DE1298281B - Mischungen zum UEberziehen und Verformen - Google Patents
Mischungen zum UEberziehen und VerformenInfo
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Description
IO
Von Erdöl abgeleitete Wachse sind seit vielen Jahren zum überziehen von Papier und Pappe,
insbesondere zum Verpacken und Umhüllen von Molkereierzeugnissen und anderen Lebensmitteln,
ferner zum überziehen von Textilstoffen, Fasern und Nahrungsmitteln, wie Käse und Fleisch, verwendet
worden, um diese gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf zu schützen. Derartige Wachse
neigen jedoch zur Rißbildung und zum Ablösen von den überzogenen Artikeln. Es ist bereits vorgeschlagen
worden, Wachse für solche Uberzugszwecke durch Zusatz von Polyäthylenen zu verbessern. Die durch
den Zusatz von normalerweise festen Polyäthylenen zu Paraffinwachsen erreichte Verbesserung der Reißfestigkeit
und Biegsamkeit derselben reicht jedoch für die normale handelsübliche Verwendung der mit
solchen Paraffinwachsen überzogenen Produkte nicht aus. Dies trifft besonders für die zum überziehen von
Pappbehältern für Molkereierzeugnisse verwendeten Wachsmischungen zu, die die Homopolymerisate von
Äthylen enthalten und verhältnismäßig ungünstige Eigenschaften bei niederen Temperaturen aufweisen.
Gemäß der französischen Patentschrift 1 042 230 werden Homo- und Mischpolymerisate des Äthylens
als Zusatz verwendet, und zwar werden sie synthetischen Wachsen zugesetzt, die bei der Chlorierung
von z. B. Naphthalin oder Anthracen anfallen und offensichtlich mehr harzartigen Charakter aufweisen.
Auf diese Weise soll die Wärmefestigkeit dieser chlorhaltigen Massen verbessert werden.
Gegenstand der Erfindung sind Mischungen aus Erdölwachs und Polyolefinen zum überziehen und
Verformen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Mischungen 0,1 bis 70 Gewichtsprozent eines Copolymerisates
aus Äthylen und einem C3-8-O-OIeSn, das
80 bis 95 Molprozent Äthylen enthält und ein Molgewicht zwischen 20000 und 5000000 aufweist, sowie
99,9 bis 30 Gewichtsprozent Erdölwachs enthalten.
Durch das Vorhandensein von Erdölwachsen und den Zusatz bestimmter Mischpolymerisate zeigen die
erfindungsgemäßen Mischungen eine hohe Biegsamkeit, Zähigkeit, Dehnbarkeit, Widerstandsvermögen
gegenüber der Rißbildung und dem Abblättern bei niederen Temperaturen und weisen auch sonst günstige
Eigenschaften auf.
Erfindungsgemäß werden die Copolymeren von Äthylen und Propylen bzw. Buten-! bevorzugt.
Die vorgenannten Copolymerisate haben eine im allgemeinen lineare Struktur
30
-(CH2)n — C-R
55
in welcher η eine Zahl zwischen 10 und 50, vorzugsweise zwischen 10 und 40, R einen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und die Einheit — (CH2),,— eine unverzweigte Kohlenwasserstoffkette
bedeutet. Das Molgewicht des verwendeten Copolymerisates kann zwischen 20000 und 5000000,
gewöhnlich aber bis zu 800000 betragen. Bevorzugte Molgewichte liegen im Bereich von 200000 bis 400000.
Die Molgewichte der verwendeten Copolymerisate können nach jeder in der Technik üblichen Methode
bestimmt werden, z. B. durch osmometrische oder durch Lichtstreuungsmethoden. Wenn das durchschnittliche
Molgewicht durch die Grenzviskosität bestimmt wird, schwanken diese Viskositätswerte
gewöhnlich von etwa 1 bis 6 für C^-Copolymerisate, bestimmt in Dekalin bei 150° C.
Die erfindungsgemäßen Gemische können praktisch eingeteilt werden in solche Gemische, in denen
die Erdölwachsmenge stark überwiegt und nur verhältnismäßig geringe Mengen an Copolymerisat vorhanden
sind, welche das Wachs modifizieren, und Gemische, in denen das Copolymerisat in wesentlich
größeren Mengen vorliegt.
