DE141231C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12C—BEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
- C12C1/00—Preparation of malt
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei der Keimung von Getreide hat man bereits eine Beschleunigung des Verfahrens
sowohl durch ozonhaltige Druckluft (Patentschrift 47662) als auch durch flüssige Luft
(Allgemeine Brauer- und Hopfenzeitung 1899, S. 2738) zu erreichen versucht, jedoch ist in
beiden Fällen nur ein Mißerfolg erzielt worden, weil sich einerseits Ozon überhaupt nicht als
geeignet für die Keimung erwiesen hat, und weil man andererseits bei der flüssigen Luft
nicht erkannt hat, daß und in welcher besonderen Weise dieselbe benutzt werden muß.
Außer diesem letzteren Punkt, der bei diesem neuen Verfahren eine wesentliche Rolle spielt,
handelt es sich im übrigen nicht um gewöhnliche flüssige Luft, sondern um solche, die
sauerstoffreich und stickstoffarm ist. Diese besondere
flüssige Luft ist zur Aufnahme von Feuchtigkeit besonders geeignet, und sie wird
dem Getreide, welches keimen soll, möglichst feucht von unten her zugeführt, wobei sie
durch ein Wasserbad hindurchgeleitet wird, das sich zweckmäßig ziemlich dicht unter dem
auf einem Siebboden lagernden Getreide befindet. Mit Feuchtigkeit beladene gewöhnliche
Luft ist zwar auch schon dem auf einem Siebboden lagernden Getreide zugeführt worden
(Patentschrift 77988), aber dort handelt es sich erstens um gewöhnliche Luft, zweitens wird
die Feuchtigkeit dieser Luft durch einfache Brausen zugeführt und drittens ist ein Wasserbad
unter dem Getreide nicht vorhanden, so daß im wesentlichen alle die Vorbedingungen
fehlen, von denen der Erfolg des Verfahrens abhängig ist. Eine Art von Wasserbad findet
sich in der englischen Patentschrift 18538 vom Jahre 1891, aber daselbst findet eine Hindurchführung
von flüssiger Luft nicht statt und das Getreide lagert nicht auf einem über dem Wasser befindlichen Siebboden, sondern ist in
eine in das Wasser eingetauchte Trommel eingeschlossen, die, indem sie drehbar ist, gleichzeitig
eine Wendevorrichtung bildet. Bei dem neuen Verfahren ist der Siebboden in an und
für sich bekannter Weise unbeweglich gelagert, und über ihm befinden sich besondere Wendevorrichtungen,
die das Getreide nach beendeter Keimung auch zu einer Anzahl von Entleerungsöffnungen
hinbewegen, die sich in dem Siebboden befinden und während des Keimens verschlossen sind. Auch am unteren Ende
des das Wasser des Wasserbades enthaltenden Behälters ist eine entsprechend große Entleerungsöffnung
vorhanden, die aber natürlich so lange geschlossen bleibt, als das Wasserbad noch in Wirkung ist. Erst wenn die Keimung
beendet ist, wird dieses Wasser abgelassen und es findet dann die Entfernung des gekeimten
Getreides nach unten hin statt, wobei also der Wasserbadraum nun einen Durchgangsraum
für das Getreide bildet. Die Bewegung des Getreides geht nur in der Richtung von oben nach unten vor sich, denn das
ungekehnte Getreide wird in den Raum oberhalb des Siebbodens eingefüllt und das gekeimte
Getreide geht aus dem Raum unterhalb des Siebbodens fort.
