DE1301515B - Verfahren zur Redox-Polymerisation von Vinyl-Monomeren - Google Patents
Verfahren zur Redox-Polymerisation von Vinyl-MonomerenInfo
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Description
Thiosulfate, Schwefelwasserstoff, Hydroxylamin, Hydrazin, mehrwertige Phenole (insbesondere Para- und
Meta - Verbindungen), Aceton—Natriumbisulfit, Formaldehyd — Natriumsulfoxylat, Sulfonsäuren,
5 Sulfoxyde, Hydrochinon, Silbernitrat, Kupfer- oder Eisensalze und andere. Salze niehrwertiger Metalle
mit geringer Wertigkeit.
2168 808 wurde weithin zuerkannt, daß sie diese )0 bei der Polymerisation aller Arten von Vinyl-Mono-Entdeckung
gefördert hat; darin wird berichtet, meren und ähnlichen Verbindungen verwendet, eindaß
Sauerstoff die Polymerisation von Vinylchlorid schließlich z. B. Wasserstoffperoxyd, Peressigsäure,
beim Erhitzen mit Peroxyd-Katalysatoren verlang- verschiedene Persulfate, Benzoylperoxyd, Chlorsamt.
Es wurde schnell gefunden, daß Sauerstoff acetylperoxyd und Cumolhydroperoxyd. Zusätzlich
auch die Polymerisation von Methylmethacrylat, 15 zu den Peroxyden verwendete man Azo-Verbindun-Acrylnitril
und anderen aktiven Vinyl-Monomeren gen, wie «,a'-Azodiisobutyronitril und andere Stickbehindert.
Später wurde gezeigt, daß zwischen der stoff enthaltende Verbindungen, welche freie Radikale
Polymerisation und der Autoxydation ein enger erzeugen, wie Benzylhyponitrit, N-Nitroso-acylaryl-Zusammenhang
besteht und daß das Polymerisations- amine und Diazoaminobenzol. Diese bilden freie
verhalten von sehr geringen Mengen an molekularem 20 Radikalbruchstücke unter Verlust von Stickstoff
Sauerstoff, Peroxyden und Antioxydationsinhibito- (vgl. britische Patentschrift 618 168).
ren oder Reduktionsmitteln abhängig sein kann. Erfindungsgemäß werden neue Redox-Polymeri-Für die Emulsionscopolymerisation von Butadien sationssysteme für Vinyl- und ähnliche Monomere mit Wasserstoffperoxyd zeigen beispielsweise die bereitgestellt, welche auf einem Oxaziran als dem USA.-Patentschriften 2 380 473,2 380 474,2 380 475, 25 oxydierenden Bestandteil aufgebaut sind. Der redu-2 380 476 und 2 380 477, daß man die Polymerisation zierende Bestandteil der erfindungsgemäßen Katalyiii hohem Maße beschleunigen kann, wenn geringe satorsysteme kann jeglicher von den als Reduktions-Mengen einer Vielzahl von Reduktionsmitteln wie mittel bei solchen Systemen bekannten sein. Die er-Ferroammoniumsulfat, Kupfer(II)-chlorid, Lävulin- findungsgemäß zu verwendenden Redox-Katalysatorsäure, /f-Mercaptoäthanol und andere Schwefel- 30 systeme lassen sich auf alle Arten von Redox-Vinylverbindungen und bestimmte Sterolverbindungen Polymerisationen anwenden und sind unabhängig mitverwendet·werden. Spätere Patentschriften offen- von dem angewandten Polymerisationsverfahren baren Dicyandiamidin, Eisensalze mit Aminosäure- wirksam.
