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Die Erfindung betrifft eine Aufhänge- und Spannvorrichtung mit einem
horizontalen, an einer Wand befestigbaren Träger zum Aufhängen von Stoffbahnen,
-abschnitten u. ä. an ihrer oberen Querkante.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art werden vor allem verwendet zum Aufhängen
und Ausstellen von Stoffcoupons für Anzug- oder Kostümstoffe in Schneiderateliers,
um dem Kunden die Möglichkeit einer Prüfung und Auswahl zu bieten. Eine dieser Aufhängevorrichtungen
besteht aus mehreren horizontalen, an der Wand befestigbaren Trägern, über die Stoffcoupons
von 3 bis 3,5 m Länge gehängt werden können. Diese Stoffcoupons sind hierbei auf
etwa der Hälfte ihrer Länge umgefaltet und ergeben somit Bahnen von 1,5 bis 1,75
m Länge bzw. Höhe.
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Es haben sich jedoch bei einer derartigen Ausführungsform der Aufhängevorrichtung
die Nachteile ergeben, daß auf Grund der dauernden Bewegung der Stoffbahnen durch
die Prüfung seitens der Kundschaft einerseits die Coupons nach der einen oder anderen
Seite heruntergezogen werden und dann von dem Querträger abgleiten können und andererseits
an ihren unteren Schnittkanten ausfransen, wodurch das Aussehen der Coupons nachteilig
beeinflußt wird. Der letzte Nachteil wird bei einer bekannten Ausführung dadurch
vermieden, daß die unteren Enden der Coupons mit einer Blende verkleidet sind, was
jedoch das Ausfransen der Schnittkante nicht verhindert, sondern diesen Teil der
Coupons nur verdeckt. Ein Abgleiten der Coupons von ihrem Träger kann ebenfalls
nicht verhindert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung vermeidet diese Nachteile. Sie ist
im wesentlichen gekennzeichnet durch zwei horizontal und parallel zueinander angeordnete,
in axialer Richtung mittels Federdruck auseinanderdrückbarer Stangen, von denen
die abgefederte, einen senkrecht abgebogenen, an der oberen Querkante der aufzuhängenden
Bahn in eine Falte eingreifenden Haltearm und die andere eine Halteklammer zum Anklemmen
der Bahn an ihrer oberen Querkante trägt., Bei dieser Ausbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Möglichkeit gegeben, eine Stoffbahn in der Weise zusammenzufalten
und aufzuhängen, daß--die Schnittkanten-nach innen zu liegen kommen und daher gegen
ein Ausfransen geschützt sind. Trotz dieser Mehrfachfalten, wodurch naturgemäß die
Länge der Bahn und die Möglichkeit einer stabilen Aufhängung über einen einfachen
Horizontalträger geringer wird, ist eine sichere Befestigung unter gleichzeitiger
Spannung der Bahn möglich, ohne daß die Gefahr eines Abgleitens des kürzeren Bahnteiles
von seinem Träger besteht. Diese wesentlichen Vorteile gegenüber den bisher gebräuchlichen
und bekannten Ausfühiungef von Aufhängevorrichtungen für Stoffbahnen und -abschnitte
stellen einen beachtlichen technischen Fortschritt auf dem hier in Betracht kommenden
Gebiet dar, ohne daß diese erfinderische Ausführung durch den Stand der Technik
in irgendeiner Weise nahegelegt war.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Aufhänge- und Spannvorrichtung dargestellt. Dabei zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht,
F i g. 2 eine Ansicht von links. nach F i g. 1 und F i g. 3 bis 9 das Zusammenlegen
einer Stoffbahn zur Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Bekanntlich werden Stoffe bei ihrer Herstellung in Form großer Ballen
aufgerollt, um sie leichter transportierbar zu machen. Während des Verkaufs werden
diese Ballen dann abgerollt und die Stoffbahnen in einzelne Abschnitte 1 aufgeteilt.
An den jeweiligen Schneidkanten 21 und 22 fasern die Stoffbahnen jedoch durch das
dauernde Hantieren mit dem Stoffballen aus. Diese Ausfaserungen 3, die an den Querkanten
des Stoffabschnittes 1 auftreten, wirken sich jedoch schädlich auf das Aussehen
eines zum Kauf angebotenen Stoffes aus.
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Zur Vermeidung dieses Nachteiles wurde die erfindungsgemäße Aufhänge-
und Spannvorrichtung 4 (F i g. 9) geschaffen, mit deren Hilfe Stoffbahnen oder -abschnitte
in vorteilhafter Weise aufgehängt werden können, ohne daß die Ausfaserungen 3 sichtbar
sind.
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Diese Aufhänge- und Spannvorrichtung 4 besteht erfindungsgemäß aus
zwei horizontal und parallel zueinander angeordneten und durch Federdruck auseinanderdrückbaren
Stangen, womit ein Aufhängen der Stoffbahnen oder -abschnitte unter gleichzeitiger
Spannung möglich ist, so daß die aufgehängte Ware ein vorteilhaftes Aussehen erhält.
