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Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Lötkolben mit einer
Lötspitze und einem Heizelement, der mittels einer Gelenk- und Klemmverbindung gegenüber
einem mit Seitenwangen versehenen Tragteil abwinkeibar ist und das Heizelement von
einem Stielrohr getragen wird, welches in einem den einen Teil der Gelenkverbindung
bildenden Gelenkklotz befestigt ist, wobei der Tragteil durch einen Kabelzug mit
einem Fußpedal oder einer anderen Einrichtung in Verbindung steht, nach Patent
1282 810. Der den Gegenstand des Hauptpatentes bildende stationäre und mittels
eines Fußpedals durch einen Kabelzug schwenkbare elektrische Lötkolben ist gegen
die Arbeitsstelle neigbar. Dieser stationäre Lötkolben gibt die Hand zum Halten
des Werkstückes und zum Heranführen der Arbeitsstelle an die Lötspitze des Kolbens
frei, während die andere Hand den Lötdraht hält und an die Lötstelle heranbringt.
Hierdurch wird bereits die Handhabung des Lötkolbens erleichtert und verbessert.
Sie reicht aber noch nicht für alle Fälle aus, insbesondere dann nicht, wenn bei
schwierig zugänglichen Lötstellen beide Hände für das richtige Heranführen der Arbeitsstelle
an die Lötkolbenspitze frei sein müssen oder das Werkstück mit beiden Händen gehalten
werden muß.
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Für diesen Zweck ist der Gegenstand des Hauptpatentes weiter entwickelt
und mit einer Lötdrahtzuführung versehen. Erfindungsgemäß ist der Kabelzug über
eine Umlenkrolle an dem Gelenk des Lötkolbens geführt und weiter mit einem schwenkbaren
Vorschubhebel der Lötdrahtzuführung verbunden, der den Lötdraht innerhalb eines
auf die Lötstelle gerichteten Führungsrohres bei jeder Bewegung des Fußpedals vorschiebt.
Es ist vorteilhaft, daß keine besondere Betätigung für eine auf die Lötstelle gerichtete
Zinnzuführung erforderlich ist, sondern der Lötdraht automatisch auf die Lötstelle
gerichtet nachgeschoben wird. Demgemäß bewirkt der Kabelzug entgegen der Rückstellkraft
zweier aufeinander abgestimmter und an dem Gelenk und an der Lötdrahtzuführung angeordneter
Federn zuerst die Schwenkbewegung des Lötkolbens und dann den Vorschub des Lötdrahtes,
oder aber dieser betätigt bei feststehenden Kolben nur die Lötdrahtzuführung für
sich.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
das Führungsrohr etwas vor dem Schwenkradius der Lötspitze endet und an einem an
dem Ständer des Lötkolbens ansetzbaren Gehäuse, das die Lötdrahtzuführung enthält,
befestigt ist. Der Lötdraht wird hierdurch bis dicht an die Lötstelle herangeführt,
wobei die Richtunggebung des Lötdrahtes lediglich von der Einstellung des Führungsrohres
abhängt. Dadurch, daß das die Lötdrahtzuführung enthaltende Gehäuse an dem Ständer
des Lötkolbens angesetzt ist, kann ein solcher Lötkolben auch noch nachträglich
mit einer selbsttätigen Lötdrahtzuführung ausgerüstet werden.
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Zweckmäßig sind der zweiarmige Vorschubhebel und ein gezahntes Vorschubrad
beide auf einer in dem Gehäuse gelagerten Achse drehbar angeordnet, wobei dem Vorschubrad
eine Andrückrolle gegenübersteht und der untere kürzere Hebelarm eine Schubklinke
trägt, die in die Zahnung des Vorschubrades eingreift. Diese Anordnung ermöglicht
es, daß der Kabelzug den Lötdrahttransport, auch wenn es sich um große Vorschubwege
handelt, nicht stört und das Abspulen des Lötdrahtes von der Vorratsrolle nicht
behindert. Zu einer besonders einfachen Ausführungsform der Vorschubvorrichtung
gelangt man, wenn ein als Gabel ausgebildeter Rollenhalter an einem Führungsstift
axial geführt und von einer Druckfeder beaufschlagt ist, wobei die beiden Schenkel
des Rollenhalters die in ihm gelagerte Andrückrolle überragen, das Vorschubrad auf
beiden Seiten übergreifen und sich an ihm führen. Dies ist möglich, weil das Vorschubrad
auf der im Gehäuse festen Achse lagert, die außerdem den Vorschubhebel trägt. Das
auf der Achse gelagerte Vorschubrad führt somit seinerseits die Andrückrolle in
der Ebene der Lötdrahtzuführung, in welcher sich der Lötdraht von Lage zu Lage von
der Vorratsspule abzieht.