ren oder Reduktionsmitteln abhängig sein kann. Erfindungsgemäß werden neue Redox-Polymeri-Für die Emulsionscopolymerisation von Butadien sationssysteme für Vinyl- und ähnliche Monomere mit Wasserstoffperoxyd zeigen beispielsweise die bereitgestellt, welche auf einem Oxaziran als dem USA.-Patentschriften 2 380 473,2 380 474,2 380 475, 25 oxydierenden Bestandteil aufgebaut sind. Der redu-2 380 476 und 2 380 477, daß man die Polymerisation zierende Bestandteil der erfindungsgemäßen Katalyiii hohem Maße beschleunigen kann, wenn geringe satorsysteme kann jeglicher von den als Reduktions-Mengen einer Vielzahl von Reduktionsmitteln wie mittel bei solchen Systemen bekannten sein. Die er-Ferroammoniumsulfat, Kupfer(II)-chlorid, Lävulin- findungsgemäß zu verwendenden Redox-Katalysatorsäure, /f-Mercaptoäthanol und andere Schwefel- 30 systeme lassen sich auf alle Arten von Redox-Vinylverbindungen und bestimmte Sterolverbindungen Polymerisationen anwenden und sind unabhängig mitverwendet·werden. Spätere Patentschriften offen- von dem angewandten Polymerisationsverfahren baren Dicyandiamidin, Eisensalze mit Aminosäure- wirksam.
derivaten oder Bernsteinsäure und Schwefelverbin- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein
düngen zusammen mit Wasserstoffperoxyd, Natrium- 35 Vinyl-Monorneres unter Redox-Bedingungen poly-
perjodat und Kaliumpersulfat (USA.-Patentschriften merisiert, wobei ein Redox-Polymerisationssystem
2 380 710, 2 388 372, 2 388 373 und 2 380 905) als eingesetzt wird, welches im wesentlichen aus einem
Beschleuniger. Oxaziran und einem üblichen Redox-Reduktions-
Nach der britischen Patentschrift 573 366 wird die mittel besteht. Das Verfahren wird bei einer Tem-
Polymerisationsgeschwindigkeit von Vinylchlorid in 40 peratur von etwa -100 bis etwa +1200C oder
einem wäßrigen Medium durch die Gegenwart darüber, aber unterhalb derjenigen Temperatur, bei
eines wasserlöslichen Persulfats zusammen mit einem der das Polymerisat geschädigt wird, ausgeführt,
wasserlöslichen Reduktionsmittel als Aktivator er- ist aber wegen der Aktivität des erfindungsgemäß
höht. Als günstigste Reduktionsmittel zeigten sich zu verwendenden Katalysatorsystems besonders wirk-
Schwefeldioxyd, Alkalisulfite und -bisulfite, -sulfoxy^ 45- sam bei niedrigen Temperaturen im Bereich von 0
late, -hyposulfite und -thiosulfate. bis etwa 8O0C; unter diesen Bedingungen erhält man
M e u η i e r und Vaissiere, Comp. Rend., Polyvinylverbindungen oder Vinyl-Polymerisate, wel-
Bd. 206 (1938), S. 677, zeigen, daß molekularer ehe verbesserte Kristallinität, sterische Regelmäßig-
Sauerstoff die Polymerisation von Vinylacetat ver- - keit und mechanische Eigenschaften aufweisen, in
hindert oder verzögert, wenn bei Temperaturen 50 ausnehmend hohen Ausbeuten,
unterhalb 120" C erhitzt wird. Hierbei zeigen auch Die Oxaziranverbindungen, welche in diesen
die britische Patentschrift 574 449 und die USA.-.
Patentschrift 2 497 828, daß es Reduktionsaktivatoren, wie Natriumbisulfit, möglich machen, Vinylacetatemulsionen bei niedrigeren Temperaturen zu 55
polymerisieren.
Patentschrift 2 497 828, daß es Reduktionsaktivatoren, wie Natriumbisulfit, möglich machen, Vinylacetatemulsionen bei niedrigeren Temperaturen zu 55
polymerisieren.
Redox-Katalysatorsystemen. verwendet werden, sind
definiert durch die Formel
Eine umfangreichere Untersuchung nahmen
Bacon und M ο r g a η am Acrylnitril vor: Trans.
