DE13835C

DE13835C - Antrieb - Einrichtung an Nähmaschinen für Hand- und Fufsbetrieb

Info

Publication number: DE13835C
Application number: DENDAT13835D
Authority: DE
Original assignee: F. LEHMANN in Berlin

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S2: Nähmaschine^.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. November 1880 ab.

Vorliegende Erfindung bezweckt eine schnelle und leichte Auswechselung von Fufsbetrieb in Handbetrieb für gleich schnellen Gang der Maschine.

Das Schwungrad A läuft lose auf der im Gestell B befestigten Büchse a, durch welche die Triebaxe b der Nähmaschine geht. Beim Betrieb der Maschine durch Treten wird die Uebertragung der durch Schnur oder Riemen bewirkten Schwungradbewegung auf die Axe b durch eine Kupplung bewirkt, die folgendermafsen eingerichtet ist. Der Knopf C ist auf ,dem in die Axe b eingeschraubten Stück c verschiebbar und wird durch eine Spiralfeder stets nach links gedrückt. Das Stück c ist theils rund, c¹, theils von rechteckigem Querschnitt, c². Der Knopf C ist beiden Querschnitten entsprechend ausgespart, so dafs er sich auf dem runden Theil c¹ verschieben und drehen, auf dem rechteckigen Theil c² jedoch nur verschieben läfst; aufserdem besitzt er zwei Ansätze d d¹, die genau zwischen die Ansätze d² d³ des Schwungrades passen. In der Stellung Fig. 1 ist das Schwungrad A mit der Welle b gekuppelt, indem die Ansätze d² d³ vermittelst derjenigen des Knopfes C letzteren selbst drehen und dieser die Welle b vermöge des oben erwähnten rechteckigen Querschnitts c³ und des rechteckigen Stiftes c² in Drehung versetzt.

Soll mit der Maschine gespult werden, so wird Knopf C angezogen und um 90° gedreht, wodurch er die Stellung Fig. 3 erhält. Hierdurch ist, da der Eingriff der Vorsprünge d² d³ in ■ d d¹ aufgehoben ist, die Kupplung ausgelöst, das Schwungrad läuft jetzt lose auf der Büchse a lind *:der gesammte andere Mechanismus steht still. Das Spulen geschieht mittelst bekannter, an den Ständer B in die Oese e eingesteckter Spulvorrichtung D.

Behufs Handbetrieb wird der Riemen ausgelöst und die Bewegung durch die Kurbel auf das Schwungrad übertragen. Ein langsamerer Gang der Maschine wird ohne weitere Manipulation durch directe Uebertragung mittelst Kupplung C erzielt, was in manchen Fällen, wenigstens zeitweise, gewünscht wird, im allgemeinen jedoch soll die Maschine mit Handbetrieb ebenso schnell wie mit Fufsbetrieb gehen. Zu diesem Zwecke ist eine Uebersetzung von Schwungrad bis zur Welle angebracht, welche nach Auslösung der Kupplung C durch Einschieben der Axe f mit ihren festsitzenden Zahnrädern g und h in die Zahnräder i und k hergestellt wird. Die Räder werden gegen Verschiebung in ihrer Axe, sowohl beim Eingriff als auch nach der wiedererfolgten Auslösung gesichert durch den Hebel /, welcher sich in die Nuth m bezw. m¹ der Axe/ einlegt.

Die Manipulation beim Wechseln vom Fufsin Handbetrieb ist kurz folgende: Nach Lösen des Riemens, Lösen der Kupplung durch Ziehen und Drehen des Knopfes C, Auslösen, Verschieben und Feststellen der Axe/; bei Um-:: änderung zum Spulen nur einfache Lösung der Kupplung.

Der ganze Mechanismus kann mit Leichtigkeit an allen Nähmaschinen angebracht werden, indem eine Veränderung an den letzteren fast gar nicht nöthig ist; der Ständer B wird an den Fufs angeschraubt und oben durch das Verbindungsstück η mit der Maschine, der gröfseren Stabilität wegen, befestigt.

Claims

Pat ent-An Sprüche:

Die Kupplung des Schwungrades mit der Triebwelle durch den Knopf C.
Die Vorrichtung, um die Maschinenwelle b einestheils durch Riemen und Fufsbetrieb mittelst des Kupplungsknopfes C, anderntheils bei ausgelöstem Kupplungsknopf C und dargestellter Räderübersetzung in schnelle Rotation durch Handbetrieb zu versetzen.

Die Anwendung der Büchse a in Combination mit dem ausgerückten Kupplungsknopf C, wodurch der gesammte übrige Nähmaschinenmechanismus während dessen ausgeschaltet bleibt, zum Spulen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.