DE134394A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVIl34394 -KLASSE 4e.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Januar 1900 ab.
Es ist versucht worden, Gaszündkörper hoher Festigkeit dadurch herzustellen, dafs man eine
aus Platinchlorid und Zuckerlösung bestehende Zündpillenmasse in eine Aushöhlung strich, die
in einen mit Platinchlorid getränkten Meerschaumkörper hineingearbeitet war. Die Zündwirkung
solcher Zündkörper ist aber mehr in dem Platin enthaltenden Meerschaumkörper zu suchen, als in der benutzten ZUndpillenmasse
selbst, da sich das Gemenge von Zucker und Platinchlorid als vollständig ungeeignet erweist,
auch nur für kurze Dauer zur Zündung zu dienen. Andererseits stellen sich die Zündkörper
aus mit Platin durchsetzten Hüllen, enthaltend eine Zündpillenmasse, infolge des hohen
Platinpreises in der Herstellung zu theuer, um gegenüber sonstigen Gaszündern Vortheile zu
bieten.
Durch das neue Verfahren wird die Herstellung von Gaszündkörpern hoher Festigkeit
dadurch erzielt, dafs für eine sicher wirkende Zündpillenmasse als Träger ein beliebiger, unverbrennlicher
Körper benutzt wird, ohne ihn mit Platinmohr durchsetzen zu müssen, so dafs
er fast kostenlos hergestellt werden kann.
Zur Ausführung stellt man die zündende Substanz in Form einer knetbaren Masse von
talgartiger Consistenz her und streicht sie in kleine, mit natürlichen oder künstlichen Höhlungen
oder Ausbuchtungen versehene Formen oder Hüllen aus Porcellan, Steingut, Thon, Meerschaum oder ähnlichen, billigen Materialien
ein. In die noch feuchte Pillenmasse können sofort die Zünddrähte durch Einstecken oder
Durchziehen eingebracht werden.
Nach dem Trocknen in der Form bleiben die Drähte fest und in inniger Berührung mit
der erstarrten Zündmasse. Durch eine geeignete Form der Höhlung der Zündpillenhülle verhindert
man das Herausfallen der mineralisch porösen Masse nach dem Erstarren.
Die Trägerformen können zweckentsprechend beliebig gewählt werden. Es hat sich aber als
vortheilhaft erwiesen, die Wandungen der Höhlung mit kleinen Löchern zu versehen, um
dadurch der eingedrückten Zündmasse besseren Halt zu geben. Für den zur Befestigung des
fertigen Zündkörpers am Apparat dienenden Draht wird die Zündpillenhülle zweckmäfsig
mit einer oder mehreren Bohrungen, Einschnitten, Kerben oder Oeffnungen ausgestattet,
welche aber die Zündmasse nicht berühren. Hierdurch wird die Ableitung der Glutwärme
verhindert, welche bei directer Berührung des Befestigungsdrahtes mit der Pille bei den bisherigen
Einrichtungen erfolgte. Die Zündmasse liegt sonach in einem die Wärme schlecht leitenden Körper und wird ihre Wirkung zur
Erhitzung der Zünddrähte in vollkommenster Weise ausüben. Dementgegen überträgt eine
in den platinhaltigen Meerschaumkörper eingebettete Zündmasse einen grofsen Th eil der
Wärme durch Leitung auf die Hülle und von dieser nach aufsen, was eine herabgeminderte
Hitzewirkung zur Folge hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Herstellung von Gaszündkörpern hoher Festigkeit, dadurch gekennzeichnet, dafs eine knetbare, nachträglich erhärtende Zündpillenmasse in geeignet gestaltete Hüllen aus unverbrennlichen, platinfreien Stoffen eingestrichen wird.
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