DE2715314A1 - Materialien zur herstellung von formen fuer den praezisionsguss - Google Patents
Materialien zur herstellung von formen fuer den praezisionsgussInfo
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Description
MANITZ. FINSTERWALD & GRÄMKOW
^ 27153U
München, den 5. April 1977 Lo/Sv-P 3O57
PRE-VEST, INC.
1801 East 200th Street
Cleveland, Ohio 4-4-117, USA
1801 East 200th Street
Cleveland, Ohio 4-4-117, USA
Materialien zur Herstellung von Formen für den Präzisionsguß
Die Erfindung betrifft ganz allgemein das Gebiet des Präzisionsgusses
bzw. Investmentgusses und insbesondere ein neues Material für den Präzisionsguß, das bei der Herstellung von
feuerfesten Formen Verwendung findet.
Formen für den Präzisionsguß von Nichteisenmetallen werden durch Einsetzen einer Modellanordnung oder eines Modellbaumes
in einen Formkasten und dann das Füllen des Formkastens mit einer Aufschlämmung des feuerfesten Materials
für den Präzisionsguß, das in dem Formkasten unter Bildung der Form erhärten gelassen wird, hergestellt. Die Modellanordnung
oder der Modellbaum besteht aus einer Vielzahl
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β MÖNCHEN 39. ROBERT-KOCH-STRASSE I 7 STUTTGART SO {BAD CANNSTATT) MÖNCHEN. KONTO-NUMMER 7370
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von Modellen, welche die Konfigurationen der gewünschten
Metallgußstücke besitzen, wobei die Modelle aus Wachs, Kunststoffmaterial oder einem anderen entfernbaren Material
hergestellt sind. Nachdem die \ufschlämmung des Materials für den Präzisionsguß hart geworden ist, werden
die Modelle aus der Form durch Erhitzen hiervon in einem Ofen, Brennofen oder einem \utoklaven herauscceschmolzen.
Die Form wird dann bei einer erhöhten Temneratur, z.B. bei 7320C (135O0F) gebrannt, um V/asser zu entfernen
und «jedes restliche Modellmaterial in den Hohlräumen für das Gußstück zu entfernen. In zahlreichen Fällen
wird die Form zuerst auf eine niedrigere Temneratur abgekühlt,
um die optimalen Gießbedingungen zu erreichen, bevor sie mit geschmolzenem Metall gefüllt wird. Beispielsweise
ist es übliche Praxis, beim Gießen von \luminium die Formen auf eine Temperatur im Bereich von Zimmertemperatur
bis etwa 204-260°C (400-5000F) abzukühlen.
Übliche Ansätze für Materialien zum Präzisionsguß von Nichteisenmetallen
bestehen aus einem Bindemittel und einem feuerfesten Material, das aus einer Mischung von feinen und groben
Teilchen besteht. Das feuerfeste Material ist üblicherweise vollständig oder zumindestens teilweise ein Siliziumdioxid,
z.B. Ouarz, Cristobalit oder Tridymit. Gebrannter Feuerton
wird oft auch als Teil des feuerfesten Materials eingesetzt. Das Bindemittel ist üblicherweise ein feines Gipstmlver
(Kalziumsulfathemihydrat).
Das Bindemittel und der feuerfeste Stoff zusammen mit chemischen
Zusatzstoffen in geringeren Mengen zur Steuerung der Abbinde- oder Erhärtungseigenschaften werden zur Herstellung
des Materials für den Präzision3guß trockengemischt. Das
trockene Material für den Präzisionsguß wird dann zum Gebrauch durch Vermischen hiervon mit ausreichend Wasser unter
Bildung einer Aufschlämmung, die in im Formkasten rings
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urn den Modellaufbau gegossen worden kann, zubereitet. Eine
Vakuumbehandlung der iufschlämmung und eine 3chüttelbehand-]un^
des Formkastens sind häufig angewandte Stufen zur Entfernung
von Lufthläschen und zur Erleichterung des Füllens
des Formkastens.
Ein schwerwiegendes Problem, das bei konventionellen Formen
für den 3rää3insguß angetroffen wird, ist das häufige Auftreten
einer Rißbildung während der Erhitzungszyklen und/ oder ibkühlzyklen und während des Vorganges des Metallgusses.
Falls ein Vakuum an die Formen während des Gierens des Metalles
angelegt wird, sind die Formen zusätzlichen Beanspruchungen unterworfen, die zu einer Rißbildung beitragen
können.
