DE1301556B - Verfahren zur Herstellung von Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyesternInfo
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Description
1 2
Polymethylenterephthalate sind lineare Polyester, flüchtiger Säuren, wie das Chlorid und Nitrat, bedie
großen Wert bei der Herstellung von Fasern und schrieben, doch wurde nun gefunden, daß Wismut-Folien
besitzen. Sie werden im allgemeinen durch eine aminotriäthanolat eine katalytische Wirkung besitzt,
Polykondensationsreaktion durch Erhitzen eines Te- die eindeutig stärker als diejenige der bisher bekannten
rephthalsäurederivats, das zu einer Kondensations- 5 Wismutsalze ist. Der erfindungsgemäß verwendete
reaktion mit sich selbst befähigt ist, wie beispielsweise Katalysator besitzt auch eine gut definierte chemische
Bis- (co-hydroxy- η - alkyl) - terephthalat, hergestellt. Zusammensetzung, was seine Einführung in die PoIy-Dieses
Terephthalsäurederivat kann beispielsweise kondensation in genauen und reproduzierbaren Mendurch
Umsetzung eines Glykole mit Terephthalsäure gen ermöglicht. Dies ist für gewisse andere Wismutoder
durch Umesterung zwischen einem Glykol und io verbindungen, wie beispielsweise das Oxyd, das stets
einem Terephthalsäureester gebildet werden. mehr oder weniger hydratisiert ist, nicht der Fall.
Unter den Polymethylenterephthalaten ist das zur Gegenüber dem Antimonoxyd weist das Wismut-
Herstellung von Fasern und Folien bekannteste das- aminotriäthanolat den Vorteil auf, in dem Reaktionsjenige,
das aus Terephthalsäure und Äthylenglykol gemisch sehr löslich zu sein und insbesondere in viel
erhalten wird, d. h. Polyäthylenterephthalat. 15 geringerer Menge für eine gleiche, ja sogar höhere
Das üblichste verwendete Verfahren zur Her- katalytische Aktivität verwendet werden zu können,
stellung von Polyäthylenterephthalat besteht darin, Es wurde festgestellt, daß Mengen von Wismutzunächst
eine Umesterungsreaktion zwischen Methyl- aminotriäthanolat in der Größenordnung von 5 Geterephthalat
und Äthylenglykol durchzuführen, um wichtsteilen je Million Wismut, bezogen auf Polyester,
so Bis-(/3-hydroxyäthyl)-terephthalat zu bilden. An- 20 bereits zufriedenstellende Ergebnisse ergeben, während
schließend unterwirft man diese Verbindung einer üblicherweise Mengen von Antimonoxyd in der
Polykondensation durch Erhitzen unter vermindertem Größenordnung von 300 Gewichtsteilen je Million
Druck. Antimon, bezogen auf Polyester, verwendet werden.
Andere Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen- In dem sehr häufig vorkommenden Fall, bei dem
terephthalat bestehen darin, Terephthalsäure direkt 25 die Bis-(cu-hydroxy-n-alkyl)-terephthalate durch eine
mit Äthylenglykol oder Äthylenoxyd umzusetzen. Das Umesterungsreaktion zwischen einem Terephthalerhaltene
Produkt ist noch Bis-(/5-hydroxyäthyl)- säureester und einem Glykol erhalten werden, kann
terephthalat, das man polykondensiert. der erfindungsgemäß verwendete Polykondensations-
Zur Durchführung dieser Polykondensation inner- katalysator zu den Reaktionskomponenten ohne
halb einer vernünftigen Zeitspanne ist es erforderlich, 30 Unterschied vor oder nach der Umesterung zugegeben
sich eines Katalysators zu bedienen. Zu diesem Zweck werden. Das Wismut-aminotriäthanolat hat keinerlei
wurden zahlreiche Katalysatoren bekannt, doch weisen nachteiligen Einfluß auf die Umesterungsreaktion.
