DE1298095B - Verfahren zur Herstellung von Bis-halogencarbonyl-aminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bis-halogencarbonyl-aminenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
Es wurde gefunden, daß man Bis-halogencarbonylamine
der allgemeinen Formel
/CO-X
R —N
in welcher R für einen gegebenenfalls durch Halogenatome
substituierten Alkyl- oder Aralkylrest sowie für einen gegebenenfalls substituierten Arylrest steht
und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, erhält, wenn man 3,5-Dioxo-l,2,4-dithiazolidine der Formel
oxyphenyl-, N - 4 - Butoxyphenyl-, N - (3 - Chlor-4 - methoxyphenyl) - 3,5 - dioxo -1,2,4 - dithiazolidin.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei am Beispiel der Umsetzung von N-Methyl-3,5-dioxo-l,2,4-dithiazolidin
mit Chlor erläutert:
/CO-S
CH1-N
+ 3Cl2
IO
CO
-CO-S
-2SCl2 ' CH3 NN
R —N
/COCl
-COCl
-COCl
—s
in welcher R die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten
organischen Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen etwa O und etwa 10O0C mit Chlor, Brom
oder Sulfurylchlorid umsetzt.
Als gegebenenfalls durch — insbesondere 1 bis 3 — Chlor- oder Bromatome substituierte Alkylreste kommen
vorzugsweise solche mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in Betracht, als gegebenenfalls entsprechend substituierte
Aralkylreste vorzugsweise diejenigen mit einem Alkylenrest von 1 bis 2 Kohlenstoffatomen
und mit Phenyl als Arylrest. Als gegebenenfalls teilweise oder völlig substituierter Arylrest sei Vorzugsweise
Phenyl genannt. Als Substituenten am Arylrest seien beispielsweise genannt: Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Halogenatome (vorzugsweise Fluor, Chlor und
Brom), Trifluormethyl sowie Nitrogruppen.
Die als Ausgangsverbindungen Verwendung findenden Dioxodithiazolidine sind ebenfalls neu und können
gemäß einem eigenen älteren Vorschlag durch Umsetzung von Formamiden mit Chlorcarbonylsulfenchlorid
erhalten werden. Ihre Herstellung sei am folgenden Beispiel erläutert:
Zu einer Lösung von 13 g N-Methylformamid
(0,2MoI) in 200 ml Benzol tropft man bei Raumtemperatur
52 g Chlorcarbonylsulfenchlorid (0,4 Mol) und erhitzt auf 500C, bis die Gasentwicklung beendet
ist. Man filtriert, engt im Vakuum ein und destilliert im Hochvakuum. Man erhält 12 g N-Methyl-3,5-dioxo-l,2,4-dithiazolidin
der Formel
CO-S
CH3-N
50
Kp. = 78 bis 80°C/0,2 Torr; F. = 38°C.
Entsprechend können auch die für das Verfahren Verwendung findenden anderen 3,5-Dioxo-l,2,4-dithiazolidine
hergestellt werden.
Als beispielshafte Verbindungen seieH genannt: N - Propyl - 3,5 - dioxo -1,2,4 - dithiazolidin, N - Isopropyl-,
N-2-Chloräthyl-, N-2-Bromäthyl-, N-Benzyl-,
N-3,4-Dichlorbenzyl-, N-Phenyl-, N-4-Chlorphenyl-, N-2,4-Dichlorphenyl-, N-3,4-Dichlorphenyl-,
N - 2,4,5 - Trichlorphenyl-, N - Pentachlorphenyl-, N - 4 - Bromphenyl-, N - 4 - Trifluormethylphenyl-,
N-Tolyl-, N-4-tert.-Butylphenyl-, N-2-Methyl-4
- chlorphenyl-, N - 2 - Methyl - 4,5 - diehlorphenyl-, N-3-Nitrophenyl-, N-4-Nitrophenyl, N-2,4-Dinitrophenyl-,
N-2-Chlor-4-nitrophenyl-, N-4-Meth-Die Umsetzung wird vorzugsweise in Anwesenheit
eines inerten organischen Verdünnungsmittels durchgeführt. Bei Arbeiten mit Lösungsmitteln finden
solche Verwendung, die mit Halogen oder den Reaktionsprodukten nicht oder nur langsam reagieren.