Par. Soc, 42 (1946), S. 140 und 169, britische Patentschriften 586881, 578209, USA.-Patentschriften 60
2 370 010 und 2 453 788. Unter Verwendung der Kombination von Kaliumpersulfat und Natriumbisulfit
vermochten die Autoren eine 90%ige Umwandlung von Acrylnitril in das Polymere bei 30" C
Diese Oxazirane sind durch wenigstens einen dreigliedrigen Ring gekennzeichnet, welcher ausschließlich
aus Kohlenstoff-, Stickstoff- und Sauerstoffatomen besteht. Die Substituenten an diesem
Ring sind durch Ri, Ra und R:i dargestellt und sind
innerhalb 30 Minuten zu erreichen. Unter weiteren 65 Wasserstoff oder organische Kohlenwasserstoffreste,
Aktivatoren, welche als brauchbar befunden wurden, welche von 1 bis zu etwa 20 Kohlenstoffatome
befinden sich nachfolgende Verbindungen: schwefelige besitzen und bis zu einer Gesamtmenge von etwa
Säure, Sulfite, Bisulfite, Metasulfite, Sulfoxylate, 30 Kohlenstoffatomen im Oxaziranmolekül'reichen.
Die Reste "Ri, R2 und R3 können aliphatisch, cydüaliphatische
oder aromatische carbocyclische Ess!s sein, wie zum Beispiel Alkyl, Alkenyl, Aryl, Cycloalkyl,
Alkaryl, Aralkyl, Alkylcycloalkyl wiu-Cydoalkylalkyl.
Ri und R2 und Ri oder Rs HEd Ss 1;5bes2
auch zusammengenommen einen Cycloalkylring wis
Cycloalkylen bilden oder einen heterocyclischen Ring unter Einschluß des Stickstoffatoms. Auch köiEsn
zwei Reste Rs und zwei oder vier von dea Resten Ei
und R'2 zusammengenommen werden, am sia DIo?--
aziran zu bilden, nämlich
.Os
R, —N-
-C-R1—C-
V- R, J
-N-R3 (3)
C N-R3 +R4COOH
C = O+ R3NHCl R2 / (oder R3NH OS O3H)
N-R3 + Salz (NaCl usw.)
Im den obigen Formeln haben Ri, R-j und Rs die
oben angegebene Bedeutung. Ri stellt den Rest der
Peisänre dar und kann jeglicher der Kohlenwasserstoffreste,
welche oben als Ri, Ra und Rs angegeben
ä, seis.
Die nachfolgenden Oxazirane sind typische Beispiels für jene, welche erfindungsgemäß verwendet
werden können: ^
2Ϊ5 I.
worin die Reste R die in Formel (1) angegebene Bedeutung besitzen, jedoch wie es1 die Formela (2)
und (3) zeigen, zweiwertig sind. Moleküle, welche bis zu fünf Oxaziranringe besitzen, welche durch
zweiwertige Reste dieser Art miteinander verknüpft sind, liegen innerhalb des Rahmens der Erfisduag.
Zu Beispielen der Kohlenwasserstoffreste R gehören : Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl,
Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, n-Amyl, isoamyl,
sek.-Amyl, Neopentyl, Trimethyläthyl,OctyI,2-Äthylhexyl,
Isooctyl, Nonyl, Isononyl, Decyl, Dodecyl,
Undecyl, Tetradecyl, Octadecyl und Eicosyi; Allyl, Butenyl, Hexenyl, Linolenyl, Oleyl und Ocienyl;
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclododecyl, Methylcyclohexyl,
Methylcyclopentyl^Äthylcyclohexyl, Diäthylcyclobutyl,
Cyclohexylcyclohexyl und Tetrahydronaphthyl; . Benzyl, Phenyl, α-Phenäthyl, ji-Phenäthyl,
Xylyl, Tolyl, Äthylbenzyl, Äthylphenyl, Naphthyl,
Phenanthryl, Bisphenyl, Chrysenyl, Fluorenyl, a- und jÖ-Naphthyläthyl; und wenn Ri und R3 bzw.
Ri und/oder Ra und/oder R3 zusammengenommen
sind: Tetramethylen, Pentamethylen und Hexamethylen, Phenylen, Cyclohexylen, 1,4-Dimethylenphenylen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Oxazirane sind stabiler als Peroxyde, wie Wasserstoffperoxyd,
und sind sicherer in der Handhabung. Sie werden gemäß bekannten Verfahren leicht hergestellt. In
den meisten Fällen ist es das günstigste präparative Verfahren, das entsprechende Imin durch eine Persäure,
wie Peressigsäure oder Perbenzoesäure zu oxydieren. Man kann auch das entsprechende Keton
oder den Aldehyd mit Chloramin oder Hydroxylaminsulfonat in Gegenwart von Alkali umsetzen.
