DE1297611B - 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylimidazolchlorid-hydrochlorid und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylimidazolchlorid-hydrochlorid und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- DE1297611B DE1297611B DE1963T0024896 DET0024896A DE1297611B DE 1297611 B DE1297611 B DE 1297611B DE 1963T0024896 DE1963T0024896 DE 1963T0024896 DE T0024896 A DET0024896 A DE T0024896A DE 1297611 B DE1297611 B DE 1297611B
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-
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-
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Description
Gegenstand der Erfindung ist 3-(2-Methyl-4-amino-S-pyrimidinylmethyl^-methylimidazolchlorid-hydrochlorid
der Formel
nh3® er
CH2
CH3
J-NH
-N
er
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)
- 2 - methylimidazolchlorid - hydrochlorid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in
an sich bekannter Weise 2-Methyl-imidazol mit 2-Methyl-4-amino-5-brommethyl-pyrimidin-hydrobromid
umsetzt und die erhaltene freie Base mit Salzsäure behandelt.
Das Imidazolsalz gemäß der Erfindung ist als Mittel zur Verhütung der Coccidiose geeignet.
Die Behandlung und Verhütung der Coccidiose ist bekanntlich eines der wichtigsten Probleme bei
der Geflügelzucht. Die Krankheit wird bei Geflügel durch Coccidium Eimeria sp. hervorgerufen. Der
Parasit ist hauptsächlich in den Wänden der Eingeweide der Vögel vorhanden. Meistens siechen die
befallenen Tiere Wochen oder sogar Monate dahin, bevor sie so schwach und anaemisch werden, daß sie
durch Erschöpfung eingehen. Die Sterblichkeit liegt zwischen 2 und 10% der befallenen Tiere. Im allgemeinen
ist die Wahrscheinlichkeit des Eingehens um so größer, je jünger die Tiere sind.
Zur Behandlung und Verhütung der Coccidiose wurden bisher verschiedene Mittel verwendet, z. B.
Arsenverbindungen, 5 - Nitro - 2 - furaldehydsemicarbazon, Bisphenol, Sulfaverbindungen und
1 -(2- Propyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylpyridiniumchlorid-hydrochlorid.
Diese bekannten Mittel weisen jedoch Nachteile auf, wie starke Neben-Wirkungen. Die gemäß der Erfindung verwendeten
quaternären Imidazolsalze besitzen diese Nachteile in geringem Maße und weisen eine bemerkenswerte
prophylaktische und heilende Wirkung bei der Coccidiose von Geflügel auf.
Die erfindungsgemäße Verbindung wird vorzugsweise in Gegenwart von Lösungsmitteln hergestellt,
die die Ausgangsmaterialien lösen und nicht mit ihnen reagieren, z. B. Toluol, Xylol, Dioxan. Im
allgemeinen werden gute Ergebnisse erhalten, wenn das Molverhältnis von 2-Methylimidazol zu 2-Methyl-4
- amino - 5 -brommethylpyrimidin-hydrobromid bei
2:1 oder höher liegt. Das Verfahren wird vorzugsweise
bei Temperaturen zwischen 40 und 1800C durchgeführt.
Die erhaltene freie Base wird in üblicher Weise in ihr Hydrochlorid umgewandelt. Die gebildete Verbindung
kann in beliebiger bekannter Weise isoliert werden, z. B. durch Filtration, Einengung, Kühlung,
Umkristallisation.
Das erfindungsgemäße Imidazolsalz dient als Wirkstoff gegen die Coccidiose und wird in Dispersion
oder Mischung mit geeigneten Trägern oder Verdünnungsmitteln angewendet.
Im allgemeinen eignen sich Zubereitungen, die etwa 0,01 bis etwa 0,2 Gewichtsprozent des Wirkstoffs
enthalten, im Geflügelfutter zur Verhütung der Krankheit. Zur Therapie wird das quaternäre
Imidazolsalz vorzugsweise in höheren Konzentrationen verwendet. Zweckmäßig werden Zwischenzubereitungen
mit bestimmter Konzentration unter Verwendung geeigneter Verdünnungsmittel oder Träger
vorher hergestellt und dann dem fertigen Futter zugegeben. Als Konzentration der Zwischenzubereitungen
kommen etwa 1 bis 30 Gewichtsprozent des quaternären Imidazolsalzes in Frage.
Versuchsbericht
1. Versuchstiere: Männliche weiße Leghornküken, 14 Tage alt, erhalten als Eintagküken von der gleichen
Brutanstalt und soweit wie möglich gegen die Gefahr einer coccidialen Fremdinfektion geschützt. Die Tiere
wurden gewogen und in mehrere Gruppen zu je fünf eingeteilt. Das mittlere Gewicht jeder Gruppe wurde
sorgfältig abgestimmt.