Dementsprechend enthalten die als überzüge und für Verpackungen von Molkereierzeugnissen besonders
geeigneten Mischungen mit einem größeren Anteil an Wachs nur 0,25 bis 2,5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgemisch, eines Copolymerisates von Äthylen und Propylen, das zu 85 bis 95 Molprozent
aus Äthyleneinheiten besteht und eine Grenzviskosität von 1,3 bis 3,5 aufweist.
Andererseits können . Gemische mit wesentlichen Anteilen an dem Copolymerisat ein Erdölwachs enthalten,
das durch 5 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgemisch, eines Copolymeren von
Äthylen und Propylen modifiziert ist, wobei das genannte Copolymere aus 80 bis 95 Molprozent
Äthyleneinheiten besteht und eine Grenzviskosität von 2 bis 5 aufweist. Vorzugsweise ist das höhere
Olefin, das mit Äthylen mischpolymerisiert ist, Propylen.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Streckgrenze von Wachs-Copolymerisat-Mischungen
in unvorhersehbarer Weise gesteigert wird, wenn das Verhältnis an geraden Ketten (Äthylen) im Copolymerisat
in den vorstehend angegebenen Grenzen aufrechterhalten wird. Während die Streckgrenze durch
Anpassung der geradkettigen Struktur erhöht wird, scheint das Molgewicht des Copolymerisates keinen
wesentlichen Effekt auf die Streckgrenze zu haben. Die Streckgrenze einer Wachs-Copolymerisat-Mischung
wird jedoch durch Erhöhung der Konzentration an einem bestimmten Copolymerisat in der Mischung
bis zu einem Maximum gesteigert, das bei den verschiedenen Mischungen von der besonderen Art des
Copolymerisates und des Wachses abhängt. Nachdem die maximale Streckgrenze erreicht worden ist, fällt
diese allmählich bei weiterer Steigerung der Konzentration des Polymerisates bis zu dem Wert des reinen
Polymeren ab. Mit anderen Worten, die optimalen Gemische von Copolymeren mit Wachs ergeben
höhere Streckgrenzen als eine Komponente allein. Ein solches Verhalten wird nicht festgestellt, wenn der
unverzweigte Teil des Copolymerisates von geringerer Größenordnung ist. In solchen Fällen erhöht sich die
Streckgrenze von einem Minimal- bis zu einem Maximalwert für das nicht modifizierte Copolymerisat,
ohne durch ein dazwischenliegendes Maximum zu verlaufen.
Ferner beruht die Erfindung auf der Feststellung, daß ein hochmolekulares Copolymerisat die Biegsamkeit
des entstehenden Wachs - Copolymerisat-Gemisches steigert. Maximale Biegsamkeit und hohe
Streckgrenzen werden mit Polymeren von hohem Molekulargewicht und einem Minimum an Verzweigung
erzielt, solange die angegebenen Verzweigungägrade eingehalten werden und die Molgewichte
in den vorstehend angegebenen Grenzen liegen. Wenn extreme Fälle untersucht werden, wird gefunden, daß
hochmolekulare Homopolymerisate von Äthylen bei Kombination mit Wachs zu sehr spröden Mischungen
führen. Die begrenzten Anteile an verzweigten Ver-
40
50
3 4
bindungen, die bei den hier definierten Copoly- Standsschmierölen erhalten, während die Paraffin-
merisaten zulässig sind, führen dagegen zu einer wachse gewöhnlich durch Entparaffinieren von Destil-
wesentlichen Verbesserung der Erdölwachs-Copoly- latschmierölfraktionen erhalten werden. Destillat-
merisat-Gemische. Paraffinwachse haben gewöhnlich Schmelzpunkte
DieCopolymerenausÄthylenundQ-ij-a-Olefinen, 5 zwischen 49 und 63°C, vorzugsweise zwischen 52
vorzugsweise Propylen und Buten-1, können nach und 600C. Mikrokristalline Wachse, die nur geringe
bekannten Verfahren, z.B. durch katalytische Poly- Mengen normaler Paraffine und überwiegende Anteile
. merisation, hergestellt werden. an hochverzweigten und naphthenischen Wachsen
Die Dichte der Copolymerisate kann zwischen enthalten, haben Schmelzpunkte zwischen 54 und
etwa 0,85 bis 1,0 liegen. Copolymerisate mit geringerer io 71° C, gewöhnlich zwischen 60 und 660C.
