DE1302028B

DE1302028B - Spritzpistole

Info

Publication number: DE1302028B
Application number: DEG49492A
Authority: DE
Inventors: Parke Robert E; Russinik Michael R
Original assignee: GRAY Co Inc
Current assignee: GRAY Co Inc
Priority date: 1966-03-07
Filing date: 1967-03-04
Publication date: 1969-09-25
Also published as: US3362644A; FR1513147A; GB1184334A

Description

Die Erfindung betrifft eine Spritzpistole zum Spritzen von Flüssigkeiten, wie Farbe, unter hohem Druck ohne Zerstäubungsluft mit einem Durchflußsteuerventil aus Ventilkörper und Ventilsitz, einer am Mündungsende der Spritzpistole abnehmbar angebrachten Spritzdüse und einer im Flüssigkeitskanal zwischen dem Durchflußsteuerventil und der Spritzdüse angeordneten Einrichtung zur Zerstäubung der Flüssigkeit.
Beim üblichen industriellen Farbspritzen (ohne Druckluft) kann die Farbe innerhalb der Spritzpistole unter einem Druck zwischen 84 bis 110 atm stehen. Wenn ohne Druckluft arbeitende Spritzpistolen zum Spritzen von Hydramastix-Materialien höherer Viskosität, z. B. zum Auftragen von Spachtelmasse, verwendet werden, kann der Druck des Materials innerhalb der Spritzpistole bis zu 210 atm betragen. Selbstverständlich liegt unter normalen Arbeitsbedingungen das durch die Spritzdüse der Pistole entweichende Fluidum in Form eines feinen Dunstes oder Sprühnebels von verhältnismäßig geringem Druck vor und es besteht keine nennenswerte Gefahr, daß dieser Nebel die Haut einer Bedienungsperson durchdringt.
Wenn jedoch, beispielsweise zur Säuberung oder zur Ersetzung der Düse, die Spritzdüse von der Pistole abgenommen ist, würde jegliches von der Spritzpistole entweichende Fluidum in Form eines konzentrierten Stromes von verhältnismäßig hohem Druck' und hoher Geschwindigkeit vorliegen, wenn nicht besondere Einrichtungen, die das verhindern, vorgesehen wären.
Selbstverständlich besteht während der Säuberung oder der Ersetzung der Spritzdüse immer die Möglichkeit, daß die Spritzpistole zufällig ausgelöst wird: Und wenn hierbei ein solcher aus der Spritzpistole herausschießender Fluidumstrom die Haut einer Person durchdringt, welche die Spritzpistole handhabt oder sich in der Nähe befindet, würde diese Person hierbei ernsthafte Schäden erleiden.
Aus der USA.-Patentschrift 3 181798 ist zur Behebung dieses Nachteils bei einer Spritzpistole ein Ventilkörper bekannt; der einen zentralen, ovalen Fluidumkanal besitzt und der an seiner stromabwärts gelegenen Seite zwei von dem Fluidumkanal ausgehende Schlitze aufweist. Die Schlitze verlaufen radial und sind in bezug auf die ovale Ausbildung des Fluidumkanals derart angeordnet, daß ihre gemeinsame Längsachse mit der größeren Hauptachse des ovalen Fluidumkanals fluchtet. Tritt bei abgenommener Spritzdüse aus der Spritzpistole zufällig ein Fluidumstrahl aus, dann wird dieser bei dem Austritt aus dem Ventilkörper durch die besondere Ausbildung des ovalen Fluidumkanals und der radial nach außen verlaufenden Schlitze zerstreut.
Dieser Zerstreuvorgang ist als Zerstäubüng des Fluidumstromes aufzufassen, wodurch die Möglichkeit, daß der Fluidumstrom durch die Haut einer Person dringen kann, weitgehend ausgeschlossen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, für eine ohne Druckluft arbeitende Spritzpistole zum Spritzen von Hydramastix-Materialien unter hohem Druck eine verbesserte Einrichtung zur Zerstäubung oder Zerstreuung für jegliches Fluidum, das bei zufällig abgenommener Spritzdüse entweicht, zu schaffen, so daß die Gafahr, daß das Fluidum durch die Haut einer Bedienungsperson dringen kann, ausgeschlossen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, die Einrichtung so auszubilden, daß sie mit verhältnismäßig geringen Kosten herstellbar ist und daß die normale Arbeitsweise und Handhabung der Spritzpistole bei aufgesetzter Spritzdüse nicht beeinträchtigt und daß sie bei üblichen, ohne Druckluft arbeitenden Spritzpistolen verwendet werden kann, ohne daß deren Aufbau verändert werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrichtung zur Zerstäubung mindestens einen in den Flüssigkeitskanal ragenden Stift aufweist. Der Stift kann an seinen beiden Enden am Kanal befestigt und so angeordnet sein, daß seine Längsachse senkrecht zur Längsmittelachse des Kanals steht und diese schneidet.