DE1345C - Selbstthätig und kontinuirlich wirkender Maisch- Volumen- und Extract-Messer, als Betriebs-Kontrole-Apparat für Brennereibesitzer - Google Patents

Selbstthätig und kontinuirlich wirkender Maisch- Volumen- und Extract-Messer, als Betriebs-Kontrole-Apparat für Brennereibesitzer

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DE1345C
DE1345C DE000000001345DA DE1345DA DE1345C DE 1345 C DE1345 C DE 1345C DE 000000001345D A DE000000001345D A DE 000000001345DA DE 1345D A DE1345D A DE 1345DA DE 1345 C DE1345 C DE 1345C
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Description

1877.
T. GLAESER in STARGARD.
Selbsttätig und continuirlich wirkender Maischvolumen- und Extractmesser als Betriebs-
Controleapparat für Brennereibesitzer.
Patentirt im Deutschen Reiche vom I. August 1877 at>.
Die. Zeichnung stellt den Apparat in drei Durchschnitten, I, II, III, sowie die Mitnehmerund Schlagscheibe dar. Derselbe besteht:
1. aus einem kupfernen Reservoir A, in welches die Maische durch das Einflufsrohr α fliefst oder gepumpt wird, und unter welchem sich ein Sieb befindet;
2. aus einem Räume B, in welchem sich eine Welle b b nebst den Rollen i1 c2 und ein Zählwerk d befindet;
3. aus einem kupfernen Mefscylinder C;
4. aus einem desgleichen Trichter D;
5. aus einem etwa 10 cm im Durchmesser haltenden messingenen Regulirhahn E, welcher den Ein- und Ausflufs der Maische regulirt und durch das Rohr e mit dem darunter befindlichen kupfernen
6. Siebkasten ^verbunden ist, welcher kupferne Siebboden //// enthält;
7. aus dem Extractmesser G mit Sacharometer g und dem Zählwerk h;
8. aus einem flachen kupfernen Schwimmer H, dessen nach Maafsgabe des durchschnittlichen specifischen Gewichts reifer Maische festgestellter Schwimmpunkt genau an der zwischen dem Mefscylinder und dem Trichter gebildeten Scheidelinie eingehängt ist. Der Schwimmer ist mit einer Gliederkette, welche über die mit Stiften versehene Rolle cx führt, versehen, an deren Ende ein in einer geschlossenen, mit einer geschlitzten Kupferhülse umgebenen Glasrohre befindliches Gegengewicht k, Fig. 2, sich befindet, welches zugleich den Stand der Maische im Mefscylinder anzeigt;
9. aus dem Mechanismus J nebst dem Zählwerk i.
Gang des Apparates.
Die zu messende Maische gelangt entweder aus einem höher gelegenen Gefäfs, oder mittelst der Pumpe in das Reservoir A, passirt, um Verstopfungen zu verhüten, das Sieb, und fliefst durch das ι ο cm breite Zuflufsrohr m nach dem Regulirhahn E, und durch dessen Einflufsöffhung und den Trichter nach dem Mefsgefäfs. Die Maische steigt in dem letzteren, hebt den Schwimmer, welcher die Rolle c' mit Hülfe des Gegengewichtes k in eine drehende Bewegung versetzt. Die Peripherie der Rolle entspricht der Höhe des Theiles des Mefscylinders, in welchem der Schwimmer steigt. Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Apparat hat die Rolle einen Durchmesser von 18 cm, also einen Umfang von 56,55 cm, welchem die Höhe des Mefsraumes entspricht. Hat sich daher das Mefsgefäfs ganz gefüllt, so hat auch der Schwimmer den höchsten Punkt erreicht, und vermöge des Gegengewichtes hat sich auch die Rolle genau einmal umgedreht. Dieselbe Drehung hat nun auch die gleich grofse, am Ende der Welle sitzende zweite Rolle c%, und die mit letzterer gleichfalls durch eine Kette verbundene dritte, ebenfalls so grofse Rolle cz, auf der Welle des Hahnkegels η gemacht. Diese letzte Rolle sitzt auf dieser Welle lose, bewirkt daher bei ihrer Drehung keine Drehung der Welle bezw. des Hahnkegels E. An dieser dritten Rolle ist ein Mitnehmerzapfen 0 angebracht, welcher das ebenfalls lose auf der Welle sitzende Fallgewicht p mit herumnimmt, bis es bei ganzer Füllung des Mefsgefäfses ganz vertical zur Axe steht, um dann bei dem geringsten weiteren Fortschritt von selbst weiter und wieder herabzufallen. Bei