2. Infektion: Die Tiere wurden oral über das Futter mit etwa 100 000 sporulierten Oozysten von
Eimeria tenella infiziert.
3. Verabfolgung des Präparats: 3-(2-Methyl-4 - amino - 5 - pyrimidinylmethyl) - 2 - dimethylimidazolchlorid-hydrochlorid
(I) wurde in verschiedenen Konzentrationen im Futter verwendet. Jede Gruppe von Tieren erhielt für einen Zeitraum, der 24 Stunden
vor der Infizierung begann, bis zum Ende des Versuchs das wirkstoffhaltige Futter.
4. Beobachtungen: Körpergewicht, Sterblichkeit und Verlust von Bluttropfen wurden täglich bis zum
Versuchsende notiert. 8 Tage nach der Infizierung mit Oozysten wurden alle überlebenden Tiere getötet
und pathologisch untersucht.
5. Erläuterung der Zeichen in den Tabellen: Bluttropfen: Die Gesamtzahl der Bluttropfen, die aus
dem Eingeweide jedes Kükens einer Gruppe ausgeschieden wurden, wird durch die folgenden Zeichen
ausgedrückt:
- 0,
+ 1 bis 10 Tropfen,
+ + 11 bis 20 Tropfen,
+ + + 21 bis 30 Tropfen,
+ + + + mehr als 31 Tropfen.
+ + 11 bis 20 Tropfen,
+ + + 21 bis 30 Tropfen,
+ + + + mehr als 31 Tropfen.
Die Schwere der caecalen Läsionen entsprechend den Beobachtungen wird durch folgende Zeichen
ausgedrückt:
— normal, keine Läsionen,
+ leicht, weniger als 10 nadelspitzengroße
Hämorrhagien,
+ + mittel; Läsionen merklich, aber nicht
+ + mittel; Läsionen merklich, aber nicht
extrem,
+ + + schwer; Ceca stark mit Blut geschwollen oder mit käseartigem Eiter, Caecalwand gleichmäßig sehr dick.
+ + + schwer; Ceca stark mit Blut geschwollen oder mit käseartigem Eiter, Caecalwand gleichmäßig sehr dick.
Oozystenauswurf: Oozysten im Caecalinhalt, der auf einen Objektträger gestrichen und mikroskopisch
mit starker Vergrößerung untersucht wurde (400fach):
— keine,
+ nur in einigen Feldern entdeckt, + + leicht in fast jedem Feld festgestellt,
+ + + reichlich in jedem Feld festgestellt.
Das Zeichen ± bedeutet, daß nur. eines von fünf Küken zu + gehört.
6. Ergebnisse:
% Wirkstoff
im Futter
im Futter
0,00625
0,025
0,025
Vergleichsgruppe
4.
Bluttropfen
I 6. I Versuchstag
0
0
2,2
3,4
0
5,6
1,2 0
0,8
0 0
0,2
% Wirkstoff
im Futter
im Futter
0,00625
0,025
0,025
0 (nicht
infiziert)
infiziert)
0 (infiziert)
Mittleres
Körpergewicht
ing
Beginn
56,2
56,2
56,2
56,2
56,2
56,2
Schluß
102,8
120,8
126,6
120,8
126,6
126,6
Gewichtszunahme während des Versuchs
82,9 114,9 125,3
125,3
Prozentuales Verhältnis der Gewichtszunahme zwischen Test
und Vergleichsgruppe In den folgenden Beispielen Für Zubereitungen
sind die Teile Gewichtsteile.
Zum Nachweis der geringeren akuten Toxizität der erfindungsgemäßen Salze wurde das 3-(2-Methyl-4
- amino - 5 - pyrimidinylmethyl) - 2 - methylimidazolchlorid-hydrochlorid mit der aus der aus dem Journal
of the American Chemical Society, Bd. 82 (1960), S. 2974 und 2975, bekannten Verbindung, dem
1 -(2- Propyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylpyridiniumchlorid-hydrochlorid
der Formel
NH3® Cle
66,2
91,7
100,0
100,0
% Wirkstoff | Grad caecaler | Oozysten- | Sterblichkeit |
im Futter | Läsionen | auswurf | |
0,00625 | + + | + + + | 0 |
0,025 | + | -~ + + | 0 |
0 (infiziert) | + + + | + + + | 36,8 |
0 (nicht | |||
infiziert) |
Die erfindungsgemäße Substanz wurde nachfolgend mit I und die Vergleichssubstanz mit II bezeichnet.
