DE1141612B - Verfahren zur chemischen Modifizierung von cellulosehaltigen Materialien - Google Patents
Verfahren zur chemischen Modifizierung von cellulosehaltigen MaterialienInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/322—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing nitrogen
- D06M13/35—Heterocyclic compounds
- D06M13/355—Heterocyclic compounds having six-membered heterocyclic rings
- D06M13/358—Triazines
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Description
Die Erfindung betrifft die Behandlung von cellulosehaltigen Materialien mit in Wasser löslichen Halogen-1,3,5-triazinderivaten,
um den Materialien verbesserte Eigenschaften zu erteilen.
Es wurde gefunden, daß wasserlösliche Dihalogenaminoalkyl- bzw. Dihalogendiaminoaryl-l,3,5-triazinderivate,
die positiv geladene oder nichtionische, löslichmachende Gruppen enthalten, in wäßrig-alkalischem
Medium an Cellulose durch Umsetzung mit deren Hydroxylgruppen chemisch gebunden werden
und daß man auf diese Weise eine erwünschte chemische Modifizierung der Cellulose erreichen kann.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur chemischen Modifizierung von cellulosehaltigen Materialien vorgeschlagen,
wobei man die cellulosehaltigen Materialien in wäßrig-alkalischem Medium mit einer oder
mehreren keinen Farbstoff darstellenden Verbindungen behandelt, die mindestens einen 1,3,5-Triazinring,
dessen Kohlenstoffatome als Substituenten zwei Halogenatome und einen Rest eines primären oder sekundären
Amins, das über sein Stickstoffatom gebunden ist, und ferner mindestens eine positiv geladene, löslichmachende
Gruppe oder mindestens eine nichtionische, löslichmachende Gruppe enthalten.
Die positive geladene, löslichmachende Gruppe kann beispielsweise eine quaternäre Ammonium- oder
Phosphoniumgruppe sein, und die nichtionische Gruppe kann z. B. aus einem Polyalkylenoxydrest oder
dem Rest eines Zuckers bestehen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man cellulosehaltigen Textilien wertvolle Eigenschaften erteilen,
z. B. bessere Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Angriff von Mikroorganismen, einen weicheren
Griff, besseres Wasserabstoßungsvermögen und geringere Neigung zum Verschmutzen.
Als Beispiele für Triazine, die positiv geladene, löslichmachende Gruppen enthalten und die zum Modifizieren
von cellulosehaltigen Textilien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandtwerdenkönnen,
seien erwähnt: p-(4,6-Dichlor-l,3,5-triazin-2-yl)-aminophenyl-trimethylammoniumbromid,
p-(4,6-Dibroml,3,5-triazin-2-yl)-aminophenyl-trimethylammonium- jodid, p-(4,6-Dichlor-l,3,5-triazin-2-yl)-aminophenacyl-trimethylammoniumchlorid,
/?-(4,6-Dichlor-l ,3, 5-triazin-2-yl)-aminoäthyl-diäthyldodecylammoniumbromid,
/?-(4,6-Dichlor-l,3,5-triazin-2-yl)-aminoäthyldiäthyloctadecylammoniumbromid.
Beispiele für Triazine, die nichtionische, löslichmachende Gruppen enthalten und die zum Modifizieren
von cellulosehaltigen Textilien angewandt werden können, sind die wasserlöslichen Produkte, die
einen Rest eines primären oder sekundären Amins und Verfahren zur chemischen Modifizierung
von cellulosehaltigen Materialien
von cellulosehaltigen Materialien
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited,
London
London
Vertreter: Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Iag. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 15. Januar 1958 (Nr. 1420.)
Großbritannien vom 15. Januar 1958 (Nr. 1420.)
Robert Sause und William Elliot Stephen,
Manchester, Lancashire (Großbritannien),
smd als Erfinder genannt worden
eine Polyäthylenoxydkette aufweisen und die durch Umsetzung eines molaren Mengenanteils eines Cyanurhalogenide,
vorzugsweise des Chlorids, mit einem molaren Mengenanteil eines Amins der allgemeinen
Formel
R1(OC2H4)^NR2R3
hergestellt werden, worin η eine ganze Zahl größer als 1,
R1 Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe mit bis zu
4 Kohlenstoffatomen, R2 Wasserstoff oder eine Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppe und R3 Wasserstoff oder
eine Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppe ist, wobei mindestens eine der Gruppen R2 und R3 Wasserstoff bedeutet.
An Stelle der Polyäthylenoxydkette können die
Produkte gemischte Äthylenoxyd- und 1,2-Propylen-
oxydeinheiten oder gemischte Äthylen oxyd- und 1,2- oder 1,3-Butylenoxydeinheiten enthalten.
Als Produkte, die eine nichtionische, löslichmachende Gruppe enthalten, die den Rest eines Zuckers enthält,
seien die Glukosylaminderivate N-(4,6-Dichlor-l,3, 5-triazin-2-yl)-glukosylamin und N-(4,6-Dichlor-l,3,
5-triazin-2-yl)-N-j5-hydroxyäthyl-glukosylamin angeführt.