Eine Kißbildung bei den Formen ergibt Metallgrate auf den
Abgüssen, die durch kostsnielige Endbehandlungsvorgänge
entfernt werden müssen. Das Reißen der Form ermöglicht es ebenfalls, daß Teilchen oder Schützen des Materials für den
Präzisionsguß losbrechen und in die Hohlräume der Form fallen. Dies kann Einschlüsse in den Abgüssen bzw. Gießlingen
bilden und dazu führen, daß sie verworfen werden müssen. In Fällen, in denen eine Rißbildung besonders schwerwiegend
ist, kann das geschmolzene Metall durch die Wand der Form durchlecken, so daß die gesamte Form weggeworfen werden muß.
Eine mögliche Erklärung des Auftretens einer Rißbildung, wie es beim konventionellen Präzisionsguß von Nichteisenmetallen
angetroffen wird, liegt darin, daß sie den Ausdehnungs- und Kontraktionseigenschaften des Siliziumdioxid-Feuerfestmaterials
zuzuschreiben ist. Es wurde angenommen, daß das Siliziuradioxid bzw. die Kieselerde sich unregelmäßig
ausdehnt, während sich das Gipsbindemittel als Folge der Dehydratation zersetzt, wenn eine konventionelle Form
für den Präzisionsguß zum Ausbrennen des Modellmaterials erhitzt wird. Die Ausdehnung des Siliziumdioxids ist reversibel,
so daß es sich wieder zusammenzieht, wenn die Form
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vorbereitend für das Gießen des geschmolzenen Metalles
abgekühlt wird. Wegen der Zersetzung des Ginsbindemittels
und der Kontraktion bzw. des Zusammenziehens des Siliziumdioxids schrumpft die Form von dem sie umgebenden
Metallformkasten beim abkühlen, so daß der Formkasten nicht mehr langer einen angemessenen Träger für
das relativ schwache Formmaterial bildet.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beheben.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß der Ersatz wenigstens eines Teiles der Siliziumdioxidmaterialien
oder der anderen Feuerfestmaterialien, wie sie häufig als Material für den Präzisionsguß von Nichteisenmetallen
verwendet werden, durch Pyrophyllit eine ausgeprägte Verminderung
einer Rißbildung der Form ergibt. In zahlreichen Fällen wurde gefunden, daß die Verwendung von Pyroohyllit
vollständig Grate auf den vbgüssen bzw. Gießlins^en und den
Verlust von Formen ausschaltet, und daß eine wesentliche Verminderung von Einschlüssen in den Abgüssen bewirkt wird.
Die Erfindung betrifft daher eine neue Masse für den Präzisionsguß,
die im wesentlichen aus einem Gipsbindemittel und einem Feuerfestmaterial besteht, das Pyrophyllit in einer
Menge von 15 bis 100 Gew.-^, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Feuerfestmaterials, einschließt. Bei besonders geeigneten Massen liegt der Pyroohyllit im Bereich von 55 bis 65
Gew.-# des Gesamtgewichtes des Feuerfestmaterials vor. Eine besonders bevorzugte, erfindungsgemäße Masse besteht im
wesentlichen aus 20 bis 40 Gew.-^ eines Giosbindemittels
und aus 60 bis 80 Gew.-'i eines Feuerfestmaterials, wobei
dieses aus 55 bis 65 Gew.-^ Pyroohyllit besteht. Gegebenenfalls
können geringere Mengen an chemischen Zusatzstoffen zur Steuerung der Erhärtungseigenschaften in die #Massen
für den Präzisionsguß entsprechend der üblichen praxis
eingegeben wex'den.
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Pyrophyllit ist ein wasserhaltiges \luminiumsilikat der
folgenden Formel:
Al2Si1,. O10 (OH)2 .
Handelsübliche Sorten von Pyroohyllit, die mäßige Mengen
an anderen Mineralien als Verunreinigungen enthalten, sind ebenfalls für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignet.
Es wird angenommen, daß ein mit Pyrophyllit hergestelltes Material für den ?räzisionsguß sich beim Erhitzen auf die
Temoeraturen, die beim Brennen von Formen für den Präzisionsguß
auftreten, oermanent ausdehnt. Wegen dieser permanenten Ausdehnung ist die abgekühlte Form größer als die
ursorüngliche Form. Das Ergebnis ist, daß der Formkasten zum Zusammenpressen des Forramaterials wirkt, so daß die
Festigkeit gegeben ist, die zur Beständigkeit gegenüber Rißbildung erforderlich ist.
Weitere Vorteile und ein besseres Verständnis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden, ins einzelne gehenden
Beschreibung anhand des Beispieles.
E3 wurde eine Masse für den Präzisionsguß mit folgender
Zusammensetzung in Gewichtsteilen hergestellt: 30»0 #
aloha-Gios, 50,0 ■% Siliziumdioxid (Kieselerde) und 40,0 $
Pyrophyllit. Um die Abbindezeit der Masse für den Präzisionsguß zu steuern, wurden kleine Zusätze von Terra alba und
Natriumeitrat in jeweiligen Mengen von 0,7 Gew.-^, bzw.
