DE1157603B - Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen

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DE1157603B
DE1157603B DEF32972A DEF0032972A DE1157603B DE 1157603 B DE1157603 B DE 1157603B DE F32972 A DEF32972 A DE F32972A DE F0032972 A DEF0032972 A DE F0032972A DE 1157603 B DE1157603 B DE 1157603B
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DE
Germany
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thionyl chloride
compounds
formamide
production
rhodane
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DEF32972A
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English (en)
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Dr Engelbert Kuehle
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Bayer AG
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Bayer AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/02Thiocyanates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen Gegenstand der Patentanmeldung F 32512 in bll2 o (deutsche Auslegeschrift 1154 089) ist ein Verfahren zur Herstellung von Iminohalogenkohlensäureestern, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man organische Sulfenylhalogenide mit monosubstituierten Formamiden in Gegenwart von Thionylchlorid umsetzt.
  • Es wurde gefunden, daß auch das unsubstituierte Formamid in Gegenwart von Thionylchlorid mit substituierten Sulfensäurehalogeniden in analoger Weise reagiert. Die als primäre Reaktionsprodukte entstehenden Imino - halogenkohlensäurethioester sind jedoch im Gegensatz zu den analog gebauten, aber N-substituierten Verbindungen gemäß Patentanmeldung F 32512 IV b/12 0 nicht beständig, sondern gehen sofort unter Halogenwasserstoffabspaltung in die entsprechenden Rhodanide über.
  • In vorgenannter Gleichung steht R für einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest oder einen heterocyclischen Rest, während X ein Halogenatom bedeutet. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sind organische Rhodanide in einfacher Weise zugänglich, während die genannten Rhodanverbindungen bisher nur schwierig und in schlechter Ausbeute durch Umsetzung organischer Sulfensäurechloride mit Alkalicyaniden in Eisessig (vgl. Houben-W.eyl, »Die Methoden der organischen Chemie«, 4. Auflage, 1955, Bd. IX, S. 864) erhalten werden konnten.
  • Außerdem ist es bekannt, daß organische Rhodanide in zum Teil guten Ausbeuten durch Alkylierung der entsprechenden rhodanwasserstoffsauren Salze erhalten werden können (vgl. Houben-Weyl, a. a. 0., S. 857 bis 859). Dieses vorbekannte Verfahren ist jedoch nicht allgemeiner Anwendung fähig, sondern im Gegenteil auf die Herstellung aliphatischer Rhodanide sowie einiger Verbindungen der aromatischen Reihe, sofern sie reaktionsfähige Halogenatome enthalten, beschränkt. Außerdem tritt bei der vorgenannten Umsetzung oftmals eine unerwünschte Umlagerung der Reaktionsprodukte in die entsprechenden Senföle einu was bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht der Fall ist. Weiterhin benötigt man bei der bekannten Alkylierung rhodanwasserstoffsaurer Salze als Ausgangsmate-Die verfahrensgemäße Reaktion sei an Hand des folgenden Formelschemas verdeutlicht: rialien die zersetzlichen, schlecht zu handhabenden und vor allen Dingen äußerst giftigen Dialkylsulfate.
  • Demgegenüber ist das beanspruchte Verfahren allgemeiner Anwendung fähig. Als Ausgangsmaterial dient das leicht zugängliche und ungiftige Formamid, das gemäß der Erfindung in einer technisch äußerst einfach durchführbaren Reaktion in die entsprechenden organischen Rhodanide übergeführt wird.
  • Als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren können aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische oder heterocyclische Sulfensäurechloride, wie z. B. Methyl-, Chlormethyl-, Phenyl-, Pentachlorphenyl-, Nitrophenyl-, Dinitrophenylsulfensäurechlorid, sowie l-Chlornaphthyl- und Benzthiazolyl-2-sulfensäurechlorid verwendet werden. Die erfindungsgemäße Umsetzung wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, daß man das betreffende Sulfensäurechlorid (gegebenenfalls in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels) bei Raumtemperatur in Thionylchlorid löst bzw. suspendiert, anschließend das Formamid in die Mischung eintropft und letztere zur Vervollständigung der Reaktion einige Zeit zum Sieden erhitzt.
