DE134969C

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Publication number: DE134969C
Application number: DENDAT134969D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Januar 190a ab.

Bei Verwendung der bisherigen eisernen Kettenglieder für Gewebespann- und Trockenmaschinen ergiebt sich der Uebelstand, dafs dieselben während ihrer Bewegung auf und längs einer Führungsschiene reichlich mit Schmiermaterial gespeist werden müssen, um die gleitende Reibung, sowie das durch die Bewegung der Kette längs der Schiene entstehende Geräusch herabzumindern. Dies hatte aber, abgesehen von dem Verbrauch an Schmiermaterial, zur Folge, dafs letzteres leicht, in das von den Kettengliedern festgehaltene Gewebe übertrat und dann eine entsprechende Verunreinigung desselben verursachte, so dafs das Gewebe wieder einem Reinigungsprocefs unterworfen werden mufste.

Die Erfindung, welche den soeben genannten Nachtheil der bisherigen Spannkette zu beseitigen strebt, beruht auf der durch sorgfältige Versuche festgestellten Thatsache, dafs gewisse celluloseartige, unter dem Namen Celluvert bekannte Körper, wie z. B. Vulcanfiber u. dergl., unter dem Einflufs warmer, sauerstoffhaltiger Luft an ihrer Oberfläche weich werden, an eisernen Flächen gleitend, den Metallstaub dieses Metalles, sowie die feinen, dem Eisen mechanisch beigemengten Kohlestoffpartikelchen aufnehmen und auf diese Weise eine glatte, graphitartige Oberfläche erhalten.

Demgemäfs besteht das Wesen

der Erfindung

darin, dafs die einzelnen Glieder der Spannkette an denjenigen Stellen, an welchen durch ihre Bewegung längs der Führungsschiene, sowie durch die die einzelnen Kettenglieder verbindenden Bolzen gleitende Reibung erzeugt wird, eine Ausfütterung von Vulcanfiber erhalten, wodurch die Reibung auf ein geringes Mafs zurückgeführt, die Schmierung entbehrlich gemacht und das sonst durch die Bewegung der Kette verursachte Geräusch fast vollständig beseitigt .wird.

Zum besseren-Verständnifs des Gesagten ist auf der Zeichnung in den Fig. 1 bis 3 eine jener bekannten Spannketten zur Darstellung gebracht, deren Glieder die genannte eigenartige Ausfütterung erhalten haben, während die Fig. 4 bis 6 ein einzelnes mit dieser Ausfütterung versehenes Kettenglied im grofsen Mafsstabe veranschaulichen.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht die Kette aus den Gliedern 1, 2, 3 . . ., welche durch Bolzen 10 mit einander drehbar verbunden sind und an der einen Seite den Führungstheil 11 besitzen. Letzterer ist U-förmig gebildet und besitzt den mit Nadeln 12 (Fig. 3, 4, 5 und 6) versehenen ebenen Plattentheil 13, durch den das Festhalten des Gewebes bekanntlich in der Weise erreicht wird, dafs letzteres mit seinen Salleisten auf die Spitzen heraufdrückt wird.

Da infolge des Gewichtes der einzelnen Kettenglieder, sowie durch dasjenige des festgehaltenen Gewebes, ferner durch die Spannung des Gewebes quer zu seiner Bewegungsrichtung

die gleitende Reibung längs der Flächen 16 und 17 bezw. 15 überwunden werden mufs, so sind dieselben mit Vulcanfiberplatten derart versehen, dafs diese Platten nach entsprechender Abnutzung leicht durch Lösung der Schrauben 18,19 entfernt und durch neue ersetzt werden können.

In ähnlicher Weise sind die die einzelnen Kettenglieder verbindenden Bolzen 10 in einer cylindrischen Hülse 20 aus Vulcanfiber gelagert, welche ebenfalls leicht β^λνε^κε^Γ eingerichtet ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Kettenglied für Gewebespann- und Trockenmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Reibungsflächen mit einem Belag von Vulcanfiber versehen sind, welcher unter dem Einflufs der warmen, sauerstoff haltigen Luft mit dem Metallstaub des Eisens und der dem Eisen mechanisch beigemengten Kohlestofftheilchen eine glatte, graphitartige Gleitfläche erhält, somit die Anwendung eines Schmiermittels entbehrlich macht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.