die meisten Nachteile auf, da sie nicht nur die Poly- Man stellt sogar eine schwache katalytische Wirkung,
kondensation, sondern auch den Abbau des gebildeten die jedoch unzureichend ist, fest, und es ist empfehlens-Polyesters
begünstigen oder diesem Polyester eine 35 wert, auch einen üblichen Umesterungskatalysator,
Färbung oder ein trübes Aussehen verleihen. Die wie beispielsweise Calciumacetat oder Mangan(II)-Herstellung
von Fasern erfordert nun einen Polyester acetat, zu verwenden.
mit so weißer Farbe wie möglich und diejenige von Die verwendeten Mengen an Wismut-aminotri-
Folien einen so klaren und transparenten Polyester äthanolat, bezogen auf zu Beginn verwendetes Methylwie
möglich. 4° terephthalat, können zwischen 5 und 200 Teile je
Der am häufigsten verwendete Katalysator ist Anti- Million, als Gewicht von Wismut, betragen. Die katamonoxyd,
das die Durchführung der Polykondensation lytische Wirkung wird nicht unterdrückt, wenn man
mit einer annehmbaren Geschwindigkeit ermöglicht, eine Konzentration von 200 Teilen je Million überjedoch
den Nachteil aufweist, in dem Reaktionsge- schreitet, doch bringt es keinen besonderen Vorteil,
misch ziemlich wenig löslich zu sein, zumal es zur Er- 45 diesen Gehalt zu überschreiten. Üblicherweise arbeitet
zielung einer ausreichenden katalytischen Wirkung in man mit Mengen zwischen 10 und 55 Teilen je Million,
merklichen Mengen verwendet werden soll. Die Polykondensationstemperatur ist die übliche
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren Temperatur für die Polykondensation von Bis-(o)-hyzur
Herstellung von Polyestern durch Polykonden- droxy-n-alkyl)-terephthalat. Insbesondere wird das
sation von Bis-(<w-hydroxy-n-alkyl)-terephthalaten in 50 Bis-(jS-hydroxyäthyl)-terephthalatvorteilhafterweise bei
Gegenwart einer Wismutverbindung als Katalysator, einer Temperatur zwischen 270 und 292° C polykondendas
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Wismut- siert. Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung,
aminotriäthanolat der Formel In den in Tabelle I zusammengestellten Beispielen 1
bis 7 wird die Polykondensation auf folgende Weise OCH2CH2, 55 durchgeführt:
gl_ OCH CH 1N ^an führt zunächst in einem 10-1-Glaskolben eine
\ 2 2 . ' Umesterungsreaktion zwischen 3298 g (17 Mol) Me-
OCH2CH2 thylterephthalat und 2635 g (42,5 Mol) Äthylenglykol
in Gegenwart eines Umesterungskatalysators durch.