  • Die gemäß der Erfindung erhaltenen Rhodanide besitzen pesticide, insbesondere nematocide Eigenschaften und sollen deshalb als Schädlingsbekämpfungs- bzw. Pflanzenschutzmittel dienen. Darüber hinaus sind sie wertvolle Zwischenprodukte für die verschiedensten organischen Synthesen.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern das beanspruchte Verfahren: Beispiel 1 In eine Suspension von 21 g Trithian in 150 mol Thionylchlorid werden unter Kühlung bei 10 bis 15"C 32 g Chlor eingeleitet, wobei allmähliche Lösung des Trithians eintritt. Anschließend tropft man bei einer Temperatur unterhalb von 20"C 23 g Formamid zum Reaktionsgemisch, rührt letzteres kurze Zeit nach, erhitzt es dann zum Sieden und destilliert schließlich das Thionylchlorid ab. Das hinterbleibende Chlormethylrhodanid (44 g) wird im Vakuum destilliert. Kr.14 = 63 bis 68"C.
  • Beispiel 2 60g 1,2,2,2, - Tetrachloräthansulfensäurechlorid werden in 250 ml Thionylchlorid gelöst und unter Außenkühlung mit Wasser bei etwa 15"C tropfenweise mit 15 g Formamid versetzt. Nach 1 stündigem Rühren wird das Reaktionsgemisch zum Sieden erhitzt, anschließend das Thionylchlorid abdestilliert und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Hierbei erhält man 31 g Tetrachloräthylrhodanid vom Kp.12 = 101 bis 102"C.
  • Beispiel 3 Eine Lösung von 17 g Phenylsulfensäurechlorid lT.hd bei Raumtemperatur mit 5,5 g Formamid versetzt. Zur Vervollständigung der Umsetzung rührt man das Reaktionsgemisch noch einige Zeit nach, erhitzt es dann zum Sieden, destilliert anschließend das Thionylchlorid ab und unterwirft den Rückstand der fraktionierten Destillation. Nach Abdestillieren eines geringen Vorlaufs geht das Phenylrhodanid bei Kp.ls = 105 bis llQ°C über.
  • Ausbeute 11 g.
  • Beispiel 4 h' .l; löst 16 g Pentachlorphenylsulfensäurechlorid in 70 ml Thionylchlorid und versetzt diese Lösung bei 10 bis 15"C mit 3 g Formamid. Nach kurzem Rühren bei normaler Temperatur wird das Reaktionsgemisch zum Sieden erhitzt und anschließend im Vakuum eingeengt. Dabei erhält man nach Abdestillieren des Thionylchlorids 15 g Pentachlorphenylrhodanid vom F. = 180 bis 182"C.
  • Beispiel 5 35 g 4-Chlorphenylsulfensäurechlorid werden in 100 ml Thionylchlorid gelöst. Diese Lösung versetzt man bei 15 bis 20"C tropfenweise mit 18 g Formamid, wobei Kristallisation eintritt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch noch eine Zeitlang nachgerührt, dann bis zur Entstehung einer klaren Lösung erhitzt, das Thionylchlorid abdestilliert und der Rückstand fraktioniert. Man erhält 29 g (entsprechend 87010 der Theorie) 4-Chlorphenylrhodanid vom Kp.1o = 131 bis 134°C und F. = 36 bis 37"C.
  • Beispiel 6 In 31 g Diäthyldisulfid tropft man bei -25 bis -20"C 34 g Sulfurylchlorid ein, rührt das Reaktionsgemisch anschließend noch 1 Stunde bei Raumtemperatur, versetzt es zunächst mit 100 ml Thionylchlorid und dann bei 10 bis 15"C tropfenweise mit 30 g Formamid. Nah mehrstündigem Rühren der Mischung wird das überschüssige Thionylchlorid abdestilliert. Bei der folgenden Vakuumdestillation des Rückstandes erhält man 27g (entsprechend 61010 der Theorie) Äthylrhodanid vom Kp.lo = 35 bis 36"C.
  • In analoger Weise läßt sich aus Dimethyldisulfid durch Umsetzung mit der doppelten Menge Sulfurylchlorid unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen das Chlormethylrhodanid vom Kp.lo = 65 bis 67"C herstellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen der allgemeinen Formel R - SCN, worin R einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest oder einen heterocyclischen Rest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man Sulfenylhalogenide der allgemeinen Formel R - SX, worin R die vorstehende Bedeutung hat und X ein Halogenatom bedeutet, mit Formamid in Gegenwart von Thionylchlorid umsetzt. ~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Ho u b e n-W e y 1, »Die Methoden der organischen Chemie«, 4. Auflage, 1955, Bd. IX, S. 857 bis 859.
DEF32972A 1960-11-10 1961-01-14 Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen Pending DE1157603B (de)

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DEF32512A DE1154089B (de) 1960-11-10 1960-11-10 Verfahren zur Herstellung N-substituierter Imino-halogen-kohlensaeurethioester
DEF32972A DE1157603B (de) 1961-01-14 1961-01-14 Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen
US150635A US3180890A (en) 1960-11-10 1961-11-07 Imino-halo compounds and process for their production
GB40229/61A GB927835A (en) 1960-11-10 1961-11-09 Imino-halo-carbonic acid thioesters
BE610175A BE610175A (fr) 1960-11-10 1961-11-10 Nouveaux esters d'acides iminohalocarboniques et leur procédé de production.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3437730A (en) * 1963-05-04 1969-04-08 Schering Ag Method of combating insects with monochloromethyl thiocyanate

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