DE1411607B2 - Verpackungsmaterial - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines in Wasser löslichen Kunststoffes als Verpackungsmaterial.
Es ist bereits bekannt, als Verpackungsmaterial wasserlösliche Kunststoff-Filme, z. B. aus Polyvinylalkohol,
zu verwenden. Die bisher als Verpackungsmaterial verwendeten Filme aus Polyvinylalkohol oder anderen
wasserlöslichen Kunststoffen haben den Nachteil, daß sie sich in Wasser nicht vollständig oder erst bei höheren
Temperaturen lösen, wobei zudem meist starkes Rühren erforderlich ist.
Würde man aus den aus der deutschen Auslegeschrift 1 038 756 bekannten, verseiften Mischpolymeren
aus Vinylestern und mindestens 6 C-Atome aufweisenden Vinyläthern Filme herstellen, so würden
sich diese Filme als in Wasser lösliches Verpackungsmaterial nicht gut eignen, weil sie bereits bei verhältnismäßig
niedriger Konzentration Lösungen mit unerwünscht hoher Viskosität ergeben.
Die gemäß der deutschen Patentschrift 916 674 und der italienischen Patentschrift 394 220 durch Verseifen
von Mischpolymeren aus Vinylestern und ungesättigten Äthern, z. B. Vinyläthern, hergestellten Kunststoffmassen
sind nicht in Wasser löslich und damit nicht als in Wasser lösliches Verpackungsmaterial geeignet. Gemäß
den genannten Patentschriften wird nämlich das Verseifen unter gleichzeitiger Acetalisierung durchgeführt.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 065 720 sind als Verpackungsmaterialien wasserresistente und damit
nicht in Wasser lösliche, geformte organische Faserstoffe bekannt, die wenigstens an einer Oberfläche mit
dem Polymerisat eines makromolekularen Kohlehydrats versehen sind, das wasserlöslich machende Gruppen
und ungesättigte Alkyläthergruppen enthält.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Filme zu finden, die klar, färb- und geruchlos sind, sehr
gute physikalische Eigenschaften, vor allem eine hohe Zug- und Reißfestigkeit, gute Biegsamkeit, gute Heißsiegelbarkeit
besitzen und innerhalb eines weiten Temperaturbereichs ohne Rühren schnell in Wasser Lösungen
sehr niedriger Viskosität ergeben, so daß sie sich besser als die vorbekannten, in Wasser löslichen Verpackungsfilme
auf Grundlage von Polyvinylalkohol zum Verpacken von Seifen, Reinigungsmitteln, Bleichpulvern
und einer Vielzahl anderer Materialien eignen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, bei einem Verpackungsmaterial der genannten
Gattung aus völlig oder teilweise verseiften Mischpolymeren von Vinylestern mit 1 bis 4 C-Atome im Alkylrest
aufweisenden Vinylalkyläthern bestehende wasserlösliche Filme verwendet werden.
Jede beliebige, in dem erfindungsgemäß verwendeten Material verpackte Substanz kann einfach dadurch in
Wasser gelöst oder dispergiert werden, daß das ganze Paket in das Wasser gegeben wird. Die Verpackung
löst sich vollkommen auf, auch wenn das Wasser nicht erwärmt ist, und gibt dadurch das verpackte Material
frei.
Die Herstellung der Polymerisate, aus denen die erfindungsgemäß verwendeten Filme bereitet werden,
wird am besten dadurch ausgeführt, daß man in z. B. aus der italienischen Patentschrift 394 220 bekannter
Weise Vinylester, vorzugsweise Vinylacetat, mit Vinyläthern unter geeigneten Reaktionsbedingungen und in
Gegenwart eines die Polymerisation einleitenden Katalysators mischpolymerisiert und die entstandenen
Mischpolymerisate in an sich bekannter Weise verseift, wobei mindestens ein Teil der Esterreste in
Alkoholreste umgewandelt wird. Das erhaltene polymere Material wird sodann in üblicherweise gewaschen
und zwecks Filmgewinnung in Wasser gelöst.
Die Filme werden aus der Lösung auf übliche Weise z. B. dadurch erhalten, daß man die Lösung auf
Glas, auf eine polierte Metallfläche oder eine andere glatte Fläche gießt und das Lösungsmittel abdampfen
läßt. Auch durch Spritztechnik können die Filme hergestellt werden.
