DE1419331C - - Google Patents

Info

Publication number
DE1419331C
DE1419331C DE1419331C DE 1419331 C DE1419331 C DE 1419331C DE 1419331 C DE1419331 C DE 1419331C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bleaching
bleached
minutes
bath
liquor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)

Links

Description

Fasermaterialien, Folien und ähnliche geformte Gebilde werden häufig einem chemischen Bleichprozeß unterworfen. Zur Erzielung höchster Weißeffekte ist jedoch eine chemische Bleiche allein nicht ausreichend. Man verwendet heute deshalb zusatzlieh sogenannte optische Aufheller, farblose Fluoreszenzfarbstoffe, die durch additive Farbmischung einen besonders hohen Weißgrad der behandelten Materialien ergeben. Man hat bereits die chemische Bleiche und das optische Aufhellen in einem Bad durchzuführen versucht. Das Einbadverfahren ist aber nicht durchführbar, wenn der Fluoreszenzfarbstoff gegenüber dem Bleichmittel nicht genügend beständig ist, wie dies beispielsweise der Fall ist, wenn als Bleichmittel Natriumchlorit und als optische Aufheller Diaminostilbendisulfosäurederivate verwendet werden. In der Praxis arbeitet man deshalb in solchen Fällen mit getrennten Bädern, was einen beträchtlichen Zeitverlust durch zusätzliche Spülprozesse und eventuelles Umpacken des Bleichgutes bedingt. Man hat ferner vorgeschlagen, den optischen Aufheller erst gegen Ende des Bleichprozesses zuzusetzen, aber auch in diesem Falle sind die Weißeffekte nicht befriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß die chemische Bleiche und optische Aufhellung beim Arbeiten mit Chloriten und Diaminostilbendisulfonsäurederivaten bei einbadiger Arbeitsweise hervorragende Weißeffekte ergibt, wenn zunächst der Chloritbleichprozeß in üblicher Weise durchgeführt und gegen Ende der Bleiche der pH-Wert des Bleichbades auf einen Bereich zwischen etwa 6 und etwa 8 eingestellt und der optische Aufheller dann zugegeben wird. Man kann auch zunächst den optischen Aufheller gegen Ende der Bleiche zusetzen und anschließend den pH-Wert der Flotte auf etwa 6 bis 8 einstellen.
Beim Bleichen mit Chloriten wird in üblicher Weise verfahren, d. h. im sauren Bereich zwischen pH 3 und etwa 5 gearbeitet. Die pH-Einstellung
(HOCH2 — CH2J2N
erfolgt in an sich bekannter Weise durch Zugabe von Säuren oder sauren Salzen, wie beispielsweise Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Ammoniumchlorid; bezogen auf das zu bleichende Material werden etwa 1 bis 3% Chlorit bei einem Floltenverhältnis von 1:10 eingesetzt, wobei jedoch das Flottenverhältnis an sich zwischen etwa 1 : 5 und etwa 1 : 30 variiert werden kann. Auch die Temperatur des Chloritbleichbades entspricht der üblicherweise angewendeten, d. h., sie liegt zwischen etwa 60 und etwa 100" C.
Die Einstellung des pH-Wertes auf etwa 6 bis etwa 8 erfolgt durch Zugabe alkalischer Mittel in entsprechender Menge. Als solche kommen Alkalihydroxyde, Alkalicarbonate, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat und ähnliche in Betracht. Die Menge des optischen Aufhellers beträgt üblicherweise bis etwa 0,5%, bezogen auf das zu bleichende Material.
