DE134102C - - Google Patents

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DE134102C
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alkali
cyanide
carbonate
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hydrogen cyanide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
, Nach den meisten synthetischen Verfahren zur Herstellung von Cyanalkalien mittels Cyanwasserstoffs (Blausäure) wird letzterer entweder in eine wässerige Alkalihydratlösung eingeleitet und diese alsdann im Vacuum eingedampft, oder der Cyanwasserstoff in eine alkoholische Alkalihydratlösung eingeleitet, aus der alsdann das Cyanid krystallinisch ausfällt.
Bei beiden Methoden bedarf es jedoch einer vorherigen Reinigung der Gase, da dieselben neben Cyanwasserstoff und anderen indifferenten Gasen auch bedeutende Mengen Kohlensäure enthalten und aus diesem Grunde beim directen Einleiten in oben angeführte Alkalihydratlösungen nicht nur Alkalicyanid, sondern auch Alkalicarbonat entstehen und als Endproduct ein Gemisch beider Verbindungen erhalten würde. Als weitere Gründe gegen die Verarbeitung des Cyanwasserstoffes auf Cyanalkalien nach diesen Methoden sind noch die grofsen Verluste an Cyanwasserstoff anzuführen, die einerseits bei einer complicirten Reinigungsmethode, andererseits beim Eindampfen der wässerigen Lösung im Vacuum oder beim Trocknen und Umschmelzen des krystallinischen Niederschlages aus der alkoholischen Lösung entstehen. Es sind hier blos die Hauptmängel obiger Methoden angegeben, da es zu weit führen würde, andere Mängel, wie Alkoholverluste, Schwierigkeiten in der technischen Durchführbarkeit etc. hier zu erörtern.
Das Bestreben der Erfinder war deshalb, ein Verfahren ausfindig zu machen, das bei möglichster Einfachheit die geschilderten Uebelstände zu vermeiden gestattet. Bei den diesbezüglich angestellten Versuchen wurde die Beobachtung gemacht, dafs die Alkalicarbonate schon bei verhältnifsmäfsig niederen Temperaturen, bei beginnender Dunkelrothglut, also bei Temperaturen, die noch unterhalb der Schmelztemperaturen der Cyanide liegen, durch die Einwirkung von Cyanwasserstoff, unter Austritt von Wasser und Kohlensäure, in Cyanid übergeführt werden, während die begleitenden Gase keinen nachtheiligen Einflufs, weder auf das Alkalicarbonat noch auf das gebildete Cyanid, ausüben. Folgende Formelgleichung veranschaulicht den Vorgang dieses Processes:
2 H C N + K 2 C O3
2 K C N + C O2 + H2 O.
Von dieser Beobachtung ausgehend, ist nun bei weiteren Versuchen gefunden worden, dafs es am zweckmäfsigsten ist, Temperaturen anzuwenden, die zwischen den Schmelzpunkten der betreffenden Carbonate und Cyanide liegen, welche also über dem Schmelzpunkte des betreffenden Alkalicyanides, jedoch unter dem des entsprechenden Carbonates liegen. Beabsichtigt man z. B. Kaliumcyanid herzustellen, so wäre auf Kirschrothglut bis Hellrothglut zu erhitzen, da das Kaliumcyanid bei ca. 800 °, Kaliumcarbonat dagegen erst zwischen Gelbglut und beginnender Weifsglut schmilzt. Bei Anwendung von Kaliumcarbonat kann daher die Temperatur bis zu Hellrothglut (ca. 9000C.) gesteigert werden, während sie
bei Anwendung von Natriumcarbonat Dunkelrothglut (ca. 700° C.) nicht überschreiten darf. Diese höchst zulässigen Temperaturen sind also niederer als die Schmelztemperaturen der betreffenden Alkalicarbonate, jedoch höher als die Schmelztemperaturen der betreffenden Cyanide. Leitet man nun Cyanwasserstoff über, wie oben beschrieben erhitztes Alkalicarbonat, welches sich in langen eisernen Retorten befindet, so wird das bei der angewendeten Temperatur noch feste Alkalicarbonat gemäfs der fortschreitenden Umsetzung in bei dieser Temperatur schmelzendes Alkalicyanid umgewandelt. Von der Richtigkeit dieser Behauptung kann man sich leicht durch einen Versuch im Kleinen überzeugen. Leitet man z. B. in einer schwer schmelzbaren Glasröhre, welche in einem Verbrennungsofen auf ca. 800 bis 900° C. erhitzt ist, Cyanwasserstoff über Kaliumcarbonat, so kann man genau beobachten, wie die Masse in der Richtung des Gasstromes nach Mafsgabe der fortschreitenden Kaliumcyanidbildung schmilzt. Würde man die niederst zulässige Temperatur anwenden, also eine Temperatur, die unter dem Schmelzpunkte des Kaliumcyanides liegt, so wäre, um eine gangbare Handelswaare zu erhalten, nach Beendigung des Processes ein nachträgliches, durch das neue Verfahren vermiedenes Schmelzen des Productes erforderlich.