Diese Reaktionen werden durch die nachfolgenden Formelreihen veranschaulicht:
R
C = N-R3+ R4COOH
R2 O
/\ CH2 NCH3
CH3-CH
/0V
NH
S V-CH NH
CH2-CH NH
C4H9-CH N-CH3
CH,- C N
^tI-; — C- N C3H7
1-C4H9 — CH NH
C18H37 — CH NH
— C-
-Ν —Η
CH3
CH N-C2H
2H5
R2'
C NH
CH:,
CH
NH
14. t-QH, — C Ν—C4H9-IeTt
IC4H,
15. ISO-C3H7-CH—N
19.
ίο
20.
CH N
! I
CH2 CH2 CH2 CH2
CH3-C N
CH2
CH2
CH-CH3
CH2
CH2—Ν — QHs-tert.
CH2
N
CH3
18. C10H23—CH N—C3H17-ISO
21.
22.
23.
-NH
N-CH3
/ X- N-CH3
CH3 CH3
HN CHCH2CH2CH2CH2 — CH NH
ΗΝ—C
C NH
N— C-CH2
CH2-C N
N-CH2 CH2
Il
CH2 CH2
CH2 CH2-
CH2 CH2
/\ /\ /\ HN -CHCH2CH2-Ch^-N-CH2CH2-N: CH2
H2 Ν—[-<
CH2 N —\- CH2CH2CH2CH2—N CH jj— CH2CH2CH2CH2 — CH NH
NH CH
CH NH
NH CH^C S
Die Oxaziranverbindungen kann man in Kombination mit jeglichem von den bekannten Redox-Reduktionsmitteln
verwenden. Unter diesen Reduktionsmitteln können als Beispiel genannt werden:
Eisen(II)-chlorid, Titandichlorid, Natriumhydrogensulfit, Kaliumhydrogensulfit, Ascorbinsäure, Acetaldehyd
und andere Aldehyde, schwefelige Säure, Alkalisulfite, -bisulfite, -meta-sulfite, -sulfoxylate
und -thiosulfate, Schwefelwasserstoff, Hydroxylamin, Hydrazin, Aceton—Natriumbisulfit, Formaldehyd—
Natriumsulfoxylat, Sulfinsäuren, Kupfer- oder Eisensalze, andere Salze mehrwertiger Metalle mit niedriger
Wertigkeit, Lävulinsäure, reduzierende Zucker, wie Glucose, /J-Mercaptoäthanol, Dicyandiamid,
Eisensalze von Aminosäuren, Eisensuccinat und Kupfersulfat—Pentahydrat.
Die verhältnismäßigen Anteile der Oxaziranverbindung und der reduzierenden Verbindung werden
unter Verwendung des Vinyl-Monomeren, welches man zu polymerisieren wünscht, durch empirisches
Ausprobieren in bekannter Weise bestimmt. Die Reaktionsmechanismen, welche Redox-Polymerisationen
in sich schließen, sind bislang noch nicht vollständig bekannt und variieren naturgemäß mit dem
Vinyl-Monomeren und dem speziellen Polymerisationssystem, für welches das Redox-Katalysatorsystem
angewandt wird ebenso wie mit dem Reaktionsbedingungen. Es ist daher in den meisten Fällen
üblich, mehrere Versuchsansätze auszuführen, um die optimalen Verhältnisse von Oxaziran und Redox-Reduktionsmittel
festzulegen. Im allgemeinen kann man die relativen Anteile innerhalb des Bereichs
von etwa 0,1 bis 10 Mol reduzierender Verbindung je Mol Oxaziran sehr weitgehend variieren, ohne die
Polymerisationsgeschwindigkeit in wesentlichem Ausmaß zu beeinflussen, jedoch werden die Mengenanteile
in einem gewissen Ausmaß die Eigenschaften des fertigen Polymerisats bestimmen.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Redox-Polymerisationssystem kann dem Vinyl-Monomeren
in jeglichem Stadium der Polymerisation zugefügt werden, am Beginn oder in einem Zwischenstadium
mit vorteilhaften Auswirkungen auf den Verlauf der Polymerisation.