Dichte sind solche mit einer Dichte von 0,85 bis etwa Zwei höherschmelzende Paraffinwachse sind für 0,91. Copolymerisate mit hoher Dichte weisen eine viele Wachsüberzugsgemische besonders gut geeignet: Dichte von 0,91 bis etwa 1,0 auf. Durch die Korn- schwere Destillatwachse, die aus den am höchsten bination verschiedener Grade von hoher und niedriger siedenden Destillatschmierölfraktionen durch Ent-Dichte und/oder hohem bzw. niedrigem Molgewicht 15 paraffinieren erhalten worden sind, mit einem Schmelzwird eine Steigerung in den Eigenschaften bei niedriger punkt von 63 und 79° C, sowie ein hochschmelzendes Temperatur ohne eine entsprechende Erhöhung der Paraffinwachs, das aus mikrokristallinem Wachs durch Sprödigkeit erzielt. fraktionierte Kristallisation gewonnen worden ist.
Dichte sind solche mit einer Dichte von 0,85 bis etwa Zwei höherschmelzende Paraffinwachse sind für 0,91. Copolymerisate mit hoher Dichte weisen eine viele Wachsüberzugsgemische besonders gut geeignet: Dichte von 0,91 bis etwa 1,0 auf. Durch die Korn- schwere Destillatwachse, die aus den am höchsten bination verschiedener Grade von hoher und niedriger siedenden Destillatschmierölfraktionen durch Ent-Dichte und/oder hohem bzw. niedrigem Molgewicht 15 paraffinieren erhalten worden sind, mit einem Schmelzwird eine Steigerung in den Eigenschaften bei niedriger punkt von 63 und 79° C, sowie ein hochschmelzendes Temperatur ohne eine entsprechende Erhöhung der Paraffinwachs, das aus mikrokristallinem Wachs durch Sprödigkeit erzielt. fraktionierte Kristallisation gewonnen worden ist.
Das genaue Molverhältnis von Äthylen zu höherem Spezielle Wachse können in besonderer Weise
Alken hängt in hohem Maße von der speziellen Art 20 erhalten werden. Das plastische Wachs kann z. B.
des Erdölwachses ab, das durch das Copolymerisat durch Entölen von Weichwachsfraktionen gewonnen
modifiziert wird. Es scheint notwendig oder minde- werden, die normalerweise aus Paraffinwachsen wäh-
stens sehr erwünscht zu sein, die unverzweigten Ketten rend des Entölens und des Entparaffinierens ab-
des einzelnen Wachsmoleküls mit den unverzweigten getrennt werden. Diese plastischen Wachse sind
Ketten des verwendeten Polymerisates zu koordi- 25 wegen ihrer außerordentlichen Biegsamkeit praktisch
nieren. Der Grad der Verzweigung in dem Copoly- wertvoll und können insbesondere hinsichtlich der
merisat wird durch das Molverhältnis von Äthylen Zugfestigkeit und ihrer Zähigkeit durch die Einver-
zu höheren Alkenen bestimmt. Da Erdölwachse nor- leibung von Copolymerisaten gemäß der Erfindung
malerweise ein ganzes Spektrum von Wachssorten verbessert werden.