1. Akute Toxizität
Tiere: männliche Mäuse, 4 Wochen alt,
Anwendung: intravenöse Injektion, Beobachtung: während 7 Tagen nach der
Injektion,
Umfang: vier Dosen, jede Dosis wurde
Umfang: vier Dosen, jede Dosis wurde
einer Gruppe von sechs Mäusen
verabfolgt.
Mittlere letale Dosis II (Vergleichssubstanz) 62 (56,9 bis 67,4) mg/kg
I (erfindungsgemäße
Verbindung) 190 (169,6 bis 212,8) mg/kg
2. Wirksamkeit
Verbindung | Konzentration der Verbindung (%) im Futter |
4. | Bluttr 5. Versuc |
opfen 6. hstag |
7. | Schwere der caecalen Läsionen |
Oozystenauswurf | Sterblichkeit |
II I |
0,00625 0,025 0,00625 0,025 |
0,2 0 0 0 |
2,2 0 3,4 0 |
1,6 0 1,2 0 |
1,4 0 0 0 |
- + + | OO OO |
Die Schwere der caecalen Läsionen entsprechend den Beobachtungen wird durch folgende Zeichen
ausgedrückt:
— normal, keine Läsionen,
+ leicht, weniger als 10 nadelspitzengroße
Hämorrhagien,
+ + mittel, Läsionen merklich, aber nicht extrem.
+ + mittel, Läsionen merklich, aber nicht extrem.
Oozystenauswurf: Oozysten im Caecalinhalt, der auf einen Objektträger gestrichen und mikroskopisch
mit starker Vergrößerung untersucht wurde (400fach):
— keine,
+ nur in einigen Feldern entdeckt, + + leicht in fast jedem Feld festgestellt,
+ + + reichlich in jedem Feld festgestellt.
Die Angaben der erfindungsgemäßen Verbindung II entsprechend den Angaben im Beispiel 1, Seite 6
der Beschreibung, wo dje gleiche Verbindung als I bezeichnet wurde.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die mittlere letale Dosis (LDj0) der erfindungsgemäßen Verbindung
dreimal so hoch wie die der Vergleichssubstanz aus der amerikanischen Entgegenhaltung ist, während
die Wirksamkeiten beider Verbindungen nahezu gleich sind. Das bedeutet aber, daß die Verbindung
nach der vorliegenden Erfindung einen sicheren Spielraum bei der Anwendung gestattet, der dreimal
soweit ist wie der der Vergleichsverbindung.
Ein Gemisch von 5,8 Teilen 2-Methylimidazol,
10 Teilen pulverisiertem 2-Methyl-4-amino-5-brom-
methylpyrimidin-hydrobromid und 20 Teilen Xylol
wird 6 Stunden unter Rühren auf einem ölbad unter Verwendung eines Rückflußkühlers auf 120
bis 144° C erhitzt. Nach Abdestillation des XyIoIs
aus dem Reaktionsgemisch werden 4,2 Teile äthanolisches Kaliumhydroxyd zum Rückstand gegeben.
Nach Entfernung des Äthanols und des abgeschiedenen Kaliumbromids wird der Rückstand mit heißem
Benzol extrahiert. Eine Lösung des Extraktes in Methanol wird nach Entfärbung mit Aktivkohle mit
Methanol, das Salzsäure enthält, angesäuert, wobei 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylimidazolchlorid-hydrochlorid erhalten wird. Das
Produkt wird aus Äthanol umkristallisiert, wobei farblose Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 288° C
erhalten werden. Die Ausbeute beträgt 6 Teile.
Claims (2)
1. 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylimidazolchlorid-hydrochlorid
der Formel
NH,® Cl
CH3
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise 2-Methyl-imidazol mit 2~Methyl-4-amino-5-brommethyl-pyrimidinhydrobromid
umsetzt und die erhaltene freie Base mit Salzsäure behandelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4612262 | 1962-10-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1297611B true DE1297611B (de) | 1969-06-19 |
Family
ID=12738172
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1963T0024896 Pending DE1297611B (de) | 1962-10-16 | 1963-10-15 | 3-(2-Methyl-4-amino-5-pyrimidinylmethyl)-2-methylimidazolchlorid-hydrochlorid und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1297611B (de) |
DK (1) | DK114775B (de) |
FR (1) | FR1433320A (de) |
-
1963
- 1963-10-15 FR FR950663A patent/FR1433320A/fr not_active Expired
- 1963-10-15 DK DK484363A patent/DK114775B/da unknown
- 1963-10-15 DE DE1963T0024896 patent/DE1297611B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DK114775B (da) | 1969-08-04 |
FR1433320A (fr) | 1966-04-01 |
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