Die Polymerisation verläuft innerhalb eines weiten Bereichs von Temperaturen. Man erhält zufriedenstellende
Polymerisationen bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen innerhalb des Bereichs von etwa
—100 bis etwa 8O0C. Bei diesen Temperaturen erhält
man Polymerisate, welche einen optimalen Grad an Kristallinität, sterischer Regelmäßigkeit und physikalischer
Eigenschaften aufweisen, und die Umsetzung verläuft mit hohen Ausbeuten. Man kann gemäß dem
Monomeren höhere Reaktionstemperaturen bis zu 100 oder 1200C verwenden. Bei übermäßig hohen
Temperaturen kann die Polymerisation mit zu hoher Geschwindigkeit verlaufen und führt in vielen Fällen
zu einem vorzeitigen Kettenabbruch, so daß man ein Material von niedrigem Molekulargewicht erhält.
In jedem Fall wird die Polymerisation bei einer Temperatur ausgeführt, welche unterhalb von jener liagt,
bei der die Eigenschaften des Polymerisats in nachteiliger oder schädlicher Art beeinflußt werden.
Die Reaktionszeit ist ausreichend, um eine Polymerisation in guter Ausbeute zu bewirken. Im allgemeinen
sind 10 Minuten bis zu etwa 5 Stunden ausreichend. Bei niedrigeren Reaktionstemperaturen
können längere Reaktionszeiten notwendig sein, und bei Temperaturen von etwa —100 bis etwa 400C
können Reaktionszeiten von 10 bis 50 Stunden erforderlich sein. Andererseits sind bei erhöhten Temperaturen
im Bereich von 80 bis 1200C Reaktionszeiten von nur 10 Minuten und in manchen Fällen
sogar weniger im allgemeinen mehr als ausreichend.
Die Menge des erfindungsgemäß zu verwendenden Redox-Katalysators hängt von den Reaktionsbedingungen
und dem speziellen Vinyl-Monomeren ab. Im allgemeinen ist eine Menge im Bereich von
etwa 0,01 bis etwa 10 Gewichtsprozent des Vinyl-Monomeren ausreichend, üblicherweise ergeben
Mengen im Bereich von 0,1 bis etwa 2% die günstigsten Ergebnisse und werden bevorzugt. Man kann
Mengen im Überschuß von etwa 10% anwenden, aber sie verbessern üblicherweise weder die Ausbeute
noch die Qualität des Polymerisats und können dementsprechend unrentabel sein.
Die Reaktion kann gemäß jeglichem dem Fachmann bekannten Verfahren ausgeführt werden:
Photopolymerisation, Suspensions- oder Perlpolymerisation, Emulsionspolymerisation, Polymerisation
in Gießflüssigkeiten, Polymerisationen in Lösung in einem inerten organischen Lösungsmittel und Polymerisation
in der Masse in Abwesenheit irgendwelcher Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel. Einzelne
Polymerisationsverfahren sind mit bestimmten Monomeren wirksamer als andere; beispielsweise werden
zur Zeit Emulsions- und Suspensions-Verfahren bei der Polymerisation von Vinylchloridhomopolymerisaten
und -copolymerisaten mit anderen 'Vinyl-Monomeren bevorzugt. Soweit das spezielle Polymerisationsverfahren
keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet, ist es nicht erforderlich, weitere
Einzelangaben zu machen. Dieser Teil der Erfindung ist in den Ausführungsbeispielen erläutert, um die
Arten von Reaktionen nachzuweisen, welche verwendet werden können.
