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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Form eines sogenannten
Windfanges oder einer Windfalle, um parallel zur Gebäudewand strömende Luft in das
Gebäudeinnere zu leiten, bestehend aus einem von der Außen- zur Innenseite der Gebäudewand
etwa horizontal verlaufenden Kanal, der an seiner außen gelegenen Stirnfläche abgedeckt
und in seiner Mitte durch eine längs verlaufende, senkrechte und über die Gebäudeaußenwand
vorstehende Plattenanordnung unterteilt ist, die bis zur Abdeckung reicht. Dazu
kennt man eine solche Anordnung, um die Außenluft einem im Gebäudeinnern befindlichen
Ofen zuzuleiten. Nachteiligerweise sind dabei die Abdeckung und die Plattenanordnung
fest am Gebäude verankert. Damit ist aber eine einwandfreie Reinigung dieser Teile
und des Kanalinnern vom Innenraum her nicht oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen
möglich. Zumindest die Reinigung der Abdeckung muß von außen erfolgen, was bei höheren
Gebäuden das Aufstellen eines Gerüstes erforderlich macht. Eine ständige und einwandfreie
Reinigung ist aber wesentlich, da sonst der Kanal und die erwähnten Bauelemente
durch den von der Außenluft mitgeführten Schmutz, durch Insekten und unter Umständen
auch durch Vogelnester verunreinigt bzw. verstopft werden können. Auch kann sich
bei einer nicht genügenden Reinigung dort Ungeziefer ansiedeln, das außerdem durch
die Kanalöffnung ungehindert ins Gebäudeinnere gelangen kann. Schließlich hat man
bei der bekannten Anordnung keine Möglichkeit, die Kanalöffnung bei einem heraufziehenden
Unwetter rasch zu verschließen. `'Fegen dieser Verschmutzungsgefahr und dem schädlichen
Einfluß von Wind und Wetter bestanden bisher bei der Fachwelt auch starke Bedenken
dagegen, in dieser Weise Innenräume zu belüften.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Anwendungsbereich eines
Windfanges der eingangs umrissenen Art auf die Belüftung von Innenräumen zu erweitern,
wobei die Nachteile der ungenügenden Reinigung und nicht ausreichenden Sicherung
gegen Unwetter vermieden werden sollen. Dies soll mit in der Konstruktion einfachen
und damit preisgünstigen sowie leicht zu bedienenden Mitteln erreicht werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß
der Kanal zur Belüftung eines Innenraumes dient und daß seine Bauelemente, zumindest
die Plattenanordnung und die Abdeckung, vom Innenraum her erfaßbar sowie lösbar
sind. Damit kann der Kanal ohne Behinderung durch die Bauelemente rasch und bequem
vom Innenraum her gereinigt werden. Ebenso ist eine leichte Reinigung der herausgenommenen
Bauelemente möglich. Das Entstehen von sogenannten toten Ecken, die Brutstätten
für Insekten, Ungeziefer usw. bilden können, ist ausgeschlossen. Durch das Hereinnehmen
der Plattenanordnung und der Abdeckung in das Gebäudeinnere hat man ferner die Möglichkeit,
die Kanalöffnung mit einem Brett, einer dicken Platte, einer Verschalung od. dgl.
vollkommen abzuschließen und sich damit auch gegen stärkere Unwetter einwandfrei
abzusichern.
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Mit der Erfindung ist eine gerade für den hier vorliegenden Verwendungszweck,
nämlich die Belüftung und gegebenenfalls auch Entlüftung von Innenräumen günstige,
in der Praxis wirklich brauchbare Anordnung und Gestaltung geschaffen. Diese Be-Lüftung
insgesamt ist relativ preisgünstig, robust und leicht sowie einwandfrei zu reinigen.
Sie ist durch Verstellen der Plattenanordnung in einfacher Weise regelbar und verlangt
keine Belüftungsmotoren. Es besteht die Möglichkeit, sie stufenweise bis zum Klimagerät
auszubauen, ohne daß dabei die Fähigkeit der natürlichen Belüftung verlorengeht.
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Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und nachstehend
beschrieben. Es zeigt F i g. 1 die Rückansicht der Ventilationsanordnung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung, F i g. 2 einen senkrechten Querschnitt der Anordnung nach F i g.