Die für die Herstellung der Polymerisate, aus denen die erfindungsgemäß verwendeten Filme bereitet werden,
verwendeten Vinyläther sind vorzugsweise Vinylalkyläther, deren Alkylgruppen 1 bis 3 C-Atome enthalten.
Es können Halogenide oder Hydroxygruppen enthaltende substituierte Alkyläther, z. B. Vinylchloräthyläther
und Vinylhydroxyäthyläther, verwendet werden. Geeignete Vinyläther sind Vinylmethyl-,
Vinyläthyl-, Vinylpropyl- und Vinylbutyläther. Es können auch Mischungen verschiedener Vinyläther
verwendet werden.
Zur Herstellung der Mischpolymerisate können beispielsweise Gemische aus etwa 99 bis 55 Molprozent
Vinylacetat und etwa 1 bis 45 Molprozent Vinyläther verwendet werden. Zwecks Herstellung von in kaltem
Wasser löslichen Filmen, die zur Verpackung wasserlöslicher Produkte dienen und bei niedrigen Temperaturen
eine gute Biegsamkeit und gute Festigkeit besitzen sollen, werden vorzugsweise 1 bis 15 Molprozent Vinyläther
verwendet. Werden mehr als 15 Molprozent verwendet, fallen die physikalischen Eigenschaften der
Filme ab.
Bei der Mischpolymerisation, die nach verschiedenen Verfahren, z. B. einer Block-, Lösungs- oderEmulsionspolymerisationsmethode,
durchführbar ist, kann jeder beliebige, freie Radikale erzeugende Katalysator verwendet
werden; besonders bevorzugte Katalysatoren sind «,(x-Azodi-isobutyronitril oder Ammoniumpersulfat.
Zur Verseifung des Mischpolymerisats zu einem Polymerisat, das hauptsächlich aus Vinylalkohol und
Vinyläther besteht, können Alkalialkoholate, wie Methylate des Natriums oder Kaliums, oder wäßrige
Alkalien, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd, ver-
3 4
wendet werden. Eine Alkoholyse in methanolischer Lösung sodann 900 g des nach Beispiel 1 gereinigten
Lösung wird bevorzugt. Das Verseifungsprodukt kann Vinylacetats und 100 g Vinylmethyläther zugegeben,
noch Vinylester-Anteile enthalten; vorzugsweise wird Das Reaktionsgefäß wurde mit Stickstoff ausgespült, geso
weit verseift, daß mindestens 80°/0 der Estergruppen schlossen, auf 6O0C erhitzt und auf dieser Temperatur
in Hydroxylgruppen umgewandelt werden. Vorzugs- 5 und bei einem Druck von 0,7 kg/cm2 (10 psi) 4 Stunweise
enthalten die Mischpolymerisate nach der Ver- den belassen. Die Reaktion war leicht exotherm. Man
seifung etwa 20°/0 Vinylacetat- und etwa 1 bis 15 Mol- ließ den Autoklav dann langsam auf Zimmertemperaprozent
Vinyläther-Einheiten, wobei der Rest Vinyl- tür abkühlen, anschließend wurde er entlüftet und
alkohol-Einheiten sind. geöffnet. Die wäßrige Lösung ließ man ablaufen, wäh-
In den folgenden Beispielen wird die hier nicht be- ίο rend eine voluminöse, gummiartige Masse verblieb, die
anspruchte Herstellung der erfindungsgemäß verwen- anschließend in 7000 g Methanol gelöst wurde. Zwecks
deten Filme beschrieben und die Vorteilhaftigkeit die- Entfernung der Monomere, einschließlich des Vinyl-
ser Filme bewiesen. acetates, wurde die Lösung destilliert.
Man kühlte nun die Lösung auf 60°C ab und gab
Beispiel 1 15 40 g Natriummethylat, gelöst in 150 cm3 Methanol, zu;
(Blockpolymerisation) in der trübe werdenden Lösung bildete sich innerhalb
von 2 Minuten ein Niederschlag. Die Temperatur
Das eingesetzte Vinylacetat wurde durch Trocknen wurde auf 60° C gehalten, die Lösung am Rückfluß
über wasserfreiem Magnesiumsulfat und anschließendes erhitzt und 2 Stunden gerührt, um eine vollständige Verzweimalig
aufeinanderfolgendes Destillieren unter Be- 20 seifung zu gewährleisten, nach dem Rühren gekühlt
nutzung einer 60-Böden-Rückflußkolonne, gefüllt mit und filtriert. Der erhaltene Kuchen (Gewicht 345 g)
»Helipaks«, gereinigt. wurde anschließend mit Methanol gewaschen und ge-
100 ml des gereinigten Vinylacetats wurden unter trocknet.