Die zur Ausführung des Verfahrens dienende Einrichtung ist in der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt. Es ist hier i der eigentliche Keimbehälter, in dem
das Getreide von oben her durch Rohr u zu-
geführt wird und der eine Wendevorrichtung t von beliebiger Beschaffenheit besitzt. Nach
unten hin ist der Behälter i durch einen Siebboden b abgeschlossen, in dem sich verschließbare
Öffnungen \ befinden, die natürlich eine den praktischen Anforderungen entsprechende
Größe haben. Über der Wendevorrichtung ist ein Sprührohr s angeordnet, dem durch ein
Rohr ο hindurch Wasser zugeführt werden
ίο kann, das von oben her auf das ständig bewegte
Getreide brausenförmig verteilt wird. Die Decke e des Behälters i ist mit den erforderlichen
Armaturen, wie beispielsweise Sicherheitsventil, Manometer, Thermometer und dergl., versehen, und sind sowohl oben in dem
Behälter i als auch unter dem Siebboden b in dem Wasserraum / des trichterförmigen Unterteils
c Rohre in gelagert, die sowohl zur Erwärmung als auch zur Kühlung dienen können,
je nachdem es die fortschreitende Keimung erforderlich macht. Die unteren Rohre m sind
mit dachförmigen Aufsätzen η versehen, die ein besseres Ableiten des aus den Öffnungen ^
herabrieselnden Getreides gestatten. Am unteren trichterförmigen Ende c des Behälters befinden
sich die Rohre ρ, die zur Einführung des Wassers in den Raum / sowie zur Abführung
des Wassers aus diesem Raum dienen, und außerdem mündet an dieser Stelle eine Leitung
a, durch welche die flüssige, sauerstoffreiche
und stickstoffarme Luft in das Wasserbad eingeführt wird, um sich in diesem mit
Feuchtigkeit zu beladen und sich dann unter dem Siebboden b zu verteilen, durch dessen
zahlreiche Durchbrechungen die Luft in das auf dem Siebboden b in hoher Schicht lagernde
Getreide eindringt.
Das Beschickungsrohr u dient gewöhnlich gleich zur Verbindung. des Keimbehälters mit
einem Weichbehälter, von dem aus das geweichte Getreide nach dem Ablassen des Weichwassers
unmittelbar in nassem Zustande in den Keimbehälter übertritt. In diesem wird das
Getreide dann in den ersten zwei Tagen auf einer Temperatur von 150C. erhalten, die in
den nächsten zwei Tagen auf 160C. und am
letzten bezw. letzten halben Tage auf etwa 18 bis 20° C. erhöht wird. Sobald die gewünschte
Wärmegrenze erreicht ist, kann diese eine gewisse Zeit hindurch aufrecht erhalten
oder bald wieder vermindert werden, um die weitere Kornauflösung einzuschränken, wie
denn das Getreide in dem geschlossenen Behälter überhaupt auf jede gewünschte Temperatur
gebracht und auf ihr erhalten werden kann.
Während der Keimperiode wird die flüssige, sauerstoffreiche und stickstoffarme Luft zugeführt,
die, wie erklärt, ihren Weg durch das Wasserbad hindurch nehmen muß. Durch die Zufuhr dieser so behandelten Luft wird das
Getreide rascher und besser aufgelöst, indem die Oxydation ii.n Korn leichter vor sich geht
und der Sauerstoff sowie der Druck, den die flüssige Luft bei ihrer Expansion ausübt, die
Wirkung der Cytase und Diasfase im Korn in ihrer Auflösungsarbeit wesentlich unterstützt.
Die Auflösung geht außerordentlich rasch und vollkommen vor sich.
Die Keimung kann nach Belieben und Bedarf unter Zuführung von mehr oder weniger
Feuchtigkeit vor sich gehen. Erscheint die erneute Zuführ von Wasser erforderlich, so
wird dieses in fein verteiltem Zustande (in Sprühregen- oder Wasserstaubform) von oben
her zugeführt und so das Keimgut je nach Bedarf (stetig oder periodisch) durchfeuchtet.
Etwa überflüssiges Wasser wird unten abgeleitet. ' .
Claims (2)
1. Verfahren zum Mälzen von Getreide unter Druck in geschlossenen Behältern,
dadurch gekennzeichnet, daß dem bereits geweichten Getreide Sauerstoff zweckmäßig
mittels an Sauerstoff angereicherter, stickstoffarmer, flüssiger Luft durch ein vorzugsweise
unmittelbar unter dem Getreide befindliches Wasserbad hindurch zugeführt
und dadurch das Getreide mit der für die Keimung erforderlichen Feuchtigkeit be laden wird,
2. Eine Ergänzung des unter 1. genannten. Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,
daß auch über dem Getreide Luft (vorzugsweise an Sauerstoff angereicherte, stickstoffarme, flüssige Luft) eingeleitet und
außerdem zweckmäßig Wasser in fein verteiltem Zustand zugeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT16491D AT16491B (de) | 1901-05-04 | 1903-06-10 | Verfahren zum Mälzen von Getreide unter Druck. |
Publications (1)
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DE141231C true DE141231C (de) |
Family
ID=408865
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1901141231D Expired - Lifetime DE141231C (de) | 1901-05-04 | 1901-05-04 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE141231C (de) |
-
1901
- 1901-05-04 DE DE1901141231D patent/DE141231C/de not_active Expired - Lifetime
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