diesem Fallen schlägt es auf einen Zapfen, welcher in einer dicht daneben, aber fest auf der gemeinschaftlichen Welle sitzenden Scheibe r angebracht ist. Durch das von dem Fallgewicht mitgetheilte Gewicht und seinen Fall wird nun die Scheibe, mit ihr die mit ihr verbundene Welle und der Hahnkegel um % ihrer Peripherie gedreht, dadurch die Einflufsöffnung im Hahn geschlossen, die Ausflufsöffhung desselben aber geöffnet, so dafs die Maische aus dem Mefsgefäfs über die in dem Siebkasten / angebrachten Siebe ff ff durch das Abflufsrohr ί abfliefsen kann, um nach dem Brennapparat geleitet zu werden, mit welchem der Controlapparat durch unter Verschlufs gelegte Röhren verbunden ist. Bei dem Abfliefsen der Maische tritt nun auch der Schwimmer seine Rückwärtsbewegung an, er sinkt wieder bis zur untersten Stelle seines Ruhepunktes. Dadurch werden sämmtliche Rollen ebenfalls rückwärts bewegt, das Spiel des Fallgewichts ist nun entgegengesetzt wieder dasselbe, wie beim Hochgang des Schwimmers, der Hahnkegel wird wieder in
seine erste Stellung zurückgedreht, schliefst den Aus- und öffnet wieder den Einflufs für die Maische in das Mefsgefäfs.
Die Welle, auf welcher die Rollen i1 und c~ sitzen, treibt das Zählwerk d, welches beim Steigen die Höhe des von der Maische eingenommenen Raumes in Millimetern und beim Rückgange die Zahl der Füllungen anzeigt, woraus sich leicht die Litermenge ergiebt, gleichviel ob eine volle oder nur theilweise Umdrehung der Rolle stattgefunden hat. Der Literinhalt wird daher auch bei Theilfüllungen des Mefscylinders genau ermittelt. Der Mefscylinder und Trichter sind geaicht. Der Querdurchschnitt des ersteren beträgt bei 600 mm Durchmesser = 282600 qmm. Wäre nun der Schwimmer von seinem tiefsten und Schwimmpunkte z. B. 250 mm gestiegen, welche Zahl durch das oben angebrachte Zählwerk angezeigt wird, so würden sich im Mefscylinder 250 . 282600 = 70650000 cbmm oder 70,65 1 befinden, da 1 1 1000000 cbmm enthält. Hierzu würde noch der ein- für allemal feststehende Trichterinhalt einschliefslich des Hahnraumes, abzüglich des Raumes, welchen der Schwimmer einnimmt, hinzutreten. Zur Vermeidung jeglicher Berechnung ist eine Tabelle beigegeben, aus welcher man bei jedem Höhennachweise die entsprechende Literanzahl sogleich ersehen kann. Ist bei Beendigung des Mefsgeschäftes ein Maischrest im Mefsgefäfs verblieben, so dafs der Schwimmer seinen Höhepunkt nicht erreicht hat, und infolge dessen ein selbstthätiges Wirken des Regulirhahnes auch nicht eintreten konnte, so wird mittelst der an der Welle befindlichen Kurbel t der Hahnkegel um y3 gedreht und der Ausflufs bewirkt. Auch hier ist ein kleines Zählwerk i angebracht, welches die jedesmalige Drehung anzeigt. Die Zahl dieser Drehungen mufs, mit der durch das obereZählwerk nachgewiesenen Zahl derFüUungen übereinstimmen. Ist ein Maischrest im Trichter geblieben und der Schwimmer überhaupt nicht zum Steigen gelangt, was übrigens jederzeit vermieden werden kann, so bleibt dieser geringe Rest entweder bis zur nächsten Füllung im Trichter, oder er kann mittelst eines unterhalb des Rohres m befindlichen und mit dem Destillirapparat nicht in Verbindung stehenden, sondern offen mündenden Rohres abgelassen werden, um nach geschehener Reinigung des Apparates bei der nächsten Füllung nach dem Reservoir A gebracht und der Vermessung unterworfen zu werden.
Von den erwähnten Siebböden//// sondert sich beim Durchflufs der Maische Maischextract (Würze) ab, welcher mittelst eines kleinen Rohres nach dem Extractmesser G, und zwar nach dem mit einem Sacharometer g versehenen Cylinder geleitet wird, über dessen oberen Rand er frei überströmt und nach dem Abflufsrohr ί fiiefst. Das Sacharometer bewegt ebenfalls eine kleine, mit einem Zählwerk verbundene Rolle, wodurch die Gradhaltigkeit der Würze angezeigt wird.