Zusatz von 0,1 g «,oc'-Azodi-isobutyronitril jeweils in Die Prüfung der gegossenen Filme zeigte, daß das
5 schwere gläserne Druckröhren gefüllt. In die erste 25 Produkt aus 89,7 Gewichtsprozent Vinylalkohol-Ein-Glasröhre
gab man 5 ml, in die zweite 15 ml, in die heiten, 6,2 Gewichtsprozent Vinylmethyläther-Einheidritte
25 ml, in die vierte 50 ml und in die fünfte 100 ml ten, mit Vinylacetat-Einheiten als Rest, bestand.
Vinylmethyläther zu. Die Mischungen wurden auf Wesentliche Mengen der erfindungsgemäßen, wassereine
Temperatur des flüssigen Stickstoffs gekühlt, die löslichen Mischpolymere werden neben der vorbe-Röhren
auf 10~4 mm Druck evakuiert, zugeschweißt 30 schriebenen Block- und Emulsionsmischpolymerisa-
und in einem Autoklav bei einem Druck von 7 kg/cm2 tion auch bei der Lösungspolymerisation erhalten, wie
(100 psi) erhitzt, wobei der Autoklav unter Schütteln in den nachfolgenden Beispielen angegeben,
während der ganzen 16stündigen Reaktionszeit auf
55°C gehalten wurde. Beispiel 3
während der ganzen 16stündigen Reaktionszeit auf
55°C gehalten wurde. Beispiel 3
Nach Aufbrechen der Röhren spülte man die Pro- 35 (Lösungspolymerisation)
dukte mit Aceton aus und entfernte sodann das Losungsmittel und die restlichen Monomere durch 16stün- Eine Lösung, bestehend aus 31 g Vinyläthyläther, diges Trocknen in einem Vakuumofen bei 400C unter 358 g Vinylacetat, 96 g Methanol und 0,360 goc,«'-Azo-0,1 mm Druck. di-isobutyronitril wurde in einen 1-1-Autoklav gege-
dukte mit Aceton aus und entfernte sodann das Losungsmittel und die restlichen Monomere durch 16stün- Eine Lösung, bestehend aus 31 g Vinyläthyläther, diges Trocknen in einem Vakuumofen bei 400C unter 358 g Vinylacetat, 96 g Methanol und 0,360 goc,«'-Azo-0,1 mm Druck. di-isobutyronitril wurde in einen 1-1-Autoklav gege-
Anschließend wurden die aus jeder Röhre erhaltenen 40 ben, der Autoklav versiegelt, auf 6O0C erhitzt und
Vinylacetat-Vinylmethyläther-Mischpolymerisate ge- 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Der innertrennt
getrocknet. Einen Teil jedes dieser Polymerisate halb des Gefäßes herrschende Druck betrug etwa
löste man hierauf in 10,6 Teilen Methanol. Nachdem 2,1 kg/cm2 (30 psi); die Reaktion war exotherm. Nach
die Lösung vollständig war, wurden 0,05 Teile NaOH, einer 3stündigen Reaktionsdauer wurde der Autoklav
gelöst in einem Teil Methanol, unter Rühren zugege- 45 auf Zimmertemperatur gekühlt, geöffnet, die Füllung
ben. Man ließ die Reaktion 12 Stunden bei Zimmertem- entfernt und durch Zugabe von Methanol und durch
peratur weitergehen, wobei sich während dieser Zeit in Destillation nicht umgesetzte Monomere entfernt
jedem Reaktionsgefäß ein weißer flockiger Niederschlag (Methanol bildete mit Vinylacetat ein Azeotrop). Ausbildete.
Nach der Neutralisation mit Essigsäure und beute an Polymerisat: 270 g.
nach der Trennung durch Filtration wurden die Nieder- 50 Die Verseifung erfolgte durch Zugabe von 17 g Naschläge
dreimal mit Methanol gewaschen. Die Misch- triummethylat und die Weiterverarbeitung des Propolymerisate
trocknete man schließlich in einem duktes nach Beispiel 2. Aus dem erhaltenen Polymeri-Vakuumofen
16 Stunden bei 40° C unter 0,1 mmDruck. satkuchen mit einem Gewicht von 146 g wurden in
Zur Herstellung der Filme goß man wäßrige Lösun- üblicher Weise Filme gegossen. Sie bestanden aus
gen der Mischpolymerisate auf Quecksilber und ließ 55 93,1 Gewichtsprozent Vinylalkohol-Einheiten, 3,2 Ge-
das Lösungsmittel bei Zimmertemperatur langsam ver- wichtsprozent Vinylmethyläther-Einheiten und Vinyl-
dampfen. Durch Reduzieren des Drucks auf 0,1 mm im acetat-Einheiten als Rest. Die Grenzviskosität der
Laufe von 12 Stunden in einem Vakuumofen wurden Filme, gemessen bei 25° C in Wasser, betrug 0,28 cm3/g.
die Filme vollständig getrocknet.