enthalten, liegt zweckmäßig nur ein begrenztes Spek- 30 Geeignete Wachsmischungen, die durch Kombitrum
von unverzweigten Ketteneinheiten in dem nieren verschiedener Typen von Wachsen erhalten
Copolymerisat vor, um diese mit den verschiedenen werden und verhältnismäßig geringe Mengen der
Wachssorten zu koordinieren. Ein Beispiel für ein erfindungsgemäß verwendeten Copolymeren enthalsolches
Wachsspektrum findet sich in den Abbil- ten, haben z. B. die folgende Zusammensetzung:
düngen und insbesondere in Tabelle II der USA.- 35 Gewichtsprozent Patentschrift 2 915 447. Es ist daraus ersichtlich, daß Paraffinwachs, Schmp. 50 bis 610C... 40 bis 60
ein Paraffinwachs mit einem durchschnittlichen Schweres Destillatwachs
Schmelzpunkt von 500C etwa 86 Molprozent nor- Schmp 61 bis 79° C ' 5 bis 20
düngen und insbesondere in Tabelle II der USA.- 35 Gewichtsprozent Patentschrift 2 915 447. Es ist daraus ersichtlich, daß Paraffinwachs, Schmp. 50 bis 610C... 40 bis 60
ein Paraffinwachs mit einem durchschnittlichen Schweres Destillatwachs
Schmelzpunkt von 500C etwa 86 Molprozent nor- Schmp 61 bis 79° C ' 5 bis 20
male Paraffine mit 22 bis 27 Kohlenstoffatomen pro Mikrokristallines Wachs,'
Molekül enthält, während ein Paraffinwachs mit 40 Schmp 54 bis 710C 10 bis 20
einem durchschnittlichen Schmelzpunkt von 6O0C Plastisches Wachs, Schmp. 39 bis46°C 25 bis 40
etwa 72 Molprozent Paraffine mit 26 bis 31 Kohlen- Copolymerisat, wie oben beschrieben 0,1 bis 5
stoffätomen pro Molekül enthalt. r J
Das bei den erfindungsgemäßen Mischungen ver- In Wachsmischungen, die eine maximale Zähigkeit
wendete Erdölwachs ist vorzugsweise ein Paraffin- 45 und große Biegsamkeit sowie andere günstige Eigenwachs
und insbesondere ein Destillatparaffinwachs schäften aufweisen, können unterschiedliche Mengenmit
einem mittleren Schmelzpunkt zwischen 49 und anteile irgendeiner der Wachskomponenten durch
63° C, vorzugsweise zwischen 52 und 6O0C. Nor- ein Copolymerisat mit einem durchschnittlichen Molmalerweise werden jedoch beim Zusammenstellen gewicht, das ungefähr das 5- bis 500fache des durchvon
Wachsüberzugsgemischen verschiedene Wachse 50 schnittlichen Molgewichtes der Wachszusammenin
einer einzelnen Mischung kombiniert. Das ver- Setzung ausmacht, ersetzt werden. Geeignete zuwendete
Erdölwachs kann daher aus einer Kombi- sammengesetzte Wachse dieser Art können folgende
nation von verschiedenen Wachstypen bestehen. Das Zusammensetzung aufweisen:
Ziel dieser Maßnahme besteht natürlich darin, daß Gewichtsprozent
die günstigen Eigenschaften die jedem speziellen 55 ParaffinwachS; Schmp. 50 bis 6I0C... 40 bis 60
Wachstyp eigen sind nutzbar gemacht oder daß Schweres Destillatwachs,
ungunstige Eigenschaften anderer benutzter Wachse ^ bjs OQ $ ^ m
zurückgedrängt werden. Eine geeignete Wachs- Mikrokristallines Wachs
mischung, die durch Kombination verschiedener Sch 54 bjs irc ' 5 bis ]5
Wachstypen erhalten wird kann aus 40 bis 60 Ge- 60 plastisch F es Wachs 0 bis 20
Wichtsprozent Paraffinwachs 5 bis 20 Gewichtspro- Copolymerisat, wie oben beschrieben 5 bis 50
zent schwerem Destillatwachs, 5 bis 20 Gewichtsprozent mikrokristallinem Wachs und 0 bis 40 Ge- Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate wichtsprozent plastischem Wachs bestehen. können durch einfaches Erhitzen und Rühren der
zent schwerem Destillatwachs, 5 bis 20 Gewichtsprozent mikrokristallinem Wachs und 0 bis 40 Ge- Die erfindungsgemäß verwendeten Copolymerisate wichtsprozent plastischem Wachs bestehen. können durch einfaches Erhitzen und Rühren der
Die Erdölwachse werden in der Technik als Paraffin- 65 verschiedenen Komponenten, bis eine Schmelze erwachs
oder als mikrokristallines Wachs bezeichnet. halten wird, die eine einzige Phase darstellt, in Wachs
Mikrokristallines Wachs ist auch als amorphes Wachs dispergiert werden. Die erhaltenen Wachszusammenbekannt und wird durch Entparaffinieren von Rück- Setzungen können auf jede Oberfläche, wie Pappe,
Papier, Textilstoff, Ceüulosefolien, Polyäthylen oder
andere Flächen, aufgetragen werden, bei denen Wasserfestigkeit und Undurchlässigkeit für Dampf neben den
üblichen Eigenschaften, wie hohe Biegsamkeit und eine hohe Streckgrenze, erwünscht sind.