verwendet. 60 Nach Abdestillieren des Methanols und des über-
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator ist schüssigen Äthylenglykols überführt man die Reak-
von W. T. M i 11 e r, J. Am. Chem. Soc. 62, S. 2707 tionsmasse in einen Autoklav mit einem Fassungsver-
bis 2709 (1940), beschrieben. mögen von 7,51, der mit einem System zum Bewegen
Es wurden bereits verschiedene Wismutverbindungen ausgestattet ist. Von diesem Zeitpunkt ab setzt man
als Katalysatoren für die Polykondensation von Bis- 65 den Reaktionskomponenten, die sich bei einer Tem-(co-hydroxy-n-alkyl)-terephthalaten,
wie beispielsweise peratur von etwa 23O0C befinden, den Polykondendas
Oxyd, Salze schwacher Säuren, wie das Formiat, sationskatalysator in glykolischer Suspension und
Acetat, Oxalat, Stearat, die Phthalate, oder Salze 0,5 Gewichtsprozent (bezogen auf Polyester) Titan-
oxyd, ebenfalls in Suspension in Athylenglykol, zu. Man erhitzt anschließend die Reaktionsmasse unter
Bewegen bei 2500C bei atmosphärischem Druck,
wobei ständig Athylenglykol destilliert wird. Anschließend erhitzt man weiter von 2500C auf die für
die Polykondensation gewählte Temperatur T, wobei man in dem Autoklav den Druck fortschreitend auf
etwa 2,5 mm Hg senkt. Schließlich setzt man in einer letzten Phase, die in der Tabelle I »Polykondensationsphase«
genannt wird, fort, den Druck bis auf 0,2 mm Hg ίο
herabzusetzen, wobei man die Reaktionsmasse ständig bei der Temperatur T hält. Wie aus der nachfolgenden
Tabelle I ersichtlich ist, schwankt die Dauer dieser
letzten Phase je nach der Art und der Menge der Katalysatoren sowie der Temperatur T. Insbesondere
der Vergleich des Beispiels 3 mit den Vergleichsversuchen A und B zeigt die Überlegenheit der katalytischen
Wirkung von Wismut-aminotriäthanolat gegenüber derjenigen von anderen Wismutverbindungen,
gezeigt durch das Oxyd und das Acetat. Man stellt fest, daß der mit Wismutoxyd erhaltene Polyester eine
Viskositätszahl aufweist, die eindeutig unter derjenigen des mit Wismut-aminotriäthanolat erhaltenen Polyesters
liegt. Im Falle von Wismutacetat ist die Viskositätszahl gleich, doch ist hier die Dauer der Polykondensationsphase
eindeutig viel länger.
Beispiel | Umesterungskataly Art |
sator Menge |
Polykondensationskatalysator Art j Menge1) |
55 | konden Tem peratur 0C |
PoIy- sationsphase Dauer in Minuten |
Ke des Viskosi tätszahl2) |
nnzahle Polyeste EG- COOH 3) |
α rs EP*) 0C |
1 | Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Bi(OCH2CH2)3N | 20 | 285 | 65 | 0,66 | 29 | 259 |
2 | Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Bi(OCH2CH2)3N | 10 | 285 | 70 | 0,66 | 28 | 260 |
3 | Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Bi(OCH2CH2)3N | 10 | 285 | 70 | 0,67 | 32 | 261 |
4 | Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Bi(OCH2CH2)3N | 10 | 275 | 135 | 0,71 | 35 | 260 |
5 | Zinkacetat | 0,590 g | Bi(OCH2CH2)3N | 20 | 275 | 95 | 0,65 | 29 | 260 |
6 | Calciumacetat | 2,810 g | Bi(OCH2CH2)3N | 20 | 285 | 115 | 0,66 | 23 | 261 |
7 | Mangan(II)- hypophosphit |
1,913 g | Bi(OCH2CHa)3N | 280 | 155 | 0,58 | 23 | 262 | |
Ver gleichs- versuch A |
10 | ||||||||
Ver gleichs- versuch B |
Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Bi2O3 | 10 | 285 | 75 | 0,56 | 51 | 260 |
Mangan(II)-acetat | 1,590 g | Wismutacetat | 285 | 105 | 0,67 | 23 | 259 |
1) Gewichtsteile je Million an Wismut, bezogen auf Methylterephthalat.
2) Unter dem Ausdruck »Viskositätszahl« ist die grundmolare Viskositätszahl in dl/g zu verstehen, die sich mittels der Gleichung
von HUGGINS (K = 0,247) aus der relativen Viskosität errechnet, die bei 25° C mit einer l°/oigen Lösung (Gew./Vol.) von
Polymerisat in o-Chlorphenol bestimmt wurde.
3) EG-COOH = Zahl der endständigen Gruppen COOH je Tonne Polyester.