1, F i g. 3 die dazugehörige Frontansicht, wobei nur ein Teil der Abdeckung gezeichnet
ist, F i g. 4 die Ansicht einer Windfalle gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und zwar von der Innenseite des Gebäudes her betrachtet, F i g. 5
einen senkrechten Querschnitt durch die Anordnung nach F i g. 4, F i g. 6 den dazugehörigen
waagerechten Querschnitt.
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Gemäß den F i g. 1 bis 3 ist die Außenwand eines Gebäudes mit 1 beziffert.
In dieser Wand befindet sich in einer nahe dem Straßenniveau gelegenen Höhe ein
Schacht oder Kanal 2 von im wesentlichen rechteckigem Querschnitt, dessen Öffnung
an der Außenseite der Wand tiefer liegt als die Öffnung an deren Innenseite. Somit
verläuft also der Kanal in einer schrägen, nach innen hin ansteigenden Ebene. An
der Außenseite der Wand 1 sind an der oberen Kante des Kanals 2 zwei Haken 3 befestigt,
von denen eine nach außen und unten gekrümmte Abdeckung 4 herabhängt, die im wesentlichen
mit der Öffnung des Kanals 2 übereinstimmt. In der Mitte der oberen und unteren
Fläche des Kanals 2 sind Leitschienen 5, 5' befestigt, in denen eine gesonderte
Platte 6 gleiten kann. Das äußere Ende der Platte 6 hat denselben Umriß wie die
Abdeckung 4 und stößt an der Innenfläche der Abdeckung zwischen zwei damit einstückigen
Rippen 7 an. Jede der Rippen 7 besitzt zwei zueinander fluchtende Öffnungen 7',
die mit zwei entsprechenden Öffnungen 6' des äußeren Endes der Platte 6 übereinstimmen.
Mittels zweier durch die Öffnungen 6', 7' zu steckender Klammern 8 kann die Platte
6 an der Abdeckung 7 befestigt werden.
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Wie die Zeichnung zeigt, wird die parallel zur Wand 1 strömende Luft
von der Platte 6 unterteilt und zwischen der Abdeckung 4 und der Wand 1 eingefangen,
so daß die Luft lediglich durch den Kanal 2 in Richtung der Pfeile A oder B in das
Innere des Gebäudes strömen kann.
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An den Seitenkanten der inneren Öffnung des Kanals 2 sind zwei Paare
übereinanderliegender, sich nach oben erstreckender Führungsschienen 9, 9' befestigt,
in denen jeweils ein eingerahmtes Gitter 10 und ein festes Brett 11 gleiten
können. Das Gitter 10
ist mit einem Handgriff 10' und das Brett 11 mit einem
Handgriff 11' versehen, um somit die Gleitbewegung leichter durchführen zu können.
Wenn das Gitter 10 die Öffnung des Kanals 2 abdeckt, verhütet es den Eintritt von
Insekten in das Gebäudeinnere. Soll jedoch der Kanal 2 geschlossen werden, so schiebt
man das Brett 11 vor dessen Öffnung. Hierzu sind in der Zeichnung nicht dargestellte
Keile oder Federn vorgesehen, um das Brett dicht gegen die Öffnung pressen zu können.
An
Stelle der beschriebenen schrägen Anordnung kann der Schacht auch gerade verlaufen.
In diesem Falle ist der Luftzufluß ins Gebäudeinnere nicht so gleichförmig bzw.
weich.
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Beim Ausführungsbeispiel der F i g. 4 bis 6 ist in der Außenwand
102 eines Raumes, und zwar in der Nähe des Fußbodens, ein Kanal 101 von im
wesentlichen rechteckigem Querschnitt vorgesehen. Dabei ist die Öffnung des Kanals
an der Außenseite 102 a der Wand 102 etwas niedriger gelegen als seine Öffnung
an der Innenfläche 102 b, so daß der Kanal etwas nach innen zu ansteigt.
In der Mitte des Bodens und der Decke des Kanals 101 ist die Mauer mit Nuten
103 versehen. Das an der Innenseite 102 b befindliche Ende 104 des
Kanals 101 ist im Querschnitt vergrößert. Der gesamte Kanal, einschließlich der
Nuten 103 und des vergrößerten Querschnittes 104, ist von einer Auskleidung
oder Laufbüchse 105
umkleidet, die aus Blech oder einem anderen geeigneten
Material besteht und an der Wandaußenseite 102 a oberhalb des Kanals mit einer Kante
105 a hervorragt. An der Kante 105 a ist durch Schrauben. Scharniere
od. dgl. eine sich nach außen und nach unten erstreckende Abdeckung 106 befestigt.
