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Das Patent 1253 213 betrifft einen Wanderpfeilerausbau für den untertägigen
Grubenbetrieb, insbesondere Strebausbau, dessen Wanderpfeiler über Mittel zum Rücken
mit dem Strebförderer oder einem sonstigen Widerlager verbunden und mittels am Förderer
vertikal verschwenkbar angelenkter U-förmiger Stabilisierungsglieder gegen ein Abrutschen
in Einfallrichtung gesichert sind, derart, daß jeder U-förmige Stabilisierungsbügel,
der mit seinem parallel zum Strebförderer verlaufenden Steg am Strebförderer angelenkt
ist und dessen Schenkel mit dem Ausbauelement verbunden sind, Bestandteil jeweils
nur eines einzigen, dadurch selbständigen Ausbauelements bildet und dieses mit seinen
freien Schenkeln in einer sowohl ein Kippen als auch ein Abrutschen in Einfallrichtung
unabhängig von benachbarten Ausbauelementen verhindernden Weise flankenseitig umgreift.
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Gemäß dem Hauptpatent kann die Befestigung der Stege des U-förmigen
Stabilisierungsbügels am Strebförderer so ausgebildet sein, daß mindestens eines
der den Steg umgreifenden Augen ein Langloch aufweist. Hierdurch soll das abschnittsweise
Vorrücken des unzerlegten Strebförderers ermöglicht werden, das in der Regel vom
unteren Austragsende des Strebförderers her erfolgt.
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Falls jedoch das Vorrücken des Förderers gegen den Kohlenstoß, wie
dies bei Verwendung mancher Gewinnungsgeräte erforderlich ist, einmal vom Austragsende
des Förderers ausgehend und einmal vom oberen Aufgabeende des Förderers ausgehend
erfolgen muß, so ergeben sich bei Ausbildung gemäß dem Hauptpatent Schwierigkeiten,
insbesondere dann,. wenn der Ausbau in Streben mit geneigter Lagerung verwendet
werden soll, da in diesen Fällen es nicht angängig wäre, beide den Steg umgreifenden
Augen als Langlöcher auszubilden, wenn ein ungewolltes Abwandern der Ausbauelemente
in einfallender Richtung vermieden werden soll.
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Es sind Führungselemente bekannt, die als U-förmige Platten ausgebildet
sind, die mit ihren freien Schenkeln am Strebförderer schwenkbar ohne Bewegungsmöglichkeit
in einer horizontalen Ebene bebestigt sind und die an beiden Seitenrändern Leisten
aufweisen, die in die Sohlschienen der benachbarten Ausbauelemente eingreifen und
derart die Führung in Verhiebsrichtung bewirken. Ein Schrägstellen der Ausbauelemente
relativ zum Förderer, wie es insbesondere beim abschnittsweisen Vorrücken des unzerlegten
Förderers erforderlich ist, ist bei derartig ausgebildeten Führungselementen nicht
möglich.
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Bei einem wandernden hydraulischen Ausbaugestell, das nicht mit dem
Strebförderer in Verbindung steht, ist es weiterhin bekannt, Führungsschienen an
Ausbauelementen schwenkbar zu befestigen. Bei diesem Ausbau sind die zwei benachbarten
Rahmen jedes Ausbaugestells über an den Rahmen schwenkbar befestigte Führungsschienen
geführt, wobei jeweils einer der Rahmen während des Vorrückens des anderen Rahmens
in seiner Verspannung zwischen Hangendem und Liegendem verbleibt. Bei diesem Ausbau
ist es bekannt, zur Veränderung der Schreitrichtung des Ausbaugestells die schwenkbaren
Führungsschienen durch Steckbolzenverstellvorrichtungen in der jeweils gewünschten
Lage festzulegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Schwierigkeiten
beim Ausbau gemäß dem Hauptpatent zu vermeiden, um diesen Ausbau zur Verwendung
auch in den Fällen geeignet zu machen, in denen das abschnittsweise Vorrücken des
unzerlegten Strebförderers in geneigten Streben sowohl in ansteigender als auch
in einfallender Richtung erfolgen soll.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Wanderpfeilerausbau für den untertägigen
Grubenbetrieb, insbesondere Strebausbau, dessen Wanderpfeiler über Mittel zum Rücken