4) EP = Erweichungspunkt, gemessen durch Penetrometrie (das Prinzip der Bestimmung ist von O. B. Edgar und E. E11 e r y,
J. Chem. Soc, 1952, S. 2633 bis 2638 angegeben).
Das in der folgenden Tabelle II zusammengefaßte Beispiel 8 und Vergleichsversuch C betreffen die Herstellung
eines durch Zugabe von Zink-methyladipat zu den Ausgangsreaktionskomponenten, Methylterephthalat
und Athylenglykol, gemäß der französischen Patentschrift 1352 243 modifizierten Polyäthylenterephthalats.
Ein solcher modifizierter Polyester weist insbesondere eine verbesserte Farbaffinität gegenüber
Dispersionsfarbstoffen auf.
In diesen beiden Beispielen wird die Herstellung des Polyesters wie in den in der Tabelle I angeführten Versuchen
und mit den gleichen Mengen an Athylenglykol und Methylterephthalat durchgeführt. Man setzt dem
Ausgangsreaktionsgemisch einfach Zink-methyladipat, das die Rolle des Umesterungskatalysators spielt, zu.
Diese beiden Beispiele zeigen klar die Überlegenheit von Wismut-aminotriäthanolat gegenüber Antimonoxyd:
Höhere Viskositätszahl bei einem eindeutig niedrigeren Katalysatorgehalt und gleicher PoIykondensationsdauer.
Die katalytische Überlegenheit von Wismut-aminotriäthanolat gegenüber Antimonoxyd wurde in technischem
Maßstab bei Arbeitsgängen bestätigt, die in einem Autoklav mit einem Fassungsvermögen von
20001, ausgehend von 1150 kg Methylterephthalat und 720 kg Athylenglykol, durchgeführt wurden.
Das Beispiel 9 und der Vergleichsversuch D der folgenden Tabelle III zeigen die Arbeitsbedingungen und
die erhaltenen Ergebnisse (mit 0,5 Gewichtsprozent Titanoxyd mattgewordene Polyester).
Tabelle II | Beispiel8 | Umesterungskatalysator | Menge | Polykondensationskatalysator | 10 | PoIy- | tionsphase | Kennzahlen | COOH 3) |
EP«) 0C |
Ver | Art | 37,95 g | Art J Menge1) | kondensa Tem |
Dauer in Minuten |
des Polyesters cn |
90 | 234 | ||
gleichs- | MAZ6) | Bi(OHC4CHs)8N | peratur 0C |
125 | Viskosi tätszahl*) |
|||||
versuch C | 340 | 275 | 0,63 | |||||||
37,95 g | 101 | 239 | ||||||||
MAZ | Sb2O3 | 125 | ||||||||
275 | 0,50 |
a) Gewichtsteile je Million an Wismut oder Antimon, bezogen auf Methylterephthalat.
*) 3) *) Gleiche Bedeutungen wie in Tabelle I.
s) MAZ = Zink-methyladipat.
Umesterungskatalysator | Menge1) | Polykondensationskatalysator | Menge1) | ] | ?oly- | Kennzahlen | OVJ- COOH |
EP*) 0C |
|
Art | 110 | Art | 10 | kondens Tem |
>ationsphase | des Polyesters | 30 | 263 | |
Mangan(II-)acetat | M(OCHdCHAN | peratur 0C |
Dauer in Minuten |
Viskosi tätszahl*) |
|||||
Beispiel | 285 | 215 | 0,67 | ||||||
Ver- | 110 | 340 | 30 | 262 | |||||
gieichs- | Mangan(II)-acetat | Sb2O3 | |||||||
versuchD | 285 | 235 | 0,67 | ||||||
*) Gewichtsteile je Mülion an Wismut, Mangan oder Antimon, bezogen auf Methylphthalat.
4 ") *) Gleiche Bedeutungen wie in Tabelle I.
Claims (1)
- Patentanspruch:35Verfahren zur Herstellung von Polyestern durch Polykondensation von Bis-(co-hydroxy-n-alkyl)-terephthalaten in Gegenwart einer Wismutverbindung als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man Wismut-aminotriäthanolat 40der Formel/OCH2-CH2 Bi (-OCH2- CHjAn OCH2-CH2verwendet.
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