DE130679C - - Google Patents

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DE130679C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gemäfs Patent 124150 werden zur Gewinnung von Fluoren fluorenhaltige Kohlenwasserstoffgemische, wie man sie beim Anreichern von Anthracen bezw. bei Krystallisationen des hochsiedenden Theeröls erhält, mit Aetzkali verschmolzen, die hierbei entstehende Kaliumverbindung des Fluorens von der Schicht der übrigen, nicht veränderten Kohlenwasserstoffe mechanisch getrennt und aus ihr dann durch Behandeln mit Wasser das Fluoren abgeschieden. Weitere Beobachtungen haben nun ergeben, dafs bei der Kalischmelze von fluorenhaltigen sowie auch nicht fluorenhaltigen Kohlenwasserstoffgemischen auch eine gewisse Körperklasse, welche in sämmtlichen Fractionen der Theeröle bis aufwärts zum Anthracenöl enthalten ist, mit dem Kali in Reaction tritt unter Bildung wasserlöslicher Verbindungen, die also bei der Behandlung des Schmelzproductes mit Wasser von den Kohlenwasserstoffen getrennt werden. Diese Thatsache ist von wesentlicher technischer Bedeutung, und zwar in Rücksicht darauf, dafs die Gegenwart der erwähnten mit Kali reagirenden Körperklasse in den hochsiedenden Theerölfractionen die Ursache ist, dafs die Reindarstellung der zwischen Naphtalin und Anthracen siedenden Theerkohlenwasserstoffe bisher den gröfsten Schwierigkeiten begegnete und auf directem Wege überhaupt äufserst mühsam war. Diese Reindarstellung läfst sich jetzt leicht durchführen, und zwar durch Schmelzen der Kohlenwasserstoffgemische mit Aetzkali. Man erhält dann auf der Schmelze schwimmend die unveränderten Kohlenwasserstoffe und in dem Alkali findet sich eine phenolartige Substanz, deren Bildung in folgender Weise zu Stande kommt. Sie besteht im Wesentlichen aus Diphenol (und höheren Homologen desselben), welches beim Schmelzen mit Chlorzink in das schon bekannte Diphenylenoxyd und Wasser zerfällt. Das Diphenol mufs daher die o-o-Verbindung sein, und es liegt somit nahe, die Bildung dieses Diphenols mit der Anwesenheit des Diphenylenoxyds — in geringer Menge auch des Diphenylensulfids — in Zusammenhang zu bringen, welche Körper die bisher als einheitlich angesehenen hochsiedenden festen Theerkohlenwasserstoffe begleiten. Der Fall liegt somit ganz ähnlich wie bei dem Cumaron, welches, ein Verwandter des Diphenylenoxydes, die Benzolkohlenwasserstoffe begleitet.
Die beim Schmelzen mit Alkali stattfindende Reaction erfolgt nach der Formel:
C6 H, C6H1-OK
I >O + 2 KOH = I +H2O.
C6H/ C6H1-OK
Damit ist der Weg angedeutet, wie die hochsiedenden Theerkohlenwasserstoffe von dieser Verunreinigung zu befreien sind, denn man hat jetzt nur die Schmelze, ohne dafs man die oben schwimmende Kohlenwasserstoffschicht vorher mechanisch abzutrennen braucht, mit Wasser auszulaugen, von dem die Kaliumver-
bindungen der neu entstandenen Diphenole aufgenommen werden, und behält dann im Rückstand die Theerkohlenwasserstoffe. Aus der wässerigen Lösung lassen sich die Diphenole durch Zusatz von irgend einer Säure fällen.
Hat man die festen Abscheidungen aus dem hochsiedenden Steinkohlentheeröl, dem man zuvor die in ihm enthaltenen Säuren und Basen auf bekannte Weise entzogen hatte und aus dem auch durch Warmpressen die neutralen flüssigen Bestandtheile entfernt sind, gut fractionirt, so kann man durch den gedachten Procefs die entsprechenden Theerkohlenwasserstoffe sogleich rein erhalten.
Zur Reindarstellung von Phenanthren verfährt man beispielsweise wie folgt: ioo kg einer auf soeben beschriebene Weise vorgereinigten Theerölffaction, welche neben Phenanthren wesentlich nur noch die das Diphenol und seine Homologen liefernden Körper in recht beträchtlichen Mengen enthält, werden in einem mit Rührwerk versehenen gufseisernen Kessel mit entsprechenden Mengen Kali unter stetem Rühren geschmolzen und nach langsamem Steigern der Temperatur so lange auf 3000 und darüber erhitzt, bis die Reaction vollendet ist, was durch Herausnahme einer Probe leicht festgestellt werden kann. Die Schmelze wird sodann in heifses Wasser gegossen und der Kohlenwasserstoffkuchen von der wässerigen Lauge getrennt. Aus dem Kuchen erhält man das Phenanthren durch Destillation leicht rein, während die Lauge auf Zusatz einer Säure Diphenol und seine höheren Homologen giebt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Abscheidung neutraler sauerstoff- bezw. schwefelhaltiger Verbindungen der Dialphylenoxyd- bezw. Dialphylensulfidgruppe aus Theerkohlenwasserstoffen, darin bestehend, dafs man das Gemenge bei ca. 3000 mit Kali schmilzt und die entstandene Schmelze direct mit Wasser behandelt.
2. Die Behandlung der bei dem Verfahren gemäfs Anspruch 1 erhaltenen wässerigen Lösung der Kalischmelze mit einer Säure zwecks Gewinnung von Diphenol und seinen Homologen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3169149A (en) * 1960-10-03 1965-02-09 Ici Ltd Preparation of 2-2'-dihydroxydiphenyls

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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