Eine andere an sich bekannte Methode zum Dispergieren des Copolymerisates in Wachs besteht darin,
daß eine Lösung des Copolymerisates in einem verhältnismäßig flüchtigen Lösungsmittel, wie Heptan,
Benzol ader einem chlorierten Kohlenwasserstofflösungsmittel, hergestellt und geschmolzenes Wachs
oder eine Wachslösung zugesetzt wird. Das Gemisch wird dann gekühlt und das Lösungsmittel durch
Verdampfen oder Dampfdestillation entfernt. Nach dieser Methode erhält man praktisch homogene
Mischungen, ohne daß die Komponenten der ungünstigen Einwirkung von Hitze unterworfen werden,
welche bei dem nachstehend erwähnten Heißschmelzverfahren auftreten könnte.
Eine andere an sich bekannte Methode zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen kann
als »Mühlenmischungsverfahren« bezeichnet werden. Nach dieser Methode wird das Copolymerisat auf einer
Mischwalze oder einer Reihe von Walzbn erhitzt und während des Walzens das Wachs zugesetzt. Die
Temperatur wird allmählich herabgesetzt, um eine im wesentlichen feste Mischung zu erzielen. Eine Verbesserung
dieser Arbeitsweise ist das sogenannte »Auspreßmischverfahren«. Nach diesem an sich bekannten
Verfahren werden Mischungen weiter bearbeitet, die nach einer der vorher genannten Methoden
hergestellt wurden, wobei die Mischung einem Auspreßdruck unterworfen wird, der ein innigeres
Vermischen bewirken kann.
Die erfindungsgemäßen Mischungen sind nicht nur als Filme oder als ausgepreßte überzüge für
Pappkartons für Molkereierzeugnisse, Papier, Metall usw. brauchbar, sondern sie können auch als Bohnerpräparate
in Form einer Lösung oder einer Emulsion sowie in Druckfarben und Filmen verwendet werden.
Besonders geeignet sind sie für durch Verformen hergestellte Artikel, bei deren Herstellung eine hohe
Temperatur nicht schädlich ist. Spezielle Anwendungsformen betreffen Ausstattungsteile für Kühlschränke
oder -truhen, Obstkörbe, Behälter der verschiedensten Art und Spielzeuge. Die neuen Zusammensetzungen
eignen sich auch sehr gut zur Herstellung von Klebemitteln für Sperrholz oder Pappe.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Es wurden Gemische aus 30 Gewichtsprozent verschiedener Polymerisate und 70 Gewichtsprozent eines
Paraffinwachses mit einem Schmelzpunkt von etwa 85°C hergestellt. Die Tabelle I zeigt die hinsichtlich
Reißfestigkeit, Dehnung und Härte bei diesen Proben erhaltenen Ergebnisse.
Tabelle Ϊ
Gemische aus 30% Polymerisat + 70% Paraffinwachs (Schmp. 77,8° C)
Gemische aus 30% Polymerisat + 70% Paraffinwachs (Schmp. 77,8° C)
Polymerisat
Äthyleneinheiten %
Grenzviskosität Streckgrenze
kg cm2
kg cm2
Reißfestigkeit
beim Bruch
kg cm2
Bruchdehnung
Härte shore A
Q/C3
CVC3
CVC3
QZC3
C2ZC3
C2JC3
CVC3
Q/Q
C2ZC3
C2ZC3
C2ZC3
Vergleichsversuche:
Äthylen-vinylacetat-Copolymer
Äthylen-vinylacetat-Copolymer
C3
C5
C2 .·
C2
C,
92
90,5
89,5
89,5
89
88
87,5
86,5
85 .