Alle Filme waren klar, farblos und biegsam. 60 Beispiel4
Beispiel 2 Ein Gemisch von 285 g Vinylacetat, 15 g Vinyliso-
(Emulsionspolymerisation) Fn^Ä*' ,°'28 Ü Ä'a';Azodi-isobutyronitril und
1 60 g Methanol wurde in einem 1-1-Kolben unter Ruh-
Eine wäßrige Lösung, die 1000 ml destilliertes, desio- 65 ren 5 Stunden am Rückfluß bei 95° C erhitzt; während
nisiertesWasser,20gNatriumlaurylsulfat, 4,4gNa2CO3, der Reaktion wurde der Kolben mit einem langsamen
2,4 g NaHCO3 und 10 g Ammoniumpersulfat enthielt, Stickstoffstrom durchflutet. Anschließend setzt man
wurde in einen rostfreien Stahlautoklav gefüllt und der 0,5 g Phenyl-ß-naphthylamin zu und unterwirft die
5 6
Mischung der fraktionierten Destillation, um nicht äther verwendet wurden und die Polymerisation so
umgesetzte Monomere zu entfernen. Während der lange fortgesetzt wurde, bis eine 37°/oige Umsetzung
Destillation wurde Methanol zugegeben, entweder als erreicht war. Die Grenzviskosität des Produktes beFlüssigkeit
oder in Dampfform, um das Volumen zu trug im Wasser 0,77.
erhalten und das Polymerisat zu verdünnen. Die er- 5'
erhalten und das Polymerisat zu verdünnen. Die er- 5'
haltene klare Lösung enthielt 7,4% Feststoffe; 800 g B e i s ρ i.e 1 8
der Lösung wurden in eine 2-1-Harzflasche umgefüllt,
die Lösung auf 60° C erhitzt und eine Lösung von 1,9 g Es wurde wie im Beispiel 5 gearbeitet, mit dem
Natriummethylat in 100 ml Methanol zugegeben. Es Unterschied, daß man 900 g Vinylacetat und 100 g
fiel beinahe sofort ein Niederschlag aus. Die Suspension io Vinyläthyläther verwendete und die Polymerisation so
wurde unter Rühren 4 Stunden am Rückfluß erhitzt, lange fortsetzte, bis eine 20°/0ige Umsetzung erreicht
nach der Neutralisation mit Essigsäure der Nieder- war. Die Grenzviskosität des Produktes betrug im
schlag abfiltriert, mit Methanol gewaschen und ge- Wasser 0,61.
trocknet. Die aus dem erhaltenen Polymerisat in der Beispiel 9
trocknet. Die aus dem erhaltenen Polymerisat in der Beispiel 9
vorbeschriebenen Weise hergestellten Filme waren in 15
kaltem Wasser rasch löslich und waren gut heißsiegel- Man verfuhr nach Beispiel 5, jedoch mit dem Unterbar, schied, daß 800 g Vinylacetat und 200 g Vinylchlor-
Analoge Mischpolymerisate mit unterschiedlichen äthyläther verwendet wurden und die Polymerisation
Eigenschaften der erhältlichen Filme können auch so lange fortgesetzt wurde, bis eine 35°/oige Umsetzung
dadurch hergestellt werden, daß man die in der 20 erreicht war. Die Grenzviskosität des Produktes bebeschriebenen
Reaktionsmischung verwendeten Vinyl- trug im Wasser 0,41.