Sobald die Maische eines Gährbottichs gemessen ist, wird der Apparat mit Wasser ausgespült. Zu diesem Behuf ist ein Wasserrohr nach dem Apparat geleitet, dessen Verschlufs in der Nähe des kleinen, den Extractmesser abschliefsenden Hahnes ο angebracht ist, so dafs eine Drehung dieses Wasserhahnes gleichzeitig auch eine Drehung des kleinen Extracthahnes bewirkt. Dieses Wasserrohr führt nun einen Abzweig nach den Sieben, ferner nach dem Mefsgefäfs, wo es im oheren Theile kranzförmig sich an die Wandungen des Mefsgefäfses anlegt, und diese durch kleine Löcher abspritzt; ebenso führen zwei kleine, in der Zeichnung nicht sichtbare Röhren zu dem Extractmesser und zu einer unter dem Schwimmer befindlichen Brause. Das Reservoir A wird in gleicher Weise gereinigt. Bei dem Sinken des Schwimmers hat das Gegengewicht k bei seinem Aufsteigen eine Feder zu überwinden, wodurch der Schwimmer in eine langsamere Bewegung versetzt wird, so dafs die Füllung den Trichter schon verlassen hat, bevor er auf den tiefsten Standpunkt gelangt ist und den Ausflufs schliefst.
Wirkung des Apparates.
Die Wirkung des Apparates geht vom Schwimmer aus. Sowohl durch sein Hochsteigen als durch sein Fallen bringt er durch Bewegung der gleich grofsen Rollen C1C2C3 die Oeffnung bezw. das Schliefsen des an dem unteren Theile des Mefsgefäfses befindlichen Regulirhahnes hervor, und bewirkt dadurch ein stetiges Füllen und Entleeren des Mefsgefäfses. Der Schwimmer hat ein Gewicht von 24 Pfund oder 12 kg. Da er bei dieser Schwere in der Maische nicht schwimmen würde, ist an der über die Rolle c' gehenden. Kette ein Gegengewicht von 6 kg angebracht, so dafs diese Rolle, mit einer an ihrer Peripherie wirkenden Kraft von 6 kg herumgedreht wird, sobald der Schwimmer steigt. Dieselbe Kraft wirkt auch, wenn der Schwimmer fällt, indem dann das Mehrgewicht des Schwimmers gegen Gegengewicht, 12 kg—6 kg, also gleichfalls wieder 6 kg auf die Peripherie der Rolle wirken. Diese Kraft wird nun mittelst der Welle b auf die Rolle c2, und von dieser mittelst 'der Kette auf die Rolle c3 übertragen. Letztere sitzt, sich lose drehend, auf der mit dem Hahnkegel verbundenen Welle ti, und hat auf ihrer Fläche, ganz nahe der Peripherie, einen Mitnehmerzapfen 0 für das auf eben derselben Welle sich lose drehende Fallgewicht p. Da die Rolle c3 mit einer an ihrer Peripherie wirkenden Kraft von 6 kg, oder, wenn Verlust auf Reibung abgerechnet wird, noch mit einer Kraft von 5,5 kg gedreht wird, so wird durch den Mitnehmerzapfen eine gleiche Last mitgenommen werden können. Das Fallgewicht wird also ein Gewicht von 5 kg haben können, und mit diesem Gewicht wird es die zweite, auf der erwähnten Welle jedoch festsitzende Scheibe r herumschleudern, wenn es auf den an dieser Scheibe
sitzenden Zapfen aufschlägt. Da diese Scheibe r auf der mit dem Hahnkegel fest verbundenen Welle fest aufsitzt, wird der Hahnkegel selbst gedreht und zwar so viel, als die Scheibe r durch das Fallgewicht gedreht worden ist. Der Hahnkegel hat nun einen äufseren Durchmesser von 10,5 cm, die Scheibe dagegen einen solchen von 18 cm. Da nun die Scheibe an ihrer Peripherie mit einer Kraft gleich der des Fallgewichts, also mit 5 kg gedreht wird, so wird an der Peripherie des Hahnkegels eine Kraft von = 10,5 : 18 — 5 : et =8,57 kg wirken, welche vollständig ausreichend ist, die Drehung des Hahnkegels immer zu bewirken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE000000001345DA 1877-07-31 1877-07-31 Selbstthätig und kontinuirlich wirkender Maisch- Volumen- und Extract-Messer, als Betriebs-Kontrole-Apparat für Brennereibesitzer Expired - Lifetime DE1345C (de)

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