DE136563C - - Google Patents

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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die zum Verschliefsen von Wein- und Bierflaschen zu benutzenden Korken pflegen im Allgemeinen zum Zweck ihrer Verwendung durch Eintauchen in heifses Wasser oder durch Brühen mit Dampf so weit erweicht zu werden, dafs sie sich bequem in die Flaschenöffnungen hineinquetschen lassen. Diese Verfahren, die Korken weich und gebrauchsfähig zu machen, bringen indessen die Uebelstä'nde mit sich, dafs einmal eine nicht unbeträchtliche Wassermenge mit dem nassen Korken in das Bier u. s. w. gelangt, und dafs aufserdem letzteres durch das in den Poren der Korken stets vorhandene feine Korkmehl, welches durch das Wasser bezw. die Wasserdämpfe ebenfalls erweicht wird, eine Verunreinigung erleidet. Das Trübwerden des Flascheninhaltes, sowie seine nachtheilige Geschmacksverä'nderung haben nur zu häufig ihren Grund in den erwähnten, aus der Behandlung der Korken mit heifsem Wasser oder Dampf entstehenden Uebelständen, was durch den stets vorhandenen, feinen, staubigen Bodensatz in den Flaschen bestätigt wird.
Beim Füllen von feinen Weinen und Bieren auf Flaschen fallen diese Nachtheile, welche sich durch keines der bisher bekannten Verfahren haben beseitigen lassen, besonders ins Gewicht, umsomehr als in vielen Fällen auch die Haltbarkeit des Flascheninhaltes dadurch stark beeinträchtigt wird.
Bei dem neuen, den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Verfahren werden die genannten Uebelstände dadurch vermieden, dafs die Korken ohne Benutzung von Wasser einer beträchtlich höheren Temperatur, d. h. etwa 1500 G., ausgesetzt werden. Unter dieser erhöhten Temperatur vollzieht sich die Erweichung der Korken besser und gleichmäfsiger als bei der Siedehitze von Wasser, und bietet die Temperatur von 1500C. aufserdem die Garantie dafür, dafs alle etwa vorhandenen, Fäulnifs erregenden Keime u. dgl. in den Korken zerstört werden.
Bei dem neuen Verfahren werden die Korken am besten in einem Drahtkorb oder einem Gefäfs mit durchlöcherten Wänden in ein etwas weiteres, dichtes Gefäfs eingehängt, und nachdem dieses mit einem Deckel gut verschlossen ist, in geeigneter Weise, etwa in einem Oelbad, einige Zeit auf eine Temperatur von 1500 C. erhitzt. Auf dem Boden des geschlossenen Gefäfses, in welchem die Korken der Hitze ausgesetzt werden, ist hierbei etwas von einem an sich indifferenten Material, wie Sand, Stein oder dergl., anzuordnen, welches in natürlichem Zustande eine geringe Feuchtigkeitsmenge gebunden hält und diese in der Hitze von 1500 C, abzugeben vermag. Letzteres dient dazu, der heifsen Luft im Innern des Apparates während des Verfahrens einen ganz geringen Feuchtigkeitsgehalt zu geben, welcher für die Erweichung der Korken von Noth wendigkeit ist.
Die unter solchen Bedingungen kurze Zeit einer Temperatur von 1500 C. ausgesetzten Korken sind durchgehend in so vollkommener Weise erweicht, wie dies nach keinem anderen Verfahren zu erreichen ist, und dabei voll-

Claims (1)

  1. ständig trocken. Der Flascheninhalt wird bei Benutzung der so behandelten Korken in keiner Weise verunreinigt oder Veränderungen in seiner Zusammensetzung ausgesetzt.
    Das Wesentliche des neuen Verfahrens beruht darin, dafs die zu erreichenden Korken in der beschriebenen Weise in trockenem Zustande bis auf 1500C. erhitzt werden, da nur unter diesen Umständen die geringe Feuchtigkeit der erhitzten Luft erweichend auf die Korken wirkt, ohne diese indessen sichtbar feucht oder nafs werden zu lassen.
    Patent-A ν Spruch:
    Verfahren zum Erweichen von Korken für Wein- und Bierflaschen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Korken in einem Drahtkorbe in ein geeignetes Metallgefäfs gebracht werden, auf dessen Boden Sand, Steine oder anderes im natürlichen Zustande Spuren von Feuchtigkeit enthaltendes Material sich befindet, worauf das äufsere Gefäfs dicht verschlossen und in einem Oelbade oder in anderer Weise einige Zeit einer Temperatur von etwa 1500 C. ausgesetzt wird.
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