An dem Boden der Laufbüchse befinden sich zwei Bodenplatten 105 b, die beidseitig
der Nut 103 angeordnet sind und von der Außenfläche 102 a her nach außen verlaufen
sowie an ihren äußeren Enden jeweils einen nach oben gerichteten Flansch
105 b'
aufweisen. Diese Flansche liegen an der Bodenkante der Abdeckung 106
an und sind damit durch Schrauben od. dgl. verbunden. Ferner besitzen die Bodenplatten
105 b an ihren inneren Enden jeweils einen nach unten gerichteten
Flansch, der mittels Schrauben od. dgl. (nicht dargestellt) an der Laufbüchse bzw.
Auskleidung 105 befestigt ist. Durch die bogen- oder nasenförmige Form der Abdeckung
4 wird eine bessere Windführung, d. h. ein kleinerer Reibungskoeffizient und geringere
Wirbelbildung, als bei den bekannten kastenförmigen Abdeckungen erreicht. Hierdurch
wird nicht nur der Luftwiderstand gegen starke Stürme verringert, sondern es werden
auch die dabei auftretenden Geräusche gemindert. Außerdem kann sich somit kein Schnee
oder Regen mehr auf der Oberseite der Abdeckungen ansammeln.
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In die Nuten 103 sind zwei sich durch die Mitte des Kanals erstreckende
Platten 107,107 a eingesetzt, wobei sie vom Querschnitt 104 her mittels der
Handgriffe 107' so eingebracht wurden, daß sie an den vertikalen Seitenkanten der
Abdeckung 106 anliegen und dort fest eingespannt bzw. gehalten sind. Somit ist jede
der Platten 107,107 a zur anderen Platte entgegengesetzt gekrümmt (s. F i g. 6).
Hierdurch sind an der Außenseite der Wand 102 Öffnungen 108,108' gebildet,
die so zur Wand angeordnet sind, daß irgendein parallel zur Wand blasender Wind,
gleichgültig von welcher Seite er kommt, von einer der Platten 107 bzw. 107 a eingefangen
und in eine der Abteilungen des Kanals eingeführt wird. Durch die andere Abteilung
kann der Wind gleichzeitig verbrauchte Luft, giftige Verbrennungsgase u. dgl. heraussaugen.
Dadurch vermeidet man im Innenraum einen lästigen Luftüberdruck, wie er oft bei
Klimaanlagen zu beobachten ist. Vor allem werden CO, und andere Verbrennungsgase,
die schwerer als Luft sind und sich daher in Fußbodennähe und nahe der Kanalinnenöffnung
ansammeln, aus dem Innenraum entfernt. Der Raum zwischen den Platten 107, 107 a
und der Abdeckung 106 kann für die Beleuchtung der Wandaußenseite zur Unterbringung
einer Glühbirne od. dgl. verwendet werden. Mit der Anordnung einer Glühbirne od.
dgl. Heizquelle ist es im übrigen möglich, die eintretende Luft zu erwärmen.
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Von der Innenseite her sind mittels der Handgriffe 110' Gitter 110
eingesetzt, welche die Öffnungen 108, 108' zur Abwehr von Insekten oder sonstigen
Flugteilchen abdecken. Die Auskleidung 105 steht über den Querschnitt 104 nach innen
vor und besitzt dort einen nach außen gerichteten Flansch 105 c, der ähnlich
einem Rahmen den äußeren Umfang des Querschnittes 104 umgibt und etwas von der Innenfläche
102 b distanziert ist. Auf dem oberen und dem unteren Flansch 105 c gleiten
Blenden 111, 111 a, wobei die Blende 111 die Blende 111 a überlappt.
Jede Blende besteht aus einer flachen Platte, deren obere und untere Kante zur Bildung
einer Kehle umgebogen ist, welche die Flansche 105 c umgreift. Ferner ist
jede Blende mit einem Ausschnitt 111'
versehen, der so hoch wie der Kanal
ist. Durch Querverschiebung der Blenden zueinander kann die Größe der von ihren
beiden Ausschnitten gebildeten Luft-Durchlaßöffnung verstellt werden, so daß jede
der beiden Hälften des Kanals 2 ganz oder teilweise unbedeckt ist. Die Oberkanten
der Blenden sind -wie dargestellt - kalibriert, um ihre Einstellung, entsprechend
den vorherrschenden Wetterbedingungen, zu erleichtern.