mit dem Strebförderer oder einem sonstigen Widerlager verbunden und mittels am Förderer
vertikal verschwenkbar angelenkter U-förmiger Stabilisierungsglieder gegen ein Abrutschen
in Einfallrichtung gesichert sind, derart, daß jeder U-förmige Stabilisierungsbügel,
der mit seinem parallel zum Strebförderer verlaufenden Steg am Strebförderer angelenkt
ist und dessen Schenkel mit dem Ausbauelement verbunden sind, Bestandteil nur jeweils
eines einzigen, dadurch selbständigen Ausbauelements bildet und dieses mit .seinen
freien Schenkeln in einer sowohl ein Kippen als auch ein Abrutschen in Einfallrichtung
unabhängig von benachbarten Ausbauelementen verhindernden Weise flankenseitig umgreift
nach Patent 1252 213, wobei sich dieser Wanderpfeilerausbau dadurch kennzeichnet,
daß der Steg des Stabilisierungsbügels wahlweise horizontal um eines der beiden
Augenlager begrenzt verschwenkbar ist, so daß der Strebförderer in beiden Richtungen
Winkel zur Normalen zur Vorrückrichtung bilden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Wanderpfeilers gemäß der
Erfindung- dienen zur Verbindung eines Steges am Strebförderer je zwei gabelförmige
Verbindungselemente, deren Öffnungen zum Versatz weisen und deren Zinken mindestens
je zwei vom Gabelgrund verschieden weit entfernte Bohrungen zur Aufnahme eines Steckbolzens
aufweisen, von denen je eine so nahe zum Gabelgrund angeordnet ist, daß .der Steg
des U-förmigen Bügels spielfrei zwischen den durchgesteckten Steckbolzen und dem
Gabelgrund gehalten wird. Ein selbständiger Schutz für Steckverbindungen schlechthin,
die eine Lasche mit zwei oder mehr Löchern aufweisen, durch die ein Steckbolzen
gesteckt werden kann, soll dabei nicht angestrebt werden. .
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Durch geeignete Bedienung der Steckbolzen ist es bei dieser Ausbildungsform
möglich, die Verbindungen der Stege mit dem Strebförderer jeweils so einzustellen,
daß die auf den Ausgangspunkt des Vorrückens des Strebförderers weisende Verbindung
ein Spiel in Richtung Streichens aufweist, während die vom Ausgangspunkt des Vorrückens
des Förderers fortweisende Verbindung spielfrei ist.---- -Um durch Vorrücken des
Ausbauelements den :Steg des U-förmigen Stabilisierungsbügels in das Gabeltiefste
der Verbindungselemente einbringen zu können, ist es zweckmäßig, an mindestens je
einem Schenkel der U-förmigen Stabilisierungsbügel Widerlager zum Vorschieben der
Bügel mittels der Ausbauelemente in Verhiebsrichtung anzubringen, und zwar zweckmäßig
so, daß diese Widerlager als auf den Schenkeln in deren Axialrichtung verschiebbare
Anschläge ausgebildet sind.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel eines Wanderpfeilerausbaues
gemäß der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben, in der F i g. 1 einen Wanderpfeiler
mit einem Teil des Strebförderers im Grundriß,
F i g. 2 eine Ansicht
eines Teiles eines Förderers von der Ausbauseite gesehen und F i g. 3 einen Querschnitt
durch den Strebförderer zeigt.
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Der Wanderpfeiler 1 besitzt eine Grundplatte 2 auf der vier hydraulische
Stempel 3 angeordnet sind. Ein mit der Grundplatte 2 des Wanderpfeilers 1 über Schubstangen
verbundener, torbogenartig ausgebildeter Fuß für einen als Vorbaustempel dienenden
weiteren hydraulischen Grubenstempel sowie ein ebenfalls an der Grundplatte 2 des
Wanderpfeilers 1 angebrachter doppeltwirkender hydraulischer Rückzylinder, dessen
Kolbenstange durch den torbogenförmigen Fuß des Vorbaustempels hindurchtritt und
die am Förderer befestigt ist, sind in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Der U-förmige Stabilisierungsbügel ist in seiner Gesamtheit mit dem
Bezugszeichen 9 bezeichnet. Er besteht aus einem Steg 10 sowie zwei gegen den Steg
rechtwinklig abgebogenen Schenkeln 11 und 12.