acetat- und Vinylisopropyläthermengen variiert. Die erfindungsgemäßen Vinylalkohol-Vinyläther-
acetat- und Vinylisopropyläthermengen variiert. Die erfindungsgemäßen Vinylalkohol-Vinyläther-
Beispielsweise wurden 30, 45, 75 und 150 g Vinyl- Mischpolymerisate eignen sich, wie bereits dargelegt,
isopropyläther sowie 270, 255, 225 und 150 g Vinylace- ganz besonders zur Verarbeitung auf Filme, da die
tat verwendet. Die Verarbeitungsweise für jede dieser 25 Filme bei ziemlich niedrigen Temperaturen wasser-Mengen
war wie vorbeschrieben; lediglich bei der Ver- löslich sind und dennoch ausreichende physikalische
Wendung von 75 und 150 g Äther (das sind etwa 25 und Eigenschaften wie Biegsamkeit, Zugfestigkeit und
50 Gewichtsprozent des Monomerengemisches) wurde Dehnungsfähigkeit aufweisen.
die Mischung nach der Verseifung vor der Filtration in In der nachstehenden Tabelle sind einige physikali-
11 Aceton geschüttet und das erhaltene Polymerisat 30 sehe Eigenschaften der Filme, die aus den gemäß den
mit einer 1:1-Mischung von Methanol und Aceton Beispielen 3 bis 9 unter Verwendung der Lösungspolygewaschen.
merisationstechnik mit Methanol als Lösungsmittel er-
Beispiel 5 haltenenverschiedenenVinyläther-Vinylalkohol-Misch-
polymerisaten durch Aufgießen einer 10°/oigen wäßri-
925 g Vinylacetat und 75 g Vinyl-n-butyläther wur- 35 gen Lösung des Mischpolymerisates auf eine Glasplatte
den in einen Harzkessel, ausgestattet mit Rührer, und Trocknenlassen bei Zimmertemperatur hergestellt
Rückfiußkondensator, Gaseinlaßröhre und Tropftrich- waren, aufgeführt.
ter, gefüllt. Dazu setzte man 200 g Methanol zu und er- In Spalte 1 der Tabelle ist der benutzte Vinyläther
hitzte die Mischung am Rückfluß schwach. Daraufhin angegeben. In Spalte 2 werden die Gewichtsprozent
wurden 50 g einer 5°/oigen Lösung οί,α'-Azodi-isobuty- 40 des verwendeten Vinyläthers angegeben; der Rest ist
ronitril der Mischung zugegeben. Die Polymerisation Vinylacetat. In Spalte 3 wird die in Wasser gemessene
wurde so lange fortgesetzt, bis eine 30°/oige Umsetzung Grenzviskosität?? angegeben. In Spalte 4 wird der
erreicht war. Um die Polymerisation zu beenden, gab Zeitpunkt angegeben, zu dem die Proben in kleine
man 3 g Styrol zu. Das überschüssige Monomer wurde Stückchen brechen. In Spalte 5 wird der Zeitraum angeentfernt
und durch Methanol ersetzt. Die endgültige 45 geben, der zur vollständigen Auflösung der Proben nö-Konientration
des Polymerisats in Methanol betrug tig war. In den Spalten 7, 8 und 9 werden die physika-20
Gewichtsprozent. tischen Eigenschaften der Filme angegeben, die
Diese Lösung wurde tropfenweise unter Schütteln bei 80 bis 85 °/0 relativer Feuchtigkeit 48 Stunden lang
einer Mischung aus 2000 g Methanol und 25 g einer konditioniert worden waren.
konzentrierten Natriumhydroxydlösung zugegeben. 5<
> Die Wasserlöslichkeit der Mischpolymerisate wurde Nach 1J2 Stunde war die Verseifung abgeschlossen. an einem 5,08 · 5,08 cm großen und etwa 0,254 mm
Das Polymerisat wurde anschließend in einem Buchner- dicken Folienmuster in 11 Wasser unter Benutzung
trichter gesammelt, mit Methanol gewaschen und im eines Rührwerks mit 200 U/min bei den in Spalte 6 anVakuum
bei 5O0C getrocknet. Die Grenzviskosität gegebenen Temperaturen gemessen,
des Produktes betrug im Wasser 0,55. 55 Ein Film aus 100 Gewichtsteilen handelsüblichem
des Produktes betrug im Wasser 0,55. 55 Ein Film aus 100 Gewichtsteilen handelsüblichem
Polyvinylalkohol, die mit 25 Gewichtsteilen Glyzerin
Beispiel 6 vermischt sind, damit der Film genügend biegsam ist,
löst sich im Gegensatz zu den erfindungsgemäß ver-
Es wurde nach Beispiel 5 mit dem Unterschied ge- wendeten Filmen auch nach langer Eintauchdauer
arbeitet, daß man 970 g Vinylacetat und 30 g Vinyl- 60 nicht merklich bei der vorstehend beschriebenen Wasn-butyläther
verwendete und die Polymerisation so Serbehandlung und Temperaturen von 22 bis 30° C,
lange fortsetzte, bis eine 53°/oige Umsetzung erreicht sondern erst in kochendem Wasser, trotz seines Gehalts
war. Das Produkt besaß im Wasser eine Grenzviskosi- an einem hydrophilen Weichmacher. Die leichte Löstät
von 0,76. lichkeit der erfindungsgemäß verwendeten Filme bei
Beispiel 7 65 22 und 300C ist demgegenüber ein erheblicher Fort
schritt, der z. B. bei allen Waschverfahren, bei denen
Man arbeitete wie im Beispiel 5, mit dem Unter- . die Wäsche nicht gekocht werden soll, sehr begrüßt
schied, daß 880 g Vinylacetat und 120 g Vinyl-n-butyl- wird.