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Ferner ist ein Rahmen 112 vorgesehen, der entsprechend größer als
der Querschnitt 104 des Kanals ist und auf Rädern oder Deichselrollen
113 läuft, d. h. auf dem Fußboden bewegt werden kann. Der Rahmen ist außerdem
mit Bremsmitteln versehen, um ihn in seiner Arbeitsstellung vor dem Kanal arretieren
zu können.
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An der Rahmenunterseite ist ein flacher Trog 112' vorgesehen. Sowohl
in den Seitenwänden des Troges 112' als auch in den Seitenwänden 114' des oberen
Rahmens ist jeweils drehbar eine zylindrische Rolle 114 bzw. 114 a
angeordnet. Um das Einsetzen der oberen Rolle zu erleichtern, sind in den Seitenwänden
114' entsprechende Längsschlitze angebracht. Die zum Halt der oberen Rolle dienenden
Platten 114' erstrecken sich parallel zu den genannten Seitenwänden und sind
in kleinen Kehlen dieser Seitenwände gehalten.
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Über die Rollen 114,114 a ist ein endloses Handtuch 115 gezogen. Wird
nun der Trog 112' mit Wasser gefüllt und das Handtuch 115 so weit um die Rollen
gezogen, bis es vollständig angefeuchtet ist, so wird die vom Kanal eingefangene
Luft vor ihrem Eintritt in den Raum entsprechend Feuchtigkeit aufnehmen. Sofern
es gewünscht ist, kann die Welle der oberen Rolle in Triebverbindung mit einem kleinen
Motor 116 stehen, der an der Oberseite des Rahmens 112 befestigt ist, so daß die
Drehung der oberen Rolle 114 a und des Handtuches 115 selbsttätig
vorgenommen wird. Die Spannung bzw. Dehnung des Handtuches kann mittels Federn eingestellt
werden.
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In U-förmigen Schienen 118 ist gleitend eine Blende 117 angeordnet,
wobei die Schienen 118 mittels Mauerbratzen 119, 120 in der Mauer
102 befestigt sind. In ihrer oberen Stellung, in der sie den Kanal 101 nicht
abdeckt, ist die Blende mittels einer geeigneten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Vorrichtung
gehalten. Diese Vorrichtung kann mit der Eingangstür
elektrisch oder mechanisch derart verbunden sein, daß beim öffnen der Tür die Blende
ausgelöst wird, womit sie in den Schienen 118 herunterfällt und den Kanal 101 abdeckt.
Hierdurch wird das Entstehen von Zugluft verhindert. Wird dann die Tür wieder geschlossen,
so wird die Blende 117 in ihre obere Stellung angehoben. Wenn der Kanal 101 vollkommen
gegenüber dem Raum abgeschlossen werden soll, so kann die Blende 117 von Hand heruntergelassen
werden.
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Um z. B. während des Sommers eine zusätzliche Ventilation zu schaffen,
kann man -sofern es gewünscht ist - in den Querschnitt 104 des Kanals 101 einen
Ventilator einbauen. Statt dessen kann in den Querschnitt 104 auch ein Entlüfter
eingesetzt werden, um schädliche Gase aus dem Raum zu entfernen. Wird z. B. während
des Winters der Kanal offen gelassen, so können irgendwelche Verbrennungsgase eines
Ofens oder anderer Heizvorrichtungen den Raum selbsttätig durch den Kanal verlassen,
da diese Gase schwerer als Luft sind. Sofern der Kanal vollständig abgeschlossen
werden soll, kann man eine dichte Isolierplatte von entsprechender Stärke bzw. eine
feste Verschalung in den Querschnitt 104 einbringen, welche zum Schutz der inneren
Teile gegen Sturm dient und den ganzen Kanal ausfüllen kann.
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In die Schienen 118 kann ein engmaschiges Netz eingesetzt werden,
um bei etwaigen Sandstürmen das Eindringen von Sand in den Raum zu verhindern. Hierbei
befindet sich die Blende in ihrer oberen Stellung.