überraschenderweise liegen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das in den nachfolgenden Beispielen noch näher beschrieben wird, erzielten Weißgrade noch höher als bei den bekannten Verfahren, sowohl gegenüber der einbadigen wie auch der zweibadigen Arbeitsweise.
Beispiel 1
a) Ein Baumwolltrikot wird in an sich bekannter Weise im Flottenverhältnis 1:10 mit einer Lösung gebleicht, die 1,8 g pro Liter Natriumchlorit, 1 g pro Liter eines Alkylphenolpolyglykoläthers enthält un'd einen pH-Wert von 3,6 besitzt, der mit Schwefelsäure eingestellt wurde. Der Bleichprozcß wird 1% Stunden bei 85" C durchgeführt, das gebleichte Material gespült und in einem neuen Bad 20 Minuten bei 400C mit einer Flotte behandelt, die pro Liter 5 g Glaubersalz und 0,05 g des optischen Aufhellers der Formel I (deutsche Patentschrift 1 090 168)
CH = CH^f \-N—/ ^N(CH2-CH2OH)2
SO3Na SO3Na
N N
NH
HN
SO3Na
SO3Na
55
enthält. Nach Beendigung des Prozesses wird die Ware gespült und in üblicher Weise fertiggestellt. Der Weißgrad der so gebleichten und aufgehellten Ware beträgt 88,8% (gemessen mit dem Elrepho-Gerät bei 460 ηΐμ).
b) Gemäß der Erfindung wird ein gleiches wie im Beispiel 1, a) genanntes Baumwolltrikot mit der oben beschriebenen Chloritflotte 13/4 Stunden bei 85° C behandelt. Dann wird der pH-Wert des Bleichbades durch Zugabe von Natronlauge auf 7 erhöht und der Flotte 0,05 g pro Liter des optischen Aufhellers der Formel I zugesetzt. Es wird binnen
NaO3S
15 Minuten* gebleicht bzw. aufgehellt. Die Ware ist nach dieser Zeit völlig schalenfrei gebleicht und zeigt einen Weißgrad von 90,6%.
Die Weißgraderhöhung gegenüber der zweibadigen Arbeitsweise beträgt überraschenderweise fast 2%·
Beispiel 2
a) Im Flottenverhältnis 1:10 wird Baumwolltrikot mit einer Lösung behandelt, die pro Liter 1,5 g Natriumchlorit, Ig Alkylarylsulfonat und 0,15 g des optischen Aufhellers der Formel II (deutsche Patentschrift 1041909)
N = N
CH = CH
SO3Na
I 419331
enthält. Der ptl-Wert der Flotte beträgt, mit Schwefelsäure eingestellt, 3,5, die Bleichdauer !Stunden, die Bleichtemperatur 850C. Nach dem Spülen und Fertigstellen erhält man eine Ware, deren Weißgrad 88,1% beträgt. -
b) Mit der gleichen Lösung, wie vorstehend unter a) angegeben, wird Baumwolltrikot gebleicht, dann nach |-'/4 Stunden der optische Aufheller der Formel II zugesetzt, weitere 15 Minuten behandelt und die Ware gespült und fertiggestellt. Die so behandelte Ware weist einen Wei(3grad von 89,4% auf.
c) Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird Baumwolltrikot in der unter 1, b) beschriebenen Weise 1 Stunde und 40 Minuten gebleicht. Dann werden der Flotte pro Liter 1 g Natriumcarbonat zugesetzt, und nach weiteren 5 Minuten erfolgt der Zusatz des optischen Aufhellers der Formel II. Es wird weitere 15 Minuten gebleicht, dann gespült und fertiggestellt. Der Baumwolltrikot weist einen Weißgrad von 90,3% auf.
Beispiel 3
In einem Labor-Zirkulationsapparat werden im Flottenverhältnis 1:10 5 kg Baumwollkardenband mit einer Lösung gebleicht, die im Liter 2 g Natriumchlorit und 0,3 ecm 60%>ge Essigsäure enthält und deren pH-Wert mit Schwefelsäure auf 3,6 eingestellt ist. Innerhalb von 25 Minuten wird auf 900C aufgeheizt und bei dieser Temperatur weitere 45 Minuten gebleicht. Dann werden der Flotte pro Liter 1 g calcinierte Soda und nach weiteren 5 Minuten Zirkulation 0,04 g des optischen Aufhellers der Formel II zugesetzt. Man läßt weitere 10 Minuten zirkulieren, spült dann warm und kalt. Das so erhaltene Kardenband zeichnet sich durch einen äußerst brillanten Weißton aus.