Die Erfindung ist auf jeglicher Art von Vinyl-Monomeren und verwandten Monomeren anwendbar
und schließt beispielsweise ein: Styrol, Divinylbenzol, Diallylphthalat, Allylmaleat, Diallylfuroat;
Kombinationen von Styrol mit anderen Monomeren, wie Styrol—l^-Divinyl^S^o-tetrachlorbenzol, Styrol—Methacrylsäureanhydrid,
Styrol—Vinylcrotonat, Styrol—1,3,5-Trivinylbenzol, Styrol—Acrylnitril, Styrol
—Methylmethacrylat, Styrol—Vinylidenchlorid
und Styrol-Butadien-Systeme; Methacrylsäure, Acrylsäure, ihre Ester, Amide und Salze, wie Methylacrylat,
Laurylacrylat, Octadecylmethacrylat, Acrylamid, Äthylacrylat, Amylacrylat, Methylmethacrylat,
Natriumacrylat und deren Mischungen mit anderen polyfunktionellen und monofunktionellen Monomeren,
wie Äthylendimethacrylat, Methylendimethacrylat, Diallylphthalat, Grotylmethacrylat, Diallylmaleat,
Cyclohexylmethacrylat, Acrylnitril und Acrylsäure-Monomere, sowie mit anderen Monomeren
gebildete Copolymerisate, wie Itaconsäure, Methylacrylat, Chlortrifluoräthylen, Vinylacetat, Vinylchlorid
und Isobutylen; Vinylacetat, Vinyl-2-Äthylhexoat, Vinyloctoat und Vinylstearat; Copolymerisate,
welche gebildet sind aus Mischungen von Vinylacetat und Vinylstearat, Vinylacetat und Vinylchlorid,
Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid, Vinylacetat und Methylacrylat, Vinylacetat und Allylchlorid,
Vinylacetat und Isopropenylacetat, Vinylacetat und Methallylchlorid, Vinylacetat und Styrol,
Vinylacetat und Vinylidenchlorid; Vinylchlorid und
909 534/412
i 301515
Mischungen von Vinylchlorid mit Vinylbromid, Vinylfluorid und Vinyliodid; Vinylalkyläther, wie
Vinylisobutyläther, Vinylcetyläther, Vinyldodecylätherlind
Vinyltetradecyläther; Vinylidenchlorid und Copolymerisate aus Vinylidenchlorid mit anderen
Monomeren, wie Chlortrifluoräthylen, Tetrafluoräthylen und andere Polyhaloäthylene, Vinylchlorid,
Vinylacetat, Acrylnitril und Äthylacrylat; Acrylnitril und dessen Copolymerisate, welche mit anderen
Monomeren gebildet sind, wie Methylacrylat und N-Vinylcarbazol, Äthylen, Propylen, Isobutylen,
Chloropren, Butadien; und verschiedene Copolymerisate, gebildet aus Isobutylen, Isopren, Isobutylen
und Butadien, Isobutylen und 2-Äthylbutadien-(l,3).
Aus der obigen Aufzählung von Vinyl-Monomeren erkennt der Fachmann andere Anwendungsmöglichkeiten
des Verfahrens. Auch Terpolymerisationen und andere Polymerisationen, welche mehr der
obenerwähnten Monomeren umfassen, sind möglich.
Die Polymerisate, welche erfindungsgemäß erhalten 20:
werden, sind im allgemeinen bekannte Polymerisate, welche wegen der speziellen funktionellen Eigenschaften
des Oxazirans in Kombination mit dem Redox-Reduktionsmittel verbesserte Eigenschaften
aufweisen können.
B ei s ρ i el 1
24Teile Äthanol, 3 Teile Methylmethacrylat, 1 Molprozent
2-tert.-ButyI-3-isopropyl-oxaziran und 1 Molprozent Eisen(II)-chlorid je Mol Methylmethacrylat
werden in einer sauerstofffreien Atmosphäre vermischt und dann die Polymerisation bei —35°C
während 24 Stunden ausgeführt. Das erhaltene Polymerisat wird durch Zugabe von Äthanol zu dem
kalten Reaktionsgemisch gefällt, abgetrennt und getrocknet. Man erhält eine 41%ige Ausbeute von
Polymethylmethacrylat.
In einem Kontrollversuch, welcher genau den gleichen Bedingungen und unter Verwendung von
1 Molprozent Wasserstoffperoxyd an Stelle des Oxazirans ausgeführt wird, erhält man eine Ausbeute
von 2()/(). Dies zeigt die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Oxazirane beim Vermindern der Temperatur, bei welcher eine Polymerisation erzielt werden
kann.
B e i s ρ i e 1 e 2 bis 10
Es wird eine Reihe von Acrylamidpolymerisationen ausgeführt unter Verwendung von Wasser als Reaktionslösungsmittel,
0,025 bis 1 Molprozent 2-tert.-Butyl-3-isopropyl-oxaziran
von Beispiel 1 und 0,025 bis 1 Molprozent Eisen(II)-chlorid je Mol Acrylamid.