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zum Zerstäuben der Flüssigkeit im Flüssigkeitskanal am Ausgang des Durchflußsteuerventilis ist sichergestellt, daß bei abgenommener Spritzdüse jedes zufällig aus dem Durchflußkanal ausweichende Fluidum durch den in den Flüssigkeitskanal ragenden Stift zerschnitten wird und von diesem dadurch zwangläufig zerstäubt wird.
Gemäß einer.speziellen Ausgestaltung des Erfindungsgegenstähdes@ hesitzt-die Zerstäubungseinrichtung drei Stifte, welche in dem Flüssigkeitskanal befestigt sind, der das Steuerventil und die Spritzdüse innerhalb der Pistole verbindet, und welche innerhalb dieses Kanals iii den Flüssigkeitsstrom fineinragen, um die bei abgenommener Spritzdüse-.entweichende Flüssigkeit zu zerstreuen und zu zerstäuben, damit die Abgabe eines konzentrierten Flüssigkeitsstromes hohen Druckes Geschwindigkeit aus der Spritzpistole verhindert wird. Nach weiteren Merkmalen der Erfindung sind die drei Stifte --jeweils um 60° gegeneinander versetzt und längs der Längsachse des Flüssigkeitskanals in Abstand voneinander angeordnet.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles, aus dem sich weitere Merkmale und Vorteile ergeben, erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine ohne Druckluft arbeitende Spritzpistole gemäß der Erfindung, -zum Teil vertikal geschnitten, F i g. 2 in vergrößertem Maßstab und im wesentlichen in einem Vertikalschnitt das vordere Ende der Spritzpistole, das Flüssigkeitssteuerventil und die Spritzdüsenbaugruppe, F i g. 3 in vergrößertem Maßstab und im Vertikalschnitt das Gehäuse der neuen Zerstäubungseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung und F i g. 4 eine Aufsicht aus der Blickebene 4-4 in F i g. 3.
Die in F i g. 1 gezeigte, ohne Druckluft arbeitende, verbesserte Spritzpistole 10 umfaßt einen Grundkörper 11, der insgesamt die Form einer Pistole mit Handgriffteil12 und Laufteil 13 aufweist. Auf dem vorderen Ende des Laufteiles 13 ist ein Spritzdüsenbaugruppe 14 angebracht. Ein Drücker 15 ist schwenkbar am Grundkörper 11 gelagert, wie nachfolgend noch beschrieben wird, und eine Bewegung des Drückers 15 in Richtung auf den Handgriff 12 erbringt ein öfnen des Flüssigkeitssteuerventils in der Spritzpistole, so daß die durch den Handgriff z. B. von einer Pumpe mit hohem Druck zugeführte Spritzflüssigkeit in üblicher Weise aus der Pistole gespritzt werden kann.
Die Einzelteile des Flüssigkeitssteuerventils sind derart angeordnet, daß bei der in F i g. 1 gezeigten Stellung des Drückers 15 die Kugel 32 fest auf dem Ventilsitzglied 34 aufsitzt und vollständig den Fluß vom Hohlraum 22 zur Spritzdüsenbaugrruppe 14 absperrt. Wenn der Drücker 15 aus der in F i g. 1 gezeigten Stellung in Richtung auf den Handgriff 12 bewegt wird, wird die Kugel 32 vom Ventilsitzglied 34 entfernt und somit der Durchfluß von dem Hohlraum 22 zur Spritzdüsenbaugruppe freigegeben. Selbstverständlich hängt die Durchflußmenge vom Abstand zwischen Kugel 32 und Ventilsitz 34 ab, was durch ein mehr oder weniger weites Zurückziehen des Drückers 15 in Richtung auf den Handgriff 12 bestimmbar ist. Wenn die Bedienungsperson den Drücker losläßt, reicht die Spannung der Schraubenfeder 44 aus, um das Flüssigkeitssteuerventil zu schließen und den Druckmitteldurchfluß zu sperren.
Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß dann, wenn die Kugel 32 infolge einer Rückwärtsbewegung des Drückers von dem Ventilsitzglied 34 wegbewegt wird, die Spritzflüssigkeit unter hohen Druck durch die Bohrung 58 im Glied 34, die Bohrungen 55 und 57 im Gehäuse 52 und durch die Spritzmündung 66 in der Spritzdüse 64 fließt und somit in Form eines feinen Dunstes oder Sprühnebels aus der Spritzpistole entweicht. Da die effektive Fläche der Spritzmündung 66 bei vollausgelöster Pistole kleiner als die effektive Fläche zwischen der Kugel 32 und dem Sitzglied 34 ist, werden die Bohrungen 58, 55 und 57 bei normalen Betrieb der Spritzpistole mit Flüssigkeit gefüllt.