0,1 Gew.-Γά, bezogen auf 100 Gewichtsteile von Gips, Siliziumdioxid
und Pyrophyllit, zugegeben.
Die chemische Analyse des Pyrophyllits war wie folgt:
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Aluminiumoxid (AIpO ) Siliziumdioxid (SiOp)
Eisen (III)-oxid (Fe3
Natrium- und Kaliumoxide
GaO
HrO
Glühverlust
Gew.-ί
19,77 75,0
0,7 0,5 0,1 0,1
3,9
Der Pyrophyllit war ein Geraisch von klassierten Teilchen
mit der folgenden tyDischen Siebanalyse:
Sieb-Maschenweite | U.S. | Series Screen | ')■■> zurückgehalten, |
(mm) | No. | kumuliert | |
1,19 | 16 | 0 | |
0,84 | 20 | 1,5 | |
0,59 | 30 | 14,5 | |
0,42 | 40 | 26,8 | |
0,297 | 50 | 41,0 | |
0,210 | 70 | 52,5 | |
0,149 | 100 | 62,4 | |
0,105 | 140 | 68,1 | |
0,074 | 200 | 74,9 | |
0,044 | 525 | 81,9 | |
0 | Schale | 100,0 |
Das Material für den Präzisionsguß wurde mit Wasser in einem Verhältnis von 34 Gewichtsteilen Wasser zu 100 Gewichtsteilen
des Materials für den Präzisionsguß gemischt, um eine Aufschlämmung von normaler Konsistenz zu erhalten. Die Aufschlämmung
wurde vermischt und unter Vakuum in vier Formkästen rings um zuvor präparierte Modellanordnungen gegossen,
wozu eine Ausrüstung des in der US-PS 5 719 214 beschriebenen Typs verwendet wurde. Jeder Modellaufbau, der
in den Formkästen mit der Masse uageben wurde, bestand aus
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10 Wachsmodellen eines handelsüblichen, aus Aluminium
hergestellten Teiles, wobei die Modelle auf einer Kartontrommel montiert waren.
Nach dem Erhärten der Masse für den Präzisionsguß wurden die Kartontrommeln entfernt, und die Formen wurden in einem
Niederdruck-Dampfautoklaven von Wachs befreit und dann in einen heißen Ofen bei etwa 7320G (135O°F) für etwa
Stunden überführt. Jede Form wurde dann auf etwa 204 G (4000F) abgekühlt und über einen mit Harz gebundenen Sandkern
angeordnet, um einen Hohlraum für den Einguß von 6,35 mm (0,25 Zoll) zu bilden.
Eine geschmolzene Aluminiumlegierung von 7040G (13000F)
wurde in die verbundenen Formen unter Vakuum gegossen, und unmittelbar nach dem Eingießen wurde der Druck auf
das Metall in der Eingußöffnung auf atmosphärischen Druck angehoben, während ein Vakuum weiterhin rings um die Aussenseite
der Formen während der Verfestigungsoeriode angelegt
blieb.
In keiner der vier Formen waren weder vor noch nach dem Gießen Risse sichtbar. Das Material für den Präzisionsguß war weich und konnte von den Abgüssen bzw. Gießlingen
leicht entfernt werden. Die Abgüsse einschließlich der Eingußkanalstücke und Eingußmündungen waren vollständig
frei von Graten. Eine vorangegangene Herstellung der gleichen Teile unter Verwendung von konventionellen
Materialien für den Präzisionsguß ergab übermäßige Metallgrate als Folge der Rißbildung bei der Form, wobei diese
Grate in einem gesonderten Arbeitsvorgang entfernt werden mußten.
- Patentansprüche 709849/0675
Claims (4)
- 271531APatentansprücheΊ. Material für die Herstellung von Formen für den Präzisionsguß, bestehend aus einem Gipsbindemittel und einem Feuerfestmaterial und gegebenenfalls üblichen Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet , daß das Feuerfestmaterial zu wenigstens 15 Gew.-% aus Pyrophyllit besteht.
- 2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gipsbindemittel in einer Menge von 20 bis 4-0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des nicht gebrannten Materials für den Präzisionsguß, vorliegt, und daß dae Feuerfestmaterial in einer Menge von 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des nicht gebrannten Materials für den Präzisionsguß, vorliegt.
- 3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Feuerfestmaterial zu 55 bis 65 Gew.-% aus Pyrophyllit besteht.
- 4. Feuerfeste Form aus einem Material nach einem der vorhergehenden Ansprüche.709849/0675 ORIGINAL INSPECTED
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