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Zu diesem Zweck hat das Gehäuse rückseitig eine Führungsplatte mit
einer auf den Abspulwinkel des Lötdrahtes begrenzten Öffnung, deren Rand nach innen
gewölbt ist, wobei oberhalb der öffnung eine Stellschraube als Rückanschlag für
den Vorschubhebel angeordnet ist, der unter der Wirkung einer Rückstellfeder steht.
Ferner ist an dem Gehäuse zweckmäßig ein nach hinten stehender Bügel befestigt,
der einen senkrecht stehenden Bolzen für die Aufnahme der Lötdrahtspule trägt.
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Die erfindungsgemäße Lötdrahtzuführungsvorrichtung ist außerordentlich
einfach und arbeitet bei Betätigung des Fußpedals mittels einer sich an die Bewegung
des Lötkolbens anschließenden Bewegung, so daß beide Bewegungen durch ein und dasselbe
Pedal erfolgen. Die Lötdrahtzuführung ist zwischen 0 und etwa 10 mm stufenlos verstellbar.
Die Lötdrahtzuführung arbeitet auch dann einwandfrei, wenn in Sonderfällen der Lötkolben
in einer bestimmten Neigung fest eingestellt wird und man in diesem Fall mit der
Arbeitsstelle zur Spitze geht. Es ist ein Vorteil, daß die Lötdrahtzuführung in
jedem Fall störungsfrei arbeitet und durch das für die Schwenkbewegung des Kolbens
vorgesehene Pedal entweder mitbetätigt oder bei feststehendem Kolben für sich allein
betätigt wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 den an einem Ständer schwenkbaren Lötkolben
mit der rückseitig angebauten Lötdrahtzuführung in Ansicht.
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F i g. 2 die Lötdrahtzuführung nach F i g. 1 im Schnitt, F i g. 3
eine Seitenansicht der Lötdrahtzuführung nach F i g. 2 und F i g. 4 eine Einzelheit.
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Der elektrische Lötkolben 1 trägt auf seinem Stielrohr 2, welches
das elektrische Heizelement enthält, vorn die aufsetzbare Lötspitze 3 und ist mit
einer Überwurfmutter 4 an dem Gelenkklotz 5 befestigt. Das aus dem Gelenkklotz herausführende
Kabel 6 steht mit dem nicht dargestellten Heizelement in Verbindung. Das Gelenk
7 besteht aus dem Gelenkhebel 8, und dieser nimmt den Gelenkklotz 5 zwischen seinen
beiden Seitenwangen 8 a zwischen sich auf. Der Lötkolben ist um die Achse 9 schwenkbar
und mittels der Rändelmutter 10 in seiner Schwenkeinstellung feststellbar. Die Schwenkverstellung
in die jeweilige Arbeitsstellung erfolgt um den Bolzen 11 des Ständers 12 mittels
des Seilzuges 13 entgegen der Wirkung der Druckfeder 14. Soweit deckt sich
die Vorrichtung mit derjenigen des Hauptpatentes.
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Die Erfindung richtet sich auf die komplette an
den
Ständer 12 ansetzbare Lötdrahtzuführungsvorrichtung, die in ihrer Gesamtheit mit
15 bezeichnet ist. Die für den schrittweisen Transport des Lötdrahtes 16 dienenden
Teile sind in dem Gehäuse 17 der Zuführungsvorrichtung untergebracht. Die Lötdrahtspule
18 dreht sich auf einem senkrecht stehenden Bolzen 19, der an dem Bügel 20 sitzt,
welcher an der Unterseite des Gehäuses 17 befestigt ist. Das Gehäuse trägt auf seiner
Vorderseite das Führungsrohr 21 für den Lötdraht. Die Befestigung an dem Gehäuse
erfolgt durch die Verschraubung 22. Das Führungsrohr 21 ist biegsam und kann auf
die Lötstelle eingestellt werden. Die Länge dieses Führungsrohres ist auf den Schwenkradius
des Lötkolbens abgestimmt. Es endet etwas vor dem Schwenkradius der Spitze 3.
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Rückseitig ist das Gehäuse 17 durch die Führungsplatte 23 verschlossen.