Die neuartige Zerstäubungseinrichtung für die Flüssigkeit gemäß der Erfindung ist in dem Hohlraum 57 des Gehäuses 52 angeordnet und geeignet ausgebildet, um Schäden zu vermeiden, die sonst durch zufälliges oder unbeabsichtigtes Auslösen der Pistole bei abgenommener Spritzdüse 64 auftreten könnten. Bei abgenommener Spritzdüse 64 werden die Bohrungen 57 und 58 selbstverständlich nicht mit Flüssigkeit gefüllt, und folglich würde durch die Bohrungen hindurchgehende und aus der Pistole heraustretende Flüssigkeit in Form eines konzentrierten Stromes von verhältnismäßig hohem Druck und hoher Geschwindigkeit vorliegen, wenn die neuartige Zerstäubungsvorrichtung nicht vorgesehen wäre. Ein solcher Flüssigkeitsstrom könnte leicht durch die Haut einer Person dringen und dieser ernsthafte Verletzungen zufügen.
Um diesen Nachteil zu vermeiden und um sicherzustellen, daß ein bei abgenommener Düsenspitze 64 aus der Spritzpistole heraustretender Flüssigkeitsstrom nicht in Form eines konzentrierten Stromes von hohem Druck vorliegt, sind innerhalb der Senkbohrung 57 des Gehäuses 52 drei zylindrische Stifte 68, 69 und 71 von geringem Durchmesser angeordnet. Diese Stifte verlaufen diametral durch die Bohrung 57, und die Längsachse jedes Stiftes schneidet die zentrale Längsachse der Bohrung 57 und steht senkrecht zu dieser zentralen Längsachse. Die Stifte sind längs der zentralen Achse der Bohrung 57 in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordnet, und die Längsachsen der Stifte sind jeweils um einen Winkel von 60° gegeneinander versetzt angeordnet, wie aus F i g. 4 zu ersehen ist. Die Enden der Stifte 68, 69 und 71 sind beispielsweise durch Silberlot in Querbohrungen 72 bis 77 befestigt, die in die Seite des Gehäuses 52 gebohrt sind, so daß die Stifte eine ausreichende Stabilität und Festigkeit besitzen, um der Krafteinwirkung durch den auftreffenden Flüssigkeitsstrom standzuhalten. Da das Gehäuse 54 in den Nippel 45 eingeschraubt wird, ist die Länge der Stifte derart gewählt, daß diese nicht in das Außengewinde 78 am Gehäuse 52 hineinragen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Stift 68, 69 und 71 etwa 12.7 mm lang und besitzt einen Durchmesser von 2,38 mm. Die Stifte sind in einem Abstand von 3,2 mm voneinander längs der zentralen Längsachse der Bohrung 57 angeordnet, die einen Innendurchmesser von 9,6 mm und eine Länge von ungefähr 14,5 mm besitzt. Der Durchmesser der Bohrung 55 beträgt etwa 4,8 mm, und der Durchmesser der Bohrung 58 im Ventilsitzglied 34 ist etwa 4,8 mm. Die Kugel 32 weist einen Durchmesser von 4,35 mm auf, und das Ventilsitzglied 34 besitzt eine gehärtete, geschliffene oder geläppte sphärische Sitzfläche von einem Durchmesser von 4,35 mm. Die Abmessungen der übrigen Bauteile der Spritzpistole stehen in entsprechendem Verhältnis zu den vorstehenden Abmessungsangaben, wie aus der Zeichnung zu ersehen ist.
Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß die verbesserte, ohne Druckluft arbeitende Spritzpistole gemäß der Erfindung eine neue Zerstäubungseinrichtung für die Flüssigkeit besitzt, die jeglichen Flüssigkeitsstrom zerstreut und zerstäubt, der aus der Spritzpistole bei abgenommener Düsenspitze entweicht. Diese neue Zerstäubungseinriehtung beseitigt die Möglichkeit, daß der Druckmittelstrom durch die Haut der Bedienungsperson oder einer anderen Person hindurchdringen und dieser Verletzungen beibringen kann. Darüberhinaus beeinträchtigt die neue Zerstäubungseinrichtung nicht die normale Arbeitsweise der Spritzpistole oder deren Spritzmuster, wenn eine übliche Spritzdüse für die Pistole verwendet wird.
Die neuartige Zerstäubungseinrichtung ist in einfacher Weise in eine Spritzpistole einzubauen, verhältnismäßig billig in der Herstellung und verträgt sich vollkommen mit den anderen Bauteilen einer üblichen, ohne Druckluft arbeitenden Spritzpistole.