88,0
87,5
84
81
88 Polyisopren
1,73
2,6
2,56
1,9
2,3
2,71
2,42
3,0
5,9
1,42
1,16
0,86
0,45
0,75 2,5 63,6
59,2
44,7
43,2
52,3
49,6
53,8
48,6
42,3
49,4
47,6
37,1
32,3
59,2
44,7
43,2
52,3
49,6
53,8
48,6
42,3
49,4
47,6
37,1
32,3
50,6
18,1
26,6
34,2
31,4
49,1
18,1
26,6
34,2
31,4
49,1
63,3
66,5
100,0
46,1
94,6
120,3
129,0
99,9
57,1
46,8
42,9
30,9
29,2
41,7
37 586 726 488 807 813 760 809 923
18 8,5
74· 1
3,8 4,4 3,0 2,1
90 93 96 94 92 96 95 90 93 94 93 83 79
93 94
94 93 98
Bemerkungen zu Tabelle I
Grenzviskosität ist die reduzierte Viskosität, wenn die Konzentration sich dem Wert 0 nähert,
entsprechend dem Ausdruck
Ίο
0.
In der Formel bedeutet:
η = Viskosität des Gemisches in cSt,
-γτ — Viskosität des Lösungsmittels,
C = Konzentration des gelösten Stoffes in g/dl,
'/0
= spezifische Viskosität {rjsp),
= reduzierte Viskosität (»/r<,d).
= reduzierte Viskosität (»/r<,d).
25
Die Grenzviskosität ist der Wert, der bei der Extrapolation einer Reihe von reduzierten Viskositätswerten,
die für Lösungen verschiedener Konzentrationen erhalten wurden, auf die Konzentration
0 erhalten wird.
2. Die Streckgrenze, Reißfestigkeit und Dehnung in Prozent wurden auf einer Instron-Maschine
unter Verwendung von Standard-»D«-Stempeln (dies) und unter Anwendung der Standard-ASTM-D-638-52T-Arbeitsweise
mit einer Minimaltrenngeschwindigkeit von 5 cm/min bestimmt.
3. Härtetest — Härte (shore A) wird nach der Standardbestimmung
ASTM-D-676-49T erhalten.
Es ist aus Tabelle I ersichtlich, daß nur solche Mischungen, in denen das Monomere mindestens
85 Molprozent Äthylen und eine Grenzviskosität über 1,0 aufweist, befriedigende Ergebnisse hinsichtlieh
Reißfestigkeit, Dehnung und Härte ergaben. Die anderen Mischungen, die Copolymerisate enthielten,
die außerhalb des Anspruchsbereiches lagen, oder homopolymerisiertes Polypropylen und Polyäthylen,
zeigten hinsichtlich einer oder mehrerer der geprüften Eigenschaften ungenügende Werte.
Es wurden Mischungen untersucht, die nicht mehr als etwa 1 Gewichtsprozent verschiedener Copolymerisate
enthielten, wobei als Rest des Gemisches ein für Kartons für Molkereierzeugnisse geeignetes Wachs
verwendet wurde, das aus einem Gemisch von Paraffinwachs und mikrokristallinem Wachs bestand.
Als Kriterium wurde bei der Prüfung dieser Gemische, die zum überziehen von Lebensmittelverpackungspapier
bestimmt waren, die Neigung der überzogenen Pappkartons zur Rißbildung verwendet,
wenn sie bei den Lagerungstemperaturen einer Stoßwirkung ausgesetzt werden, wie sie beim Lagern und
Stapeln von Molkereierzeugnissen auftritt. Zu diesem Zweck wurde ein mit Wasser gefüllter Karton von
V41 Inhalt einem plötzlichen Stoß bei 7° C unterworfen.
Das Verhalten bei dieser Prüfung wurde nach der Gesamtrißlänge in Zentimetern beurteilt, die
in dem mit Wachs überzogenen Boden des Behälters entstand. Die Tabelle II erläutert die bei dieser Prüfung
erhaltenen Ergebnisse.
20
Tabelle II Wachsüberzüge für Milch-Kartonbehälter
Polymerisat | Athyleneinheiten 'Vo |
Grenzviskosität | Polymerisatkonzentration im Wachs |
Risse beim Stoß in cm |
Grundwachs C2ZC3 C2IC3 C2JC3 C2IC3 C7JC3 C2 (Vergleichs versuch) |
86 88 81,5 84 81 100 |
1,16 1,42 0,96 0,86 0,45 |
0 1,0 0,5 0,25 1,0 0,5 0,25 1,0 1,0 0,5 1,0 1,0 0,5 |
76,2 7,6 20,3 22,9 5,1 20,3 12,7 25,4 20,3 , 55'9 48,3 17,8 35,6 |
Wachsmischung:
Gewichtsprozent
Mikrokristallines Wachs 45
Paraffinwachs, Schmp. 58 bis 59° C 15
Schweres Destillatparaffinwachs 10
Isoparaffin-Naphthen-Wachs 30
Aus der Tabelle geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Mischungen denjenigen Mischungen, die
homopolymeres Polyäthylen enthalten, bei den entsprechenden Polymerisatkonzentrationen überlegen
sind.
