DE1302940B

DE1302940B -

Info

Publication number: DE1302940B
Application number: DESCH35402A
Authority: DE
Original assignee: Karl Schmidt GmbH
Current assignee: Karl Schmidt GmbH
Publication date: 1971-03-04

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kernen für Gießereizwecke aus wasserlöslichen Salzen.

Die Beanspruchungen von Kernen für Gießereizwecke können sehr unterschiedlicher Art sein, liegen aber gewöhnlich über denen der Gießform. Nach dem Abguß dürfen die Kerne das Schwinden nicht behindern und sollen insbesondere nach dem Erstarren des Gußstücks leicht zu entfernen sein.

In der deutschen Patentschrift 968 822 ist eine Formmasse, bestehend aus im schmelzflüssigen Zustand zu gießendem Natriumchlorid, zur Herstellung von Gießformen für Metall beschrieben.

Aus der schweizerischen Patentschrift 246 046 ist es bekannt, Kerne aus wasserlöslichen Salzen, unter anderen aus Kaliumchlorid, deren Schmelztemperatur höher als die Gießtemperatur des zu gießenden Metalls liegt, durch Gießen herzustellen. Gegossene wasserlösliche Salzkerne haben jedoch den Nachteil, daß sie ausgesprochen spröde sind und den mechanischen und thermischen Beanspruchungen während des Gießvorgangs nicht sicher widerstehen können.

Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen und Kerne für Gießereizwecke herzustellen, die den thermischen und mechanischen Beanspruchungen während des Gießens gerecht werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß die unter Druck zu Kernen verdichteten Salze anschließend gesintert werden.

Das Salz, dessen Korngröße bis zu 1 mm betragen kann, wird in einer Kernformeinrichtung bei einem Druck zwischen 1 und 10 kp/mm², vorzugsweise zwischen 3 und 5 kp/mm², verdichtet. Vor dem Pressen kann ein Trocknen des Salzes bei einer Temperatur über 110⁰C vorteilhaft sein. Der verdichtete Kern wird anschließend einhalb bis zwei Stunden lang einem sinterähnlichen Glühprozeß bei Temperaturen von 500 bis 750° C unterworfen.

Die Wahl des Salzes hängt in erster Linie von der Temperatur des zu vergießenden Metalls ab. Für Gußstücke aus Aluminium und Aluminiumlegierungen eignen sich besonders Natriumchlorid und Kaliumchlorid, aus denen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hinsichtlich Festigkeit und Gasungsfreiheit voll befriedigende Kerne herstellen lassen.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es beispielsweise, im Kopf eines aus einer Aluminiumlegierung gegossenen Kolbens für Verbrennungskraftmaschinen einen ringförmigen Kühlraum zu erzeugen, indem dieser als aus Natriumchlorid oder Kaliumchlorid bestehende Kern an der gewünschten Stelle mit eingegossen und nach dem Erstarren des Kolbens mit normalem Leitungswasser herausgespült wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Biegefestigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Salzkerne gegenüber gegossenen Salzkernen wesentlich gesteigert werden kann. Die Salzkerne lassen sich innerhalb weniger Minuten in üblicher Weise aus dem fertigen Gußstück ohne jede Schwierigkeit herauslösen. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Oberfläche des durch den wasserlöslichen Salzkern im Gußstück erzeugten Hohlraums nicht angegriffen wird. Das Verfahren zur Herstellung der wasserlöslichen Salzkerne ist in einfacher und wirtschaftlicher Weise durchführbar.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Kernen für Gießereizwecke aus wasserlöslichen Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze unter Druck zu Kernen verdichtet und anschließend gesintert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze bei einem Druck von 1 bis 10 kp/mm², vorzugsweise 3 bis 5 kp/mm², zu Kernen verdichtet und diese anschließend einhalb bis zwei Stunden lang bei einer Temperatur zwischen 500 und 750° C einem sinterähnlichen Glühprozeß unterworfen werden.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze vor dem Verdichten bei einter Temperatur von über 110° C getrocknet werden.

4. Salze für das Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Korngröße von bis zu 1 mm besitzen.

5. Salze für das Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Natriumchlorid oder Kaliumchlorid bestehen.

6. Verwendung der gemäß den Ansprüchen 1 bis 5 hergestellten wasserlöslichen Salzkerne für die Erzeugung eines ringförmigen kühlmittelführenden Hohlraums in Kolben von Verbrennungskraftmaschinen.