Claims

Patentansprüche: 1. Spritzpistole zum Spritzen von Flüssigkeiten, wie Farbe, unter hohem Druck ohne Zerstäubungsluft mit einem Durchflußsteuerventil aus Ventilkörper und Ventilsitz, einer am Mündungsende der Spritzpistole abnehmbar angebrachten Spritzdüse und einer im Flüssigkeitskanal zwischen dem Durchflußsteuerventil und der Spritzdüse angeordneten Einrichtung zur Zerstäubung der Flüssigkeit, dadurch gekennzeichn e t, daß die Einrichtung zur Zerstäubung mindestens einen in den Flüssigkeitskanal (57) ragenden Stift (68, 69 oder 71) aufweist.
2. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (68, 69 und 71) an seinen beiden Enden am Kanal (57) befestigt ist und daß die Längsachse des Stiftes senkrecht zur Längsmittelachse des Kanals steht und diese schneidet.
3. Spritzpistole nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerstäubungseinrichtung drei Stifte (68, 69, 71) besitzt, die alle die Längsmittelachse des Kanals (57) schneiden.
4. Spritzpistole nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Stifte (68, 69, 71) längs des Kanals (57) im Abstand voneinander angeordnet und um 60° jeweils gegeneinander versetzt sind und senkrecht zur Längsachse des Kanals stehen.
5. Spritzpistole nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Stifte (68, 69, 71) jeweils an ihren beiden Enden im Kanal (57) befestigt sind.