Zur Ausführung des Verfahrens wird z. B. der in beiliegender Zeichnung dargestellte Retortenofen gebraucht, in welchem jede Retorte a mit geringer Neigung gegen die Einmündung des Gaszuströmungsrohres b (d. h. des Rohres, durch welches der Cyanwasserstoff bezw. die Mischung von Cyanwasserstoff mit Kohlensäure bezw. anderen, gegenüber Alkalicarbonaten indifferenten Gasen in die Retorte eingeleitet wird) angeordnet ist. Jede Retorte α ist an ihren tiefsten Stellen mit einem Ablafsventil c versehen; am entgegengesetzten höher liegenden Ende der Retorte befindet sich die Ausmündung des Gasableitungsrohres und eine Oeffnung mit Verschlufs zum Beschicken der Retorte mit Carbonat. d bezeichnet das in der Retorte befindliche Carbonat. Die durch b eintretenden Gase sind gezwungen, durch die geneigte Lage der Retorte, diese in aufsteigender Richtung zu durchziehen, während das sich bildende Cyanalkali im Mafse seiner Entstehung schmilzt und sich im tiefer liegenden Theil der Retorten ansammelt. Durch das dort angebrachte Ablafsventil wird es von Zeit zu Zeit in ein geeignetes Gefäfs e abgelassen, in welchem es erstarrt. Um ein rein weifses Cyanid zu erhalten, läfst man es vor Austritt aus der Retorte durch ein Koksfilter laufen. Letzteres besteht aus vor einer durchlochten Eisenplatte f angeordneten Koksstücken g.
Aus Vorangehendem geht deutlich hervor, dafs die Vortheile des neuen Verfahrens darin liegen, dafs einerseits Gemische von Cyanwasserstoff mit Kohlensäure und anderen gegen Alkalicarbonate indifferenten Gasen direct auf Cyanalkalien verarbeitet werden können und dafs anderseits das Cyanalkali schon während des Processes seiner Bildung im geschmolzenen Zustande vom überschüssigen Alkalicarbonat getrennt werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Cyanalkalien, dadurch gekennzeichnet, dafs Cyanwasserstoff oder ein Gemisch desselben mit Kohlensäure oder anderen gegenüber Alkalicarbonaten indifferenten Gasen über ein Alkalicarbonat geleitet wird, das auf eine Temperatur erhitzt ist, die unter dem Schmelzpunkt des erwähnten Alkalicarbönates, jedoch über demjenigen des herzustellenden Cyanides liegt, zum Zweck, das Cyanalkali schon während des Processes seiner Bildung in geschmolzenem Zustande vom überschüssigen Alkalicarbonat trennen zu können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972009C (de) * 1943-10-13 1959-05-06 Degussa Verfahren zur Entfernung von Blausaeure aus blausaeurearmen, Ammoniak und gegebenenfalls weitere Bestandtile enthaltenden Gasgemischen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972009C (de) * 1943-10-13 1959-05-06 Degussa Verfahren zur Entfernung von Blausaeure aus blausaeurearmen, Ammoniak und gegebenenfalls weitere Bestandtile enthaltenden Gasgemischen

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