Beim Verlassen der Schnauze bildet dasGlas auf dem Bad eine bei 24 angedeutete schwimmende Schmelzschicht, aus welcher der dickenstabile schwimmende Körper dadurch gebildet wird, dass in dem zwischen den Schiebern 18 und 32 gelegenen Teil des Bades eine Temperatur von 10000 C oder mehr aufrechterhalten wird.
Wie beim Betrieb der in Fig. 1-5 dargestellten Einrichtung hat das in der Einrichtung der Fig. 6 und 7 aus dem dickenstabilen schwirnmendenkörper 31 hergestellte Fertigband 35 die gleichen Abmessungen wie dieser Körper.
In jeder Ausführungsform der Einrichtung kann jedoch die Dicke des Fertigbandes dadurch abgeändert werden, dass die Drehzahl der Walzen 27, 28 erhöht wird. Dadurch wird die Zugwirkung verändert und der dickenstabile Glaskörper 31 während seines Vorschubes längs des Bades in. seiner Dicke verringert. Bei Verwendung von horizontal querliegenden Randwalzen, wie sie in Fig. 8 und 9 bei 38 angedeutet sind, die nur auf die Oberseite des plastischen Glases wirken, kann am Austrittsende ein Band erzeugt werden, das dieselbe Breite hat wie der dickenstabile schwimmende Schmelzglaskörper, aber nicht so dickist wie dieser. Die optimale Anordnung der querliegenden Randwalzen ist in Fig. 8 an Hand der Stellung der Schieber 32, 33 angedeutet.
In den in Fig. l - 5 bzw. 6 und 7 dargestellten Ausführungsformen ist die Haube in Abständen mit Leitungen 39 versehen, die über Anschlüsse 40 mit Verteilerrohren 41 in Verbindung stehen, über die in den Kopfraum der Haube ein Schutzgas in einer solchen Menge eingeleitet wird, dass es den Kopfraum 20 erfüllt. Das Schutzgas ist ein Gas, das mit Zinn keine chemische Reaktion eingeht, welche das Glas verunreinigende Stoffe wie Zinnoxyd oder ein Zinnsulfid bildet. Zweckmässig kann man zur Bildung einer nichtoxydierend wirkenden Atmosphäre gewöhnliches technisches Kohlengas durch die Leitungen 39 zuführen. Durch Anfüllung des Kopfraumes 20 mit diesem Gas wird ein Eintritt von atmosphärischer Luft in den Kopfraum verhindert.
Die Verteilerrohre können so unterteilt sein, dass sie sich in den Abständen zwischen den Abfachun-
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versehen sein, so dass die Temperatur des in den Kopfraum eintretenden Schutzgases genau geregelt werden kann. Dies ist ohne weiteres verständlich.
In den Ausführungsformen der in Fig. 1-5 gezeigten. Art kann das dem Kopfraum 20 zugeführte Schutzgas der von der Decke 25 und den Seitenwänden 26 gebildeten Kammer entweder durch nicht dar-
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gestellte Rohre oder infolge einer entsprechenden Einstellung des Schiebers 18 zugeführt werden, so dass in dieser Kammer eine Schutzgasatmosphäre aufrechterhalten wird. In der in Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsform bildet die Kammer ein Mittel zur Aufrechterhaltung eines genügenden Schutzgasvolumens über dem beiderseits der in der Kammer befindlichen Glasschmelze freiliegenden Teil des Bades.
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Regelung des Fliessens der Glasschmelzeherdes in einer Vertikalebene bewegbar ist. Durch Regelung des Neigungswinkels der Schnauze kann die aus der Schnauze ausfliessende Menge eingestellt werden.
Das Ende der Schnauze kann. den Badspiegel schneiden.
In den beschriebenen Ausführungsformen hat die Wanne eine solche Baulänge, dass das dem Bade zu- geführte Glas die Seiten der Wanne nicht berührt. Die Erfindung umfasst jedoch auch Einrichtungen, in denen das zugeführte Glas oder die Schmelzschicht 24 eine verengte Wand berührt oder eine divergiez rende Schnauze benetzt. In allen Ausführungsformen hat der Behälter jedoch solche Abmessungen, dass das Glas der Schmelzschicht 24 zu einem dickenstabilen schwimmenden Glasschmelzkörper ausgebildet werden kann, in dem während dessen Ausbildung eine völlig ungehinderte seitliche Bewegung gewährlei- stet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Flachglas in Bandform mit feuergeglätteter, glänzender Oberfläche unter Verwendung eines Metallschmelzbades, über dem eine Schutzatmosphäre aufrechterhalten wird, um die Anwesenheit von das Glas verunreinigenden Stoffen an der Zwischenfläche zwischen dem Glas und dem Bad zu vermeiden, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas mit derart geregelter Geschwindigkeit dem Bade zugeführt und längs der Oberfläche unter solchen Wärmebedingungen vorgeschoben wird, dass sich eine dauernd von den seitlichen Begrenzungswänden des Behälters beabstandete Glasschmelzschicht und damit ein dickenstabiler bandförmiger Körper ausbildet, indem der Glasschmelzschicht ein unbe-
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ergebenden Grenze ermöglicht wird,
welcher dickenstabile bandförmige Körper sodann fortschreitend so weit abgekühlt wird, dass er dem Bade mit mechanischen Mittels ohne Beschädigung entnommen werden kann.