Beispiel 4
a) 400 g Zellstoffbrei (5% Stoffdichte) werden in an sich bekannter Weise lJ/4 Stunden bei 45"C mit 0,15 g Natriumchlorit gebleicht, wobei der pH-Wert der Flotte durch Zugabe von Ameisensäure auf 3,5 gehalten wird. Dann werden 10 mg des optischen Aufhellers der Formel I zugesetzt und weitere 20 Minuten bei 45"C aufgehellt. Das so gewonnene Material besitzt einen Weißgrad von 92,2%.
b) 400 g Zellstoffbrei (5% Stoffdichte) werden in an sich bekannter Weise I*/+ Stunden bei 45 C mit 0,15 g Natriumchlorit gebleicht, wobei der pH-Wert durch Zugabe von Ameisensäure bei 3,5 gehalten wird. Dann werden der Mischung 0,2 g Soda zugesetzt und nach 5 Minuten Einwirkungszeit 10 mg des Aufhellers der Formel I zugegeben. Schließlich" wird noch 15 Minuten bei 45'C aufgehellt. Der Weißgrad des so behandelten Materials beträgt 98,8%.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum einbadigen Bleichen mit Chloriten und optischen Aufhellen mit Diaminostilbendisulfonsäurederivaten, dadurch gekennzeichnet, daß das zu bleichende Material zunächst in üblicher Weise der Chloritbleiche unterworfen wird, gegen Ende des Bleichprozesses der pH-Wert des Bleichbades auf etwa 6 bis etwa 8 eingestellt, der optische Aufheller zugesetzt wird und der Bleichprozeß zu Ende geführt wird.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE659277C (de) Dispergier-, Netz-, Reinigungs- und Durchdringungsmittel
EP0175272B1 (de) Verfahren zum einbadigen reduktiven und oxidativen Bleichen von Wolle
EP0017618B1 (de) Verfahren zum optischen Aufhellen von Polyesterfasern im Ausziehverfahren
DE3247095C2 (de)
DE1469608A1 (de) Verfahren zum gleichzeitigen Faerben und Bleichen proteinhaltigem Fasergut
DE1419331C (de)
DE1114461B (de) Lichtechte optische Aufheller fuer Polyacrylnitril
DE1419331B1 (de) Bleichverfahren
DE1080963B (de) Aufhellungsmittel
DE927140C (de) Verfahren zur Fraktionierung von Staerke
DE4237883A1 (de) Reaktivfarbstoffmischung für Polyester/Cellulosefasermischungen
DE2500915C3 (de) Verfahren zum Weißtönen von Textilfasem aus Polyestern oder Mischfasern aus Polyestern und Cellulose oder Wolle
DE2032238B2 (de) Verfahren zum faerben und bedrucken von hydrophobem fasermaterial
DE2554360C2 (de) Verfahren zum Vorbehandeln und Veredeln von Fasergutaus nativer Cellulose
DE656195C (de) Verfahren zum Bleichen von tierischer Faser
DE905604C (de) Verfahren zum Faerben von Cellulosefasern mit direktziehenden, kupfer- oder nickelhaltigen Azofarbstoffen
AT251532B (de) Optische Aufhellungsmittel
DE668572C (de) Verfahren zum Appretieren von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratkunstseidefasern
DE512638C (de) Verfahren zur Erhoehung der Netz- und Durchdringungsfaehigkeit von alkalischen Behandlungsbaedern der Textilindustrie
DE703497C (de) Verfahren zum Entschlichten Leinoelschlichte tragender Gewebe aus Kunstseide, Zellwolle und Mischfasergut
DE289314C (de)
AT200100B (de) Verfahren zum optischen Aufhellen
DE722941C (de) Verfahren zum Bleichen von Bastfasern
DE116414C (de)
DE706575C (de) Verfahren zum Bleichen von Cellulosefaserstoffen mit Peroxydbleichflotten