Als derartige Lösungsmittel seien beispielsweise genannt: Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol, Dichlorbenzol,
Eisessig.
Die Reaktionstemperatur kann in einem breiten Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man zwischen etwa O und etwa 10O0C, vorzugsweise
zwischen 30 und 500C.
Im allgemeinen wird so gearbeitet, daß man z. B. die berechnete Menge Chlor (3 Mol) in eine Lösung
oder Suspension des Dioxodithiazolidins einleitet oder die berechnete Menge Brom oder einer halogenabspaltenden
Verbindung, z. B. Sulfurylchlorid, im gleichen Lösungsmittel zutropft. Als günstig erweist
sich ein Überschuß an Chlor, Brom bzw. Sulfurylchlorid bis zu etwa 50%, vorzugsweise 10 bis 20%.
Es kann auch umgekehrt gearbeitet werden, indem man die Lösung des Dioxodithiazolidins zu einer
Lösung von Chlor, Brom oder Sulfurylchlorid tropft. Die neuen Verbindungen fallen in flüssiger oder
kristalliner Form an.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Bis-halogencarbonyl-amine
sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung von Kunststoffhilfsprodukten und können
weiterhin z. B. für die Herstellung von 3,5-Dioxotriazolidinen (deutsche Patentschriften 1 200 313,
1 200 824, 1 203 272) Verwendung finden.
In eine Lösung von 30 g N-Methyl-3,5-dioxo-1,2,4-dithiazolidin
(0,2 Mol) in 150 ml Tetrachlorkohlenstoff leitet man bei 40 bis 500C 50 g Chlor
(20% Überschuß) ein. Unter Ausschluß von Feuchtigkeit wird das Lösungsmittel und enstandenes
Schwefeldichlorid im Wasserstrahlvakuum entfernt. Der Rückstand wird im Hochvakuum destilliert.
Man erhält 26 g (83% der Theorie) N-Methyl-bischlorcarbonyl-amin
der Formel
/COCl
CH3-N
-COCl
vom Kp.0,2
Flüssigkeit.
Flüssigkeit.
Analyse:
Berechnet
gefunden
gefunden
= 30 bis 31 °C als schwachgelbgefärbte
C 23,10, H 1,94, N 8,98, Cl 45,5%; C 23,35, H 1,86, N 8,72, Cl 45,5%.
In eine Suspension von 21 g N-Phenyl-3,5-dioxo-1,2,4-dithiazolidin
(0,1 Mol) in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff leitet man bei 40 bis 500C 25 g Chlor
(20% Überschuß) ein, wobei die Ausgangssubstanz allmählich in Lösung geht. Nach Beendigung der
Umsetzung wird Lösungsmittel und entstandenes Schwefeldichlorid bei vermindertem Druck abdestilliert.
Der zunächst ölige Rückstand kristallisiert nach Anreiben. Nach Umkristallisation aus Cyclohexan
erhält man 16 g (73% der Theorie) N-Phenylbis-chlorcarbonyl-amin
der Formel
,COCl.
-COCl
vom F. = 63 bis 64° C als farblose Nadeln
Analyse:
Berechnet ... C44,10, H2,31, N6,42, Cl32,45%;
" gefunden ... C44,29, H2,61, N6,41, Cl31,80%.
Auf gleiche Weise wie im Beispiel 2 werden erhalten:
N-Benzyl-bis-chlorcarbonyl-amin
,COCl
<T~~V- CH2 — N
^COCl Kp.0i2 = 96 bis 97°C; Ausbeute: 34%.
