DE1419483B - - Google Patents

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DE1419483B
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Es wurde gefunden, daß wäßrige Flotten mit einem Gehalt an Textilbehandlungsmitteln, welche bei der Herstellung, Verarbeitung und Behandlung von Fasern, Garnen und Stoffen aus natürlichen, halb- und vollsynthetischen Materialien verwendet werden, durch Mikroorganismen, wie gramnegative Bakterien der Coli-aerogenes- oder Proteusgruppen, Hefen oder Pilze infiziert werden können. Wenn man die Vermehrung dieser Mikroorganismen zuläßt, lassen sich diese Textilbehandlungslösungen wegen der Bildung von Schleimen nicht mehr verwenden.
Nach der deutschen 'Auslegeschrift 1 023 627 ist es bekannt, S^-Dichlor^^-dihydrobenzthiazbl^-oribzw. 6-Chlor-2,3-dihydrobenzthiazol-2-on als Wirkstoffe zum Schutz von Pilzbefall für Textilien zu verwenden. Das gemäß der Erfindung als Zusatz zu wäßrigen Flotten von Textilbehandlungsmitteln zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen oder von Schleimbildung verwendete 1,2-Benzisothiazolon besitzt jedoch gegenüber den angegebenen bekannten Verbindungen einen unterschiedlichen chemischen Aufbau. Die bekannten Verbindungen werden in wäßrigen Lösungen leicht zu o-Aminothiophenolen hydrolysiert, während das sich von der Thiosalicylsäure ableitende 1,2-Benzisothiazolon wesentlich stabiler ist. Die Überlegenheit der Verwendung eines 1,2-Benzisothiazolons als Zusatz zu wäßrigen Flotten von Textilbehandlungsmitteln zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen oder von Schleimbildung läßt sich auch durch Versuche nachweisen. So wurde festgestellt, daß die Konzentration an 5,6-Dichlor-2,3-dihydrobenzthiazol-2-on, die zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen erforderlich ist, ungefähr 16mal größer sein muß als die entsprechende Konzentration an 1,2-Benzisothiazolon. Es wurde weiterhin festgestellt, daß für die Verhinderung des Wachstums von Organismen, wie Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Bacillus subtilis und Aerobacter aerogenes, das gemäß der Erfindung verwendete 1,2-Benzisothiazolon bis zu 25mal wirksamer ist als 5,6-Dichlor-2,3-dihydrobenzthiazol-2-on.
Die Erfindung betrifft also die Verwendung eines 1,2-Benzisothiazolons der allgemeinen Formel
NH
worin R ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet, oder eines Salzes eines solchen 1,2-Benzisothiazolons als Zusatz zu wäßrigen Flotten von Textilbehandlungsmitteln zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen oder von Schleimbildung.
Als Beispiele von mit R bezeichneten Halogenatomen seien erwähnt Chlor und Brom, und als Beispiele von 1,2-Benzthiazolonsalzen, welche erfindungsgemäß verwendet werden können, seien Metallsalze, wie Natrium- oder Kaliumsalze, oder Salze mit Ammoniak oder Aminen, wie Triäthanolamin, erwähnt.
Als Beispiele von in Form freier Verbindungen oder als Salze erfindungsgemäß verwendbarer 1,2-Benzisothiazolone werden 5-Chlor-l,2-benzisothiazolon und 5-Brom-l ,2-benzisothiazolon genannt.
Als Beispiele von Textilbehandlungsmitteln werden genannt: Schmälzmittelmischungen mit einem Gehalt an Ölen oder Wachsen; Dispersionen oder Lösungen von Netzmitteln, welche als antistatische Mittel oder Schmälzmittel verwendet werden können, beispielsweise Polyäthylen- oder Polypropylenoxyde, PoIyäthanoxyäther von Fettalkoholen, Polyäthanoxyester von Fettsäuren, Kondensate von Fettsäureamiden mit Äthylenoxyd, Äthylenoxydkondensate substituierter
ίο Kresole oder Phenole, Fettalkoholsulfonate oder -sulfate, Petroleumsulfonate, in Wasser lösliche oder dispergierbare Ester von Polyhydroxyverbindungen, anorganische Salze von Fettsäuren, in Wasser lösliche oder dispergierbare quaternäre Salze; Lösungen oder Dispersionen von natürlichen oder synthetischen Polymeren, welche Klebeigenschaften gegenüber Fasern haben und bei Web- und Knüpfvorgängen als Schlichtemittel verwendet werden, beispielsweise Stärke, Kleister und Gelatine verschiedener Art, Polyvinylalkohole, Polyacryl- und Polyalkylacrylsäuren und deren Ester, Styrolpolymere sowie irgendwelche Mischungen von
diesen mit Ölen, Wachsen, Fetten oder anderen Schmiermitteln.