7 | Grenz viskosität 3 |
Zerkleinerung Sekunden 4 |
Auf lösung Sekunden 5 |
Tempe ratur in 0C 6 |
8 | 8Obis85°/„ ive Feuchtig Dehnung 8 |
ceit 100 °/0 Modulus 9 |
|
Vinyläthermonomer 1 |
Ge wichts prozent der Beschik- kung 2 |
2,0 0,62 0,75 0,66 0,32 0,60 0,23 0,40 0,58 0,63 0,59 0,76 0,73 0,73 0,55 0,65 0,77 0,31 0,61 0,41 |
75 145 75 63 29 30 150 160 90 15 20 45 35 80 30 35 keine Auflösung keine Auflösung 35 3 |
300+ 300+ 300+ 300 49 60 300 300 300 50 50 180 120 540 120 320 90 80 |
24 27 29 29 27 27 29 29 28 28 28 22 22 22 22 22 22 22 22 22 |
relat Zug festigkeit 7 |
305 260 320 400 565 435 290 280 275 425 425 435 495 465 490 450 370 365 395 605 |
2090 2195 1955 1550 630 380 2375 2175 1745 1360 855 1075 930 1560 1080 1260 1025 445 1445 1250 |
Vinylisopropyläther ... Vinylisopropyläther ... Vinylisopropyläther ... Vinylisopropyläther ... Vinylisopropyläther ... Vinylisopropyläther ... Vinylmethyläther Vinylmethyläther Vinylmethyläther Vinylmethyläther. Vinylmethyläther Vinyl-n-Butyläther Vinyl-n-Butyläther Vinyl-n-Butyläther .... Vinyl-n-Butyläther Vinyl-n-Butyläther Vinyl-n-Butyläther Vinyl-n-Butyläther Vinyläthyläther Vinylchloräthyläther .. |
3,0 5,0 7,5 9,0 12,0 15,0 3,0 5,0 9,0 12,0 15,0 3 5 6 7,5 9 12 25 10 20 |
4110 3970 4345 3660 1290 1465 3830 3340 3070 3840 2365 4025 3990 4255 4265 4200 2440 700 3960 4755 |
||||||
Wenn auch die Filme, wie aus der Tabelle ersichtlich, oder Spritzen, in die Gieß- oder Spritzlösung des Misch
gute physikalische Eigenschaften aufweisen, können polymerisate Weichmacher, z. B. Hexylen- und Diäthy
die Filme noch weiter verbessert werden, indem man lenglykol oder Amine, wie Triäthanolamin, einarbei
vor der Filmbildung, nämlich kurz vor dem Gießen 35 tet.
Claims (3)
1. Verwendung von aus völlig oder teilweise verseiften Mischpolymeren von Vinylestern mit 1 bis
4 C-Atome im Alkylrest aufweisenden Vinylalkyläthern bestehenden wasserlöslichen Filmen als
Verpackungsmaterial.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mischpolymere, die aus
mindestens 55 Molprozent Vinylacetat und höchstens 45, vorzugsweise 1 bis 15 Molprozent Vinylalkyläther
mit 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest gewonnen worden sind, verwendet werden.
3. Ausführungsform nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Mischpolymere
verwendet werden, in denen zu mindestens 80% der Estergruppen verseift sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE1411607C3 DE1411607C3 (de) | 1974-03-07 |
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-
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- 1962-04-19 DE DE1411607A patent/DE1411607C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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US3161621A (en) | 1964-12-15 |
DE1411607C3 (de) | 1974-03-07 |
DE1411607A1 (de) | 1968-10-10 |
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