Die Reaktionstemperatur und die Reaktionszeit sind zusammen mit der Ausbeute in der nachfolgenden
Tabelle I angegeben.
Tabelle I
Polymerisation (Monomerkonzentration 2 Mol/l)
Polymerisation (Monomerkonzentration 2 Mol/l)
Beispiel | Monomeres * | Lösungsmittel | Oxaziran*) | FeCl2*)' | Temperatur C |
Zeit Minuten |
Ausbeute % |
2 | Acrylamid | Wasser | 1,00 | 1,00 | 40 | 15 | 86,6 |
3 | Acrylamid | Wasser | 1,00 | 1,00 | 40 | 30 | 88,2 |
4 | Acrylamid | Wasser | 1,00 | 1,00 | 40 | 60 | 84,2 |
5 | Acrylamid | Wasser | 0,25 | 0,25 | 40 | 15 | 88,9 |
6 | .Acrylamid | Wasser | 0,025 | 0,025 | 0 | 40 | 0,1 |
7 | Acrylamid | Wasser | 0,025 | 0,025 | 0 | 90 | 14,0 |
8 | Acrylamid | Wasser | 0,025 | 0,025 | 0 | 150 | 72,9 |
9 | Acrylamid | wasserhaltiges | 1,00 | 1,00 | -15 | 30 | 99,9 |
Äthylenglykol**) | |||||||
10 | Acrylamid | wasserhaltiges | 1,00 | 1,00 | -30 | 20 | 94,2 |
Äthylenglykol**) |
*) Molprozent je Mol Monomeres.
**) 10 ml H2O + 90 ml Äthylenglykol.
**) 10 ml H2O + 90 ml Äthylenglykol.
Aus den in Tabelle I angeführten Ergebnissen ist ersichtlich, daß die besten Ausbeuten bei Temperaturen
unterhalb 0"C erhalten werden; jedoch sind bei 40 C ausgezeichnete Ausbeuten zu erreichen.
Gute Ausbeuten erhält man über einen weiten Bereich von Katalysatoranteilen, welche von 0,25% Oxaziran
und Eisen(II)-chlorid im Beispiel 5 bis l°/o in den
Beispielen 2 bis 4, 9 und 10 reichen. Bei der sehr geringen Menge von 0,025"/« Oxaziran und Eisen(II)-chlorid-Katalysator
erhält man eine gute Ausbeute nur nach einer recht langen Reaktionszeit (2'/-2 Stunden
im Beispiel 8). Die Angaben zeigen dementsprechend, daß für optimale Ergebnisse die Katalysatormenge
wenigstens 0,25 Molprozent betragen soll und die Reaktionstemperatur von —15 bis
+40"C reichen kann; unter diesen Bedingungen erhält man gute Ausbeuten innerhalb einer Reaktionszeit
von 15 Minuten bis einer Stunde.
Unter Verwendung von Methylmethacrylat als Vinyl-Monomerem mit 2-tert.-Butyt-3-isobutyl-oxaziran
in Kombination mit Eisen(II)-chlorid wird
eine Reihe von drei Polymerisationen (A, B und C) ausgeführt und als Kontrolle zu Vergleichszwecken
die Kombination von Wasserstoffperoxyd mit Eisen(ll)-chlorid
verwendet. In jedem Falle wurden 1 Molprozent des Oxydationsmittels je Mol Methylmethacrylat
und 1 Molprozent Eisen(II)-chlorid je
Mol Methylmethacrylat als Redox-Katalysatorsystem
verwendet. Die Reaktionstemperaturen reichten von -78 bis +270C. Die Ergebnisse sind in Tabelfell
angeführt, wobei die Reaktionszeiten zusammen mit der Ausbeute und der Art des Polymerisats
zusammengestellt sind.