In den folgenden Beispielen, in denen Teile und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen sind, wird das
Verfahren näher erläutert.
209 749/323
Eine Länge Baumwolldrell wird in einer kalten wäßrigen Lösung von p-(4,6-Dichlor-l,3,5-triazin-2-yl)-aminophenacyl-trimethylammoniunichlorid,
die 1,2 % Natriumbicarbonat enthält, imprägniert, so daß, berechnet auf das Trockengewicht des Tuches, 1 % des
Triazine auf dem Tuch abgeschieden werden. Das behandelte Gewebe wird 8 Minuten bei 110° C getrocknet
und danach 5 Minuten in einer siedenden Lösung, die 0,1% eines nichtionischen Reinigungsmittels enthält,
gewaschen, gespült und getrocknet. Eine Hälfte des Tuches wird 4 Stunden in kaltem fließendem Wasser
behandelt bzw. ausgelaugt.
Die Widerstandsfähigkeit des ausgelaugten und nicht ausgelaugten Gewebes gegenüber Fäulnis- und
Schimmelorganismen wird nach dem »Mycelial Mat Test« bestimmt, der in der »National Bureau of
Standards Miscellaneous Publication No. 188« beschrieben ist. Es werden folgende Testorganismen herangezogen:
ao
für Schimmelbildung
gemischte Sporen von
Aspergillus niger K 16,
gemischte Sporen von
Aspergillus niger K 16,
Penicillium italicum K 14, Cladosporum herbarum K 3;
für Fäulnis
Sporen von Chaetomium globosum K 17.
Sporen von Chaetomium globosum K 17.
Die ausgelaugten und nicht ausgelaugten Materialien besitzen verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber
diesen Organismen im Vergleich zu nicht modifizierter Baumwolle.
Ein Gewebe aus Viskoseseidestapelfaser wird mit einer Lösung, die 0,5 Teile j8-(4,6-Dichlor-l,3)5-triazin-2
- yl) - aminoäthyl - diäthyloctadecylammoniumbromid und 1 Teil Natriumbicarbonat in 98,5 Teilen Wasser
enthält, imprägniert. Die Probe wird abgepreßt, 8 Minuten auf 1100C erhitzt und anschließend in einer Lösung,
die 0,1 % eines nichtionischen Reinigungsmittels
enthält, gewaschen, gespült und getrocknet.
Das behandelte Gewebe besitzt einen weichen Griff, der auch nach weiterem Waschen erhalten bleibt.
Ein Baumwolldrell wird mit einer Lösung, die Teile des Reaktionsproduktes von lmolarem Mengenanteil
/S-(4,6-Dichlor-l ,3,5-triazin-2-yl)-aminoäthanol mit 9molaren Mengenanteilen Äthylenoxyd und
Teile Natriumcarbonat in 80 Teilen Wasser enthält, imprägniert und abgepreßt. Anschließend wird das
Material 7 Minuten auf 1200C erhitzt und in einer
0,l%igen Lösung eines nichtionischen Reinigungsmittels gewaschen, gespült und getrocknet.
Die erhaltene modifizierte Baumwolle verschmutzt nicht so leicht wie ein nicht behandelter Baumwolldrell,
wenn man ihn in Gegenwart von künstlich verschmutzter Baumwolle wäscht bzw. längere Zeit der Atmosphäre
aussetzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur chemischen Modifizierung von cellulosehaltigen Materialien, dadurch gekennzeich
net, daß man die cellulosehaltigen Materialien in wäßrig-alkalischem Medium mit einer oder mehreren
keinen Farbstoff darstellenden Verbindungen behandelt, die mindestens einen 1,3,5-Triazinrmg,
dessen Kohlenstoffatome als Substituenten zwei Halogenatome und einen Rest eines primären oder
sekundären Amins, das über sein Stickstoffatom gebunden ist, und ferner mindestens eine positiv
geladene löslichmachende Gruppe oder mindestens eine nichtionische, löslichmachende Gruppe enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die positiv geladene, löslichmachende
Gruppe eine quaternäre Ammonium- oder Phosphoniumgruppe
und die nichtionische Gruppe ein Polyalkyloxydrest oder der Rest eines Zuckers ist.
3. Verfahren nach einem der vorhandenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtionische, löslichmachende Gruppe eine Polyäthylenoxydkette
oder eine Kette ist, die Äthylenoxydeinheiten zusammen mit Propylenoxyd- oder
Butylenoxydeinheiten enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtionische, löslichmachende
Gruppe ein Glukosylaminrest ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 849 089.
Deutsche Patentschrift Nr. 849 089.
© 209 749/323 12.62
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GB1420/58A GB869660A (en) | 1958-01-15 | 1958-01-15 | Treatment of cellulosic materials |
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- 1958-12-30 DE DEI15845A patent/DE1141612B/de active Pending
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