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Zur Verbindung des Steges 10 des U-förmigen Stabilisierungsbügels
9 mit dem Strebförderer oder einem sonstigen Widerlager dienen an dessen Versatzseite
angeordnete obere (17, 18) und untere (19, 20) Winkeleisen, deren parallel zueinander
verlaufende Schenkel in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der etwa dem
Durchmesser des Steges 10 entspricht. Die parallel zueinander verlaufenden Schenkel
der Winkeleisen sind mit Bohrungen 23, 24 bzw. 25, 26
versehen, die
zur Aufnahme von Steckbolzen 21, 22 dienen. Die Bohrungen 23, 25 sind in den Schenkeln
der Winkeleisen etwa um den Durchmesser des Steges 10 von der Seitenwand
des Förderers 8 entfernt angeordnet, so daß der U-förmige Stabilisierungsbügel
9, wenn er durch in die Bohrungen 23 bzw. 25 eingesteckte Bolzen
21 gehalten ist, um die Längsachse seines Steges 10 schwenkbar, jedoch ansonsten
spielfrei gehalten ist, so daß der Steg 10 gegen die Längsachse des Förderers nicht
abgewinkelt werden kann, sondern stets parallel zu diesem verläuft. Die Bohrungen
24 und 26 sind von der Seitenwand des Strebförderers 8 weiter entfernt als die Bohrungen
23 und 25. Wenn der Steg 10 des U-förmigen Stabilisierungsbügels
9 zwischen einem Winkeleisenpaar durch einen in die Bohrung 23 eingesteckten Bolzen
und zwischen dem anderen Winkeleisenpaar durch einen in .die Bohrung 26 eingesteckten
Bolzen 22 gehalten wird, so kann der Steg des U-förmigen Verbindungsbügels gegen
die Längsachse des Förderers verschwenkt werden, so daß bei feststehendem Ausbau
der Förderer, wie dies zu seinem abschnittsweisen Vorrücken gegen die Abbaufront
erforderlich ist, gegen den Ausbau in eine Winkelstellung geschwenkt werden kann.
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Das abschnittweise Vorrücken des Förderers erfolgt in der Regel derart,
daß mit dem Vorrücken stets an einem, beispielsweise dem unteren Austragsende des
Förderers begonnen wird. In diesem Fall werden jeweils diejenigen Bolzen 21 bzw.
22 eines jeden Stabilisierungsbügels, die von demjenigen Ende des Förderers, bei
dem mit dem Vorrücken begonnen wird, entfernt liegen, in die nahe der Fördererseitenwand
liegenden Bohrungen 23 bzw. 25 eingesteckt und dienen beim Schwenken des Förderers
gegen den Ausbau als Drehpunkte, während alle diejenigen Bolzen, die dem Ende des
Förderers, an dem mit dem Vorrücken begonnen wird, nahe liegen in die von der Fördererseitenwand
entfernten Bohrungen 24 bzw. 26 eingesteckt werden, so daß sie die Schwenkbewegung
des Förderers gegen ,den Ausbau begrenzen. Sollte es erforderlich werden, mit dem
Vorrücken des Förderers von seinem entgegengesetzten Ende ausgehend zu beginnen,
so müssen die Steckbolzen sinngemäß umgesteckt werden.
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Die beschriebene Befestigung der Stabilisierungsbügel am Förderer
mittels Winkeleisen und Steckbolzen hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Verbindung
zwischen Ausbau und Förderer, wenn dies erforderlich ist, mühelos gelöst werden
kann. Dies wirkt sich insbesondere dann günstig aus, wenn beispielsweise, durch
geologische Unregelmäßigkeiten der Lagerstätte bedingt, der Förderer gegen den Ausbau
nach oben oder unten hin verschoben werden muß. In solchen Fällen ist es möglich,
den Förderer nach Herausnahme der Steckbolzen aus den Bohrungen in einfacher Weise
von den Stabilisierungsbügeln zu trennen, ihn in Längsrichtung zu verschieben und
nach Verschiebung um den Abstand eines oder mehrerer Ausbauelemente die Befestigung
zwischen Förderer und den U-förmigen Stabilisierungsbügeln wiederherzustellen.
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Wie insbesondere aus F i g. 1 erkennbar ist, ist auf dem Schenkel
12 des U-förmigen Stabilisierungsbügels ein vorzugsweise in dessen Längsrichtung
verschiebbarer und feststellbarer, als Anschlag dienender Stellring 27 angeordnet.
Dieser Stellring, der als Anschlag mit der am Ausbauelement befestigten Augenplatte
16 zusammenwirkt, dient zum Vorschieben des U-förmigen Stabilisierungsbügels gegen
die Seitenwand des Förderers B. Der Stellring 27 ist vorzugsweise
in einer solchen Stellung auf dem Schenkel 12 befestigt, daß er dann, wenn der Steg
10 des U-förmigen Stabilisierungsbügels auf seiner ganzen Länge unmittelbar an der
Seitenwand des Förderers an- und zu dieser parallel liegt und außerdem das Ausbauelement
bei vollständig eingezogener Kolbenstange des Rückzylinders seine geringste Entfernung
zum Förderer erreicht hat, gegen die Augenplatte 16 anschlägt. Hierdurch wird erreicht,
daß der Stabilisierungsbügel zwangläufig beim Vorrücken des Ausbauelements gegen
den Strebförderer in seine Normalstellung verbracht wird, in der sein Steg 10 in
nächster Nähe der Fördererseitenwand und parallel zu dieser verläuft. Durch entsprechende
Feststellung des Stellringes 27 auf dem Schenkel 12 ist es auch möglich, diese Stellung
des U-förmigen Stabilisierungsbügels zu erreichen, ehe das Ausbauelement seine kürzeste
Entfernung zum Förderer erreicht hat.