909 526/406
Die Wirkung der Polymerisatkonzentration auf die Dehnung von Wachs-Copolymerisat-Mischungen
wurde unter Anwendung eines erfindungsgemäß eingesetzten Copolymerisates (Polymerisat Nr. 1) und
eines Copolymerisates, das außerhalb der für die erfindungsgemäßen Copolymeren angegebenen Grenzen
lag (Polymerisat Nr. 2), geprüft.
Aus nachstehender Tabelle III ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Mischungen bei einer bestimmten
Konzentration des Copolymerisates weit wirksamer sind als die Mischungen, die den nicht beanspruchten
Typ des Polymerisates enthalten.
Wirkung der Polymerisatkonzentration auf die Dehnung
Polymerisatkonzentration
5
20
30
20
30
Polymerisat Nr. 1°) (gemäß Erfindung)
% Dehnung
Polymerisat Nr. 26)
(außerhalb des Erfindungsbereiches)
50
660
910
660
910
Abhängigkeit von dem Prozentsatz an Propylen in dem Äthylen-Propylen-Copolymerisat. In einer graphischen
Darstellung wird dieses logarithmische Verhältnis gegen den Prozentsatz des Mischungsverhältnisses
aufgetragen.
Der Prozentgehalt an C2 in einem bestimmten
Polymerisat kann durch Versuche mit C14-Kohlenstoff
festgestellt werden, bei denen markiertes Äthylen oder Propylen eingesetzt wird.
Wenn die Extinktionskoeffizienten bekannt sind, kann man quantitative Lösungen für die Infrarotanalyse
verwenden und in ähnlicher Weise eine graphische Darstellung erhalten.
B ei sp iel 4
Aus 30 Gewichtsprozent eines Copolymerisates aus Äthylen und Buten-1 und 70 Gewichtsprozent eines
Paraffinwachses mit einem Schmelzpunkt von 82,2° C wurden Gemische hergestellt, die folgende Eigenschäften
aufweisen:
21 (50%)'·)
") Polymerisat Nr. 1 = Cj^-Mischpolymerisat, 85 Molprozent
C2, Molgewicht 700000.
*) Polymerisat Nr. 2 = Q/Ca-Mischpolymerisat, 74,5 Molprozent
C2, Molgewicht 140000.
') Bei Konzentrationen von Polymerisat Nr. 2 unter 50% war die Dehnung geringer als 5%.
Methode der Bestimmung des Äthylengehaltes in Prozent: Dünne Filme des Polymerisates werden aus
verdünnten Lösungen (1% in Tetrachloräthylen, Benzol
oder Heptan) auf Platten aus Kochsalz gegossen. Das Infrarotspektrum wird geprüft. Das logarithmische
Verhältnis zwischen der bei 7,25 μ liegenden Methylschwingung zu der bei 6,8 μ liegenden Methylenschwingung
wird festgestellt. Der Wert variiert in
Äthylen-Buten-l- Copolymerisat |
Grenz viskosität |
Streck grenze kg/cm2 |
Reißfestigkeit beim Bruch kg/cm2 |
84 Molprozent C2 88 Molprozent C2 |
3,3 3,0 |
46,1 52,4 |
24,0 42,9 |
Die in der Tabelle angegebenen Werte zeigen die guten Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Mischungen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Mischungen aus Erdölwachs und Polyolefinen zum Überziehen und Verformen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischungen 0,1 bis 70 Gewichtsprozent eines Copolymerisates aus Äthylen und einem C3 _8-a- Olefin, das 80 bis 95 Molprozent Äthylen enthält und ein Molgewicht zwischen 20000 und 5000000 aufweist, sowie 99,9 bis 30 Gewichtsprozent Erdölwachs enthalten.
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