Sie hat eine auf den Abspulwinkel des Lötdrahtes begrenzte Öffnung 24, deren Rand
25 nach innen gewölbt ist und der die Aufgabe hat, den Lötdraht an den beiden Enden
jeder Lage beim Abspulen zu führen. Oberhalb der öffnung befindet sich eine Stellschraube
26, an der die Vorschublänge des Lötdrahtes eingestellt wird. Die jeweilige Einstellung
der Stellschraube 26 wird durch die Kontakte 27 festgelegt.
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Der Vorschubmechanismus innerhalb des Gehäuses 17 ist folgender. In
dem Gehäuse 17 sitzt eine Achse 28, auf welcher ein gezahntes Vorschubrad 29 und
ein zweiarmiger Vorschubhebe130 nebeneinander gelagert sind. An dem unteren Hebelarm
sitzt an einer Zylinderschraube 31 eine- abgefederte Schubklinke 32, die unter der
Wirkung einer Schraubenfeder 33 steht, welche den Eingriff der Klinke 32 in die
Zahnung des Vorschubrades 29 gewährleistet. An den Vorschubhebel30 greift eine gewundene
Biegefeder 34 an, deren Schraubenwindungen die Welle 28 umfassen. Diese Biegefeder
drückt den Vorschubhebel gegen die als Rückanschlag dienende Stellschraube 26, an
welcher der Rückhub des Vorschubhebels 30 einstellbar ist. An dem Ende des oberen
längeren Hebelarms des Vorschubhebels 30 ist mittels einer Klemmschraube 35 das
Ende des Zugseiles 13 befestigt, das über eine an dem Gelenkhebel 8 drehbare Umlenkrolle
36 läuft.
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Das Vorschubrad 29 ist Transportrad für den Lötdraht 16, der durch
die Andrückrolle 37 gegen das Vorschubrad 29 angedrückt wird. Die Andrückrolle 37
ist an ihrem Umfang mit einem Rillenprofil versehen, wodurch der Lötdraht geführt
wird. Die Andrückrolle 37 lagert in einem als Gabel ausgebildeten Rollenhalter 38.
Dieser hat einen zylindrischen Führungsstift 39, der in einen hohlen Führungsstift
40 des Gehäuses eingreift und sich in diesem axial führt. Der Rollenhalter
38 steht unter der Wirkung der Druckfeder 41, die die Andrückrolle 37 gegen den
Lötdraht 16 und diesen gegen das Vorschubrad 29 anpreßt. Die beiden Schenkel 38
a des Rollenhalters überragen die in ihm gelagerte Andrückrolle 37 und übergreifen
das Vorschubrad 29 auf beiden Seiten, so daß sich der Rollenhalter 38 und mit ihm
die Andrückrolle 37 an dem Vorschubrad 29 führen. Die beiden Schenkel 38a des Rollenhalters
sind zugleich ein Käfig, der den Lötdraht 16 gegen zufälliges seitliches Ausweichen
schützt. Da aber die Mittelebene des Vorschubrades 29 und der Andrückrolle 37 so
liegt, daß sich der Lötdraht 16 in dieser Ebene tangential von der Lötdrahtspule
18 abwickelt und in der gleichen Ebene auch das Führungsrohr 21 des Lötdrahtes
liegt, so ist ein seitliches Ausweichen des Lötdrahtes während des Transportes nicht
zu befürchten. Zum Durchlaß des Seiles 13 ist das Gehäuse 17 mit einem Längsschlitz
42 versehen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Um eine Lötoperation
vorzunehmen, wird das nicht dargestellte Fußpedal niedergetreten. Durch den ausgeübten
Zug schwenkt der Vorschubhebel 30 um die Achse 28. Die Schubklinke 32 transportiert
das Vorschubrad 29, das den Lötdraht 16 vorschiebt. Durch die Fußpedalbewegung kann
außerdem der Lötkolben mitgeschwenkt werden. Diese Schwenkbewegung des Kolbens wird
durch die an dem Gelenk 8 gelagerte Umlenkrolle 36 bewirkt, auf die der Seilzug
im Sinn des Niederdrückens des Gelenkes wirkt. Die Druckfeder 14 und die
Biegefeder 34 sind so aufeinander abgestimmt, daß zunächst die Schwenkbewegung des
Lötkolbens erfolgt und danach der Lötdrahtvorschub bewirkt wird. Letzterer setzt
ein, wenn der Lötkolben seine Arbeitsstellung erreicht hat. Die Länge der Lötdrahtzuführung
ist an der Stellschraube 26 stufenlos einstellbar. Die Fußpedalbewegung kann auch
allein auf die Zinnzuführung wirken, nämlich dann, wenn der Lötkolben feststeht,
wenn er mittels der Rändelmutter 10 in seiner Schwenkeinstellung festgestellt ist.