Es wurde gefunden, daß man bei der erfindungsgemäßen Verwendung des 1,2-Benzisothiazolons ein mikrobielles Wachstum in wäßrigen Medien verhindern kann, die bei der Herstellung und Verarbeitung von Fasern, Garnen und Stoffen aus Baumwolle, regenierter Cellulose, Celluloseacetat, Wolle, Polyamiden, wie Nylon, Polyestern, wie Polyäthylenterephthalat, Polyacrylnitril und modifizierten Polyacrylnitrile^ Polyvinylalkohol oder Polypropylen gebraucht werden. Die 1,2-Benzisothiazolone können als freie Verbindungen oder Salze verwendet werden, und es wird bevorzugt, 1,2-Benzisothiazolon selbst zu verwenden, da diese Verbindung ein wirksameres Mittel zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen ist.
Die 1,2-Benzisothiazolone können den wäßrigen Medien in irgendeiner üblichen Weise zugesetzt werden, beispielsweise als Lösung in einem organischen Lösungsmittel oder als Salz in wäßriger Lösung, jedoch wird bevorzugt, sie in Form einer wäßrigen Suspension oder als dispergierbares Pulver zuzusetzen. Die bevorzugten Konzentrationen an 1,2-Benzisothiazolon liegen zwischen 0,005 und 0,08 Gewichtsprozent, bezogen auf das Wassergewicht, jedoch sind die tatsächlich zur Verhinderung von mikrobiellem Wachstum notwendigen Konzentrationen je nach den herrschenden Bedingungen sehr verschieden, und unter Umständen genügen niedrigere Konzentrationen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, jedoch nicht beschränkt. Teile und Prozente beziehen sich auf Gewicht, soweit nicht anders angegeben.
Beispiel 1
Eine wäßrige Spinnappreturlösung mit einem Gehalt von 8% eines Mineralöls, 2°/? Äthylstearat und 3,6% nichtionischen Netzmitteln wird mit einer gemischten Kultur von Escherichia coli, Aerobacter aerogenes, einer Candida Spezies und einer Mucor Spezies beimpft und bei 300C bebrütet. Die folgende Tabelle gibt für die aufgeführten Verbindungen die Mindestkonzentrationen an, die zur Verhinderung des Wuchses der Mikroorganismen wirksam gefunden wurde.
I 419
Verbindung Notwendige Konzentration
zur Verhinderung
des Wachstums von
Mikroorganismen (%)
Natriumorthophenyl-
phenat
Natriumpentachlorphenat
Natriumtrichlorphenat ...
1,2-Benzisothiazolon
1,00
1,00
0,50
0,02
IO
Es wurde festgestellt, daß die obigen Phenate die Bildung von Trübungen und Niederschlägen verursachten, wenn man sie den Spinnappreturlösungen zusetzte. Sie sind also auch in dieser Hinsicht dem 1,2-Benzisothiazolon unterlegen, welches keine derartigen nachteiligen Wirkungen hervorrief.
Beispiel 2
Eine wäßrige Textilschmälzmittellösung wird herge- ao stellt mit einem Gehalt an 8% Mineralöl, 2% Äthylstearat, 3,6 % nichtionischer Netzmittel und 0,02% 1,2 - Benzisothiazolon. Polyhexamethylenadipamidfasern werden behandelt, indem man sie bei Raumtemperatur 7 Tage durch die Lösung führt, wobei nach Ablauf dieser Zeit der Gehalt des Bades an der Schmälzmittelappretur erschöpft ist und erneuert werden muß. Während dieser Zeit tritt keine Schleimbildung auf, und die Eigenschaften der behandelten Fasern sind durchgehend befriedigend.
Ein ähnliches Ergebnis erzielt man bei Verwendung von Polyäthylenterephthalatfasern an Stelle von PoIyhexamethylenadipamidfasern.
Eine ähnliche Schmälzmittellösung ohne einen Gehalt an 1,2-Benzisothiazolon zeigt bei der Verwendung rasche Bildung von Schleimabscheidungen und wird nach 2 oder 3 Tagen zur weiteren Verwendung unbrauchbar.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung eines 1,2-Benzisothiazolons der allgemeinen Formel
    R-
    NH
    worin R ein Wasserstoff- oder Halogenatom bedeutet, oder eines Salzes eines solchen 1,2-Benzisothiazolons als Zusatz zu wäßrigen Flotten von Textilbehandlungsmitteln zur Verhinderung des Wachstums von Mikroorganismen oder von Schleimbildung.

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