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Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufhänge-
und Spannvorrichtung 4 sind die beiden parallelen und horizontalen Stangen 5 und
6 übereinander angeordnet, wobei die obere Stange 5 als Trägerstange für die untere
Stange 6 dient. Die Verbindung zwischen diesen beiden Stangen 5 und 6 erfolgt über
eine Mehrzahl von Verbindungslaschen 7 und 8, die in beliebiger Weise auf der Unterseite
10 der oberen Stange 5 befestigt sind. Diese Laschen 7 und 8 sind mit je einer öffnung
11 versehen, in welchen die untere Stange 6 verschiebbar ist.
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Zur Befestigung der Aufhänge- und Spannvorrichtung, z. B. an der Wand,
ist das eine äußere Ende 12 der oberen Stange 5 rechtwinklig nach unten umgebogen.
Mit dieser Abbiegung 12 kann die Vorrichtung in einen Halter od. dgl. eingehängt
werden.
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Auf dem horizontalen Teil 13 der oberen Stange 5 sitzt verschiebbar
eine Halteklammer 14.
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Diese Halteklammer 14 klemmt zwischen ihren Backen 15 und 16 das obere
Ende des aufzuhängenden Stoffes ein. Um die Stoffbahnen oder -abschnitte hierbei
spannen zu können, ist es erforderlich, die Verschiebbarkeit der Halteklammer 14
an einer bestimmten Stelle zu begrenzen. Hierzu ist ein Anschlag 17 auf dem horizontalen
Teil 13 der oberen Stange 5 vorgesehen, welcher in Form eines Zapfens ausgebildet
ist, der quer durch die Stange 5 geht.
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Um Verletzungen bei der Handhabung der erfindungsgemäßen Aufhänge-
und Spannvorrichtung zu vermeiden, ist das äußere Ende 18 der oberen ,Stange 5 leicht
nach oben gebogen.
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Die untere Stange 6 ist auf einem Teil 20 ihrer Länge von einer Schraubendruckfeder
19 umgeben. Diese Feder 19 wird unter leichter Spannung gehalten, indem sich ihre
äußeren Windungen einerseits gegen die Außenfläche 21 einer die beiden Stangen 5
und 6 verbindenden Verbindungslasche 8 und andererseits gegen einen Anschlag 22
auf der unteren Stange 6 abstützen. Um zu verhindern, daß die untere Stange 6 aus
den Führungslaschen 7 und 8 gleitet, ist an dem inneren Ende 23 der Stange 6 ein
weiterer Anschlag 24 vorgesehen. Die Innenfläche 25 dieses Anschlages 24 liegt hierbei
durch die Spannung der Feder 19 an der Außenfläche der zweiten Führungslasche 7
an. Durch die Wahl entsprechender Abmessungen
der unteren Stange
6 und der Feder 19
wird diese hierdurch unter leichter Spannung gehalten
und gleichzeitig die Auswärtsbewegung der unteren Stange 6 begrenzt.
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Das äußere Ende 27 der unteren Stange 6 ist rechtwinklig nach unten
umgebogen und dient zur Einführung zwischen die Falten 28 einer in entsprechender
Weise zusammengelegten Stoffbahn. Hierdurch wird die Stoffbahn 1 einerseits durch
die Halteklammer 14 und andererseits durch den abgewinkelten Haltearm 27 der unteren
Stange 6 gehalten und gleichzeitig durch den nach außen wirkenden Druck der Schraubendruckfeder
19 gespannt.
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Um die Ausfaserungen 3 bei aufzuhängenden und auszustellenden Stoffbahnen
oder -abschnitten zu verdecken, kann die Faltung einer solchen Stoffbahn etwa wie
folgt durchgeführt werden: Man faltet zunächst den Stoffabschnitt 1 entlang der
Linie a-a nach F i g. 3 und legt die beiden Teile 29 und 30 übereinander, wodurch
ein doppelter Stoffstreifen 31 erhalten wird, wie es in F i g. 4 dargestellt ist.
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Die oberen und unteren Enden 32 und 33 dieses Stoffstreifens werden
dann entlang zweier paralleler Linien 341 und 342 gegen die Mittellinie b-b gefaltet
(F i g. 5), womit die hierbei erzielte Länge 35 der Stoffbahn etwa das Doppelte
der gewünschten Endlänge beträgt.
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Hierauf werden die Ränder 36 und 37 der neuen Länge 35 aufeinandergelegt,
wodurch der Stoffstreifen 32 entlang der Linie b-b gefaltet wird (F i g. 6).
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Anschließend werden dann die beiden Vertikalränder 38 und 39 entsprechend
der Faltlinie c-c gegeneinandergelegt (F i g. 7).
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Die sich hierbei bildende Falte 28 entlang der Linie c-c dient zur
Aufnahme des abgewinkelten Teiles 27 der unteren Stange 6, wobei die Länge der Falte
28 der gewünschten Höhe des auszustellenden Stoffabschnittes 1 entspricht.
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Die F i g. 8 und 9 zeigen, wie die gefaltete Stoffbahn dann durch
die erfindungsgemäße Aufhänge-und Spannvorrichtung gehalten wird.