N-(4-Methylphenyl)-bis-chlorcarbonyl-amin /COCl
3°
35
CH,
-N
-COCl
Kp.Oi4 = 120 bis 122° C; F. = 58° C;
Ausbeute: 64%.
N-(4-Chlorphenyl)-bis-chlorcarbonyl-amin ,COCl
40
45
-COCl
F. = 106 bis 108°C; Ausbeute: 85%.
N-P^-DichlorphenylJ-bis-chlorcarbonyl-amin
Cl
N-(3-Nitrophenyl)-bis-chlorcarbonyl-amin
NO2
J2 /COQ
J2 /COQ
XCOC1
F. = 59 bis 60,50C; Ausbeute: 65%.
F. = 59 bis 60,50C; Ausbeute: 65%.
N-(2-Chlor-5-trifiuormethylphenyl)-bis-chlorcarbonyl-amin
CF3
j /COCl
-COCl
Cl
20
F. = 44 bis 45°C; Ausbeute: 45%.
In eine Lösung von 18 g N-Propyl-3,5-dioxo-1,2,4-dithiazolidin
(0,1 Mol) in 250 ml Eisessig leitet man bei 40 bis 50° C 25 g Chlor ein. Man engt
im Wasserstrahlvakuum ein und destilliert den öligen Rückstand im Hochvakuum. Man erhält 6 g (33%
der Theorie) N-Propyl-bis-chlorcarbonyl-amin der
Formel
/COCl
C3H7-N
COCl
vom Kp.o,3 = 43 bis 45 0C.
In eine Lösung von 45 g N-Methyl-3,5-dioxo-1,2,4-dithazolidin
(0,3 Mol) in 200 ml Tetrachlorkohlenstoff tropft man 203 g Sulfurylchlorid (0,15 Mol) und erhitzt zum Sieden, bis die S02-Entwicklung
beendet ist. Nach üblicher Aufarbeitung erhält man 21 g (45% der Theorie) N-Methyl-bischlorcarbonyl-amin
der Formel
/CO — Cl
CH,-N
-CO —Cl
ci \Z^\
^COCl F. = 101 bis 1030C; Ausbeute: 84%.
N-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-bis-chlorcarbonylamin
COCl
55
30
vom Kp.o,5 = 38 bis 39° C.
Zu einer Lösung von 160 g Brom (10% Überschuß) in 200 ml Tetrachlorkohlenstoff tropft man
bei 50 bis 600C eine Lösung von 45 g N-Methyl-3,5-dioxo-l,2,4-dithiazolidin
(0,3 Mol). Nach 5stündigem Rühren bei gleicher Temperatur wird unter
Ausschluß von Feuchtigkeit das Lösungsmittel, überschüssiges Brom und entstandenes Schwefeldibromid
im Wasserstrahlvakuum entfernt.
Der Rückstand wird zweimal im Hochvakuum fraktioniert. Man erhält 15 g (20% der Theorie)
N-Methyl-bis-bromcarbonyl-amin der Formel
CH3O
X. 7
\
-COCl
F. = 134 bis 136°C; Ausbeute: 25%.
CH3-N
— Br
-CO-Br
vom Kp.0,3 = 67 bis 69°C als rötlichgefärbte Flüssigkeit.
29 g (65% der Theorie) Ausgangsverbindung werden zurückgewonnen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Bis-halogencarbonyl-aminen der allgemeinen Formel/CO-XR-NIOxo—xin welcher R für einen gegebenenfalls durch«; Halogenatome substituierten Alkyl- oder Aralkyl- h$. rest sowie für einen gegebenenfalls substituierten Aryirest und X für ein Chlor- oder Bromatom steht, dadurch gekennzeichnet, daß man 3,5-Dioxo-l,2,4-dithiazolidine der allgemeinen FormelR-N,CO-S— sin welcher R die vorstehend angegebene Bedeutung besitzt, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten organischen Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen etwa O und etwa 10O0C mit Chlor, Brom oder Sulfurylchlorid umsetzt.
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