Versuch | Temperatur 0C |
Zeit Minuten |
Ausbeute % |
Beisp Oxai |
Ausbeute O, |
Kont H2 |
A | 27,0 | 9,0 | 27,4 | 26,3 | ||
B | -35 | 24,7 | 27,1 | 1,0 | ||
C | -78 | 72,0 | 1258 | 2,0 . | ||
"elil dran Syndiotaktizität % |
rolle Q2 Syndiotaktizität % |
|||||
71 | 72 | |||||
78 | 78 | |||||
88 | 82 |
Die Syndiotaktizität dieses Produkts wurde aus der Absorptionsintensität von Ultrarotstrahlung bei
1069 cm ' berechnet. Demnach ist das erhaltene Polymethylmethacrylat von hervorragender Kristallinität.
Die unter Verwendung des Oxazirans erzielbaren Ausbeuten sind eindeutig überlegen, insbesondere
bei den niedrigeren Temperaturen.
B e i s ρ i e 1 12
100 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 1 Molprozent 2-tert.-Butyl-3-isopropyl-oxaziran je Mol
Methylmethacrylat und 2 Molprozent Butyraldehyd werden unter einer Stickstoffatmosphäre vermischt
und bei 35° C während 10 Stunden der Polymerisation in der Masse unterworfen. Das Polymerisat wird
durch Zugabe von Methanol gefällt und der Niederschlag bei 60° C unter einem Vakuum von 15 mm Hg
getrocknet. Man erhält 70 Gewichtsteile Polymethylmethacrylat.
Die Syndiotaktizität dieses Produkts errechnet sich aus der Absorptionsintensität ultraroter Strahlung
bei 1069 cm ^1 und ergibt einen Wert von 70%.
Demnach zeigt das erhaltene Polymethylmethacrylat eine ausgezeichnete Kristallinität.
40
45
Man vermischt 25 Gewichtsteile Vinylacetat, 100 Gewichtsteile Wasser, 2 Gewichtsteile Natriumoleat
und 1 Gewichtsteil 2-tert.-Butyl-3,3-dimethyloxaziran nach Entfernen der Luft durch Druckverminderung.
Dann wird 1 Gewichtsteil Natriumhydrogensulfit unter Rühren unter einer Stickstoffatmosphäre
zugefügt. Die Polymerisation wird in dieser Emulsion bei 1O0C während 10 Stunden ausgeführt.
Das Polymerisat trennt man durch Zusatz von Calciumchlorid ab und trocknet den Niederschlag
bei 6O0C unter einem Vakuum von 15 mm Hg.
Man erhält 18,5 Teile Polyvinylacetat von guter Kristallinität.
je Μοί Methylacrylat und führt die Polymerisation
bei —500C während 5 Tagen unter Rühren aus.
Das Polymerisat wird durch Zugabe von Hexan gefällt und der Niederschlag unter Vakuum bei 6O0C
getrocknet. Man erhält eine 36%ige Ausbeute von Poiymethylacrylat.
Man vermischt 5 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 15 Gewichtsteile Methanol und 0,75 Gewichtsteile
2-IsobutyI-3,3-dimethyl-oxaziran, entfernt die Luft und setzt dann 0,05 Gewichtsteile Natriumhydrogensulfit
zu. Die Polymerisation wird unter Rühren bei —78°C während 3 Tagen ausgeführt. Man erhält
eine 10°/oige Ausbeute von Polymethylmethacrylat. Die Syndiotaktizität dieses Produkts wird unter
Verwendung des Verfahrens nach Beispiel 12 mit 83°/o festgestellt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Redox-Polymerisation von Vinyl - Monomeren, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Monomere in Gegenwart eines Oxazirans, welches 1 bis etwa 30 Kohlenstoffatome
besitzt, und eines üblichen Redox-Reduktionsmittels bei einer Temperatur von etwa —100 bis etwa +1200C oder darüber, aber
unterhalb derjenigen Temperatur, bei der das Polymerisat geschädigt wird, polymerisiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Oxaziran der Formel
60
14
Beispiel
Man vermischt unter Sauerstoffausschluß 3 Gewichtsteile Methylacrylat, 17 Gewichtsteile Äthanol,
1 M öl prozent 3-Butyl-2-methyl-oxaziran je Mol Methylacrylat und 1 Molprozent Eisen(II)-chlorid
C= 3N-R,
R,
verwendet, in welcher Ri, R2 und R3 Wasserstoff
oder organische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen bedeuten.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation
-bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 bis etwa 80" C ausfuhrt.
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